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Veröffentlicht am 19.12.2018

Tanz!

Vielleicht tanzen wir morgen
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Nach dem Tod ihres Sohnes ist Mascha nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst. Sie übt das Ertrinken und hält sich vorwiegend auf dem Friedhof auf. Als sie der Stadtstreicherin Sally begegnet, führt ...

Nach dem Tod ihres Sohnes ist Mascha nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst. Sie übt das Ertrinken und hält sich vorwiegend auf dem Friedhof auf. Als sie der Stadtstreicherin Sally begegnet, führt die ihr vor Augen, wie wichtig es ist, das Leben weiterzuleben, auch wenn man Schlimmes überlebt hat.

Ich mochte Mascha und liebte die Momente, wenn sie auf dem Friedhof war und sich Geschichten zu den lange verstorbenen Menschen in den Gräbern um sie herum ausdachte, mit ihnen redete, sie um Rat fragte. Diese Momente machten das Buch für mich besonders. Und auch Mascha im Kreis ihrer Freunde gefiel mir sehr. Leider mochte ich ebenso viel gar nicht in diesem Buch. Ich finde es einfach etwas wirr erzählt und konnte mit den Abschnitten um Alice so gar nichts anfangen, weil sich lange nicht zeigte, was sie überhaupt mit Mascha und ihrer Geschichte zu tun haben könnte. Auch gefielen mir die langen erklärenden Szenen nicht, in denen einfach gar nichts passierte.

Trauer ist das große Thema dieses Buches, weshalb es traurig ist. Aber ich habe auch oft laut gelacht, wenn Mascha mit ihren seltsamen Freunden zugange war oder sich ausdachte, wie die lange Verstorbenen wohl waren, als sie noch lebten. Am Ende sagt das Buch, dass man weitermachen muss, dass man die Trauer loslassen muss, wieder anfangen muss zu tanzen, auch wenn die Musik endet.

Ich habe „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ der Autorin geliebt, aber leider lässt mich Sally Red Shoes mit vielen Fragezeichen über meinem Kopf und ein wenig gefrustet zurück. Geht so!

Veröffentlicht am 15.12.2018

Gefährlicher Jobwechsel

Das Flüstern der Gefahr
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Jina ist Computerspezialistin bei einer militärischen Firma. Nach einer Neuorganisation muss sie plötzlich als Mitglied eines sogenannten GO-Teams ins harte Training. Von Anfang an ist sie den starken ...

Jina ist Computerspezialistin bei einer militärischen Firma. Nach einer Neuorganisation muss sie plötzlich als Mitglied eines sogenannten GO-Teams ins harte Training. Von Anfang an ist sie den starken Kerlen in ihrem Team unterlegen, gibt aber nicht so schnell auf, wie ihr Teamleader Ace es gerne hätte. Jina beißt die Zähne zusammen und will vom Anwärter zu einem Teil des Teams werden. Kann sie das schaffen?

Ich mochte Jina und die Jungs von Anfang an. Das harte Training tat mir mit weh und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie sich Jina nach einem harten Trainingstag gefühlt hat, wenn sie sich mit Ach und Krach nach Hause ins Bett schleppte. Aber ich mochte auch, dass sie nie aufgegeben hat und sich so den Respekt der starken Jungs holte.

Ich mag Linda Howard seit Jahren sehr gerne und habe ihre Romane immer gerne gelesen. Hier fand ich ehrlich gesagt die Story etwas schlechter erzählt. Mir dauerte das Training mit den ewig gleichen Gedanken einfach viel zu lange, bevor es endlich zu dem auf dem Klappentext erwähnten Einsatz kommt. Dabei passiert zwar ziemlich viel und die Chemie zwischen Jina und den Jungs vom Team stimmt, aber es zieht sich doch ein wenig. Die Liebesgeschichte zwischen Jina und Levi ist auch eher so nebenbei und passiert am Ende viel zu schnell, als dass sie wirklich glaubwürdig wäre.

Insgesamt habe ich das Buch zwar schnell und interessiert gelesen, aber ich hatte mir mehr versprochen. Trotzdem würde ich einen weiteren Teil über Levis Team lesen, wenn ein anderes Mitglied die große Liebe findet.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Auftragskiller in Nöten

Die Plotter
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Raeseng ist ein Auftragskiller, dessen Aufträge durch sogenannte Plotter erteilt werden. Er weiß nie, wer dieser Auftraggeber ist, erledigt seine Aufgabe und lässt die Leiche verschwinden. Als er einen ...

Raeseng ist ein Auftragskiller, dessen Aufträge durch sogenannte Plotter erteilt werden. Er weiß nie, wer dieser Auftraggeber ist, erledigt seine Aufgabe und lässt die Leiche verschwinden. Als er einen Auftrag nicht so ausführt wie gewünscht, findet er sich plötzlich selbst als Ziel wieder. Doch wer erteilte den Auftrag ihn zu töten und warum?

Den Einstieg in die Geschichte fand ich großartig. Raeseng bei seinem Auftrag zu begleiten, ihn mit dem Opfer im Haus zu sehen, wie sie zusammen trinken, essen und erzählen, hat mich begeistert, zeigte aber auch die absolute Kaltblütigkeit Raesengs auf. Ich erwartete einen spannenden Thriller, in dem der Protagonist sich gegen seine Gegner zur Wehr setzen muss, und bekam einen Roman mit viel Gerede, vielen Gedanken, vielen „Was-wäre-Wenns“. Dabei liest sich das Buch gut und fasziniert mit Einblicken in ein Leben, das in einem Müllcontainer begann und über viele Auftragsmorde führt, ohne ein glückliches Leben zu sein. Die wenigen glücklichen Momente in seinem Leben zerstört Raeseng selbst, weil er zurückkehrt zu seinem „normalen“ Leben als Auftragsmörder. Weil er nichts anderes kennt? Weil er es liebt?

Das Buch ist mal was ganz anderes und hat mich über weite Strecken fasziniert und gut unterhalten. Ich habe zwar nicht das bekommen, was ich nach der Leseprobe erwartet hatte, konnte mich aber mit Raeseng und seinem Leben auseinandersetzen, was interessant war und gut.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Vergebung

Nur einen Horizont entfernt
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Die Fernsehmoderatorin Hannah Farr erhält einen Brief mit zwei Kieselsteinen, den ihr eine Widersacherin und Mobberin ihrer Schulzeit mit der Bitte um Vergebung zusendet. Während Hannah noch überlegt, ...

Die Fernsehmoderatorin Hannah Farr erhält einen Brief mit zwei Kieselsteinen, den ihr eine Widersacherin und Mobberin ihrer Schulzeit mit der Bitte um Vergebung zusendet. Während Hannah noch überlegt, ob sie die Geste annehmen soll, wird ihr klar, dass auch sie selbst Grund hat, sich bei einem Menschen aus ihrer Vergangenheit zu entschuldigen: Ihre Mutter.

Dieses Buch lässt mich ehrlich gesagt zwiespältig zurück. Zum einen mochte ich die Idee hinter den Kieselsteinen, die als Zeichen der Bürde und der Bitte um Verzeihung stehen. Daher erhoffte ich mir eine zu Herzen gehende Geschichte, die ich aber nur in Teilen bekam. Zuerst störte es mich, dass gefühlt jeder in Hannahs Umfeld ein so schlimmes Geheimnis mit sich herumträgt, das an die Öffentlichkeit gezerrt werden muss, um Vergebung zu erlangen. Denn mal ehrlich, wie viele Leute kennt jeder von uns, die in ihrer Vergangenheit etwas so Schlimmes gemacht haben, dass sie Kieselsteine mit der Bitte um Vergebung durch die Welt schicken müssen. Wie gesagt: In Hannahs Umfeld war es gefühlt jeder, was ich sehr unrealistisch fand. Als nächstes störte mich Hannahs Art. Sie – die toughe Fernsehmoderatorin, die mit dem Bürgermeister von New Orleans liiert ist – war dermaßen naiv, dass ich oft nur fassungslos den Kopf schütteln konnte. Wie sie sich von ihrer karriereorientierten neuen (natürlich jüngeren und hübscheren) Kollegin an der Nase herumführen lässt, wie sie sich von ihrem Freund Michael, dem Bürgermeister, hinhalten lässt und als einzigen Tipp in Bezug auf ihre Mutter (die sie seit 20 Jahren nicht gesehen hat) bekam, dass sie es nicht an die Öffentlichkeit zerren soll, weil es seinem Ansehen schaden könnte, das hat mich einfach so wahnsinnig gestört, weil Hannah eigentlich ein netter und kompetenter Mensch zu sein schien.

Leider geriet auch das Wiedersehen mit ihrer Mutter und die lange fällige Versöhnung ein bisschen zum Nebenschauplatz und berührte mich deshalb nicht mehr so sehr. Hier hatte ich einfach viel mehr Gefühl und Schönes erwartet, das ich leider nicht bekam. Nachdem ich „Morgen kommt ein neuer Himmel“ der Autorin verschlungen habe und dabei auch ein paar Tränen weinte, konnte mich diese Geschichte leider nicht überzeugen.

Insgesamt eine Geschichte mit einer wunderschönen Grundidee. Die Umsetzung fand ich leider nicht so gelungen.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Mord im Internet

Böse Bilder
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Ein Mörder postet Fotos seiner Opfer im Internet: zuerst eins kurz vor ihrem Tod, eins danach. Der Zuspruch der Onlinegemeinde ist riesig und so fühlt sich der Täter zu weiteren Taten berufen. DCI Dan ...

Ein Mörder postet Fotos seiner Opfer im Internet: zuerst eins kurz vor ihrem Tod, eins danach. Der Zuspruch der Onlinegemeinde ist riesig und so fühlt sich der Täter zu weiteren Taten berufen. DCI Dan Fenton tut alles, um dem Täter auf die Spur zu kommen, muss den Fall aber einem anderen Ermittler überlassen, als der Mörder sein Zuhause angreift. Doch zusammen mit dem Ex-Freund und der Schwester des ersten Opfers macht er sich daran, den Fall zu lösen.

Das Buch beginnt spannend und ist durch die sehr kurzen Kapitel gut und flüssig zu lesen. Die Geschichte geht schnell voran und bringt immer neue Wendungen. Schnell ist klar, dass der Mörder sehr gut über alle Beteiligten informiert ist. Ab etwa der Mitte zog sich die Geschichte für mich etwas, da es kein klares Opfer mehr gab und lange Zeit gar nichts passierte. Fenton und seine Tochter gefielen mir, alle anderen Ermittler und Beteiligten blieben eher blass. Blake, der Ex-Freund des ersten Opfers, gefiel mir auch gut, weil er selbst ein Trauma aus seiner Vergangenheit zu verarbeiten hat und nun auch noch um seine Freundin trauern muss, die auf eine ähnliche Weise starb wie schon jemand in seiner Vergangenheit. Die privaten Ermittlungen der drei gingen auch gut voran und brachten schnell Ergebnisse. Die Präsentation des Täters war eine wirkliche Überraschung für mich, was ich als positiv ansehe. Ein bisschen genervt hat mich, dass sowohl Fenton als auch Blake mit Leah, der Schwester des ersten Opfers, anbandeln wollten und es hier keine klare Aussage gab, wie es ausgehen könnte.

Insgesamt handelt es sich bei „Böse Bilder“ um einen gut zu lesenden Krimi, der in der Mitte etwas schwächelt, aber mit einem guten und spannenden Finale aufwartet. Insgesamt gut zu lesen und gut unterhaltend.