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Veröffentlicht am 07.05.2018

Die Mängelexemplare

Ein halbes Jahr zum Glück
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„ ‚Sind wir nicht alle Mängelexemplare?‘, fragte sie. ‚Und können wir nicht alle zu Rettern werden?‘ “

Nachdem Markie durch Handyfotos mit der Untreue ihres Ehemanns konfrontiert wurde und auch noch ...


„ ‚Sind wir nicht alle Mängelexemplare?‘, fragte sie. ‚Und können wir nicht alle zu Rettern werden?‘ “

Nachdem Markie durch Handyfotos mit der Untreue ihres Ehemanns konfrontiert wurde und auch noch feststellen musste, dass ihr ganzes Leben auf einer Lüge basiert, zieht sie mit ihrem Sohn Jesse aus ihrer privilegierten Vorstadtidylle in ein heruntergekommenes kleines Haus. Von Anfang an mischt sich ihre alte Nachbarin Angeline St. Denis, genannt Mrs. Saint, in Markies neues Leben ein und treibt diese damit in den Wahnsinn. Immer mehr zieht die alte Dame Markie in ihr Leben und das ihrer „Mängelexemplare“ hinein, fünf Menschen, die Mrs. Saint unter ihre Fittische genommen hat und bei sich im Haus beschäftigt. Doch Markie ist noch nicht bereit, diese Menschen in ihr Leben zu lassen. Wird sie es jemals sein?

Obwohl Markie in ihrer Art mit ihrem und dem Leben ihres Sohnes umzugehen nicht unbedingt ein Vorbild ist, mochte ich sie. Das Leben haute ihr in die Fresse, aber sie richtete sich in ihrem neuen Leben so gut ein, wie es ihr eben möglich war. Auch Mrs. Saint, die immer noch einen draufsetzte und Markies Leben mit ihren Ideen noch ein bisschen schwieriger machte, gefiel mir von Anfang an sehr … auch wenn mir klar ist, dass niemand eine solche Nachbarin haben möchte, die sich ständig in die Privatangelegenheiten der Leute einmischt, ohne etwas über ihr eigenes Privatleben zu erzählen. Auch ihre „Mängelexemplare“, die alle bei ihr Unterschlupf gefunden haben, weil sie im richtigen Leben nicht klar kommen, gefielen mir sehr. Frédéric, ein älterer Herr, der sich um Haus und Garten kümmert und dabei von dem jungen Bruce unterstützt wird, Ronda, die die anderen bekocht, obwohl ihr Talent nicht unbedingt im Kochen liegt, und Patty, die sich zusammen mit ihrer Tochter Lola als Haushälterin in Mrs. Saints Haushalt aufhält. Doch immer, wenn Markie etwas darüber wissen will, warum Mrs. Saint diesen Leuten hilft, stößt sie auf eine Mauer des Schweigens.

Die Veränderungen, die Markie im Laufe des Romans durchmacht, gefielen mir. Ohne dass sie selbst merkt, wie sehr Mrs. Saints Einmischungen ihrem Leben guttun, verändert sie sich und lässt die Nachbarin und ihre Leute immer mehr in ihr Leben. Und als zum Schluss des Romans die ganze Wahrheit über Mrs. Saint und ihr früheres Leben bekannt wird, wird auch klar, warum sie sich um diese fremden Leute kümmert und warum sie ist wie sie ist.

Mir hat Markies Suche nach einem neuen Leben gut gefallen. Über Mrs. Saint und ihre „Mängelexemplare“ und ihre Einmischungen in Markies und Jesses Leben habe ich mich amüsiert. Eine schöne Geschichte über Veränderungen und darüber, dass jeder von uns für einen anderen Menschen da sein kann, um sein Leben zu verbessern. Schön!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Humor
  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.05.2018

Eine Reise in die Vergangenheit

Sommer in Atlantikblau
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Nach dem Tod ihrer Großtante Charlie macht Lotte Seliger mit ihren Schwestern und ihrer Mutter eine Kurzreise nach New York, die ihnen Charlie geschenkt hat und die gleichzeitig Lottes Junggesellinnenabschiedsreise ...

Nach dem Tod ihrer Großtante Charlie macht Lotte Seliger mit ihren Schwestern und ihrer Mutter eine Kurzreise nach New York, die ihnen Charlie geschenkt hat und die gleichzeitig Lottes Junggesellinnenabschiedsreise sein soll. Auf dem Rückflug stranden die Frauen wegen einem Vulkanausbruch, der den Flugverkehr lahmlegt, in Kanada. In dem kleinen Ort Chester fühlt sich Lotte sofort heimisch und auch der einheimische Connor macht ihr den Aufenthalt angenehmer. Doch zuhause in Düsseldorf wartet ihr Verlobter Lennart. Wird Lotte herausfinden, was sie wirklich vom Leben will?

Wow, „Sommer in Atlantikblau“ ist ein echtes Wohlfühlbuch. Mit Ankunft in Chester sieht man den kleinen Ort am Atlantik direkt vor sich und möchte am liebsten direkt die Koffer packen, um einen Urlaub oder auch mehr in Chester zu verbringen und die liebenswerten Bewohner kennenzulernen. Auch Lotte und ihre Familie sind liebenswert, auch wenn nicht jede der Schwestern von Anfang an sympathisch ist. Und erst die Bewohner von Chester, die den Schwestern und ihrer Mutter von Anfang an den Aufenthalt angenehmer gestalten wollen. So nett und so liebenswert!

Die Geschichte hat mich total in den Bann gezogen und ich habe mit Lotte mitgefiebert, die sich immer mehr in den kleinen Ort und seine Bewohner verliebt hat. Ihr Verhältnis zu Connor ging mir gar nicht schnell genug voran und es brach mir schier das Herz, als die beiden sich wieder trennen mussten, weil Lottes Aufenthalt in Kanada beendet war. Jeder Tag, den Lotte und ihre Familie in Chester verbrachten, brachte neue liebenswerte Seiten des Ortes zutage und ich fühlte mich immer wohl. Auch die alten Familiengeheimnisse, die nach und nach gelüftet werden, sind spannend und lassen einen mit den Charakteren mitfiebern. Am Ende löst sich alles auf und wird glaubwürdig erklärt.

„Sommer in Atlantikblau“ ist ein wunderschönes Sommerbuch mit liebenswerten Charakteren und einer sehr schönen romantischen Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Freundschaft

Stups der kleine Schwertwal
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Stups, der kleine Schwertwal, und sein Freund, der Seehund Rudi, machen sich auf, um miteinander zu spielen. Dabei werden sie von einem Hai attackiert, der es besonders auf Rudi abgesehen hat. Doch Stups ...

Stups, der kleine Schwertwal, und sein Freund, der Seehund Rudi, machen sich auf, um miteinander zu spielen. Dabei werden sie von einem Hai attackiert, der es besonders auf Rudi abgesehen hat. Doch Stups tut alles, um seinen Freund zu retten.

Das Bilderbuch „Stups, der kleine Schwertwal“ von Alfred Neuwald zeigt auf 27 Seiten die Geschichte von Stups und Rudi. Die Illustrationen sind sehr niedlich und machen den Kindern Spaß. Außerdem zeigen sie das Leben dieser nicht alltäglichen Tiere und sind somit auch lehrreich.

Die kleine Geschichte zeigt, wie wichtig Freundschaft ist, und das man gemeinsam mehr erreichen kann als alleine. Eine schöne Geschichte, die die Kinder immer wieder gerne anschauen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Kurzweilig und sehr unterhaltend

Arosa
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"Ich war da mal wandern, und auf dem Heimweg ist mir ein Eichhörnchen das Bein hochgeklettert. Ich habe fast geweint vor Freude. Also nachher. Nachdem ich mich vom Schrecken erholt habe."

Nach einem Riesenerfolg ...

"Ich war da mal wandern, und auf dem Heimweg ist mir ein Eichhörnchen das Bein hochgeklettert. Ich habe fast geweint vor Freude. Also nachher. Nachdem ich mich vom Schrecken erholt habe."

Nach einem Riesenerfolg mit ihrem Erstlingswerk „Paris“ leidet die Schriftstellerin Liz Lenzlinger unter einer Schreibblockade. Die Ideen für einen Folgeroman fehlen und sie hält sich mit dem Verfassen von Kurzgeschichten und Kolumnen über Wasser. Da kommt ihr das Angebot eines Literaturstipendiums in Arosa gerade recht. Vielleicht klappt es hier mit der zündenden Idee für einen neuen Roman. Als dann auch noch ein Singleportal, bei dem sie angemeldet ist, mit der Nachricht an sie herantritt, dass man einen zu 99 % passenden Partner für sie gefunden hat, kann es ja besser nicht mehr werden. Im Hotel in Arosa angekommen überschlagen sich die Ereignisse und aus der ruhigen Zeit zum Schreiben wird eine Zeit voller Abenteuer.

Liz und ihre Art mochte ich sofort. Ihre Gedanken brachten mich oft zum Schmunzeln. Überhaupt brachte mich der Roman oft auch zum lauten Lachen, was mir beim Lesen nicht oft passiert. Noch immer sehe ich die Szene mit dem Eichhörnchen vor mir und kann mich kaum zurückhalten. Wirklich schön. Der Roman beschreibt sehr gut die Atmosphäre in dem Hotel in Arosa, eingebettet zwischen Bergen. Die Wanderungen, die Liz unternimmt, laden zum Urlaub ein. Liz‘ Sorgen, dass sie der Erwartung ihrer Leser und des Verlags nicht gerecht werden kann, sind gut nachvollziehbar. Mister 99 %, der im Laufe ihres Aufenthalts in Arosa in ihr Leben tritt, ist auch sehr sympathisch, wobei dem Leser direkt klar wird, dass jetzt nicht der super-romantische Teil im Roman folgen wird, denn dafür ist Liz‘ Leben etwas zu chaotisch.

Insgesamt hat mich die Geschichte um Liz und ihre Auszeit im Hotel in Arosa sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Liebe und andere Katastrophen

Wir in drei Worten
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Rachel und Ben lernen sich am ersten Tag auf der Universität kennen und werden beste Freunde. Bis zum Abend ihres Abschlussballes. Was hier geschieht, trennt sie für 10 Jahre. Rachel löst kurz vor der ...

Rachel und Ben lernen sich am ersten Tag auf der Universität kennen und werden beste Freunde. Bis zum Abend ihres Abschlussballes. Was hier geschieht, trennt sie für 10 Jahre. Rachel löst kurz vor der Hochzeit ihre Verlobung mit Rhys und läuft mehr oder weniger zufällig Ben über den Weg. Sofort ist die alte Vertrautheit wieder da. Doch Ben ist mittlerweile verheiratet. Kann es ein Happy End für die beiden geben?

Ich mag die Romane von Mhairi McFarlane, weil ihre Charaktere witzig sind. Auch hier sind Rachel und ihre Freunde lustig und es macht Spaß, die Freitagabende mit ihnen zu verbringen und die kleinen und großen Dramen in ihren Leben zu verfolgen. Speziell über Mindy habe ich sehr viel gelacht und mich großartig amüsiert. Auch Bens und Rachels Wiedersehen und ihre neu aufkeimende Freundschaft ist schön zu lesen und macht Spaß, weil beide so unbeschwert miteinander umgehen. Obwohl es unmöglich scheint, dass aus den beiden ein Paar wird, wünscht man sich als Leser nichts mehr, denn sie passen so gut zusammen, vielmehr als Ben und seine Frau. Auch die Geschichte rund um Rachels Job als Journalistin ist interessant und gibt einen guten Einblick in das Leben einer englischen Gerichtsreporterin.

Zum Ende verliert man ein bisschen die Hoffnung, wird aber im letzten Kapitel wieder neu überrascht, ohne dass man Ben oder Rachel für gemein oder hinterhältig hält.

Die Geschichte von Rachel und ihren Freunden, Ben und den anderen Männern im Leben Rachels hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, auch weil Rachel kein Fettnäpfchen auslässt und sich selbst oft in peinliche Situationen bringt, über die man als Leser aber wieder mal sehr schmunzeln und lachen kann.

Dies war das zweite Buch von Mhairi McFarlane, das ich gelesen habe und ich muss sagen: Wieder ein gelungener Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.