Profilbild von misery3103

misery3103

Lesejury Star
offline

misery3103 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit misery3103 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2021

Wer nicht fragt ...

99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern
0

Ralph Caspers ist Moderator der Sendungen „Wissen macht Ah!“, „Quarks“ und „Die Sendung mit der Maus“. In seinen Sendungen stellt er Fragen, die er selbst beantwortet, wobei er dem Leser in jedem Kapitel ...

Ralph Caspers ist Moderator der Sendungen „Wissen macht Ah!“, „Quarks“ und „Die Sendung mit der Maus“. In seinen Sendungen stellt er Fragen, die er selbst beantwortet, wobei er dem Leser in jedem Kapitel neue Fragen stellt.

Die 99 seichten Fragen haben es zum Teil in sich – da muss man als Leser (und Erwachsener) erst mal nachdenken, bevor man eine Antwort geben kann. Auf Fragen wie „Kannst du richtig gut streiten?“, „Welchen Job würdest du umsonst machen?“, „Was ist Glück?“ oder „An wen oder was glaubst du?“ gibt es oft nicht nur eine zufriedenstellende Antwort. Ralph Caspers beantwortet die Fragen einmal aus seiner Sicht, stellt dann aber noch weitere Fragen, die den Lesenden weiterhin beschäftigen.

Mit Kindern zusammen kann man die „seichten“ Fragen nutzen, um ins Gespräch zu kommen. Wie sehen Kinder die Welt, in der sie leben? Was kann man erfahren, wenn man mit Kindern über diese Fragen redet. Das ist spannend und gibt beiden Seiten (Kindern und Erwachsenen) einen Einblick in das Leben des anderen. Das gefällt mir richtig gut.

Caspers’ Antworten sind oft witzig, aber auch mit dem nötigen Ernst vorgetragen. Auch das gefällt mir. Das Buch bietet eine Menge Gesprächsstoff, bei dem man mit seinen Kindern ins Gespräch kommen kann.

Mir haben die Fragen und die Antworten Spaß gemacht. Bei der einen oder anderen Frage musste ich erst mal überlegen, wie meine Antwort sein würde. Ich fand es gut und habe es gerne gelesen – und ich freue mich auf Frage-und-Antwort-Runden mit den Kindern!

Veröffentlicht am 06.07.2021

Alte oder neue Liebe?

Die Frau im Park
0

Als ihre Tochter zum Studieren nach Berlin geht, verliert Schauspielerin Eva ihren Lebensmittelpunkt. Seit einem Unfall, seit dem ihre Tochter querschnittgelähmt blieb, kümmerte sie sich rund um die Uhr ...

Als ihre Tochter zum Studieren nach Berlin geht, verliert Schauspielerin Eva ihren Lebensmittelpunkt. Seit einem Unfall, seit dem ihre Tochter querschnittgelähmt blieb, kümmerte sie sich rund um die Uhr um ihr Kind. Ihr Mann Johannes ist beruflich sehr eingespannt und oft auf Geschäftsreise, weshalb sich Eva schnell langweilt. Bei einem Spaziergang im Englischen Garten lernt sie den Sportlehrer Ben kennen, der sie fasziniert. Wird Eva ihr bisheriges Leben gegen eine neue Liebe tauschen?

Ich muss gestehen, dass mir Eva als Protagonistin zunächst wenig sympathisch war. Zu sehr auf sich selbst bezogen und unzufrieden, gefiel sie mir gar nicht. Im Laufe des Buches hat sich meine Einstellung zu ihr allerdings geändert, denn sie erkennt selbst, dass sie offener sein und ihre eigenen Wünsche erfüllen muss. Im Gegensatz zu ihr mochte ich ihren Mann Johannes von Anfang an sehr. Er machte auf mich den Eindruck, dass er seine Beziehung zu Eva gerne ändern würde, sie ihn aber nicht lässt.

Mit dem Kennenlernen von Ben ändert sich Eva. Sie erkennt, dass sie ihre Wünsche erfüllen kann, auch wenn sie sie etwas an die Gegebenheiten anpassen muss. Damit ändert sich auch das Verhältnis zwischen ihr und Johannes, was ich sehr schön fand.

Den Schluss des Buches habe ich geliebt. Den Schmerz der Charaktere konnte ich nachvollziehen – und ich habe das langsame Hintasten zum Happy End sehr schön gefunden.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Eva und Johannes machten eine Entwicklung durch und das Finale ist wirklich herzerwärmend. Schön!

Veröffentlicht am 05.07.2021

Öffne nie deine Augen

Bird Box - Schließe deine Augen
0

Die Welt hat sich verändert. Es begann mit kleinen Meldungen aus Russland, wo Menschen scheinbar ohne Grund töteten, um sich dann selbst das Leben zu nehmen. Die Meldungen häufen sich und plötzlich ist ...

Die Welt hat sich verändert. Es begann mit kleinen Meldungen aus Russland, wo Menschen scheinbar ohne Grund töteten, um sich dann selbst das Leben zu nehmen. Die Meldungen häufen sich und plötzlich ist klar, dass sie etwas sehen, dass sie verrückt macht. Nur wer die Augen geschlossen hält, kann überleben. Malorie verliert ihre Schwester und gelangt zu einem Haus, in dem andere Überlebende zusammenwohnen. Sie ist schwanger und muss für sich und ihr Kind ein sicheres Umfeld finden. Wird ihr das gelingen?

Ich kannte schon den Film zu diesem Buch, der mir sehr gefallen hat. Seit Jahren lag das Buch jetzt rum, um gelesen zu werden. Und es ist eins dieser Bücher, das das nicht verdient hat. Denn es ist spannend und mitreißend – und beängstigend.

Eine Welt, in der man nur im eigenen Haus mit verdeckten Fenstern sicher ist, in der man die Augen fest geschlossen halten muss, wenn man das Haus verlässt – und sie auf keinen Fall öffnen darf, egal was man hört? Diese Vorstellung ist wirklich verstörend und macht mir Gänsehaut. Das Leben Malories und ihrer Gefährten in dem Haus macht klar, dass man sich nicht ewig verstecken kann. Man braucht Wasser und Essen. Malorie und eine Mitbewohnerin sind schwanger, die Kinder müssen geschützt werden.

Das Buch erklärt die „Wesen“ nicht, die die Welt auf den Kopf stellen. Als Leser kann man sich selbst ein Bild von ihnen machen. Der Wahnsinn, der über die Leute kommt, sobald sie eins der Wesen gesehen haben, wird gut beschrieben – und auf dem Weg zu einem besseren Leben ist es absolut spannend!

Mir hat das Buch gut gefallen. Zuerst war es ein 5-Sterne-Buch, doch im Mittelteil hat es etwas von seiner Dynamik verloren und wurde etwas langatmig, bevor es am Ende wieder zulegt. Deshalb gibt es 4 gute Sterne von mir!

Veröffentlicht am 04.07.2021

Der Zauber von Notting Hill

Dein Herz in tausend Worten.
0

Millie arbeitet als Assistentin in einem Verlag. Eigentlich soll sie den Dachboden aufräumen, damit aus dem Raum ein Besprechungszimmer werden kann, doch Millie ist verzaubert von den dort gelagerten abgelehnten ...

Millie arbeitet als Assistentin in einem Verlag. Eigentlich soll sie den Dachboden aufräumen, damit aus dem Raum ein Besprechungszimmer werden kann, doch Millie ist verzaubert von den dort gelagerten abgelehnten Manuskripten. Besonders eins trifft sie mitten ins Herz und so verteilt sie Ausschnitte daraus in London. Als der Autor die Zeilen aus dem Buch entdeckt, ist er entsetzt. Wurde sein Roman geklaut? Er macht sich auf die Suche nach demjenigen, der die Ausschnitte aus seinem Buch verteilt.

„Notting Hill“ gehört ja zu meinen liebsten Lieblingsfilmen aller Zeiten. Vor allem haben es mir hier die etwas anderen Charaktere angetan, von denen der Film bevölkert ist. Und so ist es auch in diesem Buch von Judith Pinnow.

Da ist Millie, die so oft ihre Stimme verliert, etwas wunderlich ist und deren Gedanken mich oft zum Schmunzeln brachten. Ihr Bruder Felix ist der einzige Mensch, dem sich Millie anvertraut – und er kennt die kauzige Seite seiner Schwester und steht ihr immer bei. Als Millie auf Will trifft, traut sie sich selbst nicht, denn sie glaubt nicht, dass ihre Welten zusammenpassen. Doch Will gibt nicht auf – und im Verlag gibt es noch viel mehr Menschen, die Millie helfend zur Seite stehen.

Die vergessenen Bücher sind ein schönes Thema, denn bestimmt schlummern in jedem Verlag tausende Geschichten, für die es bestimmt den einen oder anderen dankbaren Leser geben würde – wenn man ihm nur die Chance geben würde.

Das Buch hat mich berührt – nicht nur wegen Millie. Ich habe es sehr gerne gelesen und mich an der kauzigen und schönen Geschichte erfreut.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Emil und die Detektivin

Das Karlgeheimnis
0

Emil lebt mit seiner Mutter allein. Da seine Mutter viel arbeiten muss, hält sich der Junge oft im benachbarten Kiosk auf. Als Kioskbetreiber Karl spurlos verschwindet und Emil und seine neue Freundin ...

Emil lebt mit seiner Mutter allein. Da seine Mutter viel arbeiten muss, hält sich der Junge oft im benachbarten Kiosk auf. Als Kioskbetreiber Karl spurlos verschwindet und Emil und seine neue Freundin Finja einen Einbrecher im Kiosk beobachten, müssen sie alles mobilisieren, um das Kiosk zu retten. Wird es ihnen gelingen?

Das ist ein richtig schönes Kinderbuch. Das Buch bietet alles: viel Witz, Spannung und auch jede Menge Emotionen. Emil und seine Mutter sind traurig. Emils Vater ist nicht mehr da und seine Mutter muss viel arbeiten, um sich und den Jungen durchzubringen. Da sind viele unausgesprochene Emotionen im Spiel. Zum Glück ist das Buch aber auch witzig und bietet eine Menge tolle Figuren auf, die eigentlich nur eine Nebenrolle spielen, aber das Buch so lesenswert machen. Rund um das Büdchen trifft der Leser auf eine bunte Schar interessanter Menschen.

Dabei erleben Emil und seine neue Freundin Finja einige spannende Abenteuer – und am Ende zeigt sich, dass man viel erreichen kann, wenn alle zusammenhalten.

Richtig schön fand ich die ins Buch eingestreuten Steckbriefe, die der zukünftige Schriftsteller Emil von allen wichtigen Personen in seinem Umfeld erstellt. So erfährt der Leser alles Wissenswerte über die Figuren.

Für mich ein spannendes und berührendes Kinderbuch, das viele Themen anschneidet – und ganz nebenbei auch aus der Geschichte heraus viele Alltagsdinge erklärt. Das gefiel mir richtig gut!