Ein toller Roman von Asimov, der den Grundstein für die Foundation legt
Die Rettung des Imperiums„Prelude to Foundation“ erzählt die Vorgeschichte zu Asimovs berühmter Foundation-Reihe. Erzählt wird das Leben von Hari Seldon und der Entstehung der Psychohistorik. Erschienen ist der Roman erstmals ...
„Prelude to Foundation“ erzählt die Vorgeschichte zu Asimovs berühmter Foundation-Reihe. Erzählt wird das Leben von Hari Seldon und der Entstehung der Psychohistorik. Erschienen ist der Roman erstmals 1988.
Auf deutsch ist das Buch unter dem Titel „Die Rettung des Imperiums“ im Jahre 2014 bei Heyne erschienen.
Trantor, 12.020: Cleon I. regiert das Galaktische Imperium als er auf den Mathematiker Hari Seldon aufmerksam wird. Dieser hat eine Theorie entwickelt mit der es möglich sein könnte, die Zukunft vorherzusagen: Psychohistorik. Cleon I. möchte dies nutzen, um seine Herrschaft zu sichern, doch Hari Seldon hält seine Theorie für nicht umsetzbar. Kurze Zeit später trifft er auf einen Journalisten, der ihn davon überzeugt, es dennoch zu versuchen. Fortan lebt Hari Seldon in ständiger Gefahr, denn Eto Demerzel, der 1. Minister des Imperators/Kaisers sieht in der Psychohistorik eine große Gefahr. Hari muss sich verstecken und kommt so an Orte, die ihn bei der Umsetzung seiner Theorie ins Praktische helfen.
Ich habe Asimov wie immer auf englisch gelesen, daher weiß ich nicht, ob manche Übersetzungen in der deutschen Ausgabe so sind wie ich sie hier wiedergebe. Ich hätte niemals gedacht, dass die Foundation-Reihe von Asimov etwas für mich sein könnte, aber was er sich da ausgedacht hat, ist einfach nur großes Kino. Ich habe mit den Kurzgeschichten über Roboter angefangen und bin jetzt bei der Vorgeschichte zur Foundation angekommen. Die gesamte Foundation-Reihe geht über 20.000 Jahre und ich empfehle jedem ganz am Anfang anzufangen.
Zum Schreibstil kann ich gar nicht so viel sagen. Dieser lässt sich gut lesen und der Wortschatz ist nicht außergewöhnlich schwierig. Asimov versteht es seine Ideen für jeden gut verständlich zu erklären. Man muss also kein Wissenschaftler sein, um das Ganze zu verstehen. Man sollte ein gewisses Interesse an Gedankenexperimenten mitbringen, aber dann wird man von Asimov reich belohnt.
Der Roman wird von vielen Gesprächen und wörtlicher Rede getragen und weniger durch Spannung, dennoch wird man immer mehr in die Geschichte reingezogen. Man möchte einfach wissen, worauf das Ganze am Ende hinausläuft und Asimov hat ein Händchen dafür sehr skurrile Gesellschaftsformen zu entwickeln. Ein bestimmter Aspekt wird auf die Spitze getrieben und das hat manchmal ungeahnte Auswirkungen, dennoch kann man das alles gut nachvollziehen und es wirkt überraschend real. Außerdem spricht er dadurch gesellschaftliche Themen an, die uns auch heute betreffen. Hierzu gehören u.a. Rassismus oder die Unterdrückung des weiblichen Geschlechts.
Asimov zeigt in dieser Reihe wie sich Geschichte über einen langen Zeitraum verzerrt und sich beispielsweise Namen verändern. Ich habe die Querverweise zu den vorherigen Bänden geliebt und habe so manches Mal geschmunzelt, wie manche Tatsache doch verdreht wurde und so in einem anderen Licht erscheint, je nachdem, aus welcher Perspektive und mit welcher Prämisse die Historie betrachtet wurde. Das Buch lädt auf jeden Fall sehr dazu ein zu spekulieren und sich seine eigenen Gedanken zu machen und dann im weiteren Verlauf zu sehen, was eingetroffen ist und was nicht.
Besonders gefallen in diesem Roman haben mir Hari Seldon und Dors Venabili. Wie sich die Beziehung der beiden in diesem Roman entwickelt ist einfach nur grandios und ich habe die Gespräche der beiden geliebt. Dors Venabili wurde von dem Journalisten Chetter Hummin damit beauftragt, Hari Seldon zu schützen und sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst. Es beginnt recht unspektakulär, aber die Beziehung der beiden hat sich ähnlich in mein Herz geschlichen wie die zwischen Elijah Baley und R. Daneel Olivaw. Chetter Hummin hingegen erscheint sehr suspekt. Seine Ziele scheinen ehrenvoll zu sein und Dors Venabili vertraut ihm, aber seine Fähigkeit immer im richtigen Moment aufzutauchen, erscheint ein bisschen gruselig und auch Eto Demerzel, der erste Minister des Imperiums, hat erstaunliche Fähigkeiten. Ich bin gespannt, was hierzu in den weiteren Büchern noch rauskommt.
Die Geschichte und die Welt die Asimov mit der Foundation-Reihe erschaffen hat, ist komplex, aber ich finde es lohnt sich Zeit und Gedanken in sie zu investieren. Ich habe so viel Spaß mit den Ideen und der Art wie sich der Autor die Zukunft vorgestellt hat und ich liebe den unterschwelligen Humor, der an so mancher Stelle hervor blitzt.
Fazit: Hari Seldon und Dors Venabili haben mein Herz im Sturm erobert. „Prelude to Foundation“ überzeugt mit einem interessanten Plot, der einen immer mehr in seinen Bann zieht. Der unterschwellige Humor und der Ideenreichtum Asimovs sind wieder einmal klasse. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.