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Veröffentlicht am 15.07.2019

Eine zweite Chance

Die Achse meiner Welt
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Als Rachel mit ihren Freunden eine Abschiedsfeier in einem Restaurant feiert, bevor sie alle nach dem Schulabschluss in die Welt hinausgehen, geschieht ein schlimmer Unfall, nach dem nichts mehr ist wie ...

Als Rachel mit ihren Freunden eine Abschiedsfeier in einem Restaurant feiert, bevor sie alle nach dem Schulabschluss in die Welt hinausgehen, geschieht ein schlimmer Unfall, nach dem nichts mehr ist wie zuvor. Rachel überlebt schwer verletzt, verliert aber ihren besten Freund Jimmy bei dem Unfall und auch all ihre Zuversicht für die Zukunft. Jahre später reist sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin wieder nach Hause und stürzt. Als sie jetzt im Krankenhaus aufwacht, ist nichts mehr wie es war – und Rachel bekommt vom Leben eine zweite Chance.

Hm, Dani Atkins und ich sind irgendwie nicht so richtig kompatibel. Obwohl ich die Grundidee dieses Romans faszinierend und schön fand, fand ich leider überhaupt keinen Zugang zu den Charakteren in diesem Buch. Rachel war mir irgendwie unsympathisch und auch ihr Verhalten in dieser neuen – für sie unbekannten – Welt, in der all ihre lieben Menschen noch um sie herum sind, fand ich irgendwie blöd. In einer Welt jenseits von Büchern wäre sie wohl direkt in der Klapsmühle gelandet. Aber das nur nebenbei. Schön fand ich, dass sie und Jimmy jetzt endlich die Chance bekommen, sich ihre Liebe zueinander zu gestehen, wobei ich dann wieder den Schluss irgendwie blöd fand.

Insgesamt konnte mich die Geschichte um Rachel und Jimmy nicht so richtig begeistern und ich werde in Zukunft einen Bogen um die Bücher von Dani Atkins machen, weil mich der Plot ihrer Geschichten irgendwie nie so richtig überzeugt.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Freundschaft und gutes Essen

Das Rezept unserer Freundschaft
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Billy träumte immer vom eigenen Restaurant, was sich aber bisher nicht erfüllte. Sie lebt mehr schlecht als recht in New York. Bei der Hochzeit ihrer Freundin Lotta lernt sie den jungen Koch Ethan kennen, ...

Billy träumte immer vom eigenen Restaurant, was sich aber bisher nicht erfüllte. Sie lebt mehr schlecht als recht in New York. Bei der Hochzeit ihrer Freundin Lotta lernt sie den jungen Koch Ethan kennen, der im Hudson Valley ein Restaurant betreibt. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin Lucy macht sie Billy auf ins Hudson Valley, wo sie zusammen mit Ethan arbeiten und kochen möchte. Wird sich ihr Traum doch noch erfüllen?

Okay, ich mochte Billy über weite Teile der Geschichte nicht sonderlich. Sie ging mir auf die Nerven. Ihr ständiges Gejammer, weil ihre Freundinnen reich sind und sich alles leisten können, während sie selbst sich nicht verwirklichen kann, fand ich unschön. Ebenso wie sie ihren Freund (den sie nie als ihren Freund bezeichnen möchte) behandelt. Ganz furchtbar fand ich, wie sie dem 20 Jahre jüngeren Ethan nachhechelte und sich – meiner Meinung nach – dabei zum Affen machte. Aber ich muss auch zugeben, dass ich die Kochererei in dem Buch mochte … und wie Ethan und sein Team ihr Restaurant betrieben. Auch die Freundinnen fand ich auf ihre Art gut, auch wenn sie sich so ein bisschen berufsjugendlich gaben.

Was mir wirklich gut gefiel, war, dass Billy es verstand, ihre Freunde mit Essen zu trösten, um sich zu versammeln. Wie sie Familie in den Leuten um sich herum fand – und welche Rolle gute Essen für alles spielte.

Insgesamt eine recht nette Geschichte mit einer anfangs wenig sympathischen Protagonistin, die sich aber im Laufe des Buches etwas zum Positiven wandelt.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Du musst festhalten, was du liebst. Ganz fest.

Harz
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Liv ist tot. Das zumindest lässt ihr Vater die Menschen auf der kleinen Insel denken, auf der die Familie lebt. Denn Jens Haarder lebt mit seiner Familie auf dem „Kopf“ genannten Teil der Insel, wo sie ...

Liv ist tot. Das zumindest lässt ihr Vater die Menschen auf der kleinen Insel denken, auf der die Familie lebt. Denn Jens Haarder lebt mit seiner Familie auf dem „Kopf“ genannten Teil der Insel, wo sie ganz für sich sind. Und Jens will genau das, denn er will keinen Kontakt mit anderen Menschen. Und so leben er, seine Frau und seine Kinder von dem, was die Natur ihnen schenkt, und dem, was sie bei Nacht aus den Häusern der anderen Bewohner stehlen. Doch Jens driftet immer weiter ab und bringt so nicht nur sich selbst in Gefahr.

Was für ein Buch! Hierbei ist es in meinen Augen weniger ein Thriller, sondern eher ein Psychogramm einer sehr eigenen Familie. Jens bringt seiner Tochter Liv bei, wie sie in der Wildnis überleben kann. Er unterweist sie in der Jagd und in der Kunst des Einbruchs in fremde Häuser, wo er viele nützliche, aber auch sehr viele unnütze Dinge stiehlt, so dass sein Zuhause immer mehr vollgestellt ist mit Dingen, die man vielleicht noch gebrauchen kann. Als Liv alt genug ist, um zur Schule zu gehen, täuscht er ihren Tod vor und versteckt sie in einem Container.

Die Geschichte aus der Sicht der kleinen Liv erzählt, ist zum einen voller liebevoller Momente, wenn der Vater seine Frau und seine Kinder vor der Welt beschützen will, aber auch voller schockierender Momente, die mich oft mit dem Kopf schütteln ließen. Und auch Ekel kam auf bei der Beschreibung der Zustände rund um das Zuhause der Familie … und Sorge um Liv, während ihr Vater immer eigener und verschrobener wird.

Das Buch hat mich berührt, geekelt, aber auch fasziniert. Ein Leben, das man sich gar nicht vorstellen kann, wird einem hier vor Augen geführt, während ein kleines Kind, das seinen Vater über alles liebt, selbst sehr viele Eigenheiten entwickelt. Auch wenn es kein wirklicher Thriller ist, war ich fasziniert und begeistert. Der Klappentext sagt: „Ein dunkles Märchen über Liebe und Obsession.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Gut!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Ein Kuss, der alles verändert

Idol - Gib mir deine Liebe
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„Du bist das Beste, was mir je passiert ist, und ich würde liebend gern den Rest meines Lebens mit dem Versuch verbringen, das Beste zu sein, was dir je passiert ist.“

Als Stella vor einem nahenden Sturm ...

„Du bist das Beste, was mir je passiert ist, und ich würde liebend gern den Rest meines Lebens mit dem Versuch verbringen, das Beste zu sein, was dir je passiert ist.“

Als Stella vor einem nahenden Sturm noch schnell ihre Vorräte aufstocken will, reißt sich ein attraktiver Unbekannter die letzte Packung Minzeis mit Schokoladensplittern unter den Nagel. Doch das kann Stella nicht hinnehmen und küsst den Unbekannten, bevor sie ihm die Packung Eis klaut. In der Erwartung ihn nie wiederzusehen, tritt sie ihren neuen Job an. Sie soll die Haustiere in einem Penthouse versorgen. Doch ihr neuer Nachbar ist ausgerechnet Mr. Unbekannt … und damit nicht genug: Er ist der Leadsänger der erfolgreichen Rockband „Kill John“.

John „Jax“ Blackwood ist dem geneigten Leser der Serie schon aus den vorangegangen Teilen bekannt. Jetzt bekommt er endlich seine Geschichte – und die hat es in sich. Nicht nur, dass er und Stella als Paar absolut umwerfend sind, er ist auch der mit den Problemen, der Rockstar, der sich das Leben nehmen wollte, weil er seit Jahren mit Depressionen zu kämpfen hat. Das wurde in dem Buch wirklich toll verarbeitet und brachte Erinnerungen an so einige Superstars zutage, die sich in den letzten Jahren selbst das Leben genommen haben – was mich sehr traurig machte. Schön fand ich, dass Johns Geschichte ein bisschen verdeutlicht, wie diese Stars sich gefühlt haben mögen, bevor sie das Unfassbare taten.

Stella und Jax sind auf jeden Fall ein tolles Paar und haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Ich mochte es, wie ungezwungen die beiden miteinander waren und wie leicht es für Stella war, John auf andere Gedanken zu bringen. Ich mochte, wie sie durch die Augen des anderen New York neu entdeckt haben, sich gegenseitig ihre Lieblingsorte gezeigt haben, Menschen getroffen haben. Meine Lieblingsstelle ist eindeutig Johns Jam-Session mit den drei jugendlichen Straßenmusikern – machte mir richtig Gänsehaut.

Ein toller dritter Teil einer wirklich schönen Serie. Ich freue mich jetzt schon sehr auf die nächste schöne Liebesgeschichte aus der Feder von Kristen Callihan!

Veröffentlicht am 08.07.2019

Weiterleben

Alles still auf einmal
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Bei einem Amoklauf an seiner Schule, währenddessen sich Zachs Klasse in einem Wandschrank versteckt, wird sein zehnjähriger Bruder Andy von dem Amokläufer erschossen. Fortan in ist im Leben des Sechsjährigen ...

Bei einem Amoklauf an seiner Schule, währenddessen sich Zachs Klasse in einem Wandschrank versteckt, wird sein zehnjähriger Bruder Andy von dem Amokläufer erschossen. Fortan in ist im Leben des Sechsjährigen nichts mehr wie es war. Seine Mutter und sein Vater verlieren sich in ihrem Schmerz um den Verlust des Kindes, während Zach auf sich allein gestellt mit den Gefühlen um den toten Bruder klarkommen muss. Gibt es noch Hoffnung für die kleine Familie?

Zuerst mal kann ich nur sagen: Taschentücher bereithalten, denn während des Lesens dieses Buches gibt es so manche Szene, die bei mir die Tränen ungehemmt fließen ließen. Nicht nur der Amoklauf an sich, den Zach in einem Wandschrank eingepferscht erlebt, sondern auch viele Ereignisse danach gehen nicht ohne tränende Augen. Die Autorin hat es wunderbar verstanden, die Ereignisse aus der Sicht eines Kindes zu schildern und auch seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Ich habe schon lange nicht mehr so viel geweint bei einem Buch.

Wie Zach versucht, seine Gefühle zu verarbeiten, indem er im Wandschrank seines Bruders „Gefühleblätter“ an die Wand hängt, mit deren Hilfe er die in ihm tobenden Gefühle sortieren kann, das fand ich eine wunderbare Idee. Und auch wie es langsam aber sicher gelingt, dass die Familie wieder zueinanderfindet und zuerst der Vater und schlussendlich auch die Mutter erkennt, dass der noch lebende Sohn wichtiger ist, das hat mir sehr gefallen.

Das Buch verdeutlicht aber auch sehr schön, dass auch die Familie des Amokläufers leidet, denn auch sie hat ein Kind verloren, muss sich aber zusätzlich gegen die Anfeindungen der Opferfamilien wehren. Das hat mir gut gefallen.

Das Thema des Buches ist leider aktuell wie nie. Die Autorin schafft es auf grandiose Weise, die Gefühle eines Kindes herauszuarbeiten. Dass das komplette Buch aus der Sicht des sechsjährigen Zach geschrieben ist, halte ich für eine großartige Leistung der Autorin. Das hat sie wirklich gut gemacht.

Also: Taschentücher bereithalten und eintauchen in eine tolle Familiengeschichte mit jeder Menge Emotionen. Wirklich schön!