Profilbild von misspider

misspider

Lesejury Star
offline

misspider ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit misspider über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2020

Schattengeister

Ministry of Souls – Das Schattentor
1

Ein weiteres fantastisches Werk des Autors, das in seiner wortgewandten Fabulierkunst unverwechselbar ist. Mit einer fantasievollen, düsteren Geschichte über Geister, die Zwischenwelt, und finstere Mächte ...

Ein weiteres fantastisches Werk des Autors, das in seiner wortgewandten Fabulierkunst unverwechselbar ist. Mit einer fantasievollen, düsteren Geschichte über Geister, die Zwischenwelt, und finstere Mächte erschafft Akram El-Bahay eine neue einzigartige Welt mitten in London, wo das 'Ministry of Souls' dafür sorgt, dass die Seelen der Verstorbenen den richtigen Weg finden und nicht weiter auf der Erde herumgeistern. Einer der Ministeriumsangestellten ist der unscheinbare Jack, und durch puren Zufall landet er inmitten einer Intrige, die das ganze Land bedroht. Gemeinsam mit einem Archivar des Ministeriums, der im Laufe der Geschichte stirbt und als Katze wiederkehrt, und einer exotischen Prinzession, die es zu retten gilt (oder rettet am Ende die Prinzessin ihn?) muss Jack den Kampf gegen finstere Schattenwesen führen, die in das Reich der Lebenden vordringen wollen.

Während die Geschichte erstklassige Fantasy liefert, war mir die Erzählweise streckenweise zu ausgeschmückt und das Buch dadurch etwas langatmig. So ansehnlich die Wortmalereien des Autors auch sind, fand ich sie im weiteren Verlauf des Buches teilweise ermüdend und manchmal sogar dem Tempo hinderlich. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung, und allen, die das Buch interessant finden, kann ich nur raten es zu lesen und sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Fantasie
Veröffentlicht am 12.10.2020

Diese Monster muss man gern haben!

Memento Monstrum (Bd. 1)
0

Schwer zu sagen, was uns mehr gefallen hat: die Geschichte oder die wundervollen Illustrationen, von denen das Cover bereits einen grandiosen Eindruck vermittelt. Wer kann da widerstehen? Wir jedenfalls ...

Schwer zu sagen, was uns mehr gefallen hat: die Geschichte oder die wundervollen Illustrationen, von denen das Cover bereits einen grandiosen Eindruck vermittelt. Wer kann da widerstehen? Wir jedenfalls nicht. Und so haben wir uns auf eine fantastische Zeitreise durch das Leben von Vlad Dracule begeben und dabei viele seiner außergewöhnlichen Freunde kennengelernt.

Weil Frau und Tochter in Wellnessurlaub gehen, muss Vlad Dracula auf die drei Enkel aufpassen. Neben dem Teenager Rhesus, der die ganze Zeit am Handy klebt und in einem Videospiel Werwölfe killt, sind das noch die ruhige Vira und das süße Nesthäkchen und Wirbelwind Globinchen, die uns besonders gut gefallen hat weil sie so ehrlich und herzlich ist. Als die Kinder ein altes Fotoalbum mit Bildern von merkwürdigen Gestalten - Monstern?! - darin entdecken, fängt Vlad an zu erzählen - von seiner Begegnung mit der Yeti, der großen Freundschaft mit dem Fischmenschen, dem actionreichen Abenteuer mit der unsichtbaren Mumie und der Begegnung mit dem musikalischen Werwolf. Mindestens genauso gespannt wie die drei Kinder haben wir die fantastischen Abenteuer verfolgt, die mit jeder Menge Anspielungen auf Orte, Personen und Handlungen aus anderen Geschichten, aber auch aus der Realität gespickt waren. Davon möchte ich hier aber nicht zu viel verraten, denn das würde den überaus gelungenen Überraschungseffekt beim Lesen zunichte machen. Also am besten nicht lange recherchieren oder gar vorblättern, sondern einfach direkt loslesen und dieses tolle Buch genießen! Einen besseren Einstieg in die gruselige Halloweenzeit als mit diesen liebenswerten Monstern kann es nicht geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2020

Starker Anfang, schwaches Ende

Das Perchtenerbe
0

'Das Perchtenerbe' erzählt vom Brauchtum der Perchtennächte und der Geschichte, die dahintersteht. Als Marie bei ihrer Großmutter einen Raum voller Perchtenmasken entdeckt, erzählt diese ihr vom Großvater, ...

'Das Perchtenerbe' erzählt vom Brauchtum der Perchtennächte und der Geschichte, die dahintersteht. Als Marie bei ihrer Großmutter einen Raum voller Perchtenmasken entdeckt, erzählt diese ihr vom Großvater, der die Masken geschnitzt hat. Aber sie erklärt Marie auch, woher das Brauchtum kommt und was es mit Frau Percht und ihren Gesellen auf sich hatte.

Was folgt, ist die Geschichte der Frau Percht, die im Winter zu den Leuten in die Dörfer kam, um zu prüfen ob diese ordentlich leben und das Gebot, zum Jahreswechsel die schwere Arbeit ruhen zu lassen, einhalten. Als Belohnung sorgt Frau Percht für Fruchtbarkeit und gute Ernten. Widersetzt sich jedoch jemand den alten Gesetzen, ist die Strafe tödlich. Die Menschen wenden sich jedoch immer mehr ab von Frau Percht und den alten Gebräuchen, da das Christentum Einzug hält und den alten Glauben ausmerzt.

Es ist aber auch die Geschichte von Criste, einem Mädchen, dass alles daran setzt Frau Percht in ihre Welt zu folgen. Da Criste jedoch noch lebt, muss sie in der Zwischenwelt verbleiben und findet schliesslich die Bestimmung, den Menschen die alten Sitten wieder nahe zu bringen.

Das Buch beginnt unglaublich fesselnd und ich konnte es kaum erwarten, mehr über Frau Percht zu erfahren, die über das Gleichgewicht von Mensch und Natur wacht und die Menschen dazu anhält, mit der Natur und den Jahreszeiten zu leben und auch die nötigen Ruhepausen im Winter einzuhalten, damit im Frühjahr wieder alles mit neuer Kraft angepackt werden kann. Leider ließ die Spannung im Verlauf des Buches immer mehr nach und versiegte am Ende sogar ganz. Auch der Großvater wird bloß am Schluß kurz erwähnt und hat mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun.

Hier hätte ich mir mehr künstlerische Freiheit gewünscht, die das Leben der Frau Percht im Angesicht des sich verbreitenden Christentums nicht einfach still und leise versiegen lässt, sondern in einem spektakulären Finale dramatisch untergehen oder grandios wieder auferstehen lässt. Erwähnenswert sind noch die schaurig-schönen, sehr atmosphärischen farbigen Illustrationen, die einige Seiten des Buches schmücken.

Letztendlich entsprach die Geschichte leider nicht meinen Erwartungen, aber wenigstens nehme ich aus dem Buch neu erlangtes Wissen über das Perchtentum mit, über das ich schon immer mehr erfahren wollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2020

Die gar nicht so lieben Nachbarn...

Das Haus
0

Ein anonymes Mietshaus, in dem sich eigentlich niemand kennt, wären da nicht die regelmäßigen Treffen zum Aperitiv auf der Dachterrasse. Natürlich wird ordentlich getratscht und über die Nachbarn hergezogen. ...

Ein anonymes Mietshaus, in dem sich eigentlich niemand kennt, wären da nicht die regelmäßigen Treffen zum Aperitiv auf der Dachterrasse. Natürlich wird ordentlich getratscht und über die Nachbarn hergezogen. Als dann ein Mord passiert, verdächtigt jeder jeden - sollte der Mörder wirklich hier im Haus leben?

Aus dem Blickwinkel von Nadja, die als Parapsychologin an einem Buch schreibt, werden die Ereignisse geschildert. Gemeinsam mit ein paar anderen Frauen aus dem Haus stellt sie Vermutungen an - doch dann geschehen immer mehr furchtbare Dinge und bald schon fühlt sich niemand mehr sicher. Oder ob das Haus selbst an allem schuld ist, weil es negative Energie ausstrahlt? Herrlich die Beobachtung der Hausbewohner, von der Tratschtante bis zur Meckerziege war wirklich alles dabei, und so waren natürlich die Momente, in denen ordentlich abgelästert wurde, besonders unterhaltsam. Allerdings hatte es auch etwas erschreckendes, wie schnell jemand allein durch oberflächliche, äusserliche Auffälligkeiten verurteilt wird.

Der Krimianteil des Buches war somit durchaus ordentlich und mit Spannung aufgebaut und liess Raum zum Miträtseln. Die regelmäßigen Einschübe über Nadjas Arbeit haben mich dabei jedoch immens gestört. So interessant sie zum Teil auch waren - böse Orte, das böse Auge, Geister etc. - so wenig waren sie letztendlich Teil der Geschichte, da sie nicht konsequent weiterverfolgt wurden und somit nur lose Gedankeneinschübe blieben.

Insgesamt ein durchaus unterhaltsamer Krimi, den man schnell mal einschieben kann, den ich aber auch bald wieder vergessen haben werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2020

Zwei ungewöhnliche Detektive und ihr erster Fall

Das schwarze Schaf
0

Als der Hund Gutti spurlos vom Bauernhof verschwindet, wird der Wolf im nahegelegenen Wald verdächtigt. Doch für das schwarze Schaf Texel ist klar, dass der Wolf, mit dem er befreundet ist, unschuldig ...

Als der Hund Gutti spurlos vom Bauernhof verschwindet, wird der Wolf im nahegelegenen Wald verdächtigt. Doch für das schwarze Schaf Texel ist klar, dass der Wolf, mit dem er befreundet ist, unschuldig sein muss. Also muss das schlaue Schaf den Fall selbst aufklären und den Übeltäter zur Strecke bringen. Hilfe bekommt Texel von Dr. W. Winnewurp, einem Maulwurf der seinen Bau am Rand der Schafsweide errichtet hat. In Anlehnung an Sherlock Holmes und Dr. Watson machen sich Texel und Winnie an die Arbeit, den Fall mittels 'Deduktion' aufzurollen. Steckt der benachbarte Bauer dahinter? Oder doch eins der anderen Tiere? Dabei sammeln sie Beweise und befragen die verschiedenen Tiere, die auf dem Hof leben. Und ganz nebenbei gewinnt jeder von beiden einen guten Freund. Werden Texel und Winnie es schaffen, das Rätsel von Baskeltorp zu lösen? Und wird Texel je erfahren, wie Dr. W. Winnewurp mit Vornamen heißt?

Eine witzige und aufregende Tiergeschichte, bei der es im Großen und im Kleinen auch immer wieder um das Thema Freundschaft geht. Am Ende wird es dann nochmal richtig spannend als die Tiere in Gefahr geraten. Die eingestreuten Illustrationen veranschaulichen die Szenen mit feinem Witz, während die kurzen Kapitel auch Leseanfänger gut animieren, sich selbst in das turbulente Geschehen zu stürzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere