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Veröffentlicht am 19.10.2020

Cooles Einhorn? Geht doch!

Kurt, Einhorn wider Willen 2. EinHorn kommt selten allein
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Endlich - Kurt ist wieder da! Und auch diesmal erwartet ihn eine fantastische Rettungsmission, die er unmöglich ignorieren kann - tja, so ein Einhorn hat es schon schwer. Kaum ist jemand in Not, muss es ...

Endlich - Kurt ist wieder da! Und auch diesmal erwartet ihn eine fantastische Rettungsmission, die er unmöglich ignorieren kann - tja, so ein Einhorn hat es schon schwer. Kaum ist jemand in Not, muss es zur Rettung eilen, auch wenn Kurtz viel lieber ein paar leckere Sumpfdotterblumen oder ein saftiges Kleefeld verputzen würde. Immerhin hat er tatkräftige Unterstützung von der im letzten Buch geretteten Prinzessin, dem ebenso geretteten Vogel Tüdelü und dem Riesenferkel, dem kleinen großen Vogelbruder Trill und dem Ninjagoldfisch Fred, der Kurt mit seinen weisen Ratschlägen und Wissen über Einhörner zur Seite steht. Tüdelü und das Ferkel sollen endlich wieder auf ihre normale Größe geschrumpft werden, doch dazu gilt es den fiesen Prinzen zu überlisten und weitere Einhörner zu finden. Kein leichtes Unterfangen, und nur die Zusammenarbeit aller kann zum Ziel führen. Und zu P., die sich so gar nicht als Einhorn fühlt, am Ende aber gleich doppelte Rettung bringt.

Die Fortsetzung steht Teil eins in Sachen Witz, Spannung und Fantasie in nichts nach. So sind die Seiten im Eiltempo vorübergeflogen und das Buch war - wieder einmal - viel zu schnell zu Ende. Kurt ist und bleibt das sympathischste Einhorn, das wir kennen, eben weil er kein typisches Einhorn ist, sondern ein Außenseiter und Einzelgänger. So hat er unsere Herzen im Sturm erobert und sehnsüchtig erwarten wir jetzt den dritten Teil der grandiosen Kurt-Saga. Wer wie wir Einhörner bisher einfach nur total kitschig fand, muss Kurt unbedingt kennenlernen.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Schattengeister

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Ein weiteres fantastisches Werk des Autors, das in seiner wortgewandten Fabulierkunst unverwechselbar ist. Mit einer fantasievollen, düsteren Geschichte über Geister, die Zwischenwelt, und finstere Mächte ...

Ein weiteres fantastisches Werk des Autors, das in seiner wortgewandten Fabulierkunst unverwechselbar ist. Mit einer fantasievollen, düsteren Geschichte über Geister, die Zwischenwelt, und finstere Mächte erschafft Akram El-Bahay eine neue einzigartige Welt mitten in London, wo das 'Ministry of Souls' dafür sorgt, dass die Seelen der Verstorbenen den richtigen Weg finden und nicht weiter auf der Erde herumgeistern. Einer der Ministeriumsangestellten ist der unscheinbare Jack, und durch puren Zufall landet er inmitten einer Intrige, die das ganze Land bedroht. Gemeinsam mit einem Archivar des Ministeriums, der im Laufe der Geschichte stirbt und als Katze wiederkehrt, und einer exotischen Prinzession, die es zu retten gilt (oder rettet am Ende die Prinzessin ihn?) muss Jack den Kampf gegen finstere Schattenwesen führen, die in das Reich der Lebenden vordringen wollen.

Während die Geschichte erstklassige Fantasy liefert, war mir die Erzählweise streckenweise zu ausgeschmückt und das Buch dadurch etwas langatmig. So ansehnlich die Wortmalereien des Autors auch sind, fand ich sie im weiteren Verlauf des Buches teilweise ermüdend und manchmal sogar dem Tempo hinderlich. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung, und allen, die das Buch interessant finden, kann ich nur raten es zu lesen und sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Diese Monster muss man gern haben!

Memento Monstrum (Bd. 1)
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Schwer zu sagen, was uns mehr gefallen hat: die Geschichte oder die wundervollen Illustrationen, von denen das Cover bereits einen grandiosen Eindruck vermittelt. Wer kann da widerstehen? Wir jedenfalls ...

Schwer zu sagen, was uns mehr gefallen hat: die Geschichte oder die wundervollen Illustrationen, von denen das Cover bereits einen grandiosen Eindruck vermittelt. Wer kann da widerstehen? Wir jedenfalls nicht. Und so haben wir uns auf eine fantastische Zeitreise durch das Leben von Vlad Dracule begeben und dabei viele seiner außergewöhnlichen Freunde kennengelernt.

Weil Frau und Tochter in Wellnessurlaub gehen, muss Vlad Dracula auf die drei Enkel aufpassen. Neben dem Teenager Rhesus, der die ganze Zeit am Handy klebt und in einem Videospiel Werwölfe killt, sind das noch die ruhige Vira und das süße Nesthäkchen und Wirbelwind Globinchen, die uns besonders gut gefallen hat weil sie so ehrlich und herzlich ist. Als die Kinder ein altes Fotoalbum mit Bildern von merkwürdigen Gestalten - Monstern?! - darin entdecken, fängt Vlad an zu erzählen - von seiner Begegnung mit der Yeti, der großen Freundschaft mit dem Fischmenschen, dem actionreichen Abenteuer mit der unsichtbaren Mumie und der Begegnung mit dem musikalischen Werwolf. Mindestens genauso gespannt wie die drei Kinder haben wir die fantastischen Abenteuer verfolgt, die mit jeder Menge Anspielungen auf Orte, Personen und Handlungen aus anderen Geschichten, aber auch aus der Realität gespickt waren. Davon möchte ich hier aber nicht zu viel verraten, denn das würde den überaus gelungenen Überraschungseffekt beim Lesen zunichte machen. Also am besten nicht lange recherchieren oder gar vorblättern, sondern einfach direkt loslesen und dieses tolle Buch genießen! Einen besseren Einstieg in die gruselige Halloweenzeit als mit diesen liebenswerten Monstern kann es nicht geben.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Starker Anfang, schwaches Ende

Das Perchtenerbe
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'Das Perchtenerbe' erzählt vom Brauchtum der Perchtennächte und der Geschichte, die dahintersteht. Als Marie bei ihrer Großmutter einen Raum voller Perchtenmasken entdeckt, erzählt diese ihr vom Großvater, ...

'Das Perchtenerbe' erzählt vom Brauchtum der Perchtennächte und der Geschichte, die dahintersteht. Als Marie bei ihrer Großmutter einen Raum voller Perchtenmasken entdeckt, erzählt diese ihr vom Großvater, der die Masken geschnitzt hat. Aber sie erklärt Marie auch, woher das Brauchtum kommt und was es mit Frau Percht und ihren Gesellen auf sich hatte.

Was folgt, ist die Geschichte der Frau Percht, die im Winter zu den Leuten in die Dörfer kam, um zu prüfen ob diese ordentlich leben und das Gebot, zum Jahreswechsel die schwere Arbeit ruhen zu lassen, einhalten. Als Belohnung sorgt Frau Percht für Fruchtbarkeit und gute Ernten. Widersetzt sich jedoch jemand den alten Gesetzen, ist die Strafe tödlich. Die Menschen wenden sich jedoch immer mehr ab von Frau Percht und den alten Gebräuchen, da das Christentum Einzug hält und den alten Glauben ausmerzt.

Es ist aber auch die Geschichte von Criste, einem Mädchen, dass alles daran setzt Frau Percht in ihre Welt zu folgen. Da Criste jedoch noch lebt, muss sie in der Zwischenwelt verbleiben und findet schliesslich die Bestimmung, den Menschen die alten Sitten wieder nahe zu bringen.

Das Buch beginnt unglaublich fesselnd und ich konnte es kaum erwarten, mehr über Frau Percht zu erfahren, die über das Gleichgewicht von Mensch und Natur wacht und die Menschen dazu anhält, mit der Natur und den Jahreszeiten zu leben und auch die nötigen Ruhepausen im Winter einzuhalten, damit im Frühjahr wieder alles mit neuer Kraft angepackt werden kann. Leider ließ die Spannung im Verlauf des Buches immer mehr nach und versiegte am Ende sogar ganz. Auch der Großvater wird bloß am Schluß kurz erwähnt und hat mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun.

Hier hätte ich mir mehr künstlerische Freiheit gewünscht, die das Leben der Frau Percht im Angesicht des sich verbreitenden Christentums nicht einfach still und leise versiegen lässt, sondern in einem spektakulären Finale dramatisch untergehen oder grandios wieder auferstehen lässt. Erwähnenswert sind noch die schaurig-schönen, sehr atmosphärischen farbigen Illustrationen, die einige Seiten des Buches schmücken.

Letztendlich entsprach die Geschichte leider nicht meinen Erwartungen, aber wenigstens nehme ich aus dem Buch neu erlangtes Wissen über das Perchtentum mit, über das ich schon immer mehr erfahren wollte.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Die gar nicht so lieben Nachbarn...

Das Haus
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Ein anonymes Mietshaus, in dem sich eigentlich niemand kennt, wären da nicht die regelmäßigen Treffen zum Aperitiv auf der Dachterrasse. Natürlich wird ordentlich getratscht und über die Nachbarn hergezogen. ...

Ein anonymes Mietshaus, in dem sich eigentlich niemand kennt, wären da nicht die regelmäßigen Treffen zum Aperitiv auf der Dachterrasse. Natürlich wird ordentlich getratscht und über die Nachbarn hergezogen. Als dann ein Mord passiert, verdächtigt jeder jeden - sollte der Mörder wirklich hier im Haus leben?

Aus dem Blickwinkel von Nadja, die als Parapsychologin an einem Buch schreibt, werden die Ereignisse geschildert. Gemeinsam mit ein paar anderen Frauen aus dem Haus stellt sie Vermutungen an - doch dann geschehen immer mehr furchtbare Dinge und bald schon fühlt sich niemand mehr sicher. Oder ob das Haus selbst an allem schuld ist, weil es negative Energie ausstrahlt? Herrlich die Beobachtung der Hausbewohner, von der Tratschtante bis zur Meckerziege war wirklich alles dabei, und so waren natürlich die Momente, in denen ordentlich abgelästert wurde, besonders unterhaltsam. Allerdings hatte es auch etwas erschreckendes, wie schnell jemand allein durch oberflächliche, äusserliche Auffälligkeiten verurteilt wird.

Der Krimianteil des Buches war somit durchaus ordentlich und mit Spannung aufgebaut und liess Raum zum Miträtseln. Die regelmäßigen Einschübe über Nadjas Arbeit haben mich dabei jedoch immens gestört. So interessant sie zum Teil auch waren - böse Orte, das böse Auge, Geister etc. - so wenig waren sie letztendlich Teil der Geschichte, da sie nicht konsequent weiterverfolgt wurden und somit nur lose Gedankeneinschübe blieben.

Insgesamt ein durchaus unterhaltsamer Krimi, den man schnell mal einschieben kann, den ich aber auch bald wieder vergessen haben werde.

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