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Veröffentlicht am 10.02.2020

Tolle Variante der 'sprechenden Tiere'

Internat der bösen Tiere, Band 1: Die Prüfung (Bestseller-Tier-Fantasy ab 10 Jahren)
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Endlich mal eine neue Variante des sprechende-Tiere Genres, dass in letzter Zeit ja sehr aufgeblüht ist, und an der Grenze vom Kinder- zum Jugendbuch, was sofort an der Länge, den fehlenden Illustrationen ...

Endlich mal eine neue Variante des sprechende-Tiere Genres, dass in letzter Zeit ja sehr aufgeblüht ist, und an der Grenze vom Kinder- zum Jugendbuch, was sofort an der Länge, den fehlenden Illustrationen und dem jugendlichen Tonfall der Protagonisten auffällt. Die Handlung ist auch wesentlich komplexer und bietet somit eine neue Herausforderung für bereits geübte Leser.

Besonders gut gefallen hat uns, dass sich Kinder und Tiere hier nicht einfach mal so unterhalten können, sondern dass nur Auserwählte die Gabe haben, per Gedankensprache miteinander zu kommunizieren - aber auch das will erstmal gelernt sein. Der junge Noël tut sich jedenfalls erstmal richtig schwer damit. Aber das ist er schon gewohnt, denn irgendwie scheint er immer überall anzuecken und sich das Leben selbst schwer zu machen, seine Tante bescheinigt ihm gar etwas 'Böses'. Da kommt ihm die mysteriöse Einladung ins Internat der bösen Tiere gerade recht. Dort muss er sich erst einmal daran gewöhnen, unter Tieren zu leben - und eben die Gedankensprache zu lernen. Denn nur dann kann er eine Prüfung ablegen, die über seine Zukunft und seinen Verbleib auf der Insel entscheidet.

Die Geschichte ist spannend, eine Prise fantastisch und sehr mysteriös. Am Ende bleiben genug Fragen offen, um den Wunsch nach einer Fortsetzung zu wecken - da ist es natürlich praktisch, dass am Ende bereits eine Leseprobe ebendieser enthalten ist. Und darauf warten wir jetzt schon mit Spannung...

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Tag der Erinnerung und Schlangen-Samurai

LEGO® NINJAGO® – Wächter der Zeit
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Endlich ein neues Buch aus der Ninjago-Welt, aber sind es auch wirklich neue Geschichten? Bei den dickeren Sammelbänden ist das ja meistens nicht der Fall, und es gab bereits ein sehr ähnliches Buch mit ...

Endlich ein neues Buch aus der Ninjago-Welt, aber sind es auch wirklich neue Geschichten? Bei den dickeren Sammelbänden ist das ja meistens nicht der Fall, und es gab bereits ein sehr ähnliches Buch mit dem Titel 'Diebe der Zeit'. Die Titel daraus kennen wir nicht, insofern konnten wir bei den 'Wächtern der Zeit' gefahrlos zuschlagen. Aber der Verdacht liegt nahe, dass auch hier wieder Geschichten recycelt wurden, und der Verlag hält es nach wie vor leider nicht für nötig, einen entsprechenden Hinweis oder zumindest eine Inhaltsangabe der enthaltenen Geschichten in der Buchbeschreibung anzugeben.

'Wächter der Zeit' jedenfalls enthält folgende vier Geschichten:
1. Tag der Erinnerung: Erzählt die Handlung der gleichnamigen Episode, allerdings so stark gekürzt, dass es sich nur um ein Vergnügen auf kleinster Sparflamme handelt. Einige der besten Szenen, z.B. Meister Chen nach dem Erwecken im Museum, wurden leider ganz weggelassen.

2. Eine kochend heiße Mission - In diese actionreichen Geschichte werden Kai und Nya unterwegs von den Vermillion angegriffen. Schön zu sehen war, wie die Geschwister als Team zusammenarbeiten und ihre Kräfte vereinigen, um die fiesen Schlangen-Samurai zu bekämpfen. Und dies ist ja auch eine der Kernaussagen der Serie, dass die Ninja vor allem im Team Erfolg haben, in dem jeder seine individuelle Stärke einbringt, und dass das Böse allzu oft nur gemeinsam besiegt werden kann.

3. Technische Probleme - Eigentlich passiert hier nicht viel, lediglich dass Acronix und Crux mit ihren Schlangen-Samurai durch labyrinth-artige Höhlengänge laufen und den richtigen Weg suchen. Aber die Geschichte war ganz witzig, vor allem der Running Gag mit dem auseinander fallenden Vermillion war nicht schlecht. Für die Ninjago-Welt ist dies aber eigentlich keine repräsentative Geschichte, es gibt da zwar immer wieder auch witzige Momente, aber das hier war uns dann doch etwas zu albern. Acronix und Crux kommen wie zwei Deppen rüber, die sie aber nicht sind, sonst wären sie keine so starken Gegner für die Ninja.

4. Doppelt hält besser - Die letzte Geschichte hat uns am besten gefallen, sie war spannend und die Geschwister Nya und Kai konnten erneut zeigen, was sie als Ninja drauf haben und wie sie - in diesem Falle wirklich nur zusammen - als Team etwas erreichen. Auch die Zusammenkunft mit den Eltern war sehr schön.

Fazit: positiv anzumerken ist, dass die Geschichten (abgesehen von der ersten) die TV-Serie um kurze Episoden erweitern, und nicht nur alles nacherzählen. Negativ: zumindest eine weitere Geschichte mit allen oder anderen Ninja außer Kai und Nya wäre wünschenswert gewesen. Allerdings muss man dem auch wieder entgegenhalten, dass die beiden in der 'Zeit-Staffel' ja wirklich eine besondere Rolle einnehmen.

Für eingefleischte Ninjago-Fans, die die Serie kennen, ist dieses Buch sicher eine nette Bereicherung für die Sammlung. Neulinge dürften weniger Freude an den Geschichten haben, da ihnen das nötige Vorwissen fehlt.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Manchmal kommt es anders als man denkt...

Stilles Kind
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Anfangs liest sich das Buch wie ein Krimi mit übernatürlichen Anflügen - Geistergeschichte wäre allerdings zu viel gesagt. Und bald taucht die Geschichte auch schon in die weitaus düsteren Abgründe eines ...

Anfangs liest sich das Buch wie ein Krimi mit übernatürlichen Anflügen - Geistergeschichte wäre allerdings zu viel gesagt. Und bald taucht die Geschichte auch schon in die weitaus düsteren Abgründe eines Psychothrillers ab, und es kommt alles anders als man denkt. Die geschickt eingefädelten Wendungen waren überraschend, wobei mir vor allem die Rückblenden gefallen haben, die die alles erklärende Vorgeschichte beschreiben.

Kriminaloberkommissarin Kerstin Mohr wird nach ihrem letzten mysteriösen Fall von den Kollegen als 'Geisterjägerin' verlacht, und so fällt es natürlich auch ihr zu, die geheimnisvollen Vorkommnisse auf Gut Malik zu untersuchen. Dort sind des Nachts immer wieder unheimliche Geräusche zu hören, aber es gibt keinerlei Spuren, die auf Einbrecher hindeuten. Als Kerstin Mohr Nachforschungen anstellt, stößt sie schnell auf tragische Geheimnisse in der Familiengeschichte, und schon bald schwebt sie selbst in Lebensgefahr...

Zwar war mir die Hauptprotagonistin nicht vollauf sympathisch und einige ihrer Entscheidungen fand ich etwas fragwürdig, aber die Handlung war durchweg spannend erzählt und hat mich überzeugt.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Unbeschreiblich - gut!

Der Korndämon
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Dieses Buch hat mich völlig überrumpelt - ich bin echt sprachlos! Erwartet hatte ich einen gemütlichen, routinierten Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit, den man idealerweise im Urlaub lesen ...

Dieses Buch hat mich völlig überrumpelt - ich bin echt sprachlos! Erwartet hatte ich einen gemütlichen, routinierten Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit, den man idealerweise im Urlaub lesen würde, am Strand vielleicht, dabei immer wieder weg dösen, Sonne und Meer genießen... Und teilweise stimmt das vielleicht auch. Aber aus mir immer noch unbekannten Gründen hat mich die abenteuerliche Geschichte des versoffenen Richard Dreifürst dermaßen gepackt, dass ich mit dem Lesen gar nicht schnell genug nach kam und das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Richard Dreifürst fristet sein Rentnerdasein mit jeder Menge Bier und Schnaps, doch als er eines Tages in einem vorbeifahrenden Auto einen zu Tode verängstigten Jungen sieht, muss er handeln. Natürlich glaubt ihm, dem Trunkenbold des Ortes, niemand, und zwischendurch hegt er sogar selbst Zweifel an seiner Wahrnehmung. Doch Richard gibt so leicht nicht auf und ermittelt auf eigene Faust, was ihn mehr als einmal in haarsträubende und gefährliche Situationen bringt - nicht zuletzt weil er es einfach nicht schafft dem Dämon Alkohol abzuschwören (in diesem Sinne ein sehr passender doppeldeutiger Titel übrigens!). Unterstützt wird Richard auf seiner Mission von seiner ihm entfremdeten Tochter, die er jahrelang nicht gesehen hat, die aber als einzige wirklich an ihn glaubt.

Dass die Handlung dabei immer wieder völlig abstruse Züge annimmt, über die man eigentlich nur ungläubig den Kopf schütteln kann, trägt einmal mehr zum verdrehten Charme dieser wahnwitzigen Geschichte bei. 'Der Korndämon' ist sicherlich extreme Geschmackssache und wird die Leserschaft spalten. Mich jedenfalls hat er vollauf in seinen Bann gezogen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Zwiespältig

Hochland
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Eigentlich hatte das Buch viele fesselnde Kapitel und eine vielversprechende zugrundeliegende Idee. Aber leider wurde die Spannung immer wieder durch zu viele psychologische Rückblenden in das Leben der ...

Eigentlich hatte das Buch viele fesselnde Kapitel und eine vielversprechende zugrundeliegende Idee. Aber leider wurde die Spannung immer wieder durch zu viele psychologische Rückblenden in das Leben der Protagonisten zunichte gemacht. Episoden, die mich ehrlich gesagt nicht die Bohne interessiert haben, abgesehen davon dass die Charaktere allesamt nicht sonderlich liebenswert waren, und die dementsprechend auch nur mäßig zur Handlung beitrugen. Natürlich ergaben sie am Ende mehr Sinn, und im Nachhinein waren sie womöglich relevanter als die mysteriösen Erlebnisse, aber interessanter waren sie deshalb nicht. Mir war das alles zu viel, und ich hätte mich über eine geradlinigere Geschichte gefreut, die sich nicht am Ende in Schall und Rauch auflöst. Fazit: Spannung und Langeweile im Wechsel, und ein Ende in der Art, das es einem leicht macht sich allen ansonsten offenen Fragen zu entziehen, und der ich noch nie viel abgewinnen konnte.

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