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Veröffentlicht am 10.02.2019

Auf der Jagd

Gehetzt
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Die ehemalige FBI-Agentin Jane Hawk ist immer noch auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche nach den Hintermännern der Verschwörung, die ihren Mann das Leben kostete. Als meistgesuchte Frau der USA ...

Die ehemalige FBI-Agentin Jane Hawk ist immer noch auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche nach den Hintermännern der Verschwörung, die ihren Mann das Leben kostete. Als meistgesuchte Frau der USA ist sie auf sich allein gestellt, während sie auf der Jagd ist. Nachdem die bis dahin tadellose Lehrerin Cora Gundersun ein Blutbad angerichtet hat, ist auch der Sheriff ihrer Stadt, Luther Tillman, davon überzeugt, dass mit Cora etwas nicht stimmte. Auch er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, die er in einem Wellnessressort zu finden hofft, in dem Cora war, bevor sie sich verändert hat.

Nach „Suizid“ geht es in diesem Buch nahtlos weiter mit Jane und ihrer Suche nach den Hintermännern der großen Verschwörung. Das Buch ist rasant und die kurzen Kapitel lassen den Leser immer wieder gespannt weiterlesen, um zu erfahren, wie es mit den einzelnen Beteiligten weitergehen wird. So kommt Jane den Hintermännern der Verschwörung immer näher und gewinnt auch neue Mitstreiter.

Koontz versteht es, die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten, so dass sich die 544 Seiten des Romans schnell und gespannt lesen lassen. Das Ende ist leider wieder recht offen, so dass man gespannt sein kann, ob es noch einen dritten Teil um Jane Hawk geben wird, in dem sie vielleicht ihren guten Ruf wiederherstellen kann. Ich wäre auf jeden Fall gerne wieder dabei, denn Jane ist ein toller Charakter und verdient es, zusammen mit ihrem Sohn und ihren Freunden und dem Rest ihrer Familie wieder glücklich leben zu können.

Guter Thriller mit einigen Wendungen, die ich nicht kommen sehen habe. Spannend und gut zu lesen.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Äpfel pflücken in Vermont

True North - Du bist alles für immer
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Nachdem Lark bei einem Job in Guatemala entführt wurde und wieder frei kam, besucht sie ihre Freundin May und ihre Familie auf ihrer Farm in Vermont. Hier will sie die schrecklichen Erlebnisse hinter sich ...

Nachdem Lark bei einem Job in Guatemala entführt wurde und wieder frei kam, besucht sie ihre Freundin May und ihre Familie auf ihrer Farm in Vermont. Hier will sie die schrecklichen Erlebnisse hinter sich lassen. Doch Alpträume lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Auch Zach, der auf der Farm der Shipleys lebt und arbeitet, versucht immer noch, sein altes Leben hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Und Lark und Zach verstehen sich sehr gut. Doch werden die Ereignisse, die sie hinters ich ließen, einem neuen Leben im Weg stehen?

Auch der dritte Teil der True-North-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten. Lark und Zach sind zauberhaft. Beide haben schlimme Erfahrungen gemacht und können zusammen gut damit umgehen. Ich mochte, wie sie sich langsam einander zuwenden, zuerst Freunde sind, die füreinander sorgen, bis mehr daraus wurde. Natürlich macht auch der Rest der Shipleys einen großen Teil des Charmes des Buches aus, weil es immer wieder schön ist, alte Gefährten aus den vorangegangenen Büchern zu treffen und ihr Leben weiterzuverfolgen.

Mir hat der Ausflug nach Vermont wieder viel Spaß gemacht und ich freue mich auf eine Fortsetzung. Bis dahin trinke ich ein Glas Cider und esse ein paar Äpfel.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Er macht den Tag. Und die Nacht. Wie Gott.

Liebes Kind
1

Die Studentin Lena verschwand vor 13 Jahren spurlos. Trotz intensiver Suche blieb sie verschwunden. Nun taucht eine junge Frau auf, die bei einem Autounfall verletzt wurde. Ihre Tochter sagt, sie heißt ...

Die Studentin Lena verschwand vor 13 Jahren spurlos. Trotz intensiver Suche blieb sie verschwunden. Nun taucht eine junge Frau auf, die bei einem Autounfall verletzt wurde. Ihre Tochter sagt, sie heißt Lena. Sofort sind Lenas Eltern zur Stelle und hoffen auf ein Wunder. Doch alles kommt anders als gedacht.

Die Geschichte von Lena, Hannah und Jonathan zieht den Leser sofort in seinen Bann. Zunächst nur durch Kapitel, die ihrer Tochter Hannah gewidmet sind, aber auch durch Erinnerungen der Frau, die im Krankenhaus über die Geschehnisse nachdenkt. Die Hütte, der Mann, der sie gefangen hält, ihre Kinder, die es zu beschützen gilt. Doch nach und nach wird klar, dass nichts so ist, wie der Leser am Anfang denkt. Alles beginnt von vorn und die Geschichte nimmt einen neuen Lauf. Was ist mit Lena passiert? Wer ist der Entführer?

Das Buch erzählt die Geschichte in wechselnden Kapiteln aus der Sicht von Lena, Hannah und Lenas Vater Matthias. So wird nach und nach immer mehr von Lenas Geschichte klar. Die Schilderungen des Lebens in der Hütte, in der Lena und die Kinder eingesperrt sind, während der Entführer seinem normalen Leben nachgeht, sind beängstigend und traurig. Die erlebte Gewalt, die Züchtigungen und der blinde Gehorsam machen traurig und fassungslos.

Die Kapitel nach dem Krankenhaus fand ich manchmal etwas zu ausführlich und wenig zielführend, doch ich war so gespannt, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, dass ich das Buch nicht weglegen konnte.

„Liebes Kind“ ist ein wirklich starkes Thriller-Debut, das ich gerne weiterempfehlen werde. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.02.2019

Eine bewegende Reise

Das Gewicht eines Pianos
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In dem Buch „Das Gewicht eines Pianos“ begleiten wir die beiden Frauen Katya und Clara durch ihr Leben. In Katyas Leben spielte ihr geerbtes Klavier eine große Rolle. Auch nach ihrer Immigration von Russland ...

In dem Buch „Das Gewicht eines Pianos“ begleiten wir die beiden Frauen Katya und Clara durch ihr Leben. In Katyas Leben spielte ihr geerbtes Klavier eine große Rolle. Auch nach ihrer Immigration von Russland in die USA begleitet es die begabte Pianistin ein Stückweit durch ihr Leben. Auch in Claras Leben spielt ein Klavier eine große Rolle. Als letztes Geschenk, bevor ihre Eltern bei einem Feuer ums Leben kamen, nimmt sie es immer mit, auch wenn sie nie wirklich darauf spielen konnte. Erst als der Fotograf Greg ihr Klavier für eine Fotoreihe nutzen will, erkennt Clara, was wirklich wichtig ist.

Das Buch erzählt in abwechselnden Kapiteln aus Katyas und Claras Leben. Schnell wird klar, dass beide Frauen durch die Vergangenheit und Entscheidungen, die deshalb getroffen wurden, unglücklich sind. Katya wurde nach der Auswanderung in die USA nie wirklich glücklich und auch Clara, die nach dem Tod der Eltern unter Verlustängsten leidet, versagt sich ihr Glück. Durch die Reise mit Greg erkennt sie nach und nach, dass sie etwas ändern muss.

Die Frage, wie Gregs und Claras Leben durch das Klavier verbunden sind, zieht sich durch das ganze Buch und offenbart bald eine tragische Geschichte. Der Weg dorthin ist voller schöner Bilder und Musik.

Ich habe Clara gerne bei ihrem Selbstfindungstrip begleitet und war durch Katyas Geschichte tief berührt. Eine wirklich schöne, oft traurige, aber auch lustige und hoffnungsvolle Geschichte über das bewegte Leben eines Musikinstruments.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Erschreckend real und nah

Der Patriot
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In Stockholm werden mehrere Journalisten brutal ermordet. Massive Drohungen gegen Mitglieder der sogenannten „Lügenpresse“ sind an der Tagesordnung, doch jetzt wird aus den Drohungen tödlicher Ernst. Die ...

In Stockholm werden mehrere Journalisten brutal ermordet. Massive Drohungen gegen Mitglieder der sogenannten „Lügenpresse“ sind an der Tagesordnung, doch jetzt wird aus den Drohungen tödlicher Ernst. Die Täter wollen Rache nehmen an denen, die ihrer Meinung nach Schuld daran sind, dass mehr und mehr Flüchtlinge ins Land kommen. Als August Novak nach 10 Jahren zurück nach Schweden kommt, sieht er die Frau bedroht, die er schon immer liebte, denn sie ist Journalistin und steht auf der Todesliste der Terroristen.

Die Geschichte schildert das, was nahezu in ganz Europa zu beobachten ist. Menschen, die sich von Flüchtlingen bedroht sehen, die gegen die schimpfen, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Das ist gut gemacht und kommt bei mir an. Die jungen Männer, die sich als Retter ihres Landes sehen, sind gut getroffen, auch wenn die Geschichte rund um ihre Taten manchmal etwas konstruiert wirkt. Gerade Augusts‘ Teil der Geschichte wirkt für mich etwas weit hergeholt. Trotzdem halte ich „Der Patriot“ für ein wichtiges Buch, denn es zeigt auf, warum Leute wie diese Terroristen im Netz bejubelt werden … und es zeigt auch auf, warum es wieder möglich ist, dass Leute so offen ihre Fremdenfeindlichkeit zeigen können.

Das Buch könnte so in ganz Europa spielen, was es nur noch erschreckender macht. Doch solange Menschen, die sich für mehr Toleranz und für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzen, als „Gutmenschen“ beschimpft werden, ist es wichtig, mit einer solchen Geschichte dagegen zu arbeiten.