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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

Atemlose Spannung

Going Zero
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Eines muss man diesem Buch zugute halten: es ist spannend ohne Ende und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Was die Handlung betrifft: vieles davon ist durchaus vorstellbar oder sogar schon Realität, ...

Eines muss man diesem Buch zugute halten: es ist spannend ohne Ende und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Was die Handlung betrifft: vieles davon ist durchaus vorstellbar oder sogar schon Realität, und gerade das macht das Experiment Going Zero und die Geschehnisse noch viel erschreckender. Bücher über den totalen Überwachungsstaat gibt es immer wieder, aber 'Going Zero' bringt dieses Thema auf ein ganz neues, brandaktuelles Level. Wer da nicht gleich seine Social Media Accounts einschränken oder gleich ganz löschen will...
Einen Punkt Abzug gibt es für die Zeichnung der Charaktere, die stereotyp und ohne Tiefe war und mir die Personen nicht wirklich nahe bringen konnte. Schlimm gestört hat mich das nicht, da ich mich voll auf die Handlung konzentriert habe, aber ein recht primitives Klischee fand ich dann doch übertrieben, auch wenn es eine wichtige Rolle als Auslöser für bestimmte Ereignisse gespielt hat.
Fazit: das Buch greift ein brisantes Thema in bester Action-Manier auf.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Zu viel und doch zu wenig

30 Tage Dunkelheit
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Die Einleitung des Buches war witzig, originell und versprach eine spannende Lektüre - leider habe ich diese aber schmerzlich vermisst und konnte keinen Zugang zum Buch finden.
Hannah ist Krimiautorin ...

Die Einleitung des Buches war witzig, originell und versprach eine spannende Lektüre - leider habe ich diese aber schmerzlich vermisst und konnte keinen Zugang zum Buch finden.
Hannah ist Krimiautorin wider Willen - aufgrund einer albernen Wette landet sie in einem kleinen isländischen Dorf um zu beweisen, dass sie in 30 Tagen einen Krimi schreiben kann - immerhin ist das anspruchslose Schreiberei, die jeder Idiot schafft, oder? Doch als der Neffe von Hannahs Gastgeberin tot aufgefunden wird, mutiert Hannah unversehens zur Ermittlerin und beteiligt sich an der Suche nach der Wahrheit - und damit nimmt das Chaos seinen Lauf...
Abgesehen von Hannah, die ich überhaupt nicht leiden konnte, fand ich die Handlung vielerorts hanebüchen und absolut unglaubwürdig - als ob eine Fremde einfach mal bei den Ermittlungen mitmischen und die Leute ausfragen kann - die natürlich alle schön brav ihr Wissen mit Hannah teilen. Noch dazu verhält sich Hannah dabei sehr rücksichtslos und unvorsichtig sowieso. Dass dann auch noch der erfolgreiche Krimiautor auftaucht, der Hannah in diese verzwickte Lage gebracht hat, und dieser mit seiner penetrant fröhlichen Art Hannah mächtig auf den Wecker geht (und mir auch), soll wohl den humorigen Teil des Buches ausmachen. Leider fand ich die schwachen Schlagabtausche zwischen den beiden ziemlich albern und unpassend. Die Ermittlungen zum Todesfall schleppten sich also dahin, Hannah stocherte hier und da herum, während der Dorfpolizist - ja was eigentlich? Gar nichts tat? Ratlos herumstand? - jedenfalls einen ziemlich verpeilten Eindruck machte, so dass ich mich fragen musste wie er den Job überhaupt bekommen hat.
Die Auflösung des ganzen Dramas war zwar einigermaßen durchdacht, mir am Ende aber leider relativ egal - ich war nur froh das Buch endlich zuklappen und damit abhaken zu können.
Tja, manchmal passt es einfach nicht zusammen, und mich persönlich konnte dieses Buch leider überhaupt nicht erreichen.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Monstermäßig gut!

Die schreckliche Adele 06
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Adeles Familie bekommt Zuwachs der anderen Art: Zombie Owen, den Adele in einem Hexenkessel selbst zusammengebraut hat. Damit Owen nicht auffällt, wird er in der Schule als Brieffreund aus Transsylvanien ...

Adeles Familie bekommt Zuwachs der anderen Art: Zombie Owen, den Adele in einem Hexenkessel selbst zusammengebraut hat. Damit Owen nicht auffällt, wird er in der Schule als Brieffreund aus Transsylvanien vorgestellt. Allerdings gibt es ein Problem: Owen hat immer Hunger, und zwar auf lebendiges Fleisch! Und so hat Adele alle Hände voll zu tun, ihn im Zaum zu halten...
Ich habe nicht alle Adele-Bände gelesen, aber dieser ist eindeutig mein Lieblingsteil. Owen muss man einfach gern haben, auch wenn er alle zum Fressen gern hat.
Lediglich die Episoden mit Adeles Verehrer Gabriel, der ihr immer noch sein Herz schenken will, haben sich angefühlt als hätte ich sie so schon mehrfach gelesen. Ich hoffe hier gibt es bald mal eine überraschende Wendung. Dafür habe ich den neuen Mitschüler vermisst, für den Adele sich in Schale werfen wollte.
Fazit: Adele läuft zu neuer Höchstform auf, was ihren Ideenreichtum in punkto Fiesheiten betrifft.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Mit der Rollstange um die Welt

Die Radfahrerin
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Das Buch begann eher wie eine lustige Wettgeschichte, entwickelte sich aber schnell zu einem packenden Drama um eine eigenwillige Frau, die ein bedeutendes Stück Geschichte schrieb. Dabei war mir Annie ...

Das Buch begann eher wie eine lustige Wettgeschichte, entwickelte sich aber schnell zu einem packenden Drama um eine eigenwillige Frau, die ein bedeutendes Stück Geschichte schrieb. Dabei war mir Annie Londonderry gar nicht mal wirklich sympathisch. Abgesehen davon, dass sie ihre Kinder zurückließ, was ich aber irgendwie noch verstehen kann - schließlich ging es um viel Geld, dass ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen sollte, und ihr Mann war ein rechter Taugenichts - konnte ich ihrer sprunghaften Art und den erfundenen Geschichten, die sie den Reportern auftischte, wenig abgewinnen. Annie hat im wahren Leben so viel Stärke bewiesen, da war es meiner Meinung nach unnötig, dieses auf so schamlose Weise auszuschmücken - in meinen Augen schmälert das im Gegenteil ihre Wirkung. Die Schilderung von Annies abenteuerlicher Fahrt konnte mich jedoch damit versöhnen, wobei besonders einige einzelne hautnahe Erlebnisse besonders hervorstechen. Gerne hätte ich noch tiefere Einblicke gewonnen, aber wie im Nachwort erklärt wird gibt es kaum noch Aufzeichnungen aus der Zeit, die man zurate ziehen könnte. Insofern hat die Autorin ein spannendes Abenteuer gewoben, welches den Kampf einer Frau nicht nur gegen die naheliegenden und praktischen Widrigkeiten einer solchen Reise, sondern auch gegen die Engstirnigkeit und Überheblichkeit der damaligen Zeit auf eindrucksvolle Weise schildert.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Pointierte Anekdoten einer bewegten Jugend

Samuels Buch
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Bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich nicht wer Samuel Finzi ist. Cover, Zusammenfassung und das Reinlesen in die ersten Seiten haben mich neugierig gemacht, mehr von der Geschichte dieses Samuels ...

Bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich nicht wer Samuel Finzi ist. Cover, Zusammenfassung und das Reinlesen in die ersten Seiten haben mich neugierig gemacht, mehr von der Geschichte dieses Samuels zu erfahren.
Das Buch ist in kurzen Kapiteln gehalten, die sehr anekdotenhaft wirken und, obwohl sie einem zeitlichen Ablauf folgen, jedes für sich eine eigene kleine Geschichte erzählt. So kann man gut immer mal wieder ein Kapitel einschieben, wenn die Zeit knapp ist - oder 'nur noch ein Kapitel' dranhängen. Was bei mir damit endete, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit fertig gelesen hatte.
Der Autor schreibt mit viel Witz, guter Beobachtungsgabe, auch was den Blickwinkel des jeweiligen Alters betrifft (gerade aus Kinderaugen nimmt man ganz andere Dinge wahr) - und viel subtiler Ironie vom Alltag und den Träumen eines kleinen Jungen, der unterbewusst schon immer den Drang verspürt die weite Welt zu entdecken. Bis es so weit ist, muss er sich mit Urlauben am Meer und einer Reise nach Westeuropa begnügen, die ihm aber allesamt einen ersten Eindruck der unbändigen Freiheit vermitteln, die da draussen auf ihn wartet. Auch die zwei Jahre in der Armee wirken wie eine Reise mit verschiedenen Stationen - nur hier macht gerade die Abwesenheit von Freiheit ihr Fehlen schmerzlich bewusst.
Letztendlich landet Samuel Finzi aber genau da, wo ihn die meisten kennen (ich jetzt also auch) und lieben: beim Schauspiel.
Ein sehr unterhaltsames Buch, das nicht nur sehr persönliche Einblicke in ein bewegtes Leben gibt, sondern auch in das Leben im damaligen sozialistischen Bulgarien.

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