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Veröffentlicht am 06.03.2024

Gleich und doch ganz anders

Selbe Stadt, anderer Planet
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Zu fast allem gibt es inzwischen Billigkopien im Ausland, warum also nicht gleich eine ganze Stadt klonen? In dieser absurden Geschichte fallen die Chinesen in ein kleines alpines Bergdorf ein, um dieses ...

Zu fast allem gibt es inzwischen Billigkopien im Ausland, warum also nicht gleich eine ganze Stadt klonen? In dieser absurden Geschichte fallen die Chinesen in ein kleines alpines Bergdorf ein, um dieses anschließend im eigenen Land als eine Mischung aus Freizeitpark und gehobenen Wohnraums nachzubauen. Doch dies ist nur ein Aspekt der Geschichte, in der es auch um zwei Schwestern geht: eine Tischlerin und eine Ärztin, die sich nach langer Zeit wieder annähern. Dann wäre da noch der Familienvater, der mit seinem Schicksal hadert, oder der chinesische Reiseexperte, der zwischen seinem Heimatland und Österreich, wo er aufgewachsen ist, hin- und hergerissen ist.
So versammelt das Buch neben skurrilen Figuren viele merkwürdige Begebenheiten, die jede für sich genommen äusserst unterhaltsam sind. Als Ganzes wirkt es aber eher wie ein Flickenteppich, dessen Übergänge nur notdürftig vernäht wurden. Der rote Faden war zwar vorhanden, wirkte aber oft sehr fadenscheinig und locker. Zudem verwirrten willkürliche Zeitsprünge und der abrupte Wechsel zwischen Personen und Gegend.
Fazit: So scharfzüngig und pointiert der Zusammenprall der Kulturen beschrieben und mit bitterbösem Humor gespickt wird, reicht es in der Summe nicht für ein rundes Leseerlebnis. Aber das ist ja vielleicht auch gar nicht gewollt.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Interessante Mischung

Princess Margarita Illegal
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Zugegeben, angelockt wurde ich zuerst einmal von dem farbenfrohen Cover, aber auch der Klappentext machte mich neugierig. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, wurde mir erst später bewusst. ...

Zugegeben, angelockt wurde ich zuerst einmal von dem farbenfrohen Cover, aber auch der Klappentext machte mich neugierig. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, wurde mir erst später bewusst. Dies tat dem Verständnis aber keinen Abbruch, denn es wurden ausreichend Informationen eingestreut, so dass man sich beim Lesen nicht verloren fühlte.
Während die Handlung absolut überzeugen konnte - komplex, kritisch, witzig, action-geladen, haderte ich mit dem Schreibstil, oder besser gesagt der Erzählweise, denn lesen lies sich das Buch hervorragend flüssig. Allerdings wurden mir zu viele Äußerlichkeiten im Detail beschrieben (ich muss nun wirklich nicht bei jeder Figur wissen welche Klamotten sie trägt - so extrem kannte ich das zuletzt bei Anne Rice). Und zu viele Personen, alle natürlich mit kleiner Nebengeschichte, bevölkerten die Odyssee des August Snow auf seinem Robin-Hood-Feldzug für Gerechtigkeit und Ordnung in "seinem" Viertel. August Snow selbst war mir zwar nicht unsympathisch, ist mir in seiner durchaus selbstgefälligen Art aber auch nicht gerade ans Herz gewachsen.
Fazit: Der vorherrschende Vigilantismus ist zwar erfrischend und bietet jede Menge Action, untergräbt aber gleichzeitig die Glaubwürdigkeit der Geschichte, die im Gegenzug mit knallharter Sozialkritik punkten kann.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Dramatische Geschichte

Die Hexen von Cleftwater
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In diesem Buch wird auf fiktive Weise die Zeit der Hexenverfolgung zum Leben erweckt. Mit den Augen der stummen Martha verfolgen wir, wie das friedliche Dorf Cleftwater durch das Eintreffen eines berühmten ...

In diesem Buch wird auf fiktive Weise die Zeit der Hexenverfolgung zum Leben erweckt. Mit den Augen der stummen Martha verfolgen wir, wie das friedliche Dorf Cleftwater durch das Eintreffen eines berühmten Hexenjägers von einem Tag auf den anderen zu einem Ort von Hass, Zwietracht, Verrat und Missgunst wird. Frauen, die jahrelang mit ihren Nachbarn freundschaftlich Tür an Tür gelebt haben, werden urplötzlich angeprangert und verfolgt. Martha selbst birgt mit dem Erbe ihrer Mutter ein gefährliches Geheimnis, das auch sie in den Fokus der Hexenjagd stellen könnte.

Gut gefallen hat mir der langsame Aufbau der Geschichte, der anfangs die wichtigen Charaktere vorstellt, so dass man einen guten Vorher-Nachher Vergleich bekommt - wer wurde unschuldig angeklagt (alle), wer hat die Frauen verraten, wer hat sich an der Peinigung der Gefangenen beteiligt. Viele hatten Angst - vor Hexenwerk, aber auch davor selbst angeklagt zu werden. Ist es da nicht besser, gottesfürchtig zu tun und den ersten Stein zu werfen? So bedeutsam und erzählenswert die Geschichte der Hexenverfolgung ist, liefert dieses Buch letztendlich eine weitere, wenn auch ganz eigene Variation desselben Themas.
Kleinere Kritikpunkte meinerseits: vor allem im Mittelteil gibt es ein paar Längen, die die Handlung ins Stocken bringen. Zudem bin ich immer noch skeptisch, wie die stumme Martha sich mit einigen Gesten verständlich machen konnte. Dass ihre engsten Angehörigen diese Gebärden verstehen ist nicht verwunderlich, aber dass auch andere im Ort sie mal mehr, mal weniger verstehen erschien mir zu willkürlich oder besser gesagt: dem Geschehen angepasst - eben so wie es die Handlung gerade im gewünschten Sinne vorantrieb.
Besonders interessant dagegen fand ich die Schilderung der Frauen, die dem Hexenjäger halfen Hexen zu überführen, indem sie verdächtigte Frauen auf körperliche Male absuchten. So wurden bis dato harmlose Muttermale zu dämonischen Auswüchsen, und wo bisher vor allem Männer als Richter und Henker das Bild der Hexenverfolgung prägten, wird hier auch das Mitwirken von Frauen gegen Frauen beschrieben.
Fazit: das Buch erschafft eine weitere dramatische Facette der Hexenverfolgung.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Wie alles begann

NEBEL
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Der Abschluss der Hulda-Trilogie ist eigentlich der Anfang - und obwohl sich das Buch genauso spannend liest wie Teil 1 und 2, hat mir der Plot im Vergleich am wenigsten gefallen. Während im Falle der ...

Der Abschluss der Hulda-Trilogie ist eigentlich der Anfang - und obwohl sich das Buch genauso spannend liest wie Teil 1 und 2, hat mir der Plot im Vergleich am wenigsten gefallen. Während im Falle der Morde, die Hulda diesmal untersucht, die anfängliche Unglaubwürdigkeit des eigenartigen Verhaltens der Opfer später eine durchaus plausible Erklärung fand, konnte ich Huldas eigene Geschichte - vor allem ihre Untätigkeit - nur schwer nachvollziehen. So war ich hin- und hergerissen zwischen spannender Lektüre und Ungereimtheiten, die das Lesevergügen mitunter trübten.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Zauberhafte und bewegende Geschichte

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Cato ist ein neugieriges Mädchen mit viel Fantasie, das allein mit ihrem Vater lebt, da die Mutter bei der Geburt starb. Der Vater ist allerdings immer abwesend, auch wenn er da ist - Cato kann sich ihm ...

Cato ist ein neugieriges Mädchen mit viel Fantasie, das allein mit ihrem Vater lebt, da die Mutter bei der Geburt starb. Der Vater ist allerdings immer abwesend, auch wenn er da ist - Cato kann sich ihm nicht annähern und fühlt sich allein gelassen. Dann entdeckt Cato das geheimnisvolle Kino der Frau Kano, in dem man in die Vergangenheit reisen kann. Cat fängt an im Kino zu arbeiten und Zeitreisende zu begleiten. Dabei steht der Wunsch, die eigene Mutter ein einziges Mal lebend zu sehen, immer im Raum.
Das Buch ist gleichzeitig eine spannende und geheimnisvolle Abenteuergeschichte und ein poetisches Werk über Kindheit, Verlust, Trauer und Hoffnung. Es ist herzergreifend zu lesen wie Cato um die Aufmerksamkeit des Vaters kämpft, während dieser, in seiner Trauer gefangen, wie ein Zombie durch den Tag geht und Cato kaum beachtet. Natürlich wächst im Verlauf des Buches die Hoffnung, dass Cato im Kino nicht nur einen Blick auf die eigene Mutter werfen, sondern vielleicht auch ihren Vater zurück bekommen kann. Wird Cato ihre Angst überwinden und diesen Schritt wagen? Zur Recht hat dieses Buch eine Auszeichnung als bestes Jugendbuch gewonnen.

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