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Veröffentlicht am 12.04.2018

Die Manifestation der Kraft und der Jäger

Das Verlangen des Jägers
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Durch die verzweifelten Bitten nach Hilfe des kleinen Elijah wird Lenna, die Manifestation der Kraft, aus ihrer Welt in unsere geholt. Doch den Mitgliedern der großen Arkana ist das Reisen in fremde Welten ...

Durch die verzweifelten Bitten nach Hilfe des kleinen Elijah wird Lenna, die Manifestation der Kraft, aus ihrer Welt in unsere geholt. Doch den Mitgliedern der großen Arkana ist das Reisen in fremde Welten nicht gestattet, weshalb der Jäger Caine auf ihre Fährte angesetzt wird, um sie zurückzuholen. Doch Lenna ist stur und besteht darauf, dass sie und Caine dem kleinen Elijah, der mitansehen musste, wie seine Mutter getötet wurde, helfen, bevor sie unsere Welt verlassen. Können die beiden Elijah beschützen und den Mörder seiner Mutter bestrafen?

Die Idee des Romans gefällt mir sehr gut. Tarotkarten und deren Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken ist mal ein neuer Ansatz, der gut funktioniert. Lenna ist niedlich, wie sie sich in unserer Welt bewegt, ohne sich mit den Dingen hier auszukennen. Doch Elijah und auch Caine, der sich als Jäger in allen Welten auskennt, helfen ihr durch so manche Tücke. Leider funktionierte die Liebesgeschichte zwischen Lenna und Caine für mich nur so halb, denn der Funke sprang irgendwie nicht über. Klar, sie fühlen sich von Anfang an zueinander hingezogen, aber die Entwicklung der Beziehung war irgendwie nicht erkennbar. Jeder, der frühere Romane von Linda Howard kennt, weiß, dass die Frau fantastische erotische Liebesgeschichten erzählen kann … doch hier war davon leider nichts zu spüren. Dennoch hat mich das Buch als solches gut unterhalten und ich fände es schön, auch von anderen Abenteuern der Mitglieder der großen Arkana zu lesen.

Insgesamt eine nette und unterhaltende Geschichte mit einer faszinierenden Welt rund um Tarotkarten und ihre Bedeutung.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Von Selbstzweifeln und dem großen Auftritt

DUMPLIN'
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„Langsam breitet sich ein zufriedenes Lächeln über meinem Gesicht aus. ‚Nein‘, sage ich. ‚Dieser kleine süße Moppel ist eine Schönheitskönigin.‘ “

Willowdean ist 16 und übergewichtig. Normalerweise ist ...

„Langsam breitet sich ein zufriedenes Lächeln über meinem Gesicht aus. ‚Nein‘, sage ich. ‚Dieser kleine süße Moppel ist eine Schönheitskönigin.‘ “

Willowdean ist 16 und übergewichtig. Normalerweise ist sie schlagfertig und lässt sich von Kommentaren anderer nicht runterziehen. Als sie sich jedoch in ihren Kollegen Bo verliebt und sich entschließt, beim jährlichen Schönheitswettbewerb ihrer Stadt anzutreten, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen. Jetzt muss Willowdean erkennen, wer ihre Freunde sind und dass sie es selbst in der Hand hat, ihr Leben zu leben.

Willowdean ist toll. Ja, sie ist ein Teenager und sprunghaft in ihren Ansichten, sie glaubt, dass sich die Welt nur um sie dreht, sie stößt ständig Leute vor den Kopf, weil sie eine andere Meinung hat, aber sie ist auch stark und geht ihren Weg. Das Leben mit ihrer alleinerziehenden Mutter, die als Vorsitzende des Schönheitswettbewerbs fungiert, ist nicht einfach. Als Will sich in Bo verliebt und er scheinbar ihre Gefühle erwidert, wird es richtig schwer für Will, denn sie kann nicht glauben, dass ein so gutaussehender Typ wie Bo es wirklich ernst mit ihr meint. Und was sollen all die anderen Kids an ihrer Schule sagen, wenn sie mit Bo zusammen ist? Will muss erst erkennen, dass sie nur glücklich werden kann, wenn sie selbst sich und ihr Leben akzeptiert. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin Ellen leidet unter Wills Verhalten.

Insgesamt zeigt der Roman aber auf, wie wichtig es ist, sich selbst zu akzeptieren. Auch mal Dinge zu tun, die andere einem nicht zutrauen. Als Will und ein paar andere Mädchen, die nicht gerade zu den Schönheiten an ihrer Schule zählen, sich für den Contest anmelden, habe ich mich total gefreut. Die Mädchen sind aber auch alle auf ihre eigene Art toll, wie sie sich nicht entmutigen lassen. Will muss viel lernen, bis sie an diesem Punkt ankommt, aber es gelingt der Autorin, sie einige Entwicklungen durchmachen zu lassen, bis sie sich am Schluss mit sich selbst anfreundet.

Die Geschichte ist toll, weil sie aufzeigt, dass es egal ist, ob man dick oder dünn ist, ob man einen Makel hat, auf dem andere rumhacken. Wenn man zu sich selbst steht und sich nicht beirren lässt, kann man seinen Platz im Leben behaupten und glücklich sein.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ein Jugendbuch, das aber auch sehr viel Aufschlussreiches für jeden anderen Leser – egal welchen Alters – bereithält. Daumen hoch für Willowdean und ihre Chaosfreundinnen!

„Ich glaube, manchmal besteht die Vollkommenheit, die wir an anderen sehen, in Wahrheit aus vielen kleinen Unvollkommenheiten, weil an manchen Tagen das verdammte Kleid einfach nicht zugehen will.“

Veröffentlicht am 08.04.2018

Von Feuer und Eis berührt

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Ruby ist ein Fireblood, die durch ihren puren Willen Feuer erzeugen kann. Zeit ihres Lebens wird ihr von ihrer Mutter verboten, ihre Kräfte einzusetzen, weil die Menschen Firebloods hassen. Als ihr Dorf ...

Ruby ist ein Fireblood, die durch ihren puren Willen Feuer erzeugen kann. Zeit ihres Lebens wird ihr von ihrer Mutter verboten, ihre Kräfte einzusetzen, weil die Menschen Firebloods hassen. Als ihr Dorf überfallen und ihre Mutter getötet wird, wird Ruby von den Soldaten des Forstkönigs in einen Kerker eingesperrt. Um sie im Kampf gegen den König auf ihrer Seite zu haben, retten der Frostblood Arcus und einige Mönche das Mädchen und bilden sie aus, damit sie ihre Gabe gezielt einsetzen kann. Wird es Ruby und Arcus gelingen, die Herrschaft des Königs zu brechen?

Die Ausgangslage des Romans finde ich sehr spannend. Die Firebloods und die Frostbloods, die so gar nicht zusammenpassen und dann die Konstellation Ruby und Arcus. Zuerst sind die beiden sich total unsympathisch, finden dann aber schnell einen Weg um zusammenzuarbeiten. Das Training mit ihm und dem Mönch Thistle ist teilweise sehr amüsant, da Ruby ihre Gabe überhaupt nicht unter Kontrolle hat und hier und da Dinge in Brand setzt, die nicht brennen sollten. Doch nach und nach gelingt es den Männern, Ruby in die richtige Richtung zu drängen. Auch zwischen Ruby und Arcus schmilzt mehr und mehr das Eis und sie kommen sich näher. Den ersten Teil des Romans, der diese Ereignisse beinhaltet, fand ich wirklich sehr schön zu lesen und sehr amüsant. Den zweiten Teil des Romans, in dem Ruby von den Soldaten des Königs erneut gefangen genommen und in sein Schloss gebracht wird, fand ich dagegen etwas langatmig. Rubys Kämpfe in der Arena des Königs waren mir zu ausführlich beschrieben und zu langatmig, aber das Finale war dann wieder sehr mitreißend. Rubys Kampf gegen die Dunkelheit und für Arcus und ihre Sache ist wirklich sehr spannend.

Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, vor allem wegen Rubys und Arcus‘ Geschichte, die hoffentlich mit viel Liebe und einer Hochzeit enden wird.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Die kleine Banditen-Assistentin und Teddy

Die Rache der Polly McClusky
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„ ‚Sag denen, es war Nate McClusky‘, sagte er zu Scubby. ‚Sag denen, sie sollen es weitersagen. Ich werde nicht aufhören, bis der Hinrichtungsbefehl gegen mein Mädchen aufgehoben ist. Also wer bin ich?‘ ...

„ ‚Sag denen, es war Nate McClusky‘, sagte er zu Scubby. ‚Sag denen, sie sollen es weitersagen. Ich werde nicht aufhören, bis der Hinrichtungsbefehl gegen mein Mädchen aufgehoben ist. Also wer bin ich?‘ ‚Nate McClusky‘, sagte Scubby. ‚Und Polly auch‘, sagte das Mädchen. Und der Mann sah zu ihr rüber und er grinste und das Mädchen grinste …“

Im Gefängnis tötet Nate McClusky ein Mitglied der Aryan Steel Gang, deren Chef daraufhin seinen Tod und den seiner Ex-Frau und seiner Tochter Polly befiehlt. Nach seiner Entlassung findet Nate seine Ex-Frau und ihren neuen Mann tot auf und nimmt daraufhin seine Tochter mit sich, die ihn eigentlich gar nicht kennt. Auf der Flucht wird ihm klar, dass er nur eine Chance hat, wenn er der Gang so viel Schaden wie möglich zufügt, bis der Todesbefehl gegen Polly fallengelassen wird. Also überfallen die beiden zusammen einige Einrichtungen der Gang und stehlen Drogen und Geld. Doch um Polly zu retten, muss Nate noch weitergehen. Und er ist bereit, alles zu tun.

Ich mochte die Veränderung, die Polly durchmacht, während sie mit ihrem Vater zusammen ist. Von einem kleinen, ängstlichen Mädchen wird sie zu einer furchteinflößenden kleinen Mörder-Chica, die ihrem Vater zur Seite steht. Schon vorher von allen unverstanden, wandelt sie sich zu einem liebenswerten Monster, das den härtesten Kerlen Respekt abringt. Und wie sie währenddessen die ganze Zeit Teddy mit sich rumschleppt, den sie durch ihre „Puppenspielerkünste“ zum Leben erweckt, was die Leute in ihrem Umfeld zum Lachen bringt, das fand ich so niedlich, auch wenn es ein bisschen verrückt wirkte. Auch Nate wandelt sich. Von einem Knastbruder, der keinen Gedanken an seine Tochter verschwendete, wird er zu einem Vater, der alles tut, um sie zu retten.

Das Buch hat mir richtig gut gefallen, auch wenn die Welt, in die die kleine Polly da reinschlittert, eine grausame und brutale ist. Tolles „Road-Movie“ mit einer liebenswert verrückten Protagonistin. … und auch Teddy würde seine nichtvorhandenen Daumen nach oben strecken!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Ein Sommer in Maine

Hummersommer
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„Dann habe ich gemerkt, dass es keine Märchen gibt.“

Als bei Elizas Vater ein Hirntumor diagnostiziert wird, beschließt sie, den Sommer bei ihm in ihrem Heimatort Little Harbor zu verbringen. Zwischen ...

„Dann habe ich gemerkt, dass es keine Märchen gibt.“

Als bei Elizas Vater ein Hirntumor diagnostiziert wird, beschließt sie, den Sommer bei ihm in ihrem Heimatort Little Harbor zu verbringen. Zwischen Hummerkörben und den Fischern des kleinen Ortes trifft sie Leute wieder, die sie nach ihrer Heirat hinter sich gelassen hat. Ist von der Tochter eines Hummerfischers überhaupt noch etwas übrig oder hat sie sich völlig in die reiche Großstadtfrau verwandelt? Der Sommer bringt viele Wahrheiten ans Licht und lässt Eliza über sich und ihre Familie nachdenken.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Eliza, die zwischen ihrer Herkunft und ihrem jetzigen Leben schwankt, ihr Mann Rob und ihre beiden Töchter, die zuhause ihr Leben ohne die Mutter regeln müssen und dabei auch etwas über sich selbst lernen, die Beziehung zwischen dem wortkargen Fischer und seiner Tochter, all diese Beziehungen zueinander verbindet die Autorin zu einer wunderschönen Familiengeschichte. Es geht um vergangene Liebe, geheime Sehnsüchte und Geheimnisse, reiche Familien und deren Zeitvertreib, um die Sorgen junger Mädchen und das Leben im Fischerdorf allgemein. Ich mochte Eliza, die sich bemüht, jedem in ihrem Umfeld gerecht zu werden, gleichzeitig Ehefrau, Mutter, Schwiegertochter, Tochter und Freundin zu sein und in jeder Rolle sie selbst zu bleiben … und dann zu merken, dass sie doch oft nur eine Rolle spielt, weil das Mädchen aus dem kleinen Fischerdorf noch in ihr steckt.

Das Buch berührt viele Themen, die mich berührt haben und mich gespannt weiterlesen ließen. Ich verstand sowohl Elizas Standpunkt als auch den ihres Vaters. Am Schluss ist das Buch vielleicht ein wenig zu Friede-Freude-Eierkuchen, aber darüber konnte ich hinwegsehen, da mich Elizas Geschichte wirklich gut unterhalten hat.