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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2018

Liebe, Liebe, Liebe

Sehnsucht auf Gansett Island
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Als sie ihren Verlobten mit einer anderen im Bett erwischt, flieht Janey zurück nach Gansett Island in die Arme ihrer Familie. Bevor sie ihrer Familie gegenübertritt, bittet sie Joe um Hilfe, ihren ältesten ...

Als sie ihren Verlobten mit einer anderen im Bett erwischt, flieht Janey zurück nach Gansett Island in die Arme ihrer Familie. Bevor sie ihrer Familie gegenübertritt, bittet sie Joe um Hilfe, ihren ältesten Freund, der schon so lange in sie verliebt ist. Sie verbringen ein paar Tage und vor allem Nächte zusammen. Wie wird sich Janey entscheiden?

Hm, irgendwie mochte ich Janeys Art der Trauerbewältigung nicht und hatte immer das Gefühl, dass sie Joe ausnutzt. Ihre Gefühle kamen mir nicht echt vor. Unabhängig von der Janey/Joe-Geschichte fand ich es aber schön, wieder auf Gansett Island zu sein und alte Bekannte wiederzutreffen. Mac und Maddie, das Paar aus Teil 1, bei ihren Hochzeitsvorbereitungen und dem Klären von Familienangelegenheiten zu begleiten machte für mich große Teile des Romans aus.

Insgesamt eine nette Liebesgeschichte, die mich aber nicht zu 100 % abholen konnte. Als Teil 2 der Serie gut zu lesen. Eine Vorschau auf Teil 2 „Hoffnung auf Gansett Island“ verspricht wieder viel Herzleid und wandert auf die Wunschliste.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Geschwister

Libellenschwestern
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„Seltsam, wie man sich an Dinge gewöhnt, auch wenn sie noch so furchtbar sind.“

Memphis, Tennessee, 1939. Die Familie Foss lebt auf einem Hausboot auf dem Mississippi. An einem Abend muss die zwölfjährige ...

„Seltsam, wie man sich an Dinge gewöhnt, auch wenn sie noch so furchtbar sind.“

Memphis, Tennessee, 1939. Die Familie Foss lebt auf einem Hausboot auf dem Mississippi. An einem Abend muss die zwölfjährige Rill Foss auf ihre vier jüngeren Geschwister aufpassen, weil ihr Vater ihre Mutter ins Krankenhaus bringen muss, da es bei der Geburt ihrer Zwillinge Probleme gibt. Plötzlich tauchen Polizisten auf, die die Kinder in ein Waisenhaus bringen, wo sie schreckliche Dinge erleben und getrennt werden. Kann Rill ihre Geschwister beschützen und ihre Eltern wiederfinden?

Rills Geschichte berührt. Zunächst die ärmlichen Verhältnisse auf dem Hausboot, die trotzdem eine große Wärme und Liebe ausstrahlen, dann die Zustände im Waisenhaus, das Verhökern der Kinder an reiche Eltern, Rills harter Kampf um ihre jüngeren Geschwister. Das Buch erzählt in aufeinanderfolgenden Kapiteln einmal die Erlebnisse der Kinder in 1939 und dann die Geschichte im Heute, in der die Politikertochter Avery Stafford bei einem Besuch in einem Altenheim auf May trifft, die in einem Libellenarmband, das Avery trägt, ein altes Familienerbstück erkennt. Warum hat May Fotos, auf denen Avery ihre Großmutter Judy erkennt? Die Suche nach der Wahrheit ist spannend zu verfolgen, gleichzeitig sind die Erlebnisse der Kinder fast unerträglich.

Das Buch ist berührend und gut geschrieben. Die Geschichte ist aufwühlend. Ich habe sowohl Rills Geschichte als auch Averys Nachforschungen sehr gerne gelesen und mit den Figuren mitgelitten. Die Erkenntnis, dass die geschilderten Erlebnisse tatsächlich wahr sind, lässt einen das Buch mit noch mehr Wut lesen. Die Children’s Home Society und Georgia Tann betrieben ihr Geschäft mit gestohlenen Kindern bis in die 1950er Jahre. Zahlreiche Kinder wurden ihren Eltern unter fadenscheinigen Gründen weggenommen und zur Adoption freigegeben, wofür sich die Frau gut bezahlen ließ. Eine schreckliche Vorstellung.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Deutsch/türkisches Kinderbuch

Wir sind schon zu zweit
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In dem Kinderbuch "Wir sind schon zu zweit" wird in deutsch und türkisch die Geschichte von Tilo, Lua und Adil erzählt. Tilo und Lua haben etwas für ein Kindergartenfest einstudiert und wollen das neue ...

In dem Kinderbuch "Wir sind schon zu zweit" wird in deutsch und türkisch die Geschichte von Tilo, Lua und Adil erzählt. Tilo und Lua haben etwas für ein Kindergartenfest einstudiert und wollen das neue Kind Adil zunächst nicht mitmachen lassen. Als Tilos Trick misslingt, hilft ihm Adil. So lernen die Kinder, dass Miteinander immer besser ist.

Ich mag diese zweisprachigen Kinderbücher sehr, auch wenn der türkische Text natürlich schwieriger zu handhaben ist als zum Beispiel Englisch. Doch irgendwie fördert es ja auch wieder den Kontakt unter den Kindern, wenn man ein türkisch sprechendes Kind in der Gruppe zum Mitlesen animiert.

Sehr schöne Geschichte, die den Kindern verdeutlicht, dass das Miteinander oft hilfreich ist.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Ein altes Verbrechen

Die Vergessenen
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Manolis Lefteris, offiziell Autohändler, inoffiziell ein Mann für besondere Aufträge, wird von seinem Auftraggeber auf das Auffinden alter Akten angesetzt. Die Besitzerin erlitt kürzlich einen Schlaganfall, ...

Manolis Lefteris, offiziell Autohändler, inoffiziell ein Mann für besondere Aufträge, wird von seinem Auftraggeber auf das Auffinden alter Akten angesetzt. Die Besitzerin erlitt kürzlich einen Schlaganfall, weshalb Manolis sich an die Fersen ihrer Nichte Vera hängt, in der Hoffnung, durch sie an die Akten zu gelangen. Vera ist Journalistin bei einem Frauenmagazin, träumt allerdings von einem Job als Reporterin bei einer seriösen Zeitung. Als sie erkennt, in welche grausamen Taten ihre Tante während des Krieges verwickelt war, recherchiert sie nach der Wahrheit.

Das Thema des Romans ist nicht einfach: Der Mord an tausenden behinderter Menschen in psychiatrischen Kliniken während des Zweiten Weltkriegs. Obwohl jeder von uns von diesen Taten weiß, ist es schwer, den Schilderungen in dem Buch zu folgen. Zu grausam sind die Eindrücke, die die Taten von Ärzten und Schwestern hinterlassen. Auch Manolis‘ eigene Vergangenheit bzw. die seiner Familie ist nicht leicht zu verdauen. Als Kind einer Deutschen und eines Griechen, gibt es auch hier eine Verbindung zu einem schlimmen Verbrechen in der Vergangenheit. Im Krieg wurde in dem kleinen Heimatort seines Vaters von deutschen Soldaten ein Blutbad an Frauen und Kindern verübt, das den Vater sein ganzes Leben lang belastete, weil die erhoffte Gerechtigkeit ausblieb.

Veras Recherchen zu dem alten Verbrechen sind spannend zu verfolgen und auch Manolis‘ Rolle in dem Fall ist spannend. Wird er helfen, das alte Verbrechen zu vertuschen oder wird er Vera bei ihrer Arbeit unterstützen?

Manolis‘ mochte ich sofort. Sein ausgeprägter Familiensinn und sein Verständnis für Gerechtigkeit sprachen mich sofort an. Auch Vera und ihre sture Art gefielen mir gut. Das Buch ist eine gute Mischung aus Krimi, Familienroman und Zeitzeugnis. Nicht immer leicht zu lesen, aber ein wichtiges Buch über ein Verbrechen, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Gut!

Veröffentlicht am 04.03.2018

Die letzte Reise

Eine Liebe ohne Winter
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„All die Kleinigkeiten zusammengenommen haben mich zu der gemacht, die ich bin. Wenn nichts davon passiert wäre, hätte ich ein viel schlimmeres Leben haben können, als es der Fall war. Deshalb würde ich, ...

„All die Kleinigkeiten zusammengenommen haben mich zu der gemacht, die ich bin. Wenn nichts davon passiert wäre, hätte ich ein viel schlimmeres Leben haben können, als es der Fall war. Deshalb würde ich, trotz des Herzeleids, des Scheiterns und der Geheimnisse, nichts ändern, wenn man mir die Chance geben würde, in die Vergangenheit zu reisen. Noch nicht einmal eine Sekunde.“

Evie Snow ist tot. Doch sie findet sich nicht im Himmel wieder, sondern in dem Haus, in dem sie ein Jahr lang lebte, als sie 27 war und sich ihren Eltern widersetzte. Hier ist das „Wartezimmer zum Leben nach dem Tod“ und Evie muss erst noch ein paar Dinge zurechtrücken, bevor sie mit diesem Leben abschließen kann. In diesem Haus in Appartement 72 war sie glücklich mit Vincent, einem Straßenmusiker, den ihre reichen Eltern allerdings nie akzeptieren werden. Das Ultimatum ihrer Mutter war, dass sie sich ein Jahr selbst probieren kann, denn Evie möchte als Künstlerin Karriere machen, während ihre Eltern nur eine Ehe mit einem von ihnen ausgesuchten jungen Mann für die Zukunft ihrer Tochter akzeptieren werden.

Die Beziehung zwischen Evie und Vincent ist so lieblich und süß, dass ich mich gar nicht sattlesen konnte. Ich habe die beiden sehr gerne bei ihrem sorglosen Leben begleitet, ahnte jedoch, dass es keine Zukunft für sie gibt. Evies Reisen nach ihrem Tod waren spannend und schön zu verfolgen, denn ihre Kinder entdeckten Dinge aus dem Leben ihrer Mutter, die sie nicht für möglich gehalten haben. Und Evies letzte Reise und das Finale des Buches … ach je, romantisch und schön!

Das Buch hat mir gut gefallen, weil viel Magie darin vorkommt, ohne dass das Buch in eine Fantasy-Ecke abrutscht. Eine wunderschöne Reise zur großen Liebe.

„Dich zu verlieren bedeutet, alles zu verlieren, was ich je wollte, doch dich zu haben bedeutet, alles zu verlieren, was ich je hatte.“