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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2019

Atmosphärisch dicht und äusserst beklemmend

Dunkelsommer
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Lelle hat sich nie vom spurlosen Verschwinden seiner Tochter erholt - seit nunmehr drei Jahren geht er immer noch jeden Tag auf die Suche nach Lina. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, sieht er sofort ...

Lelle hat sich nie vom spurlosen Verschwinden seiner Tochter erholt - seit nunmehr drei Jahren geht er immer noch jeden Tag auf die Suche nach Lina. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, sieht er sofort einen Zusammenhang.
Meja musste mit ihrer Mutter zu deren neuem Freund nach Norrland ziehen. Erst als sie den gut aussehenden Carl-Johan kennenlernt, kann sie sich mit der Situation anfreunden. Auch seine Familie nimmt Meja mit offenen Armen in ihr abgeschiedenes Heim auf. Oder ist das alles zu schön um wahr zu sein?

Mit ruhiger Stimme erzählt die Autorin eine eindringliche Geschichte von Verlust, Liebe und Obsession. Und obwohl man bald schon ahnt, in welche Richtung das Geschehen verlaufen wird, ist das was kommt nicht weniger schockierend. Dieser Thriller punktet mit beklemmender Atmosphäre und starker Charakterzeichnung. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.07.2019

Märchenhafter Thriller

Siebenmord
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Siebenmord bietet eine ungewöhnliche Mischung aus Thriller und märchenhafter Fantasy. Entlang der Rems geht ein blutiger Serienkiller um, der es auf junge Mädchen abgesehen hat. Tobias Milner, der Lehrer ...

Siebenmord bietet eine ungewöhnliche Mischung aus Thriller und märchenhafter Fantasy. Entlang der Rems geht ein blutiger Serienkiller um, der es auf junge Mädchen abgesehen hat. Tobias Milner, der Lehrer der tot aufgefundenen Eva, und Ugur, ein Freund des Mädchens, stellen eigene Ermittlungen an und geraten dabei selbst in die Schusslinie. Wie sich herausstellt, ist der Mörder ein Psychopath der glaubt die Mädchen wären maskierte Einhörner, und er, der Drache, müsse sie töten um einen Fluch aufzuheben. Können Milner und Ugur ihn stoppen, bevor er sein blutiges Werk vollendet?

Das Buch spielt in verschiedenen Städten entlang der Rems, und so erfährt der Leser auch viele interessante Details über diese Orte. Das Buch spielt ein paar Monate vor der Eröffnung der Remstal Gartenschau, aber es gibt jede Menge Informationen über eigens dafür angelegte Bereiche und am Ende des Buches gibt es zu jeder Stadt noch einmal eine Zusammenfassung de Sehenswürdigkeiten. Insofern funktioniert 'Siebenmord' auch gleich als kleiner Reiseführer durch das Remstal.

Besonders fasziniert haben mich die vielen Parallelen zu Märchen, die der Autor in der Gegend, den Leuten und den Situationen zeichnet. Handlungsschauplätze wirken wie verwunschene Orte und Personen ähneln Märchenfiguren. Wer sich darauf einlassen kann, wird eine in der Realität verborgene magische Welt entdecken. Allerdings hätte ich mir hier sogar eine noch konsequentere Vorgehensweise gewünscht, die die Grenze zur Fantasy vollends überschreitet anstatt nur mit Andeutungen und einer märchenhaften Atmosphäre zu spielen.

Was die Glaubwürdigkeit der Handlung angeht, muss man des öfteren ein (oder auch beide) Auge(n) zudrücken. So macht die Polizei einen absolut unfähigen Eindruck und es scheint, einzig Milner und Ugur können dem Täter auf die Schliche kommen. Aber leider ist ihnen dieser immer einen Schritt voraus, bis sich die Gegenspieler schließlich in einer epischen Schlacht gegenüberstehen... Leider holt einen das Ende wieder vollends in die nüchterne Realität zurück, anstatt märchenhaft noch einmal in die Vollen zu gehen.

Dieser Thriller, dessen Handlung durchaus logische Ungereimtheiten aufweist, wird klar durch die Kombination mit den vielen märchenhaften Elementen und der (teils alb)traumhaften Atmosphäre aufgewertet und in eine besondere Lektüre verwandelt. Pluspunkt auch für die vielen Detailinformationen zum Remstal und seiner Umgebung.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Ein deprimierender, aber ungemein fesselnder Thriller.

Das Dorf der toten Herzen
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Gleich vorneweg: ohne das Ende hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Die verdorrte Landschaft, das Dorf, in dem alle irgendwie Dreck am Stecken haben...diese trostlose Gegend ist Schauplatz eines brutalen ...

Gleich vorneweg: ohne das Ende hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Die verdorrte Landschaft, das Dorf, in dem alle irgendwie Dreck am Stecken haben...diese trostlose Gegend ist Schauplatz eines brutalen Mordes. Dann ein noch größerer Schock, als sich herausstellt, dass die vierzehnjährige Miriam den Mord an ihren Eltern Irene und Jacobo beauftragt haben soll. Kann das wirklich sein? Die Anwältin Nora und selbst Miriams Vater, der das Attentat schwerverletzt überlebt hat, sind von Miriams Unschuld überzeugt, während die Dörfler das Mädchen nur zu gerne an den Pranger stellen.

Im Laufe der Ermittlungen werden viele Fragen gestellt- sowohl von Seiten der Polizei, als auch von Nora und jacobo. Was dabei ans Licht kommt, reicht weit über den Mord hinaus, und plötzlich ist jeder im Dorf verdächtig. Das perfide Verwirrspiel des Autors hat mich absolut gefesselt, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Irgendwann schwirrte mir regelrecht der Kopf vom sich-im-Kreis-drehen, denn mit jedem weiteren Kapitel, so schien es mir, wurde ein neuer Verdächtiger ins Rampenlicht gezerrt. Dabei springt die Handlung auch immer wieder in der Zeit hin und her, um unangenehme Wahrheiten aus der Vergangenheit ans Licht zu zerren. Eines steht schnell fest: schuldig sind sie alle. Aber wer ist verantwortlich für den Mord?

Das Ende hat mich dann ein klein wenig enttäuscht - nachdem derart hohe Erwartungen geschürt wurden, war jetzt irgendwie die Luft raus. So als ob ein Luftballon immer praller gefüllt wird und dann aber nicht wie erwartet mit einem lauten Knall platzt, sondern nur langsam pfeifend die Luft rauslässt. Im Nachhinein ist das Ende dann doch sehr schockierend, da es leider durchaus realistisch ist, auch wenn ich das im ersten Moment nicht wahrhaben wollte.

Der eindringliche Schreibstil des Autors hat mich sehr beeindruckt. Mit Leichtigkeit schafft er es, den Leser mitten hinein in die trostlose Landschaft und zwischen die durchweg unsympathischen Einwohner im Dorf zu versetzen. Ein deprimierender, aber ungemein fesselnder Thriller.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Leider wurde ich mit der Stimme nicht warm (Hörbuch)

House of Rain
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Diese Rezension bezieht sich auf die leider nicht gelistete Hörbuchausgabe

Auf der Suche nach einem Hörbuch für eine Autofahrt bin ich über dieses Buch gestolpert, und da ich den Autor schon lange ausprobieren ...

Diese Rezension bezieht sich auf die leider nicht gelistete Hörbuchausgabe

Auf der Suche nach einem Hörbuch für eine Autofahrt bin ich über dieses Buch gestolpert, und da ich den Autor schon lange ausprobieren wollte, habe ich zugegriffen (oder besser gesagt daraufgeklickt).

House of Rain ist eine düstere und unendlich deprimierende Geschichte, die von Trauer und Schmerz handelt, und dem Wahnsinn in den sie einen treiben kann. Gordon hat den Tod seiner Frau nie verwunden, und auch der Krieg, in dem er einst getötet hat, hat seine Spuren hinterlassen. Jetzt, alt und einsam, reflektiert er sein Leben, wobei Vision und Realität verschwimmen.

Hauptmanko an diesem Buch war für mich leider der Erzähler, der mich überhaupt nicht mitreissen konnte. Es ist ja nunmal so, dass einem manche Stimmen angenehmer sind als andere, und vor allem die verstellten Frauenstimmen klangen eigentlich nur komisch. So verlor das Erzählte für mich leider ein Stück seiner ansonsten sicherlich hypnotisierenden Eindringlichkeit, die beim 'echten' Lesen sicher einen tieferen Eindruck hinterlassen hätte.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Wenn Dich die Vergangenheit einholt...

Aschegrab
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Wie schon bei den Vorgängern verknüpft auch dieser Thriller gekonnt Vergangenheit und Gegenwart. Vor fast 20 jahren verschwand ein Mädchen spurlos, bald danach wurde das Haus der Familie niedergebrannt. ...

Wie schon bei den Vorgängern verknüpft auch dieser Thriller gekonnt Vergangenheit und Gegenwart. Vor fast 20 jahren verschwand ein Mädchen spurlos, bald danach wurde das Haus der Familie niedergebrannt. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Als wieder ein Mädchen verschwindet, ermittelt Rachel Buchanan in Hopetoun und deckt dabei auch Ungereimtheiten aus der Vergangenheit auf, die beängstigende Parallelen aufweisen...ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, das Mädchen noch lebend aufzufinden.

ich liebe diese Art der Erzählweise, bei der sich Kapitel der Vergangenheit mit denen der Gegenwart abwechseln. Mit der Zeit weisen die beiden Erzählstränge immer mehr Verbindungen auf und die Zusammenhänge werden immer klarer, bis sie in einem gemeinsamen Ende zusammenlaufen.

Auch wenn ich den Fall nicht ganz so 'rund' fand wie beim Vorgänger Aschekinder (irgendwie kam mir die Handlung unruhig und sprunghaft vor), konnte mich der Thriller letztendlich in punkto Spannung und Auflösung überzeugen. Gerne mehr aus dieser Reihe!