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Veröffentlicht am 08.03.2020

Familie

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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Jessup ist 17 und ein ganz normaler Teeanger. Er geht zur Highschool, spielt Football und hat eine Freundin. Aber Jessup ist eben nicht wie alle anderen. Sein Stiefvater und sein Bruder sitzen im Gefängnis, ...

Jessup ist 17 und ein ganz normaler Teeanger. Er geht zur Highschool, spielt Football und hat eine Freundin. Aber Jessup ist eben nicht wie alle anderen. Sein Stiefvater und sein Bruder sitzen im Gefängnis, weil sie zwei farbige Jungs totgeschlagen haben. Als Jessups Stiefvater entlassen wird und wieder nach Hause kommt und nach einem tragischen Unfall, der Jessups ganzes Leben ändern könnte, muss sich der Junge entscheiden: Will er auf der Seite seiner Familie und ihrem Glauben an die Überlegenheit der weißen Rasse bleiben oder will er seinen eigenen Weg gehen?

Das Buch ist aktuell wie nie - in einer Zeit, in der es wieder salonfähig geworden ist, seinen Hass gegen anders aussehende, anders denkende und andersgläubige Menschen hinauszuschreien. Jessup zu begleiten, der eigentlich nur ein normaler Junge sein will, der nichts mit dem Gedankengut der „Heiligen Kirche des Weißen Amerikas“ zu tun haben will, zu der seine Eltern gehen, hat mich mitgenommen und sehr wütend gemacht. Jessup, der seine Familie liebt, alles für seine Mutter und seine kleine Schwester tun würde, wird immer wieder mit den Taten seines Stiefvaters und seines Bruders konfrontiert. Aber er findet keine Ruhe und muss sich ständig rechtfertigen, obwohl er nichts getan hat.

Als alles eskaliert und Jessup die Hilfe seines Stiefvaters braucht, wird er in die Machenschaften der Kirche hineingezogen, mit der er doch so gar nichts zu tun haben will. Aber das Buch macht auch Hoffnung, Hoffnung darauf, dass Menschen sich ändern können, dass Familie wichtiger ist als jeder Irrglaube. Und am Ende gibt es eben auch Hoffnung darauf, dass Menschen verstehen, was wirklich wichtig ist im Leben – und dass Menschen einfach Menschen sind, egal woher sie kommen oder welche Hautfarbe sie haben.

Wie das Buch am Ende sagt: „Es geht nur mit Licht. Licht schluckt die Dunkelheit.“

Veröffentlicht am 07.03.2020

Wenn Wichtel helfen

Die Wichtel aus dem Hundertwurzelwald - Einladung zum Elfenfest
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Der Frühling kommt und das Leben im Hunderwurzelwald erwacht. Gleichzeitig gibt es auch wieder viel zu tun in der Wurzelwaldklinik von Dr. Wiesenfeld. Und das kleine Wichtelmädchen Imme, dessen Mutter ...

Der Frühling kommt und das Leben im Hunderwurzelwald erwacht. Gleichzeitig gibt es auch wieder viel zu tun in der Wurzelwaldklinik von Dr. Wiesenfeld. Und das kleine Wichtelmädchen Imme, dessen Mutter die Apothekerin ist, hilft dabei, Gegenmittel für die Wehwehchen der Bewohner des Hundertwurzelwaldes herzustellen. Als eine Brieftaube die Einladung in die Elfenstadt bringt, sind alle Wichtel aufgeregt, denn Jahrelang durften sie die Elfenstadt nicht mehr betreten. Eine abenteuerliche Reise beginnt.

So niedlich! Das Leben im Hundertwurzelwald ist voller Abenteuer und voller niedlicher Bewohner. Und auch die Reise in die Elfenstadt wird zum Abenteuer, denn neben den Wichteln kommen auch die Zwerge und die Trolle angereist. Doch die Trolle haben gar keine Einladung bekommen und sind deshalb sauer. Wird es Imme zusammen mit ihren neuen Freunden gelingen, einen Krieg zu verhindern? Spannend – und so niedlich!

Das Buch ist neben der schönen Geschichte über das Leben im Wald auch noch sehr lehrreich, denn den Kindern wird Wissen zu Pflanzenheilkunde vermittelt. Das ist schön gemacht und im Anschluss an die Geschichte befindet sich auch noch eine kurze Auflistung von Pflanzen und deren Heilwirkung. Das hat mir gut gefallen, gerade auch weil es mit dem Hinweis versehen ist, dass die Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen nach den Pflanzen suchen sollen.

Eine lehrreiche und sehr niedliche Geschichte, die super-schön illustriert und erzählt ist. Niedlich!

Veröffentlicht am 07.03.2020

Jeder kann die Welt retten

Land unter bei Samuel
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Samuel und seine Familie sind gerade umgezogen, weshalb er und seine Schwester auf eine neue Schule gehen. Und hier ist es gar nicht so einfach, denn in Samuels Klasse ist Bela, auch Tyrannosaurus schulhofus ...

Samuel und seine Familie sind gerade umgezogen, weshalb er und seine Schwester auf eine neue Schule gehen. Und hier ist es gar nicht so einfach, denn in Samuels Klasse ist Bela, auch Tyrannosaurus schulhofus genannt. Samuels Vater ist Klimaforscher und arbeitet mit seinem Team u. a. daran, wie man die Insel Kiribati davor schützen kann, durch den Klimawandel komplett überflutet und unbewohnbar zu werden. Auch Samuel ist ein Erfinder und für eine Projektwoche entscheidet sich die Klasse für ein Naturschutzprojekt. Ob Samuel und Bela noch Freunde werden und ein kleines bisschen Welt retten können?

Das Kinderbuch ist gut geschrieben und schön illustriert, die Geschichte sehr wichtig. Klimawandel und -schutz werden hier kindgerecht gut erklärt und es wird auch aufgezeigt, was jeder Einzelne tun kann, um das Ruder rumzureißen und die Welt doch noch zu retten. Das hat mir richtig gut gefallen. Dabei ist das Buch witzig, denn Samuel und seine Schwester Kiara sind die Meister im Witze erzählen, weshalb man solche Perlen lesen kann: „Was steht bei einer Putzfrau auf dem Grabstein? Sie kehrt nie wieder.“ Haha, so geht es in einer Tour weiter; und die meisten Witze fand ich wirklich zum totlachen!

Samuels Geschichte und seine Gedanken zu (un-)nützen Erfindungen fand ich interessant und sehr lehrreich. Kindern wird das Thema Umweltschutz nahegebracht und es werden Lösungen aufgezeigt, die im Kleinen helfen können.

Witzig und unterhaltend, dabei ein wichtiges Thema, das gut erklärt ist und für das Lösungen präsentiert werden, mit denen jeder etwas für den Umweltschutz tun kann. Gut!

Veröffentlicht am 07.03.2020

Luftgitarristen

Süden und der Luftgitarrist
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Kommissar Südens Kollege und bester Freund Martin Heuer nimmt an den Luftgitarre-Meisterschaften teil und kommt tatsächlich ins Finale. Doch sein Mitfinalist Edward Loos verschwindet spurlos. So machen ...

Kommissar Südens Kollege und bester Freund Martin Heuer nimmt an den Luftgitarre-Meisterschaften teil und kommt tatsächlich ins Finale. Doch sein Mitfinalist Edward Loos verschwindet spurlos. So machen sich Süden und Heuer, die bei der Vermisstenabteilung der Münchner Polizei arbeiten, auf die Suche. Und dann steht fest, dass auch Edwards Bruder Aladin verschwunden ist. Was ist mit den Brüdern passiert – und können Süden und Heuer Edward finden, bevor das Finale im Luftgitarrespielen ansteht?

Was ist das denn? Ich habe das Buch aus einem Bücherschrank gezogen und fand es witzig, dass es über einen Luftgitarrewettbewerb ging. Aber ich habe nicht mit Süden und Heuer gerechnet. Ich bin nicht sicher, ob ich es witzig finden soll oder nicht. Der Schreibstil ist anders und ich fühlte mich die Hälfte der Zeit wie in einem Theaterstück. Alles ist irgendwie kurios und seltsam – nicht nur die Geschichte um die Möchtegerngitarristen.

Aber es ist auch faszinierend. Die Polizisten sind hartnäckig, auch wenn sie oft dem Alkohol etwas zu sehr zugetan sind. Irgendwie sind alle Beteiligten im Roman merkwürdige Gesellen, aber auch amüsant. Das Ende war irgendwie traurig, aber das war zu erwarten.

Ein merkwürdiges Buch, das mich aber auch zum Nachdenken brachte. Ich weiß nicht, ob ich noch mal einen Fall mit Süden und Heuer lesen würde, aber diesen fand ich interessant.

Veröffentlicht am 06.03.2020

Tödliche Rosen

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Der erfolgreiche Fußballspieler Henrik Borg wird tot in seinem Sommerhaus gefunden. Er liegt in seinem Bett, auf seiner Brust eine blaue Rose. Ein natürlicher Tod wird schnell ausgeschlossen, so dass Granstam ...

Der erfolgreiche Fußballspieler Henrik Borg wird tot in seinem Sommerhaus gefunden. Er liegt in seinem Bett, auf seiner Brust eine blaue Rose. Ein natürlicher Tod wird schnell ausgeschlossen, so dass Granstam und sein Team von der Sondereinheit ihre Ermittlungen beginnen. Und Borg bleibt nicht das letzte Opfer, so dass von einem Serienmörder ausgegangen werden muss. Doch was verbindet die Opfer?

Der Fall beginnt mysteriös und bietet mehrere Lösungen an, die die Tode aufklären könnten. Als die Ermittlungen nichts bringen und das vierte Opfer so gar nicht zu den übrigen passen will, wird klar, dass etwas anderes hinter den Morden stecken muss. Mir war ziemlich schnell klar, worum es hier wirklich geht, was mir aber den Roman nicht verdorben hat. Ein bisschen geärgert habe ich mich, dass das Ermittlerteam nicht auf die einfachste Lösung gekommen ist, aber auch das ist ja in Büchern oft so.

Granstam und sein Team habe ich wieder gerne begleitet, auch wenn dieser Fall mir etwas langgezogen und zu sehr mit dem Leben der einzelnen Teammitglieder befasst vorkam. Gerade Natalie Svensson und ihre Art gingen mir diesmal ein bisschen auf die Nerven. Ich mochte es überhaupt nicht, wie sie jeden Gesprächspartner als möglichen One-Night-Stand ins Auge fasste. Das fand ich ehrlich gesagt ein bisschen zu bedürftig.

Der Fall war für mich auch nur bedingt spannend, da ich die Zusammenhänge sehr schnell herstellen konnte. Und vor allem war Kommissar Zufall in diesem Buch etwas zu aktiv tätig, was ich nach dem dritten Mal wirklich ärgerlich fand.

Insgesamt hat mich dieser vierte Fall der Sondereinheit rund um Granstam immer noch recht gut unterhalten und ich wäre auch bei einem neuen Fall gerne wieder dabei.