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Veröffentlicht am 21.01.2019

Kleine Auszeiten

Kleine Fluchten
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Die Kurzgeschichtensammlung „Kleine Fluchten“ besteht aus neun Kurzgeschichten aus der Feder von Jojo Moyes.

Obwohl ich ab und zu gerne Kurzgeschichten lese, weil man sie so schön mal zwischendurch lesen ...

Die Kurzgeschichtensammlung „Kleine Fluchten“ besteht aus neun Kurzgeschichten aus der Feder von Jojo Moyes.

Obwohl ich ab und zu gerne Kurzgeschichten lese, weil man sie so schön mal zwischendurch lesen kann, muss ich sagen, dass mich die meisten der kleinen Geschichten in diesem Buch etwas deprimiert haben. Fast alle Geschichten zeigten auf, dass die Frauen in ihnen unglücklich in ihren Ehen sind, mit Ehemännern, die sie nicht zu würdigen wissen, tristen Jobs, undankbaren Kindern usw. Ja, es ist Realität, aber mich hat es auf Dauer irgendwie runtergezogen.

Zwei Geschichten stechen für mich heraus. Zum einen „Margot“, die liebenswert und bezaubernd ist, und meine Lieblingsgeschichte „Holdups“. Hier war ich doppelt überrascht von den kleinen Wendungen und der leisen Hoffnung am Schluss.

Insgesamt kein großer Wurf, aber immer noch gute, irgendwie bezaubernde, meistens jedoch auch deprimierende (weil viel zu realistische) Unterhaltung.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Loslassen

Das Leuchten unserer Träume
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Als ein Feuer in dem Haus ausbricht, in dem Sophie wohnt, scheint sie in ihrer Dachwohnung gefangen zu sein. Doch es gelingt ihr, mit Hilfe eines Fremden aus dem brennenden Haus zu entkommen. Ben ist nicht ...

Als ein Feuer in dem Haus ausbricht, in dem Sophie wohnt, scheint sie in ihrer Dachwohnung gefangen zu sein. Doch es gelingt ihr, mit Hilfe eines Fremden aus dem brennenden Haus zu entkommen. Ben ist nicht nur ihr Lebensretter, sondern nimmt die nun obdachlose Sophie auch als Untermieterin in seinem Haus auf. Und langsam kommen sich die beiden näher, doch Bens Geheimnisse sind nicht förderlich für die entstehende Beziehung.

Dies ist das zweite Buch, das ich von der Autorin lese, und leider konnte auch dieses mich nicht vollständig überzeugen. Zum einen fand ich es nicht schön erzählt. Durch die irgendwie abgehackte Erzählweise kamen die Gefühle, die Ben und Sophie langsam füreinander entwickeln, irgendwie gar nicht bei mir an. Dann fand ich es immer sehr verwirrend, dass Sophie in Gedanken ganze Unterhaltungen führte, um dann in Wirklichkeit ständig was anderes zu sagen. Dadurch wirkte sie immer etwas unentschlossen. Überhaupt: Sophie! Sie war mir einfach nicht sympathisch. Ihr „Trauma“ kam bei mir nicht realistisch rüber und sie ging mir mit ihrer oft etwas undankbaren Art auf die Nerven. Ihr Verhalten entsprach oft immer noch dem der traumatisierten 15jährigen, so dass ich sie nicht immer ernst nehmen konnte. Der arme Ben tat mir mehr als einmal leid, weil sie so sprunghaft und leidend war.

Das ernste Thema des Romans fand ich hingegen wieder schön umgesetzt. Die Treffen von Ben mit seinen Freunden haben mir gefallen und auch das Thema „Letzter Wunsch“ war schön, wenn auch nicht genug gewürdigt in dem Roman. Wenn nur Sophie nicht gewesen wäre, hätte es ein wirklich schönes Buch sein können.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Er sieht dich

Ich bringe dir die Nacht
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Als Alison auf dem St. John’s College in Dublin war, wurden dort mehrere Mädchen ermordet, unter ihnen auch ihre beste Freundin Liz. Dies war schon schlimm genug, aber es sollte noch schlimmer kommen, ...

Als Alison auf dem St. John’s College in Dublin war, wurden dort mehrere Mädchen ermordet, unter ihnen auch ihre beste Freundin Liz. Dies war schon schlimm genug, aber es sollte noch schlimmer kommen, denn Alisons Freund Will wurde für die Morde verhaftet und verurteilt. 10 Jahre später werden wieder Mädchen auf dieselbe Art in Dublin ermordet. Die Polizei taucht bei Alison auf, weil sie von einem Nachahmungstäter ausgehen und Will nur mit ihr reden will. Und schon findet sich Alison in dem Alptraum wieder, durch den sie schon vor 10 Jahren gehen musste. War Will wirklich der Täter?

Die Ausgangslage des Thrillers ist spannend. Alisons erneutes Aufeinandertreffen mit ihrer ersten Liebe Will wirft schnell die Frage auf, ob er damals wirklich etwas mit den Morden zu tun hatte. Dazu kommen Alisons Selbstvorwürfe, da sie zum einen mit Liz einen Streit hatte, bevor diese ermordet wurde, zum anderen, weil sie Wills Alibi für die Mordnacht widerlegt hatte. Wieder zurück in Dublin will Alison eigentlich nur ein kurzes Treffen mit Will hinter sich bringen, sieht sich aber schnell in die Ermittlungen verstrickt. Ist der Mörder von einst noch auf freiem Fuß? Wird Alison wirklich verfolgt oder bildet sie sich das nur ein? Zusammen mit dem ermittelnden Polizisten Malone geht Alison einigen Hinweisen nach.

Mir hat das Buch gut gefallen. Alisons Geschichte wird in unterschiedlichen Kapiteln mit der Bezeichnung „Alison heute“ und „Alison damals“ erzählt. Nach und nach erfährt man so immer neue Details aus dem Leben der Mädchen in ihrem ersten Jahr am College, Alisons Liebe zu Will und allem, was danach folgte. Ab etwa der Mitte des Romans ahnte ich, welche Wendung das Buch am Ende nehmen würde, war aber trotzdem gespannt, ob es wirklich so kommen würde.

Spannend und gut erzählt!

Veröffentlicht am 16.01.2019

Zypern-Krimi

Tod am Aphroditefelsen
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Sofia Perikles ist als Diplomatentochter mehr als verwöhnt, als sie ihren Dienst im Innenministerium der Republik Zypern antritt. Durch eine politische Wende wird es aber nicht der erhoffte Schreibtischjob, ...

Sofia Perikles ist als Diplomatentochter mehr als verwöhnt, als sie ihren Dienst im Innenministerium der Republik Zypern antritt. Durch eine politische Wende wird es aber nicht der erhoffte Schreibtischjob, sondern ein Einsatz als Dorfpolizistin in Kato Koutrafas nahe der griechisch-türkischen Grenze. Auf sich allein gestellt, da ihr einziger Kollege Kostas damit beschäftigt ist, sich zu betrinken und selbst zu bemitleiden, stolpert Sofia in ihren ersten Fall. Ein vermeintlicher Autounfall entpuppt sich als Doppelmord und so kann Sofia direkt beweisen, was wirklich in ihr steckt.

Ein mörderischer Sommer am Mittelmeer, von dem sich Sofia eigentlich Ansehen und das Wiedersehen mit alten Freunden in der Heimat erhofft hat, wird für das verwöhnte Töchterchen zu einer echten Herausforderung. Dabei ist es schön zu beobachten, wie Sofia immer mehr an ihrer Rolle wächst und entgegen aller Vorurteile die richtigen Fragen stellt. Die Geschichte ist witzig erzählt und bringt den Kulturschock, den Sofia erlebt, als sie aus London mitten in die Einöde von Kato Koutrafas kommt, sehr lustig rüber. Dabei helfen einige sehr spezielle Charaktere, die dem Buch und der Geschichte Leben einhauchen und für so manches Schmunzeln sorgen.

Der Fall ist gut erzählt und spannend, wenn auch der einzige Verdächtige von Anfang an zu offensichtlich war, als dass man als geübter Krimileser an ihn glauben würde.

Sehr gut haben mir die kleinen Einleitungen vor Kapiteln gefallen, die in einem neuen Teil Zyperns spielten. Hier wurde über die Orte im Stil eines Reiseführers Wissenswertes vermittelt, was mir als Zypern-Neuling sehr viele interessante Details lieferte. Das ist wirklich gut gemacht und verleiht der Geschichte noch mal mehr Lebendigkeit.

Insgesamt hat mir Sofias erster Fall sehr gut gefallen. Der kleine Cliffhanger in Bezug auf Sofias Privatleben verleitet dazu, sich auf das nächste Buch der Reihe zu freuen, denn hier wüsste ich gerne wie es weitergeht. Ich bin aber auch so gespannt auf eine Fortsetzung, denn auf einer so kleinen Insel in einem Dorf wie Kato Koutrafas wird ja nicht alle paar Tage ein schweres Verbrechen geschehen. Hier bin ich auf die Findigkeit des Autors gespannt.

Gute Zypern-Krimi mit einer etwas anderen Ermittlerin.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Wir lernen das Alphabet auf besondere Weise

Der Troll und die Buchstaben
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Das Buch „Der Troll und die Buchstaben“ bringt Kindern das Alphabet nahe, indem zu jedem Buchstaben eine Geschichte erzählt wird. Es handelt von dem Jungen Corbinian, der einen Troll trifft, der alle Buchstaben ...

Das Buch „Der Troll und die Buchstaben“ bringt Kindern das Alphabet nahe, indem zu jedem Buchstaben eine Geschichte erzählt wird. Es handelt von dem Jungen Corbinian, der einen Troll trifft, der alle Buchstaben aus den Büchern einer Bibliothek klaut. Er will sie erst zurückgeben, wenn Corbinian ihm zu jedem Buchstaben eine passende Geschichte erzählt. Wenn Corbinian das schafft, sind am Ende alle Buchstaben wieder da, wo sie hingehören.

Die Idee ist wirklich zauberhaft und auch die Geschichten zu den einzelnen Buchstaben lesen sich gut und sind lustig und spannend. Für Leseanfänger und zur Vertiefung des Alphabets ist das Buch wirklich gut geeignet. Dem Verlag geht es darum, Kindern das Lesen nahe zu bringen, was meiner Meinung nach sehr gut gelingt. Die Geschichten sind durch Fotos aufgelockert, wobei ich denke, dass Kindern Zeichnungen besser gefallen hätten, aber es geht ja in erster Linie um die Geschichten … und die gefallen.

Die Idee zum Buch finde ich wirklich toll. Schön auch, wie sich nach und nach die Geschichte in Corbinians Buch wieder auffüllt bis am Schluss eine vollständige Geschichte zu sehen ist. Das ist wirklich interessant zu sehen und macht den Kindern bestimmt Spaß.

Ein schönes und lehrreiches Buch, das gerade Leseanfängern die Buchstaben auf ganz besondere Weise nahebringt. Gut!