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Veröffentlicht am 25.11.2018

Ein geniales Buch

Zorn - Blut und Strafe
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Zorn - Blut und Strafe
Zorn - Blut und Strafe
Stephan Ludwig
Rezension vom 18.11.2018 (5)
Ich liebe die Bücher von Stephan Ludwig und wenn ein neues Buch von ihm erscheint, wird es sofort gelesen.

Mit ...

Zorn - Blut und Strafe
Zorn - Blut und Strafe
Stephan Ludwig
Rezension vom 18.11.2018 (5)
Ich liebe die Bücher von Stephan Ludwig und wenn ein neues Buch von ihm erscheint, wird es sofort gelesen.

Mit diesem Buch habe ich mich allerdings sehr schwer getan. Nicht weil es schlecht wäre - nein es ist sogar besonders gut. Oder auch nicht, weil es schlecht geschrieben sei - nein, selten hat Stephan Ludwig so gut geschrieben. Es waren die Bilder, die durch den Autoren in meinem Kopf entstanden sind. Sie waren voller Grausamkeiten, von einer kaum zu überbietende Brutalität. Niemals werde ich diese vergessen können.
Ich glaube, jeder Leser, der das Buch schon gelesen hat wird verstehen, wovon ich rede.

Ich kann über den Inhalt hier nicht reden, ohne dass ich zuviel verrate.
Ich kann nur wiederholen. die Sprache, die Stephan Ludwig benutzt ist wahrhaftig bildgewaltig, schnörkellos, auf das Wichtigste reduziert. Und doch gibt es immer wieder poetische Momente, die dann aber auch genau passen. Ich finde der Autor entwickelt sich sprachlich immer weiter.
Der Plot selbst ist ungewöhnlich, in sich schlüssig, ungeheuer spannend. Es dauert fast dreiviertel des Buches bis sich eine Lösung anbietet, vorher ist der Leser genau so hilflos wie die beiden Kommissare.
Wie immer sind alle Figuren des Buches wunderbar erfasst, es entstehen im Leser gerade zu Fotografien der Personen. Und das gilt nicht nur für die Hauptprotagonisten, sondern für jede noch so unbedeutende Nebengestalt. Selten habe ich einen Autoren gelesen, der so intensiv, ausdrucksstark und perspektivisch Personen beschreiben kann.
Der Fall an sich ist in seiner tatsächlichen Wortbedeutung unglaublich. Er macht den Leser komplett fassungslos. Es gibt keine falschen Spuren, auf die der Leser vom Autoren gelockt wird, keine schicksalshafte Wendungen, keine Zufälle, die zur Lösung führen. Der Leser stochert genau wie die Hauptprotagonisten im Leeren, findet keine Ansatz. Aber niemals wird es langweilig, diese Leere gehört einfach dazu.
Ich finde das Buch einfach nur gut, in Teilen sogar bewundernswert und gebe ihm verdiente 5 Sterne.
Allerdings muss ich auch vor dem Buch warnen. Man braucht schon starke Nerven und für sensible Gemüter ist das Buch wirklich nichts.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Sehr, sehr spannender Thriller

Das Hospital
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Ich hatte Teil 3 der Trilogie zuerst gelesen, weil ich ihn für eine Leserunde gewonnen habe. Und dieser 3. Teil hat mich total begeistert.

Diesen 2. Teil "Das Hospital" hat mir auch sehr gut gefallen. ...

Ich hatte Teil 3 der Trilogie zuerst gelesen, weil ich ihn für eine Leserunde gewonnen habe. Und dieser 3. Teil hat mich total begeistert.

Diesen 2. Teil "Das Hospital" hat mir auch sehr gut gefallen. Dem Autor Oliver Ménard gelingt auch in diesem Teil eine dichte Atmosphäre in einem sehr spannenden und ungewöhnlichen Plot. Die Hauptprotagonisten waren mir schon bekannt, daher konnte ich hier viel mehr auf das Verhalten und die psychologischen Hintergründe ihres Handeln achten. Dies hat sehr zum Verständnis der Figuren beigetragen.
Die wechselnden Ansichten von Täter und Jäger haben enorm für Spannung gesorgt. Und auch die Wendungen im Roman haben mich lange über den Haupttäter und seine Motive nachdenken lassen. Obwohl die Taten des Mörders wirklich schlimm und brutal waren, haben mich die Motive und das Handeln der "Nebenmörder" tatsächlich viel mehr entsetzt. Ich weiß natürlich, dass es solche Menschen gibt, aber ist das ein Phänomen unserer Zeit dass sich Gruppen von Menschen treffen können und solche Entsetzlichkeiten ausleben können?
(Es ist schwierig bei einer Rezension nichts von der Handlung zu verraten, aber gerade bei diesem Buch darf man nichts zuvor verraten).
Der Schriftsteller Ménard hat einen treffenden, dichten und streckenweise humorvollen Schreibstil, der den Leser sofort gefangen nimmt. Seine Figuren haben Tiefe, sind ungewöhnlich und unglaublich spannend, da sie (Gott sei Dank) in keine Schublade passen. Nur in wenigen Nebenfiguren spielt der Autor lustvoll mit Klischees und verzaubert damit seine Leser. Und in jedem Klischee steckt eine kleine sarkastische Gesellschaftskritik, die ebenfalls amüsiert.
Ich habe das Buch sehr genossen, auch wenn das Thema mich deutlich entsetzt hat. Dafür kann aber der Oliver Ménard nichts.
Daher gebe ich dem Roman sehr gerne 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Beeindruckendes Buch

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Dieses Buch ist für mich etwas schwer zu rezensieren. Denn einerseits ist die Ausgangsidee sehr interessant und spannend, andererseits fand ich, dass der Autor manchmal bei der Umsetzung dieser Idee nicht ...

Dieses Buch ist für mich etwas schwer zu rezensieren. Denn einerseits ist die Ausgangsidee sehr interessant und spannend, andererseits fand ich, dass der Autor manchmal bei der Umsetzung dieser Idee nicht immer ein glückliches Händchen hatte. Auch war mir nicht so ganz klar, welchem Genre man das Buch zuordnen sollte. Es hatte klar Fantasy-Momente, aber auch Kriminalmomente, Geschichtsmomente, romanhafte Gesellschaftskritikmomente und Liebesromanelemente.
Geglückt fand ich, dass der Autor bekannte Tatsachen in diesem Roman ein anderes Geschehen zuordnete, wie Das Geschehen um die Familie Frank und wie mit dem weltberühmten Tagebuch umgegangen wurde, oder der Attentatsversuch auf Adolf Hitler.
Einen viel zu großen Raum hatte das Thema Computer oder wie der Autor es nannte Komputer. Dieses Wort so geschrieben zu sehen, war für mich, auch nach 796 Seiten, immer noch befremdlich. Natürlich weiß ich, dass unter den damals vorliegenden Umständen man kein englisches Wort dafür benutzt hätte, aber auch wenn man es mit K schreibt, ist es immer noch ein englisches Wort. Wie hat eigentlich Konrad Zuse seine Maschine benannt?
Auch der Text und die ellenlangen Erklärungen über Verknüpfungen oder das Programmieren oder die Programmiersprache haben mich eher abgeschreckt. Witzig fand ich den Vergleich mit „Strickmustern“.
Auch nicht gefallen hat mir die Klischeeanhäufung. Mütter waren weinerliche, schwache und egoistische Gestalten, Männer waren deutlich klüger als Frauen, denn Frauen programmierten und Männer analysierten die Ergebnisse der Programme. Frauen ergaben sich ihrem Schicksal, Männer waren aktiv, waren Forscher, waren die Vorgesetzten, hatten im Gegensatz zu Frauen akademische Grade. Ich behaupte ja nicht, dass im 3. Reich die Emanzipation sehr fortgeschritten war, aber es gab viele Frauen in der Forschung, viele hatten natürlich auch einen akademischen Grad. Es gab die weiblichen Luftpioniere, weibliche Autopioniere, Frauen in der Technik etc.
Nach so viel Kritik ist es an der Zeit, die Dinge aufzuschreiben, die mir gefallen haben. Wie oben schon erwähnt, hat der Verfasser viele geschichtliche Tatsachen in seinen Roman angeführt, diese entweder inhaltlich logisch verändert oder sie so gelassen wie sie waren, aber sie als Stilmittel eingesetzt. Das hat mir gut gefallen.
Gefallen hat mir auch die Darstellung der beiden Hauptprotagonisten. Sie waren mir persönlich nicht sympathisch, aber toll und glaubhaft dargestellt .Man konnte sich niemals mit ihnen identifizieren, war aber unglaublich gespannt, wie es mit ihnen im Roman weitergeht. Man wurde direkt in ihr Handeln miteinbezogen, konnte nicht ihr Handeln begreifen oder zu gut begreifen. Niemals war man als Leser gelangweilt, verfolgte voller Spannung das Leben dieser zwei Gestalten.
Und natürlich hat mir sehr gut gefallen, was ich dem Autor als Intension diesen Roman geschrieben zu haben, einfach einmal unterstelle. Ich sehe in diesem Buch eine Warnung an alle, die leichtfertig mit den neuen Medien umgehen. Falls die Möglichkeit des Einsatzes der Computer von Diktatoren oder machtgierigen Menschen benutzt wird, dann wäre ein jeder Mensch sichtbar, wäre unter Umständen immer überwachbar, würde seine Individualität aufgeben müssen. Wenn ich dann lese, dass einige westeuropäische Länder überlegen, dass Bargeld abzuschaffen, läuft es mir kalt über den Rücken. Dann sollen sie bitte ganz schnell dieses Buch lesen. Es wird sicher Menschen geben, die sagen, bei uns würde das nie passieren. Bei uns könnte kein Diktator gewählt werden. Natürlich – auch Herr Putin, Herr Erdogan oder Herr Trump sind rechtmäßig gewählt worden – und das sind Männer, die das Recht zu ihrem eigenen Vorteil beugen. Und als ich heute Abend hörte, dass in Umfragen die AfD tatsächlich jetzt schon die zweitstärkste Partei ist, da wurde es mir fast übel. Wenn die Partei noch eine sympathischen überzeugenden Kandidaten finden wird, dann Gute Nacht Deutschland.
In dieser Weise hat das Buch mich überzeugt und ich denke auch aufmerksamer gemacht für Veränderungen in unserer Gesellschaft. Und wenn ein Mensch durch ein Buch so beeinflusst wird, dann kann es nur ein gutes Buch sein.
Deshalb bekommt das Buch von mir 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.10.2018

Unglaublich spannend

Die Chroniken der Seelenwächter - Verborgene Mächte 3 - Blutrache (Bände 7-9)
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Band 9 der "Die Chroniken der Seelenwächter" ist wieder unheimlich spannend. Und ich habe diesmal Glück, denn ich habe Band 10 schon zu Hause und habe natürlich gleich weitergelesen.
Das ist vor allem ...

Band 9 der "Die Chroniken der Seelenwächter" ist wieder unheimlich spannend. Und ich habe diesmal Glück, denn ich habe Band 10 schon zu Hause und habe natürlich gleich weitergelesen.
Das ist vor allem deswegen so gut, weil ich noch nie in dieser Serie mit so viel Fragen das Buch beendet habe, wie in diesem Band.
Es passiert so viel, es wechselt ständig zwischen der Lebenswelt der Seelenwächter und der harten Realität z.B. in New York.
Jess und Jaydee finden für kurze Zeit zusammen, können sich berühren und die Autorin beschreibt ein wunderbares und erotisches Liebesspiel. Das hat mir gut gefallen, weil die Szene sowohl ästhetisch wie auch erotisch ist.
Eine andere Szene hat mir Kopfschmerzen bereitet. Ich kann hier natürlich nicht zu viel erzählen, aber es kommt Ilai und ein Engel
vor und sie verhalten sich nicht sehr "engelhaft".
Aber da ich ja Band 10 schon habe, finde ich vielleicht Antworten auf meine Fragen.
Wie schon oben erwähnt, macht diese Serie wirklich süchtig. Ich freue mich immer, wenn ich eine weitere Folge bekomme.
Die Serie hält ihre Qualität, sie schafft es sogar immer besser zu werden. Der Schreibstil bleibt auf seinem hohen Niveau, die Hauptprotagonisten entwickeln sich weiter und behalten ihre Tiefe. Neu eingeführte Personen, wie in diesem Band Ashriell, sind interessant und spannend angelegt.
Ich kann diese Serie aus vollem Herzen weiter empfehlen und gebe diesem Band 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Wunderschönes Märchen

Geschichten aus Nian
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Dies ist der erste Band einer siebenbändige Reihe. Im Buch findet man 3 Geschichten, die sehr berühren. Der Autor beschreibt ein Phantasieland namens Nian und es leben sehr verschiedene kleine Menschen ...

Dies ist der erste Band einer siebenbändige Reihe. Im Buch findet man 3 Geschichten, die sehr berühren. Der Autor beschreibt ein Phantasieland namens Nian und es leben sehr verschiedene kleine Menschen dort. Jede Siedlung ist sehr eigen, die Menschen beherrschen die an dieser Gegend notwendige Eigenschaften. Drei Jugendliche erkennen, dass die Regeln in den Siedlungen nicht immer stimmen, sondern dass die Bewohner viele ursprüngliche Regeln oder Möglichkeiten vergessen haben. Die Natur vertreten durch Bäume, Pflanzen, Wasser etc. gibt sich zu erkennen und die 3 Jugendlichen entdecken eine faszinierende Welt und sie erkennen, dass sich ihrer Welt eine Katastrophe nähert und ihre neuen Fähigkeiten dringend gebraucht werden.
Dieser Band hat eine wunderbare und sensible Sprache, warmherzig und voller herrlichen phantasievollen neuer Wortschöpfungen. Der Autor hat sogar eine eigene Sprache entwickelt, von der man in diesem Band noch nicht so viel finden konnte. Absolut genial ist die Sprache der Bäume und Pflanzen. Mit vielen s-, f- und rollenden r-Lauten und fast unaussprechbaren Vokalverdoppelungen unterhalten sie sich mit den Jugendlichen. Hier ein Beispiel: Waaruum heeiißeen Trääuumeer miich soo, wiiee siiee miich neenneen. Oder : Riieeseen heeiißeen miich EEbeereeschee …..
Das ganze Buch steckt voller Phantasie und Kreativität. Zugleich erkennt man eine Botschaft nach mehr Frieden, mehr Verbundenheit mit der Natur, mehr Glauben, mehr Anerkennung von nicht Angepassten und Respekt vor dem Überlieferten. Fast in jedem Buchstaben steckt die Sehnsucht des Autors nach einer anderen besseren Welt. Diese Botschaft ist unaufdringlich und spricht vermutlich auch die Sehnsucht vieler Leser an. Obwohl ich eigentlich keine Bücher mag, in der deutliche Botschaften verkündet werden, hat mich das in diesem Buch nicht gestört. Denn es war an keiner Stelle aufdringlich oder belehrend.
Ist dieses Buch ein modernes Märchen? Es hat zu mindestens sehr märchenhafte Züge. Es ist spannend und sehr unterhaltsam. Es hat eine Moral. All dies sind Kriterien von Märchen. Trotzdem kann ich mich noch nicht entscheiden, ob dieses Buch in den Fantasy-Bereich oder in den Märchen-Bereich gehört. Ich werde wohl noch die nachfolgenden Bände lesen müssen. Und darauf freue ich mich schon.
Und weil mir das Buch so gut gefallen hat, und weil das Buch das bzw. meine inneren und sehr lebendigen Kinder sehr erfreut hat und weil das Buch eine so warme phantasievolle Sprache hat gebe ich ihm wohlverdiente 5 Sterne.

Wenig