Profilbild von misery3103

misery3103

Lesejury Star
offline

misery3103 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit misery3103 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2017

Auf nach Thailand

Nächster Halt: Thailand
0

Als Georgia kurz vor der Hochzeit von ihrem Verlobten verlassen wird und dann auch noch ihren Job verliert, beschließt sie, einen alten Traum zu verwirklichen und zu reisen. Kurzerhand bucht sie eine Thailand-Reise ...

Als Georgia kurz vor der Hochzeit von ihrem Verlobten verlassen wird und dann auch noch ihren Job verliert, beschließt sie, einen alten Traum zu verwirklichen und zu reisen. Kurzerhand bucht sie eine Thailand-Reise und hofft auf einen abenteuerlichen Aufenthalt, ohne zu ahnen, wie abenteuerlich es werden wird.

Das Buch ist gut geschrieben und es macht Spaß, Georgia bei ihrer Reise zu begleiten. Die Reise entpuppt sich als wahrer Alptraum und Georgia muss so manches mitmachen, bevor sie im ersehnten Paradies ankommt.

Georgia ist mir manchmal etwas zu naiv und die Witze auf ihre Kosten manchmal etwas zu platt. Sie lässt kein Fettnäpfchen aus und lässt einen oft mit dem Kopf schütteln, aber zum Ende reißt sie das Ruder rum.

Ich habe mich mit und über Georgia amüsiert, fühlte mich aber gerade vom ersten Teil eher vom Reisen abgeschreckt. Nett, aber nicht mehr!

Veröffentlicht am 21.05.2017

Vom Finden verlorener Gegenstände

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
0

Anthony Peardew hütet in seinem Arbeitszimmer unzählige gefundene Gegenstände, die er seinen ursprünglichen Besitzern zurückgeben will. Als er stirbt, hinterlässt er sein Hab und Gut seiner Haushälterin ...

Anthony Peardew hütet in seinem Arbeitszimmer unzählige gefundene Gegenstände, die er seinen ursprünglichen Besitzern zurückgeben will. Als er stirbt, hinterlässt er sein Hab und Gut seiner Haushälterin Laura, die nun vor der schier unlösbaren Aufgabe steht, die Gegenstände zurückzugeben. Doch wie findet man die Besitzer eines Haargummis oder eines einzelnen Puzzleteils?

Die Geschichte ist toll erzählt. Mr. Peardews Sammlung ist einzigartig. In kleinen Episoden wird erzählt, wie sie verloren gingen. Nach und nach fügen sich die Geschichten zusammen und offenbaren die große Liebe von Anthony zu seiner Therese, aber auch von Bomber, einem Verleger, und seiner Assistentin Eunice, deren Leben mit dem von Mr. Peardew verbunden ist.

Die Charaktere sind liebenswert. Laura, die Mr. Peardew eine gute Freundin war, Sunshine, das Mädchen mit „Daunensyndrom“, das nach Mr. Peardews Tod zu Lauras neuer Freundin wird, und Freddy, der Gärtner, der Laura und Sunshine bei ihrer Suche nach den Besitzern der verlorenen Gegenstände unterstützt.

Ein Buch voller Liebe, Magie und verborgener Geschichten. Wunderschön erzählt und bezaubernd.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Wenn die Worte fehlen, die Gefühle zu beschreiben

Me, without Words
1

„Die Stille ist so laut, demnächst werde ich schreien, um sie zu übertönen.“

In Julis Leben ist nichts mehr wie vorher, da ihre Eltern sich nur noch anschweigen oder streiten. Plötzlich steht sie allein ...

„Die Stille ist so laut, demnächst werde ich schreien, um sie zu übertönen.“

In Julis Leben ist nichts mehr wie vorher, da ihre Eltern sich nur noch anschweigen oder streiten. Plötzlich steht sie allein zwischen den Erwachsenen und kann mit niemandem über ihre Gefühle sprechen. Ihre beste Freundin hat jetzt einen Freund und deshalb keine Zeit, ihr Freund scheint nur an das eine zu denken und will scheinbar nichts über ihre Probleme wissen, so dass Juli allein mit allem klarkommen will. Bis sie Marc kennenlernt, mit dem sie - obwohl sie ihn noch gar nicht richtig kennt - über alles sprechen kann. Doch ist er wirklich der Richtige, um Juli aus ihrer Traurigkeit zu befreien?

“Me, without Words” ist der zweite Band der “Stay Tuned”-Reihe. Im ersten Teil „Keep on dreaming“ begleiteten wir Julis beste Freundin Kati und lernten Juli als lustiges Mädchen kennen, von dem in diesem Band nicht viel übrig ist. Juli ist nachdenklicher und trauriger und ihre Freunde Kati, Jako und Levin rücken in den Hintergrund, weil sie vermeintlich nicht mit Julis Problemen umgehen können bzw. Juli nicht weiß, wie sie mit ihnen über ihre Probleme reden soll. Ihre Traurigkeit ist auf jeder Seite zu spüren. Als Juli Marc kennenlernt, scheint die Geschichte in eine andere Richtung abzudriften, bleibt dabei aber eine verständliche und nachvollziehbare Geschichte, auch wenn mir Juli hier an manchen Stellen etwas zu naiv und unüberlegt handelt (wobei ich mir dann immer sagen musste, dass sie halt erst 16 ist).

Das Buch liest sich flüssig, die Geschichte ist nachvollziehbar erzählt und zieht in den Bann. Julis Traurigkeit ist auf jeder Seite fassbar, so dass man sie einfach nur trösten und drücken will. Manche Sachen sind vielleicht etwas zu einfach gelöst, aber insgesamt hat mich Julis Geschichte sehr gut unterhalten.

Eine traurige Geschichte, die fesselt und mitfiebern lässt. Schön!

Veröffentlicht am 19.05.2017

Ein Leben als "Ersatzkind"

Das Kind meiner Mutter
0

Florian Burkhardt wächst in der Schweiz auf. Bei einem Autounfall verloren Florians Eltern ihr jüngstes Kind. Sie selbst und ihr älterer Sohn überleben unverletzt. Da sie immer schon zwei Kinder haben ...

Florian Burkhardt wächst in der Schweiz auf. Bei einem Autounfall verloren Florians Eltern ihr jüngstes Kind. Sie selbst und ihr älterer Sohn überleben unverletzt. Da sie immer schon zwei Kinder haben wollen, bekommen sie als Ersatz für den verlorenen Sohn Florian, auf den seine Mutter von Kindheit an ihre gesamte Energie konzentriert. Als kleiner Prinz wird er verwöhnt und bekommt alles, was er sich wünscht. Aber er wird auch vor allem beschützt, weil seine Mutter in ständiger Angst lebt, auch ihn zu verlieren. Noch als Teenager spielt Florian ausschließlich mit jüngeren Kindern, da ihn so niemand zu Drogen und Alkohol verführen kann. Erst nach einer Ausbildung zum Grundschullehrer in einem katholischen Internat gelingt es ihm, sich von seiner Familie zu lösen und ein eigenständiges Leben zu führen.

Das Buch beschreibt in drei Abschnitten Florians Werdegang. Der Teil „Illusion“ beschreibt seine früheste Kindheit, in der er behütet und beschützt mit seinen Eltern und dem älteren Bruder lebt. Die Erinnerungen sind schön beschrieben, waren mir auf Dauer allerdings etwas zu ausführlich, weshalb sich dieser erste Teil für mich etwas zog. Im zweiten Teil „Vision“ wird die Jugendzeit geschildert, in der Florian entdeckt, dass er mehr auf Jungs steht, was sich aber nicht mit seiner katholischen Erziehung vereinbaren lässt. Im dritten Teil „Passion“ wird erzählt, wie es Florian endlich gelingt, sich von seiner vereinnahmenden Mutter und seinem strengen Elternhaus zu lösen und endlich ein eigenständiges Leben zu führen.

Das Buch ist gut geschrieben und Florians Geschichte fesselt. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, wenn sich das Buch mehr dem Leben gewidmet hätte, das Florian nach dem Verlassen seines Elternhauses geführt hat. In diesem Buch wurde der Fokus aber mehr auf die Kindheit und Pubertät gelegt. Trotzdem hat mich die Lebensgeschichte Florians gefesselt und ich habe die Kapitel interessiert gelesen.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Ein Finne in Schweden - Eine skurrile Familiengeschichte

Rechne immer mit dem Schlimmsten
0

Matti wandert nach dem Krieg mit seiner Frau Beata von Finnland nach Schweden aus. Sie bekommen vier Kinder, wobei sie die Zwillinge Raimo und Risto zunächst in Finnland lassen. Nach einem Unglück holen ...

Matti wandert nach dem Krieg mit seiner Frau Beata von Finnland nach Schweden aus. Sie bekommen vier Kinder, wobei sie die Zwillinge Raimo und Risto zunächst in Finnland lassen. Nach einem Unglück holen sie Raimo zu sich nach Schweden und bekommen danach noch die Tochter Elina und den jüngsten Sohn Antti. Matti gründet eine Firma und die Familie könnte es sich gut gehen lassen, doch Mattis ganzer Lebensinhalt besteht darin, seine Kinder auf die Härte des Lebens vorzubereiten, weshalb ihr Zusammenleben nicht immer ganz einfach ist. Als Matti erfährt, dass er bald sterben wird, will er seinen Kindern seine Firma überlassen, doch die sind wenig interessiert. Mit Geld versucht er, den würdigen Nachfolger in seiner Familie zu finden. Welches seiner Kinder wird seinen Ansprüchen genügen?

Der Einstieg in das Buch war etwas gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird von Anfang an sehr witzig und mit einem Augenzwinkern erzählt, doch die Schreibweise des Autors und seine Angewohnheit, viele (wirklich sehr witzige, selten lehrreiche) Erklärungen in Fußnoten unterzubringen, waren anfangs etwas verwirrend, aber ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und fand die Fußnoten dann nur noch lustig (wobei sie auch im Laufe des Buches weniger wurden). Die Charaktere - allen voran Matti - sind wirklich sehr skurril, aber eigentlich genau so, wie ich mir den finnischen Patriarchen und seine Kinder vorgestellt habe. Mattis Kinder, besonders Antti, mochte ich sehr, weil sie es wirklich nicht leicht mit ihrem Vater hatten.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe mich während des Lesens sehr amüsiert, auch wenn es hier und da Grund gab, sich über Matti und seine seltsame Art seinen Kindern gegenüber aufzuregen. Eine lustige und gut unterhaltende Familiengeschichte, die mir sehr viel Spaß gemacht hat.