Ein gutes Buch mit ein paar Schwächen
Die Tausend Leben des Ardor BennKein Diebstahl ist Ardor Benn, dem Meister von List und Tücke, zu gewagt, keine Gefahr zu groß. Als er dann den Auftrag für ein unmögliches Unterfangen bekommt, fackelt er nicht lang und stimmt zu. Zusammen ...
Kein Diebstahl ist Ardor Benn, dem Meister von List und Tücke, zu gewagt, keine Gefahr zu groß. Als er dann den Auftrag für ein unmögliches Unterfangen bekommt, fackelt er nicht lang und stimmt zu. Zusammen mit seinem besten Freund Raek und der Diebin Quarra macht er sich auf das Unmögliche zu schaffen.
Zu Beginn hatte ich meine Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Der Schreibstil ist bildhaft und ausschweifend was gepaart mit den ganzen fremden Namen und Begriffen etwas überfordernd ist. Stellenweise hatte ich das Gefühl etwas verpasst zu haben, wenn sie über vergangene Gegebenheiten und die verschiedenen Völker geredet haben. Hier hätte ich mir mehr Hintergrundwissen gewünscht. Völlig aus dem Konzept hat mich schlussendlich das religiöse System gebracht. Inzwischen ist es mir um einiges klarer, doch es hat gedauert. Es fehlt eindeutig ein Glossar, welches im englischen vorhanden sein soll. Schlussendlich, nachdem ich mich in die Geschichte hineingefunden habe, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Es ist etwas distanzierter als ich es gewohnt bin, aber das stört mich nicht.
Die Story hat mir sehr gut gefallen und war sehr gut durchdacht. Das Team rund um Ardor steht vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe und niemand außer Ardor kennt den kompletten Plan. Gleichzeitig funkt der Feind immer mal dazwischen und es schleicht sich der Verdacht auf, dass es einen Verräter gibt. Zum Inhalt kann ich hier nichts sagen ohne zu spoilern. Allerdings hat der Autor es geschafft, seine Hinweise so zu streuen, dass die Lösung nicht direkt offensichtlich ist und man das ganze Buch über mit den Charakteren miträtseln kann.
Die Welt und das Magiesystem fand ich sehr spannend. Mit der Religion, die hier eine zentrale Rolle spielt, habe ich wie gesagt so meine Probleme. Das Magiesystem hingegen finde ich sehr spannend. Es baut eher auf Wissenschaft. Magie entsteht also durch die chemische Reaktion von mehreren Stoffen. Diesen Ansatz finde ich sehr interessant.
Mein einziger schwerwiegendere Kritikpunkt liegt bei diesem Buch in den Charakteren. Sie sind ausnahmslos alle interessant, mir Stärken und Schwächen, und jeder hat seine Rolle. Allerdings sind sie doch alle sehr oberflächlich geblieben. Die Beziehung zwischen den Charakteren war dadurch leider auch sehr oberflächlich und kalt. So konnte ich beispielsweise eine aufkommende Romanze absolut nicht nachvollziehen. So gut die Story auch ausgearbeitet ist, hier sehe ich definitiv noch Luft nach oben.
Auch wenn das Buch seine Schwächen hat, fand ich es doch grundsätzlich gut und werde die Reihe weiterverfolgen.