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Veröffentlicht am 01.07.2024

Starker Anfang, schwaches Ende

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
1

Der Anfang des Buches hat mich völlig gefesselt und fasziniert. Die vielen verschiedenen Eindrücke und Erlebnisse, die Aubry Tourvel auf ihrer unendlichen Reise durch die Welt erwarten, sind berauschend ...

Der Anfang des Buches hat mich völlig gefesselt und fasziniert. Die vielen verschiedenen Eindrücke und Erlebnisse, die Aubry Tourvel auf ihrer unendlichen Reise durch die Welt erwarten, sind berauschend und überwältigend. Auch die mysteriöse Bibliothek, die an den ungewöhnlichsten Stellen auf Aubry wartet, war etwas ganz besonderes.
Leider war es das dann aber auch schon - nach und nach ließ der Reiz des Neuen nach, die Reise wurde anstrengend, langatmig und verlor sich in den einzelnen Episoden. Zum Ende hin konnte ich der Geschichte dann überhaupt nicht mehr folgen und ihr auch nicht mehr viel abgewinnen - vielleicht habe ich ja ein paar entscheidende Details überlesen, aber das Ende brachte mir so gar keinen Abschluss, sondern liess mich ratlos und voller Fragen zurück.
Fazit: das Buch fängt zwar stark an, lässt dann aber auch stark nach.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Spannende Hexen-Fantasy

Circle of Night - Das Reich der Schatten
1

Zugegeben, anfangs war ich ein wenig skeptisch, ob dieses Buch, das auf meinen ersten Blick YA-Fantasy schrie, etwas für mich sein könnte. Auf den zweiten Blick hat mir das düstere Cover aber ausgesprochen ...

Zugegeben, anfangs war ich ein wenig skeptisch, ob dieses Buch, das auf meinen ersten Blick YA-Fantasy schrie, etwas für mich sein könnte. Auf den zweiten Blick hat mir das düstere Cover aber ausgesprochen gut gefallen und die Beschreibung erst recht - neben Hexen und Hexern haben mich vor allem die Monster und Schattenwesen gelockt.
Die Geschichte geht gleich in die Vollen: mehrere Jugendliche haben Begegnungen mit unheimlichen Monstern - die außer ihnen aber niemand zu sehen scheint. Bald lernt die Gruppe, dass sie selbst Hexenkräfte haben und dass Hamburg einer dunkle Bedrohung ausgesetzt ist. Wie gut dass Hexer Noah die Kids ausbilden kann, um ihre Kräfte im Kampf gegen das Böse zu vereinen...
Das Buch ist gut aufgebaut und man lernt jeden Charakter auf zwei Arten kennen: zum einen als Teenager im "normalen" Leben mit Alltagssorgen, die man nachvollziehen kann und die das Buch im Hier und Jetzt erden. Zum anderen als Hexen/Hexer mit individuellen Kräften. Dieser Zusammenprall von realer Welt und Magie hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil eine solche Konstellation immer ein kleines bisschen "was wäre wenn" für mich bereithält, was den Gruselfaktor deutlich erhöht.
Und so läuft auch die Handlung mehr oder weniger zweigleisig ab: mal geht es mehr um die Gefühle und Beziehungen der Gruppe untereinander, mal steht der magische Teil im Vordergrund. Aber eines haben beide gemeinsam: sie sind immer wieder für eine Überraschung gut - ich hätte nämlich nie gedacht, dass [...] mit [...] oder dass am Ende sogar [...]. Das Finale war dann wirklich der Wahnsinn und hat auch gleich elegant den Weg für eine hoffentlich baldige Fortsetzung bereitet. Fazit: lesenswerte und originelle Fantasy, die Lust auf mehr macht.

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  • Fantasie
Veröffentlicht am 24.10.2023

Historische Schnitzeljagd

Die Mission des Goldwäschers
1

Das beschwerliche aber ruhige Leben des Goldwäschers Frieder wandelt sich in ein gefährliches Abenteuer, als er und seine zwei Freunde durch Zufall auf den Buchhändler Magnus von Auenstein, dessen Tochter ...

Das beschwerliche aber ruhige Leben des Goldwäschers Frieder wandelt sich in ein gefährliches Abenteuer, als er und seine zwei Freunde durch Zufall auf den Buchhändler Magnus von Auenstein, dessen Tochter Leo und einen Mönch trifft. Diese sind auf der Suche nach dem legendären Schatz des Nibelungen. Den Weg dorthin weist ein Buch, das sich in ihrem Besitz befindet. Doch es gibt auch Verfolger, die ihnen das Buch abnehmen wollen und dabei auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Es beginnt eine aufregende Reise an verschiedene Orte, an denen es laut Buch versteckte Hinweise zum Verbleib des Nibelungengoldes geben soll. Auf dem Weg gabelt die Gruppe noch den jungen Wolfgang von Goethe auf, der sich alsbald als tatkräftige, äusserst gesprächige und moralische Untestützung erweist.
Natürlich geht es während dieser Schnitzeljagd auch um die Protagonisten selbst und immer wieder um deren Gefühle. Es scheint sich eine Romanze zwischen Frieder und Leo zu entspinnen, Frieders Freund Armin wird sich seiner wahren Liebe zu seiner Freundin klar, und Leo macht eine erstaunlich moderne Entdeckung.
Zwischendurch wird immer wieder zu Schwert und Stock gegriffen, um die französischen Widersacher abzuwehren. Und natürlich wird gerätselt - schliesslich müssen die Sprüche aus dem Buch entschlüsselt und die passenden Stellen gefunden werden, an denen sich der Hinweis auf das nächste Ziel der Reise befindet.
So entspinnt sich eine vergnügliche Geschichte, die einem die ein oder andere Figur ans Herz wachsen lässt, aber auch Antipathien schürt. Es wird romantisch, gefährlich, rätselhaft und auch lustig bis zum wahrlich glänzenden Finale, das keine Wünsche offen lässt.
Nebenbei habe ich noch interessante Details über die alte Kunst des Goldwaschens gelernt und dass es dazu mehr braucht als das gemeinhin bekannte Sieb. Und für die Reisenden (und Lesenden), die die Sage des Nibelungenschatzes noch nicht kannten, wird diese vom Mönch als spannende Gutenachtgeschichte erzählt.
Auch wenn das Buch die ein oder andere Länge aufweist, und das Auftauchen mancher Personen nicht ganz schlüssig wirkte, habe ich mich insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt und gebe dem Buch ein "Daumen hoch".

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Der Tupilaq geht um...

Der Mondmann - Blutiges Eis
1

Ein griesgrämiger Ermittler landet in der grönländischen Provinz, um bei der Aufklärung eines grausamen Mordfalles zu helfen. Die einheimischen Inuit sind überzeugt, dass der Tupilaq aus den alten Legenden ...

Ein griesgrämiger Ermittler landet in der grönländischen Provinz, um bei der Aufklärung eines grausamen Mordfalles zu helfen. Die einheimischen Inuit sind überzeugt, dass der Tupilaq aus den alten Legenden zurückgekehrt ist. Und selbst dem skeptischen Jens Lerby kommen irgendwann Zweifel...die doch sehr unterschiedlichen Charaktere - Moderne trifft Tradition, um es salopp zu formulieren - waren gut herausgearbeitet und ergänzten sich perfekt, boten sogar die ein oder andere witzige Situation.
Insgesamt ein solider Thriller - der Anfang war mir zwar etwas zu gemächlich, der Mittelteil dafür sehr spannend und überzeugend, die Auflösung nicht ganz nach meinem Geschmack aber schlüssig. So bin ich am Ende mit einem spannenden, mysteriösen Krimi zufrieden, der für mich vor allem einen interessanten Einblick in die Kultur der Inuit vermittelt hat, über die ich jetzt gerne noch mehr erfahren möchte. Und einer Fortsetzung der Reihe - die mit dem Titel eventuell schon angedeutet wird - wäre ich nicht abgeneigt.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 06.08.2022

Der blanke Horror

Dunkle Gemäuer
1

Das Setting dieses Krimis hat mich gereizt, verspricht es doch düstere Atmosphäre und einen Hauch von Grusel in einem dafür eher untypischen Lokalkrimi. Leider konnte mich das Buch jedoch nicht überzeugen. ...

Das Setting dieses Krimis hat mich gereizt, verspricht es doch düstere Atmosphäre und einen Hauch von Grusel in einem dafür eher untypischen Lokalkrimi. Leider konnte mich das Buch jedoch nicht überzeugen. Was ganz interessant begann, vorkam bald zu einer Ansammlung nicht ernst zu nehmender Charaktere, lachhafter Situationen und alberner Einlagen. Leider lag der - ob absichtlich oder unabsichtlich vorherrschende, ich weiß es nicht - Humor so gar nicht auf meiner Wellenlänge, so dass zwar meine Mundwinkeln des häufigeren zuckten, aber mehr aus dem gequältem Gefühl im falschen Film zu sein, denn ob guter Unterhaltung. Alles wirkte übertrieben und an den Haaren herbeigezogen, so dass letztendlich auch der Fall einer Flut von Absurditäten zum Opfer fiel und gnadenlos darin versank. Dabei hatte die Geschichte durchaus Potential und hätte einen soliden Lokalkrimi hergeben können, hätte sich die Autorin nicht in dem ganzen unnötigen und nervigen Drumherum ausgetobt. Trotzdem noch zwei Sterne, weil immerhin der Esel seinen Part glaubhaft gespielt hat.

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