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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2022

Altlasten

Mordsand
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Auf einer kleinen Insel in der Elbmarsch werden am Strand Knochen gefunden. Scheinbar wurde hier vor Jahren ein Mann gefesselt sitzend eingegraben, um zu ertrinken. Als kurze Zeit später ein Hamburger ...

Auf einer kleinen Insel in der Elbmarsch werden am Strand Knochen gefunden. Scheinbar wurde hier vor Jahren ein Mann gefesselt sitzend eingegraben, um zu ertrinken. Als kurze Zeit später ein Hamburger Bauunternehmer auf ähnliche Weise ermordet wird, müssen Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn weit in die Vergangenheit ermitteln, um dem Täter auf die Spur zu kommen.

„Mordsand“ ist der vierte Teil der Krimireihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Ich empfand diesen Teil der Reihe als den bisher schwächsten Teil. Irgendwie kam keine rechte Spannung auf und die Ermittlungen standen nicht unbedingt im Vordergrund. Zwar mag ich es immer sehr, wenn ich in Krimireihen auch viel über die Ermittler und ihr Privatleben erfahre, aber hier nahmen die privaten Probleme etwas zu viel Raum ein.

Der Fall ist aber sehr interessant, führt er doch in die ehemalige DDR und ein Unrechtssystem, bei dem auffällig gewordene Jugendliche unter schlimmsten Umständen wieder auf Kurs gebracht werden sollten. Das fand ich traurig und interessant. Doch insgesamt konnte mich der Fall nicht so richtig begeistern.

Ich freue mich auf weitere Ermittlungen, hoffe im nächsten Teil auf mehr Spannung, bin aber sehr gespannt wie es mit Frida, Bjarne und dem restlichen Team weitergeht.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Schutzlos

TEAM HELSINKI
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In einem Container, der auf dem Grundstück einer Unternehmerfamilie abgestellt wurde, wird eine Leiche gefunden. Die Frau ist in dem Container ertrunken, der mit Meerwasser geflutet wurde. Niemand scheint ...

In einem Container, der auf dem Grundstück einer Unternehmerfamilie abgestellt wurde, wird eine Leiche gefunden. Die Frau ist in dem Container ertrunken, der mit Meerwasser geflutet wurde. Niemand scheint die Frau zu kennen. Die Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team tun alles, um den Mord aufzuklären. Als der Adoptivsohn der Familie entführt wird müssen Paula und ihre Mitarbeiter alles tun, um den Jungen zu retten.

„Die Tote im Container“ ist der erste Teil einer neuen Krimireihe um das Team Helsinki. Mir hat dieser Einstieg in die finnischen Ermittlungen gut gefallen, auch wenn ich mich mit den Namen der Mitwirkenden etwas schwergetan habe. Auch wenn Paula und ihre Kollegen eher noch etwas undurchschaubar blieben, bin ich sehr gespannt auf weitere Geschichten aus ihrem Leben neben dem der Polizeiarbeit.

Auch der Fall ist spannend – und während man als Leser früh denkt, dass man alles durchschaut hat, wird man hier am Schluss eines Besseren belehrt. Und das hat mir gut gefallen, denn die Auflösung ist am Ende nicht so einfach, wie man es sich vorgestellt hätte.

Insgesamt mochte ich diesen ersten Teil der Reihe und würde auf jeden Fall weitere Fälle mit Paula Pihjala und ihrem Team verfolgen. Gut!

Veröffentlicht am 12.05.2022

Das nennt man Camping

Sehnsucht in Aquamarin
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Als Jette und Polly herausfinden, dass ihre Mutter, die ihre Familie verließ als die Mädchen noch ganz klein waren, in Maine in den USA lebt, machen sich die beiden Schwestern auf, um sie zu finden. Als ...

Als Jette und Polly herausfinden, dass ihre Mutter, die ihre Familie verließ als die Mädchen noch ganz klein waren, in Maine in den USA lebt, machen sich die beiden Schwestern auf, um sie zu finden. Als sie Liam kennenlernen, kann er ihnen helfen, ihre Mutter zu finden, denn sie ist seine Kollegin im Nationalpark, wo sie als Rangerin arbeitet. Können Jette und Polly der Frau verzeihen, die sie so schändlich im Stich gelassen hat?

Wie immer beginnt Miriam Covis Buch mit einer Reise ans andere Ende der Welt. In diesem Fall nach Maine in den USA, wo die so unterschiedlichen Schwestern ob ihrer finanziellen Begebenheiten auf einem Campingplatz landen. Während die umtriebige Jette schon bald ihr Glück beim örtlichen Hummerfischer Owen findet, hadert Polly mit ihrer Entscheidung zur Reise. Doch der smarte Ranger Liam und seine super-süße Tochter Izzy versüßen ihr schon bald den Aufenthalt.

Das Buch ist nett, aber schon bald waren mir die etwas konstruiert wirkenden Probleme etwas zu viel. Polly lässt kein Fettnäpfchen aus, was ich zuerst sehr niedlich fand, mit der Zeit aber leider etwas nervig. Das Wiedertreffen mit der Mutter ist wie erwartet und auch ihre Gründe für das Verlassen ihrer Kinder hat man so oder so ähnlich schon etliche Male gelesen – langweilig irgendwie.

Insgesamt mochte ich Polly und Jette, all die netten Menschen in Bar Harbor und die Beschreibungen der traumhaft schönen Gegend, aber mich konnte das Buch leider nicht komplett überzeugen!

Veröffentlicht am 11.05.2022

Zwei Leben in Bildern

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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„Ich lebe nur im Hier und Jetzt. Meinen Sie nicht, da sollte ich zusehen, dass ich so viel Spaß wie möglich habe?“

Lenni ist 17 und wird sterben. Im Krankenhaus trifft sie auf die 83jährige Margot. Die ...

„Ich lebe nur im Hier und Jetzt. Meinen Sie nicht, da sollte ich zusehen, dass ich so viel Spaß wie möglich habe?“

Lenni ist 17 und wird sterben. Im Krankenhaus trifft sie auf die 83jährige Margot. Die beiden freunden sich an, als sie zusammen an einer Kunsttherapie teilnehmen. Als sie feststellen, dass sie zusammen 100 Jahre gelebt haben beschließen sie, 100 Bilder entsprechend ihrer gemeinsam gelebten Jahre zu erstellen. Eine Zeit der Erinnerung beginnt.

Berührend! Die Geschichte von Lenni und Margot ist sehr schön erzählt und baut sich durch die mit den Bildern erzählten Episoden aus den jeweiligen Leben mehr und mehr vor dem Leser auf. Während man Lenni mehr im Hier und Jetzt begleitet und weniger durch die gemalten Bilder, entfaltet sich Margots langes Leben vor Lenni und dem Leser. Und hier passieren sehr schöne Dinge – und natürlich auch weniger schöne, so dass es berührend und mitreißend ist, ihre Geschichte zu lesen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch weil es trotz der Traurigkeit voller lustiger Momente ist, die mich zum Lachen brachten, bevor es im nächsten Moment wieder so traurig ist, dass man weinen möchte. Doch immer zeigt es, dass jeder Moment zählt und man sein Leben bis zum letzten Augenblick leben muss.

Ich habe Lenni und Margot gerne durch ihre 100 Jahre begleitet, habe gelacht und geweint – und vor allem eine schön erzählte Geschichte genossen.

Veröffentlicht am 10.05.2022

Sei traurig

Die perfekte Strafe
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Ein zunächst als Unfall oder Selbstmord bezeichneter Tod eines jungen Mädchens stellt sich bei näherer Betrachtung als sorgfältig inszenierter Mord heraus. Als kurze Zeit später die Leiterin einer Wohltätigkeitsorganisation ...

Ein zunächst als Unfall oder Selbstmord bezeichneter Tod eines jungen Mädchens stellt sich bei näherer Betrachtung als sorgfältig inszenierter Mord heraus. Als kurze Zeit später die Leiterin einer Wohltätigkeitsorganisation auf ähnlich uneindeutige Art stirbt, ruft das Ava Turner und ihr Team auf den Plan. Gleichzeitig müssen sich die Polizisten mit dem vermeintlichen Selbstmord ihres ehemaligen Chefs befassen. Beide Fälle fordern alles von den Beamten.

Wieder ein spannender Fall für DCI Ava Turner und ihr Team. Der Fall der vermeintlich an Überdosen Gestorbenen ist spannend und war für mich auch neu, was ich interessant fand. Der Täter lebt von der Trauer der Zurückgebliebenen, mit denen er sich vor dem Tod ihrer Angehörigen angefreundet hat. Er labt sich in ihrem Kummer, während er schon das nächste Opfer im Visier hat. Wirklich spannend!

Nicht gebraucht hätte ich den zweiten Tatort in Form des Selbstmordes bzw. Mordes am ehemaligen Chef des Teams. Hier war es mir von allem ein bisschen zu viel und das Buch fühlte sich dadurch etwas aufgebläht an. Die Auflösungen in beiden Fällen haben mir gefallen, auch wenn es in beiden Szenarien etwas viel Dramatik gab.

Insgesamt hat mir auch dieser Fall für Ava Turner und Luc Callanach gut gefallen und ich freue mich auf weitere Ermittlungen!