365 Tage
365 TageTitel: 365 Tage
Autorin: Blanka Lipińska
Genre: Dark Romance
Seitenzahl: 400
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 28.12.2020
Inhalt:
Das Buch handelt von Laura Briel, die an ihrem 29. ...
Titel: 365 Tage
Autorin: Blanka Lipińska
Genre: Dark Romance
Seitenzahl: 400
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 28.12.2020
Inhalt:
Das Buch handelt von Laura Briel, die an ihrem 29. Geburtstag ihren Freund verlässt und davon läuft. Direkt in die Arme von Massimo. Der Mafia Boss träumt seit 5 Jahren von Laura und tut wirklich alles um sie für sich zu gewinnen. Dabei scheut er vor absolut gar nichts zurück. Er entführt sie und gibt ihr 365 Tage Zeit um sich in ihn zu verlieben. Danach stellt er es ihr frei wieder zu gehen. Leider ist er nicht unbedingt zartbesaitet und bittet Laura darum ihm zu zeigen, sanft zu sein. Wird sie das schaffen? Und wie wird sie sich nach Ablauf der Zeit entscheiden?
Meinung (Achtung Spoiler!) :
Das Cover sieht ansprechend aus. Durch die dunklen Farben lässt sich gut erkennen, dass es sich um Dark Romance handelt. Von innen wird der Einband mit einem hübschen Zitat geziert.
Das Buch ist hauptsächlich aus der Perspektive von Laura geschrieben, lediglich am Anfang gibt es ein Kapitel aus Massimos Sicht. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft aber dennoch hat das Buch einige Längen. Meiner Meinung nach gab es viel zu viele unnötige Sexszenen, die überhaupt nichts zur Geschichte beigetragen haben. Dadurch hat sich die Story vor allem in der Mitte sehr gezogen. Ich hätte mir gerne ein bisschen mehr Beschreibungen von Sizilien gewünscht, es wurde zwar immer wieder erwähnt, dass es dort spielt, aber von Landschaftsbeschreibungen war irgendwie kaum was zu lesen. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, schoss mir als erstes das Wort „Stockholm Syndrom“ durch den Kopf. Es beschreibt den Umstand, bei dem das Opfer während einer Entführung sich in den Täter verliebt. In einer gewissen Art und Weise ist genau das in dem Roman passiert.
Mein erster Eindruck von Laura war sehr positiv. Sie ist super selbstbewusst aufgetreten, hat ihren Freund abgeschossen und sich auch nicht Massimos Willen gebeugt. Allerdings war ich enttäuscht, dass sie so schnell aufgegeben hat sich zu wehren und sich ihrem Schicksal gefügt hat. Das hat irgendwie nicht so richtig zu ihrem Charakter gepasst. An der Stelle hätte ich mir noch mehr hin und her gewünscht. Generell ist sie mir immer sehr Gefühlskalt erschienen. Obwohl ich ihre Gedanken lesen konnte, konnte ich irgendwie nicht mit ihr warm werden, sie war so unnahbar. Erst in den letzten Kapiteln ist sie aufgetaut. Eine weitere Charaktereigenschaft von Laura ist ihre Liebe zur Mode, und zwar speziell zur Luxusmode. Sie hatte wohl schon vor ihrer Entführung ein Fabel dafür, aber das hat sich dann irgendwie noch weiter vertieft, als sie mit den ganzen Luxusgütern zugeschüttet wurde. Ich hatte den Eindruck bekommen, dass sie sich überhaupt nicht in Massimo verliebt hat, sondern in das Leben das er ihr bieten kann, den Reichtum und den Luxus. Schließlich ist er ja kaum bei ihr und ständig unterwegs wegen irgendwelchen Geschäften, das ganze wird dann noch von ihrer Gefühlskälte ihm gegenüber unterstrichen.
Der erste Eindruck von Massimo war etwas eigenartig. Ich konnte sein doch sehr ungewöhnliches Handeln am Anfang gar nicht nachvollziehen. Nach und nach wurde mir jedoch klar, unter welchem enormen Druck er stehen muss und dass er nun einmal so aufgewachsen ist und es nicht anders kennt. Er ist es eben gewohnt, immer das zu bekommen, was er will. Schade, dass Laura ihn nicht so richtig in die Schranken weisen konnte. Sie betont zwar immer, dass es falsch ist, was er getan hat, aber das war es dann auch schon. Gelegentlich provoziert sie ihn sogar extra, damit er die Kontrolle über sich verliert. Anstatt ihm zu helfen und ihm zu zeigen was Zärtlichkeit ist, tut sie genau das Gegenteil und gibt ihm noch mehr Macht über Sie und ihr Leben.
In Domenico habe ich mich direkt verliebt. Er ist vom Charakter her ganz anders als sein Bruder. Er strahlt nur so vor Fürsorge und Liebe. Ich finde es schön, dass Laura in ihm einen Freund gefunden hat. Aber auch Olga ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Am Anfang empfand ich sie noch als etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem wegen ihrer Ausdrucksweise und ihrem Lebensstil. Ich glaube ich kenne niemanden, der im realen Leben Worte wie „Endgeil“ in den Mund nehmen würde.
Gegen Ende sind mir dann aber einige Fehler aufgefallen. Zum einen war ich verwirrt, denn Massimo bekommt das Gespräch zwischen Laura und dem Fremden über ihre Schwangerschaft mit, versteht dann aber trotzdem bis zum Ende des Buchs nicht, dass Laura schwanger ist? Irgendwie fand ich das sehr komisch und zum anderen wurden Massimo und Domenico vertausch. Da hat das Lektorat irgendwie ein bisschen geschwächelt.
Der Film war auf Netflix das Ding und wurde in den Himmel gelobt, im Vergleich zum Buch fand ich ihn allerdings nicht so toll. Er hatte genau an denselben Stellen Längen. Dafür, dass er so lange war, hätte man wirklich mehr von der eigentlichen Geschichte rein packen können. Gerade am Ende unterscheiden sich Film und Buch sehr.
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, allerdings war es für meinen Geschmack etwas wenig Story und zu viel Sex, das Verhältnis war nicht ausgewogen, so dass man die Sexszenen oft einfach überflogen hat, da sie für die Geschichte komplett irrelevant waren und teils einfach nur genervt haben. An sich ist aber dennoch eine ganz schöne Geschichte für zwischendurch und dank des kleinen Cliffhangers am Ende, macht der erste Teil definitiv Lust auf mehr. Von mir gibt es 3,5/5 Sternchen.