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Veröffentlicht am 25.06.2019

Die Besserungsanstalt

Die Nickel Boys
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„Es gibt Leute, die einen betrügen, die einem mit einem Lächeln Leere servieren, und andere, die einem die Selbstachtung rauben. Man darf nicht vergessen, wer man ist.“

Archäologiestudenten machen auf ...

„Es gibt Leute, die einen betrügen, die einem mit einem Lächeln Leere servieren, und andere, die einem die Selbstachtung rauben. Man darf nicht vergessen, wer man ist.“

Archäologiestudenten machen auf dem Gelände einer ehemaligen Besserungsanstalt eine schlimme Entdeckung. Neben dem offiziellen Friedhof liegt noch ein geheimer Friedhof mit Jungs, die angeblich geflohen sind. Auch Elwood Curtis war ein „Nickel Boy“, wie die Insassen der Besserungsanstalt genannt wurden. Einst war er auf dem Weg zum College, als er verhaftet und verurteilt wurde – weil er per Anhalter in einem gestohlenen Wagen mitgefahren war. Und er erzählt seine Geschichte.

Es ist eine schlimme Geschichte, die hier erzählt wird. Die Jungs in der Besserungsanstalt werden schlecht behandelt und schlimm bestraft, wenn sie in den Augen der Aufseher etwas falsch machen. Und hier geht es den schwarzen Jungs schlechter als den weißen – aber eigentlich geht es allen schlecht. Es sind die 1960er Jahre, als die schwarze Bevölkerung der USA gerade anfängt, für ihre Rechte zu kämpfen, der Rassismus aber noch weit verbreitet ist. Die Bestrafungen sind grausam und kosten so manchen Jungen das Leben. So werden sie verscharrt und als flüchtig ausgegeben, damit niemand nach ihnen sucht.

Elwoods Geschichte ist so tragisch, weil er unschuldig ist. Er hat nur den Fehler gemacht, in das falsche Auto einzusteigen. Eigentlich sollte er studieren und durch die Unterstützung seiner Großmutter ein besseres Leben haben. Doch dann landet er in der „Obhut“ des Staates.

„Die Nickel Boys“ ist die Geschichte von schwarzen Jungs in einer schlimmen Zeit. Gut erzählt, aber nicht das, was ich erwartet habe.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Eiskalte Morde

R.I.P.
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In einem Kino wird die Jugendliche Stella überfallen und verschleppt, ihre Leiche ein paar Tage gefunden. Auf den Überwachungsbändern eine maskierte Gestalt, für die Polizei gibt es erstmal kein erkennbares ...

In einem Kino wird die Jugendliche Stella überfallen und verschleppt, ihre Leiche ein paar Tage gefunden. Auf den Überwachungsbändern eine maskierte Gestalt, für die Polizei gibt es erstmal kein erkennbares Motiv. Als ein zweiter Jugendlicher überfallen und verschleppt wird, werden langsam Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern erkennbar. Doch wer hasste die Jugendlichen so sehr, dass er sie so brutal ermordet? Können der Polizist Huldar und die Psychologin Freyja das Morden stoppen?

„R.I.P.“ ist der dritte Teil der Thrillerreihe um Kommissar Huldar und die Psychologin Freyja, die ihn bei seinen Ermittlungen unterstützt. Obwohl von der Polizei angefordert, unterstützt Freyja bei dem Fall äußerst unwillig, da ihr Verhältnis zu Huldar sehr unterkühlt ist. Auch innerhalb der Polizeieinheit gibt es viele Unstimmigkeiten und Rangeleien, was die Ermittlungen erschwert.

Ich mag Huldar total gerne, obwohl er durch sein Verhalten einigen Unfrieden gerade zwischen den Frauen in seinem Leben auslöst. Doch innerhalb seines Teams scheint er der kompetenteste Polizist zu sein. Zusammen mit seinem Kollegen Gudlaugur, der ihm als einziger im Team wohlgesonnen ist, versucht er die Zusammenhänge zwischen den Opfern herzustellen. Doch auch Gudlaugur scheint Geheimnisse zu haben, was bei der Vernehmung einer Zeugin zutage kommt. Hier hat mich seine Geheimniskrämerei etwas geärgert, wird aber zum Ende des Buches hin verständlicher.

Insgesamt hat mich der Fall sehr berührt. Es geht um Mobbing unter Schülern – und mir wurde wieder mal klar, wie schwer es in der heutigen Zeit für junge Menschen sein kann. Die Segnungen des Internets verlieren alle Bedeutung, wenn man ein Mobbingopfer ist, denn die Taten hier schmerzen oft mehr als es bloße Worte tun könnten.

Ein spannender Fall, dessen Auflösung mich dann doch noch überraschen konnte, werden die Zusammenhänge doch erst ganz zum Schluss klar. Ein bisschen gestört haben mich die Rangeleien innerhalb des Polizeiteams, weil die Ermittlungen mehr als einmal dadurch verzögert wurden. Ich hoffe mal, dass das im nächsten Teil der Serie wieder etwas geschmeidiger läuft, doch Huldar tut in diesem Buch einiges dafür, wieder ein vollwertiges Mitglied seiner Truppe zu werden.

Hat mich gut unterhalten!

Veröffentlicht am 23.06.2019

20 Hauptzutaten, 60 One-Pot-Rezepte

Die One-Pot-Challenge
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In dem Kochbuch „Die One-Pot-Challenge“ ruft der Moderator Jumbo Schreiner zum ultimativen Kochduell. Die Köche Martin Kintrup, Sarah Schocke und Sandra Schumann treten an, um aus einer Hauptzutat drei ...

In dem Kochbuch „Die One-Pot-Challenge“ ruft der Moderator Jumbo Schreiner zum ultimativen Kochduell. Die Köche Martin Kintrup, Sarah Schocke und Sandra Schumann treten an, um aus einer Hauptzutat drei Gerichte zu zaubern, die entweder im Topf, in der Pfanne oder auf dem Blech gegart werden. Mit den Hauptzutaten:

- Auberginen
- Brokkoli
- Feta
- Garnelen
- Hackfleisch
- Hähnchenschenkel
- Kabeljau
- Kartoffeln
- Kichererbsen
- Lachsfilet
- Linsen
- Nudeln
- Paprika
- Pilze
- Reis
- Schmorfleisch
- Sauerkraut
- Schweinefilet
- Süßkartoffeln
- Tofu

Entstehen so 60 tolle und sehr unterschiedliche Rezepte, die als One-Pot-Gerichte mal mehr oder weniger aufwändig herzustellen sind. Die Gerichte sind ansprechend und für One-Pot-Fans wirklich abwechslungsreich. Bei jeder Hauptzutat gibt Jumbo den Schiedsrichter und kürt sein Nummer-1-Rezept.

Für mich als One-Pot-Fan ist die Challenge eine wirklich tolle Abwechslung. Ich mag es, wie aus einer Hauptzutat so unterschiedliche Rezepte entstehen, die alle auf ihre Art ansprechend sind und mich dazu bringen, dass ich sie nachkochen will. Die Rezepte, die ich nachgekocht habe, haben mich schon überzeugt und ich werde bestimmt noch das eine oder andere Rezept ausprobieren.

Ein überzeugendes und gutes Kochbuch, das die Hauptzutaten in ausgefallenen Gerichten in ein neues Licht rückt. Lecker und gut!

Veröffentlicht am 23.06.2019

Der erste Fall für Charlie Lager

Löwenzahnkind
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In der schwedischen Kleinstadt Gullspang verschwindet die 17jährige Annabelle nach einer Party spurlos. Die Polizistin Charlie Lager und ihr Kollege Anders werden zur Unterstützung der örtlichen Polizei ...

In der schwedischen Kleinstadt Gullspang verschwindet die 17jährige Annabelle nach einer Party spurlos. Die Polizistin Charlie Lager und ihr Kollege Anders werden zur Unterstützung der örtlichen Polizei von Stockholm nach Gullspang geschickt. Vor Ort ergeben sich einige Verdächtige, doch der Fall bleibt mysteriös. Gleichzeitig versucht Charlie zu verschweigen, dass sie sich in Gullspang sehr gut auskennt, denn bis zu ihrem 14. Lebensjahr lebte sie mit ihrer Mutter selbst in dem Ort. Und sie hat einiges zu verbergen.

Charlie Lager gefällt mir als Ermittlerin sehr gut, auch wenn sie nicht die einfachste Person ist. Sie hat Bindungsängste und ein Problem mit Pillen und Alkohol. Doch ihr Instinkt ist sehr gut und sie kann sich in die schwierige Situation der jungen Leute in dem kleinen Ort sehr gut hineindenken, weshalb sie schnell einen Zugang zu ihnen findet. Gleichzeitig werden die Geheimnisse ihrer nicht sehr einfachen Kindheit mit einer Mutter aufgedeckt, die einen sehr schlechten Ruf in dem kleinen Ort hatte.

Auch Annabelles Geheimnisse werden nach und nach aufgedeckt, was die Verdächtigen aber eher mehr als weniger werden lässt. Was mit dem Mädchen geschehen ist, wird aber wirklich erst im letzten Kapitel aufgedeckt und ist eine wirkliche Überraschung.

Ein guter Schweden-Krimi mit einer tollen Ermittlerin, von der ich gerne noch mehr lesen möchte. Sie und Anders sind ein gutes Team und können sich noch viele weitere schwierige Fälle zusammen lösen. Gefällt mir.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Lass alles hinter dir und finde dein Glück

Wie Himbeeren im Sommer
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Freya ist eher ein Freigeist, reist durchs Land und bleibt nirgendwo lange. Zurzeit lebt sie in einer kleinen Stadt und arbeitet als Kellnerin in einem Cafe. Als ihr Onkel und ihre Tante auf ihrer Farm ...

Freya ist eher ein Freigeist, reist durchs Land und bleibt nirgendwo lange. Zurzeit lebt sie in einer kleinen Stadt und arbeitet als Kellnerin in einem Cafe. Als ihr Onkel und ihre Tante auf ihrer Farm Hilfe brauchen, macht sich Freya auf, um die beiden Verwandten zu unterstützen, die immer mehr ihre Eltern waren als ihre wirklichen Eltern. Doch kann Freya sich auf ein Leben auf einer Farm einlassen?

Ehrlich – ich mochte Freya gar nicht. Sie ist unreif und jede ihrer Handlungen war mir total unbegreiflich. Sie lebt in den Tag hinein und wirkt irgendwie unreif. Auch als sie auf die Farm von Onkel und Tante kommt, ist sie nicht wirklich eine Hilfe, sondern steht mehr im Weg herum. Irgendwie hat sie mich einfach nur genervt. Leider waren viele der Charaktere sehr seltsam. Auch ihr Freund Charlie benimmt sich wie ein Kindergartenkind, obwohl er selbst schon Vater ist. Als Freya losfährt, um Onkel und Tante zu helfen, kommt er ihr mit trotzigen Kleinkinderdrohungen a la „Du bist nicht mehr meine Freundin“. Nervig!

Auch Freyas Bemühungen, die Farm zu retten, weil diese vor dem finanziellen Bankrott steht, fand ich wenig überzeugend. Auch hier ist sie wieder mit ihrem Verhalten eher kontraproduktiv. Auch die Liebesgeschichte mit dem Nachbarn überzeugte mich nicht.

Insgesamt konnte mich Freyas Geschichte leider überhaupt nicht überzeugen.