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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2021

Duell

Der Abstinent
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England, 1867. Der Ire James O’Connor ist nach England gekommen, um bei der englischen Polizei die irischen Unabhängigkeitskämpfer auszuspionieren. Diese lassen den irischstämmigen amerikanischen Kriegsveteranen ...

England, 1867. Der Ire James O’Connor ist nach England gekommen, um bei der englischen Polizei die irischen Unabhängigkeitskämpfer auszuspionieren. Diese lassen den irischstämmigen amerikanischen Kriegsveteranen Stephen Doyle nach England kommen, um gegen O’Connor und die englische Polizei vorzugehen. Ein Kampf Mann gegen Mann beginnt.

Ich mag Bücher, die in den 1800er Jahren spielen, in denen eine Art Aufbruchstimmung herrscht, in denen es aber auch um das reine Überleben der Menschen geht. Dreck und Armut herrschen vor in den Städten und treiben die Leute zu vielen Dingen, die sie für ihr Überleben tun müssen.

Auch hier ist das so. Während die Iren um ihre Unabhängigkeit kämpfen, kämpft O’Connor um seine Existenz. Er war nach dem Tod seiner Frau zum Alkoholiker geworden und baut sich nun ein neues Leben auf. Doch der Kampf gegen Doyle treibt ihn an seine Grenzen.

Das Buch hat mir über weite Teile gut gefallen, weil es die Charaktere beider Männer gut herausstellt. Der Übelebenskampf der so ungleichen Männer und die Ziele, für die sie kämpfen, kamen gut rüber. Leider gab es zwischendurch immer wieder Längen, die mich ein bisschen langweilten.

Insgesamt empfand ich das Buch als gute Lehrstunde für die englisch-irische Geschichte, aber vollkommen überzeugt bin ich leider nicht. Spannend, aber auch etwas viel.

Veröffentlicht am 31.03.2021

Frei sein

Gefangen und frei
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Jarvis Jay Masters wurde wegen bewaffnetem Raubüberfall inhaftiert. In der Haft wird er wegen des Mordes an einem Gefängniswärter zum Tode verurteilt – unschuldig, wie er selbst sagt. Als er mit Meditation ...

Jarvis Jay Masters wurde wegen bewaffnetem Raubüberfall inhaftiert. In der Haft wird er wegen des Mordes an einem Gefängniswärter zum Tode verurteilt – unschuldig, wie er selbst sagt. Als er mit Meditation beginnt, findet er inneren Frieden im Buddhismus und zeigt so, dass man sich frei fühlen kann, egal wo man ist.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Unabhängig von den Taten, für die Masters verurteilt wurde, wollte ich lesen, wie es jemandem gelingen kann, in einer solchen Lebenslage seine innere Freiheit zu finden. Das vermittelt mir das Buch aber leider nur zum Teil.

Zum einen fand ich den Aufbau des Buches etwas schwierig. Natürlich glauben Sheff und die anderen Unterstützer Masters an dessen Unschuld. Fakt bleibt aber, dass der Mann verurteilt im Gefängnis sitzt – und zumindest die erste Tat begangen hat. Da ich die Todesstrafe generell für unmenschlich und unnütz halte, bin ich da natürlich auf ihrer Seite, aber Masters generell als unschuldig hinzustellen, hat mir nicht gefallen. Was das Buch zeigt, ist, dass ein Mensch sich im Laufe des Lebens verändert, was natürlich wieder gegen die Todesstrafe spricht.

Faszinierend fand ich, dass Masters sich diese innere Haltung im Gefängnis zu eigen gemacht hat. Das stelle ich mir schwierig vor. Ich bewundere, dass ein Mensch, der unter solchen Bedingungen leben muss wie Masters, sich diese innere Ruhe zu eigen gemacht hat. Doch das Buch konnte mich nicht komplett überzeugen.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Ein abenteuerlicher Sommer

Hier im echten Leben
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Ware ist ein Einzelgänger, der ein bisschen in seiner eigenen Welt lebt. Als ihn seine Eltern in einem Sommercamp unterbringen, fühlt er sich fehl am Platz. In einer neben dem Camp liegenden Ruine einer ...

Ware ist ein Einzelgänger, der ein bisschen in seiner eigenen Welt lebt. Als ihn seine Eltern in einem Sommercamp unterbringen, fühlt er sich fehl am Platz. In einer neben dem Camp liegenden Ruine einer Kirche trifft er auf Jolene. Sie richtet sich hier einen Garten ein. Ware schließt sich ihr an und beginnt, aus der Ruine eine Burg zu gestalten. Ein abenteuerlicher Sommer beginnt.

Ware ist ein toller Junge, auch wenn ich verstehe, dass seine Eltern sich wünschen, dass er „normaler“ ist. Der Junge lebt in seiner eigenen Welt und ist ein Außenseiter – und das wünscht sich kein Elternteil für sein Kind. Durch den abenteuerlichen Sommer in der Ruine der Kirche wächst Ware allerdings über sich hinaus. Dank Jolene und seinem Onkel Cy erkennt er, dass „anders sein“ nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss.

Das Buch vermittelt schön, wie sich Ware verändert, weil er selbstbewusster wird. Er wächst an seiner Aufgabe und verteidigt seine Träume. Das Buch zeigt aber auch, dass alles einfacher wird, wenn man die richtigen Leute um sich hat. Hier hat mir vor allem Wares Onkel Cy gefallen, der dem Jungen klar macht, dass er sich nicht so viele Gedanken darüber machen soll, wie er ist. Insgesamt sind aber alle Charaktere in dem Buch sympathisch und liebenswert.

Ich habe Ware und Jolene gerne bei ihrem abenteuerlichen Projekt begleitet. Das Buch fand ich unterhaltend und schön erzählt.

Veröffentlicht am 30.03.2021

Geheimnisse

Sommernacht
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Auf einer kleinen Insel vor der Küste Irlands findet die Hochzeit von Julia und Will statt. Was wild-romantisch beginnt, endet in einer Tragödie. Als hier alle Freunde und die Familien der Brautleute zusammenkommen, ...

Auf einer kleinen Insel vor der Küste Irlands findet die Hochzeit von Julia und Will statt. Was wild-romantisch beginnt, endet in einer Tragödie. Als hier alle Freunde und die Familien der Brautleute zusammenkommen, werden Geheimnisse aufgedeckt, die für einen von ihnen tödlich enden. Doch was ist wirklich passiert?

Das Buch lebt davon, dass schon früh klar ist, dass etwas passiert ist. In wechselnden Kapiteln zwischen der eigentlichen Tat und dem, was am Tag vorher passierte, wird die Spannung aufgebaut. Bis kurz vor Schluss ist nicht klar, was wirklich passiert ist – und vor allem: Wer das Opfer ist. Der Weg zur Wahrheit ist spannend, auch weil ständig neue Geheimnisse aufgedeckt werden, die kein gutes Licht auf die Brautleute und die Freunde werfen. Am Ende ist es nachvollziehbar, auch wenn viele Personen als Täter in Frage kommen.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist gut geschrieben, so dass man weiterlesen muss, um die Wahrheit zu erfahren. Das hat Lucy Foley wirklich gut gemacht. Die Geheimnisse haben Leben verändert und wirken bis heute nach. So führt eins dieser Geheimnisse zu einer schrecklichen Tat.

Ich bin auch von diesem zweiten Roman von Lucy Foley gut unterhalten worden und freue mich auf mehr. Spannend und zum Mitfiebern!

Veröffentlicht am 28.03.2021

Mord oder Selbstmord?

Trauma – Kein Entkommen
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Ein Mann wird ertrunken in einem See gefunden, ein zweiter erstickt in einem Kühlschrank im Wald. Beide Männer hatten in ihrer Vergangenheit Unfälle erlebt, die ihre Leben veränderten. In beiden Fällen ...

Ein Mann wird ertrunken in einem See gefunden, ein zweiter erstickt in einem Kühlschrank im Wald. Beide Männer hatten in ihrer Vergangenheit Unfälle erlebt, die ihre Leben veränderten. In beiden Fällen gehen alle von Selbstmorden aus. Nur die Ermittlerin Katja Sand vermutet, dass es sich in beiden Fällen um Mord handelt. Zusammen mit ihrem Kollegen Dorfmüller macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Ich war sehr gespannt auf diese Geschichte. „Trauma“ klang nach einem fesselnden und interessanten Thriller. Leider hielt das Buch nicht, was es versprochen hat. Ich erwartete einen schlüssigen Krimi und bekam einen langweiligen und gewollt psychologischen Roman mit einer unfassbar unsympathischen Ermittlerin.

In Krimireihen mag ich es normalerweise, dass das Privatleben der Ermittler viel Raum einnimmt. Das bringt einem die Polizisten eigentlich näher und macht sie interessant. Hier war es leider nicht so. Katja Sand machten die zusätzlichen Informationen leider nur unsympathischer. Auch nahm mir in diesem Buch die private Seite viel zu viel Zeit ein, so dass die Ermittlungen mehr oder weniger nebenbei abliefen, ohne wirklich Fortschritte zu bringen.

Tja, die Ermittlungen. Hier ist es so, dass Katja Sand „Spuren“ folgte, die ich überhaupt nicht nachvollziehbar fand. Es wirkte irgendwie alles unglaubwürdig und konstruiert – so dann leider auch das Ende. Da fand ich dann leider überhaupt nichts mehr nachvollziehbar.

Für mich leider ein Flop – und ein Ermittlerpaar über das ich nicht noch mehr lesen möchte. Schade!