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Veröffentlicht am 07.10.2016

Spannender Island-Krimi

DNA
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Kommissar Huldar muss den brutalen Mord an der jungen Mutter Elisa in ihrem eigenen Haus aufklären. Die Tochter der Ermordeten, die siebenjährige Margrét, war Zeugin der Tat, während der sie sich unter ...

Kommissar Huldar muss den brutalen Mord an der jungen Mutter Elisa in ihrem eigenen Haus aufklären. Die Tochter der Ermordeten, die siebenjährige Margrét, war Zeugin der Tat, während der sie sich unter dem Ehebett versteckt hielt. Ihre Aussage ist die einzige Spur, der der Kommissar nachgehen kann. Das Mädchen steht jedoch unter dem Schutz eines Kinderhauses. Die leitende Psychologin Freyja hat allerdings als oberstes Ziel den Schutz des Mädchens im Sinn, weshalb die Befragung nur zäh vonstatten gehen kann. Dann wird eine zweite Frau auf ähnliche Weise getötet. Gleichzeitig hat der Amateurfunker Karl auf einem Funkkanal einen geheimnisvollen Zahlencode entdeckt, der im Zusammenhang mit den Morden zu stehen scheint. Doch noch ist nicht klar, wie diese Ereignisse zusammenhängen.

Der Roman von Yrsa Sigurdardottir hatte mich schon als Leseprobe begeistert, obwohl ich normalerweise kein riesiger Fan von „nordischen“ Krimis bin. Aber schon der Beginn mit dem ersten Mord war spannend und düster, so dass für mich feststand, dass ich dieses Buch lesen werde. Beim Lesen des Buches hatte ich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder ein bisschen Angst, als ich nach dem ersten Mord das Buch zur Seite legte und das Licht ausmachte, um zu schlafen.

Die Hauptpersonen des Romans sind Kommissar Huldar, der zum ersten Mal einen Fall als Ermittler leitet, die junge Psychologin Freyja, die als Psychologin im Kinderhaus misshandelte Kinder betreut, und Karl, ein junger Student, der nach dem Tod der Mutter allein im elterlichen Haus lebt. Seine größte Leidenschaft ist sein Keller voller Funkgeräte, die leider keiner seiner Freunde teilt.
Die Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig, haben ihre Macken, aber man kann sich gut in sie hineinversetzen. Sie wirken erfreulich „normal“ und man hat das Gefühl, man könnte ihnen auch auf der Straße begegnen.

Die Grausamkeit der Morde und der Fall selbst haben mir ein paar wirkliche Schreckmomente und auch jede Menge Gänsehaut und Zähneknirschen beschert. Ein wirklich gut geschriebenes Buch, das bis zum Schluss spannend bleibt, weil man zwar ein paar Ideen entwickelt, wer der Mörder sein könnte, aber am Ende trotzdem überrascht wird.

Ich werde mir die Schriftstellerin Yrsa Sigurdardottir für die Zukunft merken und sicher noch mehrere ihrer Bücher lesen. Ein wirklich gelungener, spannender Krimi!

Veröffentlicht am 04.10.2016

Lustiger Roadtrp

Weit weg und ganz nah
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Die alleinerziehende Jess hat ständig Geldsorgen, obwohl sie zwei Jobs hat und spart, wo sie nur kann. Als ihre hochbegabte Tochter ein Stipendium für eine besondere Schule erhalten könnte, lässt sie sich ...

Die alleinerziehende Jess hat ständig Geldsorgen, obwohl sie zwei Jobs hat und spart, wo sie nur kann. Als ihre hochbegabte Tochter ein Stipendium für eine besondere Schule erhalten könnte, lässt sie sich dazu hinreißen, Geld zu nehmen, dass ihr nicht gehört. Als ausgerechnet der bestohlene Ed sich anbietet, Jess und ihre Kinder zu einer Matheolympiade zu fahren, die das Schulgeld für Jess Tochter einbringen könnte, gerät sie in einen Gewissenskonflikt.

Der Roman ist sehr schön geschrieben und zeigt Jess‘ Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit ihrer kleinen Familie auf. Man ist sofort in der Geschichte und möchte die drei ständig tröstend in den Arm nehmen. Auch Ed, der ein Verfahren wegen Insiderhandels beim Börsengang seiner Firma zu erwarten hat, ist sympathisch. Die Fahrt der vier unterschiedlichen Menschen inklusive riesigem, stinkenden Hund quer durch England bis nach Schottland ist turbulent und lustig. Jojo Moyes versteht es, einem die Charaktere so nahe zu bringen, dass sie einem direkt ans Herz wachsen.

Ein wirklich schöner, zu Herzen gehender Roman, der sich nicht hinter „Ein ganzes halbes Jahr“ verstecken muss.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Chaotisches Leben auf dem Achtsamkeitshof

Das Leben ist kein Esohof!
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Lisa wird erst von ihrem Verloben verlassen und verliert dann auch noch ihren sicher geglaubten Job als Verwaltungsangestellte. Einzige Option: Eine Stelle in Oberbayern ... auf nach Tuckenthal.

Am Anfang ...

Lisa wird erst von ihrem Verloben verlassen und verliert dann auch noch ihren sicher geglaubten Job als Verwaltungsangestellte. Einzige Option: Eine Stelle in Oberbayern ... auf nach Tuckenthal.

Am Anfang fand ich den Roman lustig, wenn auch gleich ein bisschen chaotisch, so dass ich länger brauchte, um in die Geschichte reinzukommen. Lisas Ankunft auf dem Achtsamkeitshof mit seinen esoterischen Bewohnern hat mich anfangs noch amüsiert, aber dann schwirrte mir irgendwann der Kopf vor lauter Auren, Chakren und Triangulation. Dazu noch die Kommentare der bayrischen Einwohner, es machte mir bald schon keinen richtigen Spaß mehr. Lisa selbst war mir einfach auch ein wenig zu naiv, sie ließ sich alles gefallen und so passte mir das Bild bald nicht mehr zusammen. So eine Person würde niemals ihre Heimat Hals über Kopf verlassen, um in einer neuen Umgebung ein neues Leben anzufangen.

Insgesamt war mir die Geschichte einfach zu wirr erzählt und es war mir auch von allem ein bisschen zu viel. Hatte mir einfach mehr von dem Roman erhofft.

Veröffentlicht am 02.10.2016

Der Mörder in uns

Mörder wie wir
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Der Reporter durchstreift auf der Suche nach der nächsten Story die Stadt, als er von einem Mann angesprochen wird, der ihm die Story seines Lebens verspricht, wenn er ihn zu seinem Haus begleitet. Wird ...

Der Reporter durchstreift auf der Suche nach der nächsten Story die Stadt, als er von einem Mann angesprochen wird, der ihm die Story seines Lebens verspricht, wenn er ihn zu seinem Haus begleitet. Wird es wirklich die Story oder erwartet ihn etwas ganz anderes?

Die Geschichte ist gut aufgebaut. Es gibt keine gewöhnlichen Kapitel, sondern Teil 1 bis 3. Jeder Teil ist unterteilt ist "Der Reporter", "Er", "Conrad Krueger" und "Mary", später noch "Das Biest", die in Reihenfolge immer wieder auftauchen. Diese Unterteilung sorgt dafür, dass das Buch sehr gut zu lesen ist.

Im ersten Teil lernen wir die Beteiligten kennen und erfahren mehr über sie. Der zweite teil hat mich zuerst etwas verwirrt, weil die Zeiten, aus denen der Reporter auf der einen und alle anderen auf der anderen Seite erzählen, nicht mehr zusammenpassten. Nach ein paar Seiten war mir dann aber klar, dass es hierfür einen Grund gibt. Ab da war ich dann wieder ganz in der Geschichte. Der dritte Teil zeigt dann auf, warum die Beteiligten aufeinandertreffen und was die Geschichte für den Reporter bereithält.

Ich will den Plot der Geschichte hier nicht verraten, weshalb ich es bei dieser Beschreibung belasse. Insgesamt hat mit das Buch gut gefallen, auch wenn man die Motive der einzelnen Beteiligten hinterfragen muss. Der Roman ist gut und flüssig erzählt und hat mich gut unterhalten.

Insgesamt ein gut zu lesender, unterhaltsamer Krimi!

Veröffentlicht am 29.09.2016

Wiedergeburt?

Noah will nach Hause
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Die alleinerziehende Janie ist verzweifelt. Ihr vierjähriger Sohn Noah hat Albträume, in denen er immer nach seiner Mama ruft und verlangt, nach Hause gebracht zu werden. Nachdem auch ein Psychologe nicht ...

Die alleinerziehende Janie ist verzweifelt. Ihr vierjähriger Sohn Noah hat Albträume, in denen er immer nach seiner Mama ruft und verlangt, nach Hause gebracht zu werden. Nachdem auch ein Psychologe nicht helfen kann, wendet sich Janie an den Psychologieprofessor Jermone Anderson, der sich mit Wiedergeburt befasst. Kann er Janie und Noah helfen?

Mein bisheriges Lesehighlight des Jahres. Janies Verzweiflung und ihre Liebe zu Noah sind in jedem Kapitel zu spüren. Noahs unbändiger Wunsch, endlich seine Mama zu sehen und nach Hause gehen zu können, geht so ans Herz, dass man nicht anders kann, als ihm zu gönnen, dass er seine Familie aus einem anderen Leben findet. Janies Zerrissenheit, als es ihnen gelingt, das "Teilen" ihres Sohnes mit der anderen Mutter. All das hat mich emotional mitgenommen und ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Die Fallstudien, die einzelnen Kapiteln vorangestellt sind, bereichern die Geschichte. Mich als Zweiflerin in Sachen Wiedergeburt haben sie zumindest zum Nachdenken gebracht.

Alles in allem eine großartige Geschichte mit glaubwürdigen Charakteren, zu Herzen gehend und spannend. Sharon Guskin werde ich mir für die Zukunft merken.