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Veröffentlicht am 07.07.2022

Eigentlich neu und irgendwie doch nicht

Als das Böse kam
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Zu Beginn weiß man noch gar nicht so genau, wo die Reise bei diesem Buch hingeht. Die ersten Szenen und auch der Schreibstil haben mich ein wenig an Titel wie Harz und Dunkelsommer erinnert, aber das blieb ...

Zu Beginn weiß man noch gar nicht so genau, wo die Reise bei diesem Buch hingeht. Die ersten Szenen und auch der Schreibstil haben mich ein wenig an Titel wie Harz und Dunkelsommer erinnert, aber das blieb nicht lange so. Mehr als eine unerwartete Wendung machen aus der Handlung ein ausgeklügeltes und spannendes Verwirrspiel. Juno, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist ein typischer Teenager - und doch wieder nicht. Die Lebensumstände in Junos Familie sind nämlich alles andere als normal, aber trotzdem steckt auch sie jetzt in der Phase, in der alles hinterfragt und den Worten der Eltern nicht mehr blindlings geglaubt wird. Und so stößt Juno auf ein ungeheuerliches Familiengeheimnis, das ihr ganzes bisheriges Leben in Frage stellt. Für Juno gibt es nur eine Lösung: sie muss die Insel, auf der sie aufgewachsen ist, verlassen und irgendwo da draussen die Wahrheit finden...
Auch wenn das Buch sehr spannend war, hat mich der Schreibstil doch irgendwann ein wenig ausgebremst. Das liegt zum einen daran, dass aus Junos junger, teils naiver Perspektive erzählt wurde. Zum anderen gab es immer wieder Szenen, die ich unglaubwürdig bis unlogisch fand. Fazit: spannende Unterhaltung mit interessantem Plot.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Gelungene Fortsetzung

13° – Tödlicher Sommer
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Der zweite Teil der Spitzbergen-Reihe spielt diesmal nicht im eisigen Winter, sondern im Sommer bei milden 13 Grad. In der russischen Geisterstadt Pyramiden wird eine Leicht gefunden, und in Longyearbyen ...

Der zweite Teil der Spitzbergen-Reihe spielt diesmal nicht im eisigen Winter, sondern im Sommer bei milden 13 Grad. In der russischen Geisterstadt Pyramiden wird eine Leicht gefunden, und in Longyearbyen wird ein philippinischer Koch vermisst. Hängen die beiden Ereignisse zusammen und wenn ja wie? Erneut ermittelt Trond Lie gemeinsam mit der Schlittenführerin Frida, und diesmal decken die beiden ein besonders dunkles Kapitel in der Geschichte von Longyearbyen auf. Als dann auch noch Fridas Vater auftaucht und Tronds Enkelsohn verschwindet, nimmt der Fall sehr persönliche Züge an.
Wieder einmal fesselt uns die Autorin mit einem raffinierten und detailreichen Thriller, der beim Lesen die volle Aufmerksamkeit einfordert. Die Charaktere werden langsam vertraut und so fühlt sich das Buch zudem wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten an.
Fazit: ein gut durchdachter Thriller, der ein paar spannende Lesestunden verspricht.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Magische Bücher

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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Der Einstieg in die Geschichte hat mir hervorragend gefallen: gemeinsam mit Clara begibt man sich auf die Suche nach dem Geheimnis der verlorenen Dinge und magischen Bücher. Begleitet wird Clara dabei ...

Der Einstieg in die Geschichte hat mir hervorragend gefallen: gemeinsam mit Clara begibt man sich auf die Suche nach dem Geheimnis der verlorenen Dinge und magischen Bücher. Begleitet wird Clara dabei auch von Theo, der die Geschichte seiner Familie kennenlernen will.
Anfangs war ich noch voll dabei und ich fand die Idee, Dinge, die man in alten Büchern findet, ihren ursprünglichen Besitzern zurückzubringen, wirklich zauberhaft. Dann wurde es sogar richtig magisch, als Clara und Theo von magischen Dingen in Büchern erfahren und von bösen 'Bücherwürmern', die diese Magie an sich bringen und missbrauchen wollen. Ab hier wurde es mir zu wirr, und die Jagd nach den fehlenden Artefakten wirkte sehr gehetzt. Zwar fügten sich schließlich alle Puzzleteile nahtlos ineinander, trotzdem fand ich den Weg dahin etwas zu planlos.
Zudem ist mir wieder einmal aufgefallen, dass mich persönlich die jugendliche Ich-Erzählform einfach nicht mehr begeistern kann, zu chaotisch, naiv und unbedacht kamen mir Claras Äusserungen ein ums andere Mal vor.
Fazit: faszinierende Idee, Bücher und Magie auf neue Art zusammen zu bringen, deren Umsetzung mich jedoch nicht restlos überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Berührend

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Die erste Hälfte des Buches war fast schon poetisch in der Beschreibung der kleinen alltäglichen, aber besonderen Verrichtungen, die das beschauliche Leben von Robert Walch ausmachen: das Gemüse nicht ...

Die erste Hälfte des Buches war fast schon poetisch in der Beschreibung der kleinen alltäglichen, aber besonderen Verrichtungen, die das beschauliche Leben von Robert Walch ausmachen: das Gemüse nicht nur hegen und pflegen, sondern auch achtsam mit jeder einzelnen Möhre und den anderem Gewächsen sprechen, ebenso wie mit den Hühnern. Natürlich lebt Robert absolut weltfremd und wäre außerhalb seines Zuhauses, in dem die Schwester alles nötige regelt, vollkommen aufgeschmissen.
Doch das ändert sich sehr zaghaft, als zuerst ein neuer Lehrling mit seiner resoluten Mutter und schließlich deren bezaubernde Freundin auftauchen - sie schaffen es tatsächlich, Robert ganz langsam aus seinem selbst gewählten Schneckenhaus zu locken.
Leider hat mir der zweite Teil, in dem sich Robert langsam aber sicher ins echte Leben integriert, bei Weitem nicht mehr so gut gefallen. Woran genau das liegt vermag ich nicht zu sagen, vielleicht weil die Idylle in Normalität abzudriften drohte? Auch fand ich einige Wendungen etwas zu zweckdienlich, und das Endergebnis hat mich daher auch nur teilweise zufriedenstellen können. Insgesamt aber ein sehr faszinierendes, berührendes und anderes Buch.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Anders als erwartet

In fünf Jahren
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Auf den ersten Blick hatte ich eine unbefangene turbulente Romanze erwartet, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die mit einem kurzen Blick in eine unerwartete Zukunft beginnt. Die Handlung war dann aber ...

Auf den ersten Blick hatte ich eine unbefangene turbulente Romanze erwartet, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die mit einem kurzen Blick in eine unerwartete Zukunft beginnt. Die Handlung war dann aber viel ernster und dramatischer, und auch das Ende konnte noch einmal mit einer Überraschung aufwarten.
Dannie ist eine komplizierte Frau, obwohl bei ihr alles schön geordnet und nach Plan abläuft. Aber gerade deswegen wirft sie ihre kurze Vision, in der sie fünf Jahre später mit einem anderen Mann als ihrem jetzigen Partner zusammen ist, völlig aus der Bahn. Jetzt geht es darum, sich nicht vom Kurs abbringen zu lassen und ihren vorbestimmten Weg zu Glück und Erfolg einzuhalten. Doch natürlich kommt letztendlich alles anders als geplant.
Das Buch war schnell gelesen, und im Großen und Ganzen habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt. Allerdings hatte ich so meine Probleme mit Dannie, weshalb es mir schwer fiel Sympathie für sie aufzubringen. Das mochte vor allem daran liegen, dass ich mit ihrem New Yorker Lifestyle so gar nichts anfangen konnte - Karriere über alles, Privatleben kaum vorhanden. Wieder und wieder stößt sie ihren Verlobten vor den Kopf und schiebt wichtige private Entscheidungen auf, anstatt endlich mal reinen Tisch zu machen. Zudem fand ich die andauernden Beschreibungen von diesem oder jenem Lieblingsrestaurant auf Dauer ziemlich langweilig, da sie keinerlei Gehalt hatten. Und so konnte ich mit Dannies Leben, ihren Gedanken und Beweggründen nicht wirklich viel anfangen, was letztendlich dazu führte dass ich auch nicht mit ihr fühlen konnte. Und obwohl es am Ende richtig dramatisch und eigentlich herzerweichend wurde, hat mir eine spürbare Nähe zu den Protagonisten gefehlt und ich kam mir eher wie ein distanzierter Beobachter vor. Kurzum: für mich brachte das Buch eine willkommene Abwechslung für zwischendurch, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

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