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Veröffentlicht am 26.10.2020

Die magische Zeitrutsche

Ellas verrückt-verrutschtes Leben
4

Eigentlich sollte Ella glücklich sein. Nach der Hochzeit ihres Vaters mit der Mutter ihrer besten Freundin ist Dodo nun auch noch ihre Schwester. Doch dann zieht die Familie auf einen alten Bauernhof auf ...

Eigentlich sollte Ella glücklich sein. Nach der Hochzeit ihres Vaters mit der Mutter ihrer besten Freundin ist Dodo nun auch noch ihre Schwester. Doch dann zieht die Familie auf einen alten Bauernhof auf dem Land – und Ella muss alles hinter sich lassen, vor allem ihren Schwarm Toni, auf dessen Party sie eingeladen war. Doch eine magische Rutsche bringt Ella auf eine Idee. Mit jedem Rutschen wird Ella 30 Minuten in die Vergangenheit geschickt – könnte sie so oft rutschen, dass sie den ungeliebten Umzug ungeschehen machen kann?

Eine zauberhafte Geschichte über eine magische Zeitrutsche. Ella empfand ich anfangs als etwas nervig, weil sie so gar nichts gut finden wollte an ihrer neuen Heimat. Im Gegensatz zu Dodo lässt sie sich auf gar nichts ein – weder auf die netten Zwillinge aus dem kleinen Lebensmittelladen im Ort, noch auf irgendeinen anderen der Bewohner. Doch andererseits kann man ihren Unmut natürlich verstehen. Sie wird aus ihrem alten Leben herausgerissen, wo sie doch gerade ihrem Schwarm Toni näherzukommen scheint.

Die kleinen Rutschabenteuer der Freundinnen sind sehr amüsant, vor allem weil die Veränderungen in ihrer Familie lustig geschildert werden. Der Vater schläft im Gehen ein und ist nur noch müde, die Mutter, die Tierärztin ist, entwickelt plötzlich eine Tierhaarallergie und überhaupt sind alle leicht aggressiv und zänkisch.

Jeder Leser wird bestätigen, wie praktisch es wäre, wenn man die letzten 30 Minuten einfach ungeschehen machen könnte. Egal ob einem was Peinliches passiert oder ein kleines Unglück rückgängig gemacht werden soll – 30 Minuten zurück sind perfekt. Andererseits erkennt man auch schnell, dass man glücklich sein sollte mit dem, was man hat – und das erkennt auch Ella, auch wenn das Geheimnis der Rutsche in diesem ersten Teil noch nicht geklärt wird. Deshalb bin ich gespannt auf die Fortsetzung.

Schönes Kinderbuch mit einer spannenden Geschichte, lustig erzählt und geheimnisvoll!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Illustrationen
Veröffentlicht am 25.10.2020

Lieblingsrezepte und Mühlengeheimnisse

Brot von daheim
0

Monika Rosenfellner ist Müllerin – und sie backt gerne Brot, dessen Rezepte sie in ihrem Backbuch „Brot von daheim“ mit ihren Lesern und Leserinnen teilt. Nach einer Einführung und der Erklärung der verschiedenen ...

Monika Rosenfellner ist Müllerin – und sie backt gerne Brot, dessen Rezepte sie in ihrem Backbuch „Brot von daheim“ mit ihren Lesern und Leserinnen teilt. Nach einer Einführung und der Erklärung der verschiedenen Getreide- und Mehlsorten, Tipps zum Backen und einer Näherung an Sauerteig geht es dann mit den Rezepten los.

Unter dem Titel „Ran ans Brot“ gibt es 50 Lieblingsrezepte für Backanfängerinnen und Brotprofis, bei denen wirklich für jeden das neue Lieblingsbrot dabei ist. Vom Mühlenbrot über Dinkel-Roggenbrot bis hin zum Glutenfreien Buchweizenbrot und einem Wellenbrot ist alles dabei. Da macht das Mit- und Nachbacken wirklich Spaß und führt schnell zum Erfolg. Die Rezepte sind hier in drei Kategorien nach Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet, was es dem Anfänger leicht macht, das erste Rezept zu wählen – das gefällt mir richtig gut, weil man direkt weiß, wie viel Aufwand für ein leckeres Brot zu leisten ist.

Ich backe seit einigen Jahren sehr gerne hier und da mal ein Brot, weshalb ich mich nicht als Neuling bezeichnen würde. Trotzdem habe ich in diesem Buch noch Neues für mich entdeckt – und dafür bin ich der Autorin richtig dankbar. Viele der Rezepte sind nämlich mit Trockensauerteig gemacht, wovon ich vorher noch nie gehört hatte. Da mir das Ansetzen von Sauerteig immer etwas lästig ist – auch weil ich sehr spontan Brot backe -, finde ich Trockensauerteig für mich eine echte Bereicherung. Vielen Dank dafür!

Insgesamt hat mich das Buch richtig begeistert und wird mich noch lange beim Backen von Brot begleiten. Tolle Rezepte und richtig, richtig leckeres Brot – eine Bereicherung!

Veröffentlicht am 25.10.2020

Das zweite Buch

Das Haus am Rand der Klippen
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Elle ist Schriftstellerin und lebt in einem großen Haus am Rand der Klippen. Nach der Trennung von ihrem Mann, Problemen mit Schulden und unter Schreibblockade leidend muss Elle ihren Buchvertrag erfüllen ...

Elle ist Schriftstellerin und lebt in einem großen Haus am Rand der Klippen. Nach der Trennung von ihrem Mann, Problemen mit Schulden und unter Schreibblockade leidend muss Elle ihren Buchvertrag erfüllen und einen zweiten Roman abliefern. Doch nichts läuft, wie es soll. Nachdem sie von einer Schreibwerkstatt aus Frankreich zurückkehrt, währenddessen sie ihr Haus an eine fremde Familie vermietet hat, ist nichts mehr wie es war. Ihr Haus erscheint ihr fremd – und seltsame Dinge passieren. Wer bedroht sie?

Das Buch ist in drei Ebenen erzählt. Einmal begleitet der Leser Elle im Jetzt und Hier, wie sie versucht, ihren zweiten Roman zu schreiben. In der zweiten Ebene begleitet man den Eindringling, der sich in Elles Leben drängt. Die dritte Ebene beleuchtet Elles Vergangenheit als Studentin. So baut sich nach und nach die Geschichte auf und beleuchtet Elles Leben, aus dem man immer neue Wahrheiten erfährt. Das ist richtig gut gemacht. Ein paar Verdächtige für die Vorkommnisse in Elles Leben sind auch vorhanden, so dass man als Leser schön spekulieren kann, wer es auf die Frau abgesehen haben könnte.

Am Ende kommt alles ganz anders – und ehrlich gesagt: Mit diesem Ende hätte ich niemals gerechnet. Wirklich gut gemacht. Ein bisschen unbefriedigend finde ich das Ende, auch wenn sich irgendwie alles fügt.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. 4 Sterne für eine fesselnde Geschichte!

Veröffentlicht am 24.10.2020

Es wird persönlich für Lola

Capitana
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Lola Vasquez ist die Capitana und führt ein hartes Regiment. Als Gang-Leaderin hat sie ihre Gangmitglieder im Griff und räumt Konkurrenz aus dem Weg. Als sie ins Visier eines neuen Kartells gerät, muss ...

Lola Vasquez ist die Capitana und führt ein hartes Regiment. Als Gang-Leaderin hat sie ihre Gangmitglieder im Griff und räumt Konkurrenz aus dem Weg. Als sie ins Visier eines neuen Kartells gerät, muss sie alles tun, um ihre Familie zu schützen. Bald ist alles in Gefahr, was Lola etwas bedeutet – und Lola muss all ihre tödlichen Qualitäten einsetzen, um sich und ihre Position, aber auch ihre Lieben zu schützen.

Nach „Lola“ ist dies der zweite Roman der Reihe um die furchtlose und skrupellose Lola Vasquez. Ich gebe zu, dass ich meine Probleme mit Figuren habe, die ihren Unterhalt damit verdienen, andere Leute mit illegalen Dingen zu versorgen oder Menschenleben auszulöschen. So ging es mir auch mit Lola. Einerseits mochte ich ihr Leben, in dem sie sich liebevoll um ihre Tochter kümmert und dafür sorgt, dass diese pünktlich zur Schule kommt, andererseits war sie mir in ihrer Skrupellosigkeit anderen Menschen gegenüber eher unsympathisch.

Der Plot der Geschichte ist allerdings spannend, denn Lola gerät aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft einer Frau gegenüber in eine Situation, die ihr ganzes Leben bedroht. Da hat es mir gefallen, wie sie mit dieser Bedrohung umgegangen ist.

Die Geschichte ist gut erzählt – und ohne die kleine Stimme in meinem Hinterkopf, die Lolas Leben nicht so recht gutheißen konnte, hätte ich sie sicher sehr genossen. So ist und bleibt Lola allerdings eine mordende Capitana, die Menschen skrupellos aus dem Weg räumt, wenn sie ihr zur Gefahr werden. Leider mag ich das nicht. Ich gebe 3 Sterne für eine gut erzählte und spannende Geschichte, deren Protagonistin mir aber sauer aufstößt!

Veröffentlicht am 24.10.2020

Götter in Weiß

Die Tinktur des Todes
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„Der einzige Unterschied zwischen Medizin und Gift ist die Dosierung.“

1847. Der junge Medizinstudent Will Raven tritt seine Stelle bei dem renommierten Dr. Simpson an. Im Haus des Arztes werden neben ...

„Der einzige Unterschied zwischen Medizin und Gift ist die Dosierung.“

1847. Der junge Medizinstudent Will Raven tritt seine Stelle bei dem renommierten Dr. Simpson an. Im Haus des Arztes werden neben der Behandlung von Patienten auch Experimente mit Betäubungsmitteln gemacht. Gleichzeitig werden einige junge Frauen tot aufgefunden – ihre Körper seltsam verdreht, vermutlich vergiftet. Wer behandelt die schwangeren Frauen und nimmt dabei ihren Tod in Kauf? Zusammen mit dem Hausmädchen Sarah will Will Raven das Rätsel lösen.

Neben dem Thema der Morde faszinierte mich bei diesem Roman vor allem die Behandlung von Kranken in dieser medizinisch noch eher unterentwickelten Zeit. Die Behandlungsmethoden – oft schrecklich und schmerzhaft – waren sehr gut beschrieben und führten mich zurück in eine dunkle Zeit, bei deren Schilderung man nur froh ist, dass man heute anders medizinisch versorgt wird.

Aber auch die Geschichte von Will Raven ist spannend. Der junge Mann hat einige Geheimnisse, die er vor seinem Ausbilder und auch allen anderen verbergen muss. Das liest sich sehr gut und lässt einen gespannt seine Geschichte verfolgen. Und auch Sarah ist spannend, denn sie will sich nicht zufriedengeben mit der Rolle, die ihr als Frau zugeschrieben wird. Sie will lernen und selbst helfen anstatt nur den Tee zu servieren.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn man früh den Täter ahnt. Das Drumherum ist aber spannend und sehr bildhaft geschildert, so dass man den Schmutz, das Blut und die Tränen direkt spüren kann. Gut geschrieben und sehr interessant – ich freue mich auf Teil 2 der „Morde von Edinburgh“.