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Veröffentlicht am 07.04.2022

Noch besser

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Der zweite Band der Reihe hat mir noch besser gefallen als der bereits mehr als geniale Auftakt-Roman. Hier passt wirklich alles zusammen (jedenfalls für mich): das historische Setting, die vielschichtigen ...

Der zweite Band der Reihe hat mir noch besser gefallen als der bereits mehr als geniale Auftakt-Roman. Hier passt wirklich alles zusammen (jedenfalls für mich): das historische Setting, die vielschichtigen Charaktere, die ausgeklügelte Handlung. Vor allem der mehr als mysteriöse Fall, mit dem Leo von Herzfeldt es diesmal zu tun bekommt, war hervorragend inszeniert. Nichts ist wie es scheint, und mehr als einmal verfolgen Leo und sein Team - sei es die tatsächliche Polizei oder inoffiziell Julia und der Totengräber - eine falsche Spur, bis am Ende alle Fäden in einem grandiosen Finale zusammenlaufen. Dabei erfährt man ganz nebenbei viele spannende historische Details natürlich aus dem alten Wien, aber auch aus der damaligen Kriminalistik und diesmal sogar aus der Ägyptologie. Da war sogar das Nachwort ungemein interessant und aufschlussreich.
Gut gefallen hat mir, dass Julia mehr Raum gegeben wurde, in dem sie sich großartig weiterentwickeln konnte. Schade war wieder einmal, dass der Totengräber nicht noch mehr Präsenz bekam - schließlich ist er der heimliche Held dieser Reihe. Zu gerne würde ich irgendwann die gesammelten Werke des Augustin Rothmayer lesen. Die Kapitel-Einleitungen, die seinem neuesten Werk 'Totenkulte der Völker' entnommen sind, haben mich jedenfalls sehr fasziniert und das Buch einmal mehr aufgewertet. Genau so müssen historische Krimis für mich sein.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Grausiger Fund in eisiger Kälte

Mordlichter
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In der eisigen Kälte Lapplands ermittelt Anelie Andersson im Fall eines verschwundenen Teenagers. Kurz darauf wird dieser überfahren - doch es sind auch Spuren zu finden, die darauf hindeuten dass der ...

In der eisigen Kälte Lapplands ermittelt Anelie Andersson im Fall eines verschwundenen Teenagers. Kurz darauf wird dieser überfahren - doch es sind auch Spuren zu finden, die darauf hindeuten dass der Junge gefangen gehalten wurde. Als Anelie immer weiter nachforscht, stößt sie auf weitere Vermisstenfälle. Alles deutet auf eine Serie hin, und so beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn jederzeit könnte der Täter erneut zuschlagen...
Während das Rätsel um die vermissten Personen und die Auflösung des Falles ganz meinen Geschmack trafen, konnte mich gerade die Hauptperson Anelie nicht gänzlich überzeugen, ohne dass ich aber genau sagen könnte warum. Die Stärke des Buches liegt eindeutig in der Handlung, aber nicht unbedingt in den Dialogen und der Interaktion (besser vermag ich es leider nicht in Worte zu fassen).
Ich liebe Thriller die im Winter oder winterlichem Klima spielen. Die Eiseskälte passt gut zu grausigen Fällen und verstärken auf wohlige Weise die Gänsehaut, die diese auslösen - zumindest solange ich beim Lesen im Warmen sitzen und es mir gemütlich machen kann. Auf jeden Fall haben die Mordlichter für ein paar spannende Lesestunden gesorgt.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Klein und gemein

Die schreckliche Adele 01
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Adele hat es faustdick hinter den Ohren und gibt Sprüche von sich, die einem die Kinnlade runterfallen lassen. Altklug, rotzfrech, bitterböse und grausam, wie nur Kinder es sein können, betrachtet Adele ...

Adele hat es faustdick hinter den Ohren und gibt Sprüche von sich, die einem die Kinnlade runterfallen lassen. Altklug, rotzfrech, bitterböse und grausam, wie nur Kinder es sein können, betrachtet Adele die Welt auf ihre ganz eigene Art und stößt dabei jeden in ihrem Umfeld ohne Rücksicht auf Verluste vor den Kopf. Man sollte meinen, so zynisch kann ein Kind noch gar nicht sein, aber Adele kann - und lässt es Ihre Mitmenschen in jedem Moment spüren. Dass Adele trotzdem von ihren mehr als geduldigen Eltern geliebt wird, die ihr in jedem Fall eine äußerst lebhafte Fantasie attestieren, grenzt schon fast an ein Wunder. Dass ein Klassenkamerad total verknallt in sie ist, obwohl sie ihn so gemein behandelt, ebenso. Adele lebt in ihrer ganz eigenen Welt, in der kein Platz für andere ist - außer natürlich für ihre Haustiere und ihren imaginären Freund.
Und so bringt uns Adele ein ums andere Mal zum Lachen, das aber schon auf der nächsten Seite auch wieder im Halse stecken bleiben kann, wenn Adele wieder einmal besonders fies austeilt. Der Comic ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber Adeles ganz eigener Charme haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Mit Vergnügen werde ich weitere Geschichten von Adele lesen, muss aber zugeben heilfroh zu sein, nicht selbst so ein kleines Monster im Haus zu haben.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Unbeschwert und dramatisch zugleich

Schallplattensommer
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Es dauert eine Weile, bis man sich an den Schreibstil bzw. die Erzählstimme von Maserati gewöhnt hat. Diese wirkt manchmal etwas sprunghaft und macht immer wieder ganz nebenbei Andeutungen, die man erst ...

Es dauert eine Weile, bis man sich an den Schreibstil bzw. die Erzählstimme von Maserati gewöhnt hat. Diese wirkt manchmal etwas sprunghaft und macht immer wieder ganz nebenbei Andeutungen, die man erst nach und nach verstehen kann. Aber gerade das macht auch den Reiz des Buches aus: das Geheimnis, das Maserati umgibt, und das man langsam Seite für Seite entschlüsseln muss. Und obwohl die Geschichte immer wieder eine sommerliche Leichtigkeit versprüht, ist sie weder belanglos noch langweilig - ganz im Gegenteil. Da werden dunkle Familiengeheimnisse von einer Tragweite enthüllt, mit der ich so absolut nicht gerechnet hatte.
Das Cover (eigentlich mag ich nichts 'pastelliges', aber das Bild ist wirklich schön gelungen) suggeriert ein Gefühl von sich-treiben-lassen, und auch wenn das in bestimmten Momenten zutrifft, verleiht eine ganz bestimmte Szene diesem Bild noch eine andere, dramatische Bedeutung. Ein durchweg tolles Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Unerwarteter Thriller mit kleinen Mängeln

Wenn das Licht gefriert
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Bei diesem Thriller war ich ständig hin- und hergerissen zwischen spannender Begeisterung und gelangweilter War-ja-abzusehen Stimmung. Einerseits war ich fasziniert von dieser frischen Idee für einen neuen ...

Bei diesem Thriller war ich ständig hin- und hergerissen zwischen spannender Begeisterung und gelangweilter War-ja-abzusehen Stimmung. Einerseits war ich fasziniert von dieser frischen Idee für einen neuen originellen Plot, andererseits konnten nicht alle Wendungen überraschen und Elisabeths Schilderung fiel manchmal etwas behäbig aus, so dass die Spannung immer mal wieder eine Zwangspause einlegen musste. Das Ende konnte mich dann zwar überraschen, war aber nur bedingt zufriedenstellend und vielleicht doch ein bisschen dick aufgetragen.
Fazit: ein unerwarteter, in weiten Teilen packender Thriller mit kleinen Mängeln.

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