Verwirrend und verstörend
Die Angst der SchweigendenEin Schneesturm zwingt Inna, die Nacht in der alten Fabrikhalle, in der sie arbeitet, auszuharren. Dann taucht ein unbekannter Mann namens Igor auf und beginnt, unbequeme Fragen zu stellen...
Dieser erste ...
Ein Schneesturm zwingt Inna, die Nacht in der alten Fabrikhalle, in der sie arbeitet, auszuharren. Dann taucht ein unbekannter Mann namens Igor auf und beginnt, unbequeme Fragen zu stellen...
Dieser erste Teil des Thrillers war ungemein spannend und ich konnte nicht schnell genug weiterlesen um zu erfahren was hier eigentlich los ist. Parallel dazu bauen sich zwei weitere Handlungsstränge auf: die kleine Marga findet nahe dem Elternhaus einen verletzten Mann, und es gibt Rückblicke in Innas Kindheit. Nur langsam setzt sich das raffinierte Puzzle zusammen und enthüllt ein verblüffendes Gesamtbild.
Die Autorin schafft es meisterhaft, den Leser bis zur Schmerzgrenze im Unklaren zu lassen und immer neue Fragen aufzuwerfen, die einen schier in den Wahnsinn treiben können. Aber genau das macht auch wieder den Reiz dieses Thrillers aus, der bis zum Ende voller Überraschungen steckt und letztendlich in eine völlig andere Richtung verlief als ich anfangs erwartet hatte. Einige Details und Wendungen fand ich zu zweckdienlich und während die Charaktere nicht unausstehlich waren, fiel es mir doch schwer echte Sympathie zu fühlen außer für die kleine Marga. Viele Entscheidungen der Protagonisten konnte ich dann auch nicht gutheißen. Fazit: Ein etwas sperriger Thriller, der mit seiner unbequemen Andersartigkeit aber durchaus auch punkten kann.