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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2017

Vom Sterben und Überleben

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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Fred Wiener tritt seine erste Stelle als ehrenamtlicher Sterbebegleiter an. Er soll für die 60jährige Karle da sein, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch all sein erlerntes Wissen entpuppt sich als ...

Fred Wiener tritt seine erste Stelle als ehrenamtlicher Sterbebegleiter an. Er soll für die 60jährige Karle da sein, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch all sein erlerntes Wissen entpuppt sich als unbrauchbar, weil Karla anders ist: stark und nicht schwach, bestimmend und nicht bestimmbar. Fred muss lernen, mit der neuen Situation umzugehen … und lernt viel über sich und das Leben.

Ein tolles Buch über eine starke Frau, die ihr Leben selbstbestimmt lebte und auch beenden will. Das Sterben nervt sie und sie duldet keine Schwäche in ihrer Umgebung. Im Umgang mit Fred ist sie konsequent und streng, was ihn zur Verzweiflung bringt, weil er gut sein will in dem, was er tut. Als er seinem verschlossenen Sohn Phil erlaubt für Karla zu arbeiten, kommen sich auch Vater und Sohn wieder näher und Phil wird ein bisschen offener und erwachsener.

Ein tolles Buch über das Sterben, über den Umgang mit Sterbenden. Ein faszinierender Charakter, der einem das Sterben in Würde und zu den eigenen Bedingungen näher bringt. Ein schwieriges Thema toll umgesetzt.

Ein tolles Buch, das noch lange nachhallt!

Veröffentlicht am 14.04.2017

Familiengeheimnisse

Wünsche, die uns tragen
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Beth‘ Sohn Jake braucht eine neue Niere, aber weder sie noch ihr Mann Michael kommen als Spender in Frage. Beth Mutter starb vor kurzem und nahm das Geheimnis um ihren Vater mit ins Grab. Gelingt es Beth, ...

Beth‘ Sohn Jake braucht eine neue Niere, aber weder sie noch ihr Mann Michael kommen als Spender in Frage. Beth Mutter starb vor kurzem und nahm das Geheimnis um ihren Vater mit ins Grab. Gelingt es Beth, das Geheimnis zu lüften, um ihren Sohn zu retten?

Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt. In 2016 begleiten wir Beth und Michael bei ihren Anstrengungen, Jakes Leben zu retten. In einem zweiten Erzählstrang in 1975/1976 erfahren wir, warum ihre Mutter ihr nicht die Wahrheit über ihren Vater erzählen konnte. Die Geschichte ist fesselnd und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Genau wie Beth will man als Leser die Wahrheit über die Geschehnisse von damals erfahren. Dabei kommt viel Trauriges zutage und die Ereignisse lassen einen das Buch nicht aus der Hand legen. Die Charaktere sind glaubwürdig und handeln nachvollziehbar. Allein der letzte Twist erschien mir etwas zu gewollt, was meinem Lesevergnügen aber nicht schadete.

Insgesamt habe ich diese Geschichte verschlungen und wurde gut unterhalten. Schöne Geschichte, überraschende Wendungen, einfach gute Unterhaltung!

Veröffentlicht am 14.04.2017

Zurück im Niemandsland

Niemand - Mehr!
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10 Jahre nach ihrem letzten Abenteuer kehrt Nina ins Niemandsland zurück. Sie findet das einst leckerlieblichzuckersüße Land verdorrt und verlassen vor. Wo sind ihre Freunde, wo ist Ben und was ist passiert?

Zurück ...

10 Jahre nach ihrem letzten Abenteuer kehrt Nina ins Niemandsland zurück. Sie findet das einst leckerlieblichzuckersüße Land verdorrt und verlassen vor. Wo sind ihre Freunde, wo ist Ben und was ist passiert?

Zurück im Niemandsland oder Ninaland, aber nichts ist mehr wie es war. Ninaland ist abgebrannt und all ihre Freunde und die bekannten Bewohner sind verschwunden. Nur mit einem Galgenfrauchen an ihrer Seite macht sich Nina auf die Suche. Es ist schön, zurück im Niemandsland zu sein, auch wenn nichts mehr ist wie es im ersten Teil war. Der Wortwitz ist wieder dabei und bringt einen auf jeder Seite zum Schmunzeln. Da tummeln sich wieder Klingelmäuschen und Korinthenkacker … und deren Namen sind auch hier wieder wörtlich zu nehmen. Ninas Suche nach der Ursache des verbrannten Ninalandes und natürlich ihrer großen Liebe Ben ist spannend und macht Spaß.

Mit „Niemand Mehr“ ist Nicole Rensmann eine spannende Fortsetzung gelungen. Es macht Spaß, Nina bei ihrer Suche zu begleiten. Wieder eine fantastische Reise ins Niemandsland!

Veröffentlicht am 12.04.2017

Ungesendete Briefe

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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„Du hattest nicht mal genug Mut, mir das Herz zu brechen. Du hast es still und leise zerknüllt.“

Emily Trunko betreit den Tumblr-Blog „Dear my Blank“, auf dem Jeder ungesendete Briefe und Gedanken posten ...

„Du hattest nicht mal genug Mut, mir das Herz zu brechen. Du hast es still und leise zerknüllt.“

Emily Trunko betreit den Tumblr-Blog „Dear my Blank“, auf dem Jeder ungesendete Briefe und Gedanken posten kann. In dem Buch „Ich wollte nur, dass du noch weißt“ hat sie einige dieser Briefe veröffentlicht. Unter den Rubriken

- Liebes Ich
- Liebe Welt
- Liebe
- Freunde
- Familie
- Herzschmerz
- Unerwiderte Liebe
- Verrat
- Verlust

sind Briefe von Fremden an Fremde abgedruckt, die witzig, nachdenklich und traurig sind, einen zum Lächeln, aber auch zum Weinen bringen. Die Briefe sind mit wunderschönen Illustrationen von Lisa Congdon versehen, die jede Seite des Buches einzigartig machen. Die Idee des Blogs ist toll, weil ich glaube, dass fast jeder von uns schon mal einen Brief geschrieben hat, der nicht abgeschickt wurde. Man kann jedem Menschen alles sagen, was man von Angesicht zu Angesicht nicht sagen kann.

Ein tolles Buch, in dem ich noch oft blättern werde, um die Gedanken und Gefühle fremder Menschen nachzuempfinden. Einfach und schön!

Veröffentlicht am 11.04.2017

Zeitreise des Grauens

Sein blutiges Projekt
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Im August 1869 tötet der junge Roderick Macrae drei seiner Nachbarn. Was veranlasste ihn zu dieser Tat? Das Buch gibt durch Zeugenaussagen und ein durch den Angeklagten verfasstes Manuskript Einblick in ...

Im August 1869 tötet der junge Roderick Macrae drei seiner Nachbarn. Was veranlasste ihn zu dieser Tat? Das Buch gibt durch Zeugenaussagen und ein durch den Angeklagten verfasstes Manuskript Einblick in das Leben des jungen Mannes in dem kleinen schottischen Dorf.

Es ist spannend, Rockericks Aufzeichnungen zu lesen und zu erfahren, was die Familie durch eins der Opfer erleiden musste. Das ärmliche Leben und der Umgang mit den einzelnen Familienmitgliedern werden anschaulich beschrieben. Man bekommt einen guten Einblick in das ärmliche Leben der Familie. Rockerick erscheint nett und seine Schilderung der Ereignisse nachvollziehbar. Die Geschichte liest sich gut und ist fesselnd erzählt. Einzig einige Passagen während des Prozesses waren mir etwas zu ausführlich und wenig interessant, so z. B. die Aussage des Arztes, der der Spezialist für Geisteskrankheiten bei Schwerverbrechern war.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Eine lehrreiche Reise in eine längst vergangene Zeit!