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Veröffentlicht am 02.02.2017

Xavier Kieffer auf den Spuren des Guide Gabin

Gefährliche Empfehlungen
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Zur Einweihung eines neu eingerichteten Firmenmuseums rund um die Geschichte des Guide Gabin, einem bekannten Gastroführer, kommt es zum Diebstahl einer seltenen Ausgabe aus dem Jahr 1939. Alle Versuche, ...

Zur Einweihung eines neu eingerichteten Firmenmuseums rund um die Geschichte des Guide Gabin, einem bekannten Gastroführer, kommt es zum Diebstahl einer seltenen Ausgabe aus dem Jahr 1939. Alle Versuche, dem Geheimnis um das verschwundene Buch auf die Spur zu kommen, enden mit Toten und neuen Geheimnissen. Wird Xavier Kieffer es schaffen, diese Geheimnisse aufzuklären?

Dies ist der 5. Teil der Serie um den Koch Xavier Kieffer, ich habe vorher noch kein Buch der Reihe gelesen. Wie ich feststellte, kann man das Buch jedoch sehr gut unabhängig von der Serie lesen und findet sich schnell zurecht.

Ich mag den Koch und seine Freunde sehr, finde das Luxemburgische sehr sympathisch und konnte mich über viele der sonstigen Charaktere wirklich gut amüsieren. Obwohl ist weiß, dass es bei einem Verbrecher jagenden Koch auch um Essen geht, war es mir hier von allem etwas zu viel. Die Ortsbeschreibungen in Paris, Luxemburg, Berlin gingen mir viel zu sehr ins Detail, die ewigen Beschreibungen und neuen Namen von Restaurants, Bistros und Cafés waren unnötig und vor allem die servierten Gerichte, die fast nur bei ihren französischen Namen im Buch vorkamen, gingen mir bald auf die Nerven. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, weil die Geschichte an sich spannend und interessant war.

Insgesamt fühlte ich mich von dem Buch gut unterhalten. Xavier Kieffer ist ein wirklich sympathischer Typ, dessen etwas altmodische Ansichten in Bezug auf Technik, Essen usw. ich sehr gut nachvollziehen konnte. Leider ging der Krimi irgendwo zwischen den Restaurantbesuchen und französischen Gerichten verloren, was Fans der Serie wahrscheinlich nicht stört, mich aber nicht unbedingt zu weiteren Abenteuern mit Kieffer einlädt. Insgesamt hatte ich mehr erwartet!

Veröffentlicht am 01.02.2017

Auf der Flucht durch Eis und Schnee

Sweetgirl
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Es ist tiefster Winter in Michigan, als die sechzehnjährige Percy auf der Suche nach ihrer Mutter in das Haus des Drogendealers Shelton kommt und dort auf das Baby Jenna trifft, dass bei offenen Fenster, ...

Es ist tiefster Winter in Michigan, als die sechzehnjährige Percy auf der Suche nach ihrer Mutter in das Haus des Drogendealers Shelton kommt und dort auf das Baby Jenna trifft, dass bei offenen Fenster, durch das der Schnee ins Haus eindringt, völlig verwahrlost in einem Kinderbettchen liegt. Percy entscheidet sich sofort, das Baby zu retten. Was folgt ist eine irrwitzige Verfolgungsjagd durch einen Schneesturm, bei der ihr nur ihr väterlicher Freund Portis zur Seite steht.

Percy, Portis und Baby Jenna sind das ungewöhnlichste Romanheldengespann, das mir seit sehr langer Zeit begegnet ist. Ihre Flucht vor Shelton und seinen Schergen durch tiefverschneite Wälder ist spannend und nimmt einen mit. Die Verfolger sind durch ihren Drogenmissbrauch zu einer nicht einzuschätzenden Gefahr geworden, stellen sich zwar allesamt etwas trottelig an, sind aber nicht zu unterschätzen. Percy ist trotz ihres jugendlichen Alters gewitzt, muss sie sich doch schon seit frühester Kindheit allein durchs Leben schlagen, da auch ihre Mutter drogensüchtig ist.

Das Leben in diesem Teil der USA wird derart hoffnungslos beschrieben, dass man während des Lesens nur hofft, dass sowohl Percy als auch Baby Jenna ein besseres Leben gegönnt sein wird. Dabei ist die Geschichte mitreißend erzählt, die Dialoge sind irrwitzig und lustig, auch wenn viel Ernst in vielen Aussagen steckt.

Ein tolles Debüt voller schwarzem Humor mit einer furchtlosen Heldin und einem zuckersüßen Baby. Ein Leseerlebnis!

Veröffentlicht am 29.01.2017

Familiengeheimnisse

Liebe ist wie Drachensteigen
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Neu in der Stadt und an der Schule lernt Sam Hadley kennen, die ihn sofort fasziniert. Obwohl sich die beiden zueinander hingezogen fühlen und sie schnell herausfinden, dass ihre Familien ähnlich sind, ...

Neu in der Stadt und an der Schule lernt Sam Hadley kennen, die ihn sofort fasziniert. Obwohl sich die beiden zueinander hingezogen fühlen und sie schnell herausfinden, dass ihre Familien ähnlich sind, steht ein Geheimnis zwischen ihnen. Sam kann es Hadley nicht erzählen, weil es ihre Gefühle für ihn verändern würde.

Sam und Hadley sind zwei Teenager, deren innere Zerrissenheit von Anfang an zu spüren ist. Hadley kompensiert ihre Einsamkeit durch emotionslose Affären, während Sam sich um seine jüngere Schwester kümmert und seine Mutter ignoriert. Schnell ahnt man, dass sein Geheimnis etwas mit der Trennung seiner Eltern und den Geschehnissen davor zu tun hat. Das Gefühlsleben von Hadley und Sam ist gut nachvollziehbar und geht zu Herzen. Da es den beiden miteinander besser geht, wünscht man ihnen ein Happy End, ahnt aber, dass alles zusammenstürzt, wenn Sams Geheimnis ans Licht kommt.

Eine Geschichte, die zu Herzen geht und fesselt. Gefühlvoll erzählt und nachvollziehbar. Ein schönes Jugendbuch über Liebe, Trennungsschmerz und Familiengeheimnisse!

Veröffentlicht am 28.01.2017

Vom Wunsch, ein anderes Leben zu führen

Krähe und Bär
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Der Bär lebt im Zoo sein eintöniges Leben, als eines Tages eine Krähe auf der Suche nach Futter in seinem Gehege landet. Obwohl der Bär sie nicht mögen will, schleicht sich die Krähe mehr und mehr in sein ...

Der Bär lebt im Zoo sein eintöniges Leben, als eines Tages eine Krähe auf der Suche nach Futter in seinem Gehege landet. Obwohl der Bär sie nicht mögen will, schleicht sich die Krähe mehr und mehr in sein Leben und versucht, den Bären aufzuheitern und ihm sein Leben schmackhaft zu machen. Als das nicht gelingt, bringt sie einen Zaubertrank an, der den beiden ermöglicht, ihre Leben zu tauschen. Doch wird das den Bären glücklich machen?

Die Geschichte von Krähe und Bär ist liebevoll erzählt, witzig und frech. Die Illustrationen sind toll und zeigen den Gemütszustand beider Tiere toll auf. Das Vorlesen der Geschichte wird durch unterschiedliche Schriftfarben erleichtert, weil man immer weiß, wann gerade die Krähe und wann der Bär etwas sagt, so dass man die Stimme anpassen kann. Auch eine erhobene Stimme wird durch eine größere Schrift angezeigt. Eine tolle Idee. Die Moral in der Geschichte wird den Kindern auf sehr schöne Art nahegebracht und zeigt auf, dass das Leben der Anderen auch nicht nur toll ist, sondern dass es auf allen Seiten Schwierigkeiten gibt.

Ein tolles Buch, eine tolle Geschichte. Die Illustrationen von Wiebke Rauers sind wirklich toll. Ein Kinderbuch, das sehr viel Spaß macht!

Veröffentlicht am 26.01.2017

Seelenverwandtschaft?

Wenn ich dich nicht erfunden hätte
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Leo zieht zum Studieren nach Hamburg, doch von Anfang an läuft nichts so wie gedacht. Ihre Wohnung entpuppt sich als feuchtes Drecksloch, ihre Nachbarn sind unerträglich, doch der Hamburger Wohnungsmarkt ...

Leo zieht zum Studieren nach Hamburg, doch von Anfang an läuft nichts so wie gedacht. Ihre Wohnung entpuppt sich als feuchtes Drecksloch, ihre Nachbarn sind unerträglich, doch der Hamburger Wohnungsmarkt gibt einfach nichts her, so dass sie eigentlich nur noch weg will. Durch Zufall trifft sie auf Loris, der ihr anbietet, in dem Haus, dessen Renovierung er überwacht, einzuziehen. Loris, der den Hauptfiguren ihrer erfundenen Geschichten bis aufs Haar gleicht und zu dem sie sofort einen Draht hat. Loris, in den sie sich verliebt und der ihr doch so viel Kummer bereitet.

Der Jugendroman „Wenn ich dich nicht erfunden hätte“ liest sich von Anfang an leicht und flüssig. Die Geschichte um Leo und ihren nicht ganz einfachen Alltag in Hamburg ist packend erzählt und spannend zu lesen. Leo brachte mich mit ihren Gedanken und Taten sehr oft zum Lächeln, schaffte es aber genauso oft, dass ich sie gerne packen und schütteln wollte. Ihre Beziehung zu Loris verläuft von Anfang an so, dass der Leser ahnt, dass es nicht bei diesen verliebten, locker-leichten Stunden zwischen den beiden bleibt, sondern sich ein Unheil anbahnt. Als es eintritt, kommt der Roman nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern zeigt die Schattenseiten von Loris Leben auf. Ich konnte mich sehr gut in Leos Gefühlswelt einfinden und verstand sehr gut, was sie durchmachte. Den Schluss der Geschichte fand ich sehr versöhnlich und schön, wenn auch traurig, was aber zum Roman passte.

Insgesamt ein gut zu lesender, spannender, lustiger Jugendroman über ein schwieriges Thema, der mich gut unterhalten hat.