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Veröffentlicht am 04.02.2020

Manchmal kommt es anders als man denkt...

Stilles Kind
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Anfangs liest sich das Buch wie ein Krimi mit übernatürlichen Anflügen - Geistergeschichte wäre allerdings zu viel gesagt. Und bald taucht die Geschichte auch schon in die weitaus düsteren Abgründe eines ...

Anfangs liest sich das Buch wie ein Krimi mit übernatürlichen Anflügen - Geistergeschichte wäre allerdings zu viel gesagt. Und bald taucht die Geschichte auch schon in die weitaus düsteren Abgründe eines Psychothrillers ab, und es kommt alles anders als man denkt. Die geschickt eingefädelten Wendungen waren überraschend, wobei mir vor allem die Rückblenden gefallen haben, die die alles erklärende Vorgeschichte beschreiben.

Kriminaloberkommissarin Kerstin Mohr wird nach ihrem letzten mysteriösen Fall von den Kollegen als 'Geisterjägerin' verlacht, und so fällt es natürlich auch ihr zu, die geheimnisvollen Vorkommnisse auf Gut Malik zu untersuchen. Dort sind des Nachts immer wieder unheimliche Geräusche zu hören, aber es gibt keinerlei Spuren, die auf Einbrecher hindeuten. Als Kerstin Mohr Nachforschungen anstellt, stößt sie schnell auf tragische Geheimnisse in der Familiengeschichte, und schon bald schwebt sie selbst in Lebensgefahr...

Zwar war mir die Hauptprotagonistin nicht vollauf sympathisch und einige ihrer Entscheidungen fand ich etwas fragwürdig, aber die Handlung war durchweg spannend erzählt und hat mich überzeugt.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Unbeschreiblich - gut!

Der Korndämon
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Dieses Buch hat mich völlig überrumpelt - ich bin echt sprachlos! Erwartet hatte ich einen gemütlichen, routinierten Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit, den man idealerweise im Urlaub lesen ...

Dieses Buch hat mich völlig überrumpelt - ich bin echt sprachlos! Erwartet hatte ich einen gemütlichen, routinierten Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit, den man idealerweise im Urlaub lesen würde, am Strand vielleicht, dabei immer wieder weg dösen, Sonne und Meer genießen... Und teilweise stimmt das vielleicht auch. Aber aus mir immer noch unbekannten Gründen hat mich die abenteuerliche Geschichte des versoffenen Richard Dreifürst dermaßen gepackt, dass ich mit dem Lesen gar nicht schnell genug nach kam und das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Richard Dreifürst fristet sein Rentnerdasein mit jeder Menge Bier und Schnaps, doch als er eines Tages in einem vorbeifahrenden Auto einen zu Tode verängstigten Jungen sieht, muss er handeln. Natürlich glaubt ihm, dem Trunkenbold des Ortes, niemand, und zwischendurch hegt er sogar selbst Zweifel an seiner Wahrnehmung. Doch Richard gibt so leicht nicht auf und ermittelt auf eigene Faust, was ihn mehr als einmal in haarsträubende und gefährliche Situationen bringt - nicht zuletzt weil er es einfach nicht schafft dem Dämon Alkohol abzuschwören (in diesem Sinne ein sehr passender doppeldeutiger Titel übrigens!). Unterstützt wird Richard auf seiner Mission von seiner ihm entfremdeten Tochter, die er jahrelang nicht gesehen hat, die aber als einzige wirklich an ihn glaubt.

Dass die Handlung dabei immer wieder völlig abstruse Züge annimmt, über die man eigentlich nur ungläubig den Kopf schütteln kann, trägt einmal mehr zum verdrehten Charme dieser wahnwitzigen Geschichte bei. 'Der Korndämon' ist sicherlich extreme Geschmackssache und wird die Leserschaft spalten. Mich jedenfalls hat er vollauf in seinen Bann gezogen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Zwiespältig

Hochland
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Eigentlich hatte das Buch viele fesselnde Kapitel und eine vielversprechende zugrundeliegende Idee. Aber leider wurde die Spannung immer wieder durch zu viele psychologische Rückblenden in das Leben der ...

Eigentlich hatte das Buch viele fesselnde Kapitel und eine vielversprechende zugrundeliegende Idee. Aber leider wurde die Spannung immer wieder durch zu viele psychologische Rückblenden in das Leben der Protagonisten zunichte gemacht. Episoden, die mich ehrlich gesagt nicht die Bohne interessiert haben, abgesehen davon dass die Charaktere allesamt nicht sonderlich liebenswert waren, und die dementsprechend auch nur mäßig zur Handlung beitrugen. Natürlich ergaben sie am Ende mehr Sinn, und im Nachhinein waren sie womöglich relevanter als die mysteriösen Erlebnisse, aber interessanter waren sie deshalb nicht. Mir war das alles zu viel, und ich hätte mich über eine geradlinigere Geschichte gefreut, die sich nicht am Ende in Schall und Rauch auflöst. Fazit: Spannung und Langeweile im Wechsel, und ein Ende in der Art, das es einem leicht macht sich allen ansonsten offenen Fragen zu entziehen, und der ich noch nie viel abgewinnen konnte.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Nimmt nur langsam Fahrt auf - dann aber richtig

Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite
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Vielversprechender Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe für junge Leser, allerdings braucht die Geschichte recht lange um in Fahrt zu kommen. Lange habe ich auf den erhofften Wow-Effekt warten müssen, ...

Vielversprechender Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe für junge Leser, allerdings braucht die Geschichte recht lange um in Fahrt zu kommen. Lange habe ich auf den erhofften Wow-Effekt warten müssen, auf das überraschend neue und andere an dieser Geschichte, das sich letztlich vor allem in Details zeigte. Am Ende war ich aber doch froh, dass ich durchgehalten habe, denn das letzte Drittel konnte mich dann zum Glück endlich so richtig fesseln. Ich war sogar ein klein wenig enttäuscht, als die Geschichte plötzlich schon zu Ende war. Aber zum Glück steht ja schon fest: Fortsetzung folgt!

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Dunkle Abgründe tun sich auf

1794
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Die Fortsetzung des herausragenden ersten Teils '1793' steht seinem Vorgänger in nichts nach und die Geschichte geht genauso düster und beklemmend weiter. Der Tod von Cecil Winge setzt Jean Michael Cardell ...

Die Fortsetzung des herausragenden ersten Teils '1793' steht seinem Vorgänger in nichts nach und die Geschichte geht genauso düster und beklemmend weiter. Der Tod von Cecil Winge setzt Jean Michael Cardell schwer zu, und er scheint all seinen Lebensmut verloren zu haben. Doch zwei Ereignisse rütteln ihn auf: es gibt einen neuen Fall, und Emil Winge, der Bruder Cecils, taucht bei ihm auf. Im ersten Moment glaubt Cardell aufgrund der Ähnlichkeit der Brüder einen Geist zu sehen, doch Emil entpuppt sich schnell als Taugenichts, der von schrecklichen Visionen geplagt wird und diese im Suff zu ertränken sucht. Nachdem Cardell Emil ausgenüchtert hat, raufen sich die beiden jedoch zusammen, um den Fall eines Mädchens zu untersuchen, das in der Hochzeitsnacht brutal ermordet wurde. Dabei stoßen sie erneut in die finstersten Abgründe Stockholms vor, die hinter der Fassade der feinen Gesellschaft lauern. Dort decken sie eine Intrige ungeahnten Ausmaßes auf, die sie am Ende vor eine Gewissensfrage stellt. Auch Anna Stina, die im ersten Band aus dem Spinnhaus entkommen konnte, kreuzt erneut den Weg von Cardell.

Wieder halten sich fesselnder Thriller und historischer Roman die Waage, und die unglaublich plastische Darstellung der damals herrschenden Verhältnisse hat mich wieder besonders beeindruckt und erschüttert. Wieder schafft es der Autor, eine komplexe Handlung zu entwerfen, die einen ein ums andere Mal in die Irre führt und mit völlig unerwarteten Wendungen überrascht. Von der ersten bis zur letzten Seite hofft und bangt man mit, doch auch dieses Mal bleibt man nicht verschont und die Geschichte verlangt nicht nur ihren Charakteren alles ab, sondern auch den Lesern. Nichts für schwache Nerven, aber dieses Buch muss man gelesen haben.

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