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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

Holzhammer statt Finesse

Der Keller
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Die Geschichte fing zwar spannend an, ließ dann aber leider stark nach und endete eher enttäuschend. Ich fand die Handlung im Vergleich zu den früheren Werken der Autorin ungewohnt auf Schockeffekte (heischend?) ...

Die Geschichte fing zwar spannend an, ließ dann aber leider stark nach und endete eher enttäuschend. Ich fand die Handlung im Vergleich zu den früheren Werken der Autorin ungewohnt auf Schockeffekte (heischend?) ausgerichtet. Mir hat der subtile Ton gefehlt, das Gefühl, dass sich etwas zusammenbraut und sich die Spannung langsam steigert. 'Der Keller' wirkte dagegen wie mit dem Holzhammer serviert und ohne Finesse. Schade, aber an die genialen frühen Werke kann das Buch nicht anknüpfen.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Interessanter Thriller

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Dies ist der erste Teil einer neuen Reihe über Nora Watts, Assistentin in einer Privatdetektei. Während der Plot durchaus interessant gestrickt war, lag der Fokus des Buches aber eindeutig auf Nora. Wir ...

Dies ist der erste Teil einer neuen Reihe über Nora Watts, Assistentin in einer Privatdetektei. Während der Plot durchaus interessant gestrickt war, lag der Fokus des Buches aber eindeutig auf Nora. Wir lernen ihre Stärken kennen, aber vor allem ihre Schwächen: Nora trägt eine tragische Vergangenheit mit sich herum - und das in mehr als einer Beziehung. Dabei wünschte ich mir allerdings manches Mal, der Fokus wäre stärker auf die Handlung gelegt worden. So bekam ich bald den Eindruck, dass der ganze 'Fall' hauptsächlich dazu da war (noch dazu auf unglaubwürdige Weise - er wirkte zu oft konstruiert) eine Bühne zu liefern, auf der Nora sich präsentieren und vorstellen konnte. Während das für ein Einstiegswerk in eine Reihe schon auch Sinn macht, wirkte es auf mich leider übertrieben, und mehr als einmal wünschte ich mir, die Autorin hätte noch ein paar Details für die Folgeromane aufgespart. Insgesamt ein interessanter Thriller, aber sicherlich kein Buch an das ich mich noch lange erinnern werde.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Hat leider nicht meinen Geschmack getroffen

Bevor die Stadt erwacht
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Eigentlich hat diese Geschichte alles, was eine kitschige (im positiven Sinne!) und warmherzige Weihnachtsgeschichte ausmacht. Trotzdem kam für mich keine echte Weihnachtsstimmung auf.

Die Personen wirkten ...

Eigentlich hat diese Geschichte alles, was eine kitschige (im positiven Sinne!) und warmherzige Weihnachtsgeschichte ausmacht. Trotzdem kam für mich keine echte Weihnachtsstimmung auf.

Die Personen wirkten sehr stereotyp und einfarbig, von den warmherzigen Weihnachtsfans bis zum Scrooge-artigen Weihnachtshasser. Die Story wirkte oft konstruiert und auch stark zusammengewürfelt. Mir waren das einfach zu viele Erzählstränge, die da parallel abliefen. Das kann durchaus gut funktionieren, aber hier tat es das zumindest für mich nicht. Mich persönlich hat zudem der manchmal verwendete Berliner Dialekt gestört - nicht weil es Berlinerisch war, sondern weil ich generell geschriebenen Dialekt meist etwas sperrig zu lesen finde.

Leider konnte diese Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Starker Anfang, schwaches Ende

Bis du alles verlierst
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Vermutlich bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mit einem Thriller gerechnet, und obwohl das Buch gegen Ende kurz in die Richtung geht, ist es insgesamt doch eher ein Familiendrama. ...

Vermutlich bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mit einem Thriller gerechnet, und obwohl das Buch gegen Ende kurz in die Richtung geht, ist es insgesamt doch eher ein Familiendrama. Interessanterweise hat mir die erste Hälfte, in der es im Vergleich ruhiger zugeht, besser gefallen. Hier erfahren wir, dass zwei Babys nach der Geburt vertauscht wurden. Erst fünfzehn Jahre später kommt dies ans Licht und erschüttert das Leben beider Familien. Katherines Mutter Alison, aus deren Perspektive erzählt wird, reagiert anfangs mit Verdrängung. Nur langsam lässt sie zu, dass die 'andere' Familie in ihr Leben eindringt und ein Teil davon wird. Sie freundet sich sogar mit Katherines leiblichem Vater an, und scheint sich mit der Situation abzufinden. Dann jedoch läuft die Sache völlig aus dem Ruder, und hier nimmt das Buch dann doch noch thriller-artige Züge an.

Bis dahin hat mir das Buch eigentlich ganz gut gefallen, obwohl es eben kein Thriller war und Alison die meiste Zeit sehr anstrengend und nervig war. Immer wieder betont sie, wie sehr sie ihre wunderbare Katherine liebt, aber man merkt dass sie ihre Tochter vor allem total überbehütet. Die Erfahrung, dass Katherine nicht ihre leibliche Tochter ist, und die unterschiedliche Art, wie sie und ihr Mann mit dieser schockierenden Nachricht umgehen, war sehr spannend zu lesen und hätte mir als Drama völlig gereicht.

Leider hat die Autorin gegen Ende aber eine völlig unerwartete und unnötige Wende vollzogen, die alles davor über den Haufen warf. Aber statt eines Adrenalinschubs empfand ich persönlich eher Enttäuschung darüber, wie die Geschichte ausging. Mir war das einfach zu viel und zu plötzlich, und die bis dahin langsam aber stetig aufgebaute Dramatik innerhalb der Familien wurde auf einen Schlag durch eine zwar unerwartete, aber vergleichsweise plumpe Wendung zunichte gemacht, die an dieser Stelle nicht mehr nötig gewesen wäre und die bis dahin durchaus ungewöhnliche Geschichte austauschbar werden ließ. Starker Anfang, schwaches Ende.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Faul sein...oder lieber doch nicht?

Vom Faultier, das nicht faul sein wollte
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Wir lieben Faultiere, deshalb konnten wir an diesem Buch natürlich nicht vorbeigehen. Die Faultiere lernen jeden Tag in der Schule, faul zu sein. Schlafen, dösen, abhängen, essen: was für ein bequemes ...

Wir lieben Faultiere, deshalb konnten wir an diesem Buch natürlich nicht vorbeigehen. Die Faultiere lernen jeden Tag in der Schule, faul zu sein. Schlafen, dösen, abhängen, essen: was für ein bequemes Leben! Doch eines Tages kommt Fünkchen an die Schule, und dieses Faultiermädchen entspricht so gar nicht ihrer Art: immer in Aktion, geht sie den anderen Faultieren bald auf die Nerven und bleibt allein. Doch als der wilde Eber die Schule wwegen zu großer Faulheit schließen will, erweist sich Fünkchen als unerwartete Retterin...

Die Story war witzig und die Illustrationen passten gut, allerdings hat mir persönlich der Zeichenstil nicht so gut gefallen. Auch fand ich die Gesichter der Faultiere nicht sehr gelungen, so richtig sympathisch wirkten sie nämlich nicht, eher wie ein chaotischer und frecher Haufen, was ihrem gemütlichen und friedlichen Wesen nicht gerecht wird.

Außer dem Lehrer stach nur Fünkchen aus der Menge der Faultiere heraus, alle anderen Schüler waren eine namenlose Gruppe. Das war einerseits schade, wir hätten die Faultiere gerne näher kennengelernt. Andererseits kam die Einheitlichkeit der faulen Faultiere so besonders gut zur Geltung und Fünkchen stach noch stärker hervor.

Eine witzige Geschichte über die Vor- und Nachteile des Faulseins mit einer nicht zu dick aufgetragenen Moral, aber vor allem wegen der für mich wenig einladenden Bilder kein Lieblingsbuch.