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Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein starker 2. Teil, der Lust auf mehr macht

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
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„Bücherkönig“ von Akram El-Bahay ist der zweite Teil aus der Reihe „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“, in der der Dieb Samir in ein Abenteuer gerät, in dem Fabelwesen eine große Rolle spielen. Erschienen ...

„Bücherkönig“ von Akram El-Bahay ist der zweite Teil aus der Reihe „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“, in der der Dieb Samir in ein Abenteuer gerät, in dem Fabelwesen eine große Rolle spielen. Erschienen ist der Roman Ende August bei Bastei Lübbe.

Auf geht es in ein neues Abenteuer in Paramythia, einer riesigen Bibliothek, die sich unter der Stadt Mythia befindet und so einige Geheimnisse birgt. Gemeinsam mit Kani, Shagyra und einem dunklem Asfur macht Samir sich auf den Weg, das Rätsel rund um die Bücherstadt zu ergründen und die Intrige der Beraterin des weißen Königs aufzudecken. Doch es ist nicht alles so wie es scheint und die Gruppe rund um Sam erwarten noch einige Überraschungen.

Ich muss gestehen, dass ich anfangs kleinere Schwierigkeiten hatte wieder ins Buch zu finden, aber als ich wieder richtig drin war, konnte mich das Buch wieder begeistern. Ich habe diesen Roman im Rahmen einer Leserunde auf der lesejury gelesen und das spekulieren und diskutieren über dieses Buch hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig und gut zu lesen und ist dennoch etwas Besonderes. Akram El-Bahay versteht es Stimmungen zu erschaffen und die Beschreibungen so detailreich zu gestalten, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann; gleichzeitig fühlt man sich wie in einer Märchenwelt, bei der man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt.
Auch in diesem Teil gibt es Geschichten in der Geschichte. Diese waren diesmal allerdings rar gesät, was ich fast schon ein wenig schade finde. Der Spannungsbogen war dafür sehr hoch. Kani, Samir, Nusar und Shagyra wurde kaum eine Atempause gegönnt und auch der Bibliothekar Jacobus und die Urinsammlerin Umm durften ihren Teil zum Abenteuer beitragen. Viele Fragen wurden beantwortet und einige neue wurden aufgeworfen, so dass auch der letzte Teil eine spannende Lektüre verspricht. Darüber hinaus konnte das Buch mit einigen Wendungen punkten, mit denen ich so nicht gerechnet habe.
Fasziniert war ich auch wieder von der Fähigkeit des Autors Einflüsse aus verschiedenen Kulturen miteinander zu verweben und zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Es gibt spanische und griechische Einflüsse und einige Namen der Figuren sind an berühmte arabische Schriftsteller angelehnt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch ein Star Wars-Zitat hat es angeblich ins Buch geschafft.
Mit den Figuren im Buch habe ich sehr mitgefiebert. Samir musste in diesem Teil zu Anfang einige Sympathiepunkte abgeben, zum Ende hin hat er aber wieder zur alten Stärke zurückgefunden. Er war mir ein bisschen zu zurückhaltend und negativ, aber das gehörte zu seiner Reise in diesem Band wahrscheinlich einfach dazu. Kani hingegen konnte mich von Beginn an überzeugen und hat einiges an Stärke hinzugewonnen. Mit ihrer Entschlossenheit und dem unbedingten Willen ihre Überzeugungen auch in die Tat umzusetzen, konnte sie mich sehr beeindrucken. Doch auch Shagyra und Nusar waren für die ein oder andere Überraschung gut und sind mir insgesamt ans Herz gewachsen.

Fazit: Ein starker zweiter Teil, der einen spannenden Abschluss in Teil 3 verspricht. Wieder einmal konnte mich Akram El-Bahay mit seiner detailreich und fantasievoll erschaffenen Welt von sich überzeugen. Wenn ihr die Flammenwüsten-Trilogie mochtet, dann werdet ihr auch diese Reihe mögen. Empfehlenswert für alle, die Märchen mögen und sich gerne in neue Welten hineinziehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 20.08.2018

Rezension: „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
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„Berühre mich. Nicht“ von Laura Kneidl ist ein Liebesroman, der die Geschichte von Sage und Luca erzählt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Dilogie, die im Oktober 2017 im LYX-Verlag erschienen ...

„Berühre mich. Nicht“ von Laura Kneidl ist ein Liebesroman, der die Geschichte von Sage und Luca erzählt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Dilogie, die im Oktober 2017 im LYX-Verlag erschienen ist.

Sage zieht nach Melview, um dort Psychologie zu studieren. Alles, was sie besitzt, befindet sich in dem Transporter, mit dem sie in ihr neues Leben aufgebrochen ist. Sie möchte ihre Vergangenheit und alles, was in ihrem Heimatort passiert ist, hinter sich lassen. Doch dies ist nicht so einfach, denn ihre Angst begleitet sie auf Schritt und Tritt. Gerade auch als sie ihren neuen Job antritt und Luca begegnet. Dieser steht für alles, wovor sie sich fürchtet. Doch als sie hinter seine Fassade blickt, merkt sie, dass sie sich in ihrer Einschätzung getäuscht hat und beginnt mehr und mehr aufzutauen.

Bei „Berühre mich. Nicht.“ handelt es sich um ein Buch, um das man Ende letzten Jahres kaum herum gekommen ist. Überall sehr positive Rezensionen und viele sind von der Geschichte rund um Sage und Luca begeistert. Ich kann mich der Begeisterung nicht so ganz anschließen, kann aber durchaus die Faszination für dieses Paar nachvollziehen. Bei lovelybooks ist dieser Roman bei den Liebesromanen einsortiert, vom Alter her gehören die Protagonisten aber definitiv auch zum Young/New Adult-Genre. So ganz kann ich das nicht unterscheiden, weil diese Art der Bücher eher selten zu meinem Beuteschema gehören. Hier hebt es sich auf jeden Fall schon mal in der Hinsicht von anderen Büchern des Genres ab, dass hier nicht die Anziehungskraft der beiden aufeinander und Sex im Vordergrund stehen. Es ist eher eine Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt.
Ein ganz zentrales Thema der Geschichte ist die Angststörung, die Sage aufgrund ihrer Vergangenheit hat. Ganz lange ist unklar, was überhaupt passiert ist und man kann es nur erahnen. Mir persönlich hat es das schwerer gemacht ihr Verhalten nachzuvollziehen und so ging mir Sage anfangs sogar sehr auf die Nerven. Nach den ersten 60 Seiten hatte ich das Buch daher auch für ein paar Wochen zur Seite gelegt und war mir nicht sicher, ob ich es überhaupt weiter lesen werde. Ganz allgemein hatte ich das Gefühl, das versucht wurde, sehr sensibel mit dem Thema Angststörung und ihre Auswirkungen umzugehen, aber dies kann wahrscheinlich ein Betroffener besser beurteilen als ich.
Ich habe dann doch weiter gelesen und kam besser in die Geschichte rein. Der Schreibstil lies sich gut und flüssig lesen und beim zweiten Anlauf kam ich besser und zügiger voran. Insgesamt haben sich die ersten zwei Drittel des Buches aber doch in gewisser Weise für mich gezogen. Man erfährt viel über ihren Studienalltag, sie freundet sich immer besser mit April, der Schwester von Luca, und ihm an. Da war für mich viel Belangloses dabei, was einfach nett für zwischendurch zu Lesen war, aber mich nicht in totale Begeisterung versetzen konnte. Es sind immer wieder kritische Punkte in der Beziehung zu April und Luca eingebaut, an denen die Geschichte für mich interessanter wurde. Erst das letzte Drittel konnte mich allerdings mehr für sich einnehmen. Da ich endlich mit dem Buch fertig werden wollte, habe ich auch einiges quer gelesen.
Luca war mir in dem ganzen Roman wahrscheinlich noch am sympathischsten. Er erfüllt das Klischee des gut aussehenden Love Interests, der immer mal wieder die ein oder andere Frau abschleppt, ganz gut. Auf der anderen Seite ist er auch jemand, der gerne Bücher liest, u. a. Ken Follett. Aber nicht nur das hat mir Luca so sympathisch gemacht, sondern auch sein Umgang mit Sage. Er merkt das irgendwas nicht stimmt und möchte natürlich mehr erfahren, aber dennoch bedrängt er Sage nie, sondern ist einfach für sie da.
Sage konnte mich erst im Laufe der Geschichte mehr für sich einnehmen und dann fand ich die Liebesgeschichte der beiden, die sich eher langsam entwickelt sehr schön. Megan, die beste Freundin von Sage, konnte mich schnell mit ihrer positiven Art für sich einnehmen, dennoch ist sie für Sage da, wenn diese sie braucht. April gefiel mir auch gut, aber man merkt auch an ihrer Art, dass sie noch sehr jung und manchmal auch etwas naiv ist. Das Herz hat sie dennoch am rechten Fleck und so ist auch sie Sage eine wertvolle Stütze.

Fazit: Ein Liebesroman, der sich langsam entwickelt und das Thema Angststörung im Fokus hat. Leider plätscherte für mich die Geschichte teilweise ein bisschen zu sehr dahin und ich brauchte einige Zeit, um mit Sage warm zu werden. Empfehlenswert für alle, die Liebesromane mögen, in der sich die Anziehung der Protagonisten langsam steigert und es nicht nur darum geht, wie oft und schnell die beiden im Bett miteinander landen.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Rezension: „Pheromon - Sie sehen dich“ von Rainer Wekwerth & Thariot

Pheromon 2: Sie sehen dich
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„Pheromon – Sie sehen dich“ ist der zweite Teil, der sich rund um eine Alien-Invasion auf die Erde und die Menschheit dreht. Erschienen ist der Roman im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Die Welt steht ...

„Pheromon – Sie sehen dich“ ist der zweite Teil, der sich rund um eine Alien-Invasion auf die Erde und die Menschheit dreht. Erschienen ist der Roman im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Die Welt steht am Abgrund und zwar in der Zukunft sowie in der Vergangenheit. Die Aliens haben die Erde mit Hilfe einer Wohltätgkeitsorganisation unterwandert und planen nun die komplette Übernahme des Planeten. Doch fünf Jugendliche wurden aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt, um als „Hunter“ die Erde vor dem drohenden Unheil zu retten. Jeder von ihnen hat eine andere Fähigkeit, die sie zu etwas ganz Besonderem macht.

Wow, was für ein spannender zweiter Teil! Jetzt bin ich erst recht neugierig darauf, was in Band 3 passieren wird. Die Geschichte wird direkt wieder aufgenommen. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich zu orientieren, aber dann war ich wieder mitten im Geschehen drin.
Der Schreibstil war auch diesmal wieder gut und flüssig zu lesen, so dass ich sehr schnell vorangekommen bin. Die wissenschaftlichen und technischen Erklärungen haben mich nicht überfordert. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, wovon eine 100 Jahre in der Zukunft liegt, waren natürlich auch einige technische Neuheiten der Zukunft enthalten, aber mit der Technikaffinität der heutigen Jugend sollte es da keine Verständnisprobleme geben.
In diesem zweiten Band bekommt man auch ein wenig mehr von der Zukunft mit und was sich alles in den vergangenen 100 Jahren geändert hat. Beim ersten Teil hatte ich noch kritisiert, dass mir das ganze nicht futuristisch genug war. Das finde ich jetzt nicht mehr unbedingt. Wenn man alles mehr im Detail betrachtet, dann hat sich doch so einiges verändert und umso erstaunlicher ist die Geschichte der „Hunter“, die die Vernichtung durch die Aliens verhindern sollen.
Der Spannungsbogen war das gesamte Buch über sehr hoch. Es gab nur sehr kleine Verschnaufpausen in einem ansonsten sehr rasanten Roman. Jugendliche, die ständig auf der Flucht sind, eine Wohltätigkeitsorganisation, die nach außen hin perfekt, aber auf der anderen Seite nicht geheimnisvoller sein könnte, Aliens, die die Menschheit bedrohen. Die beiden Autoren haben sich hier zwar kein wirklich neues Szenario ausgedacht, aber es dafür umso spannender umgesetzt. Gerade zum Ende hin, war es mir manchmal schon ein bisschen zu übertrieben, aber ich glaube Jugendliche werden hier sehr viel Spaß haben und sich gut unterhalten fühlen.
Die Protagonisten dieses Romans sind mit 17 – 24 Jahren in einem Alter, mit dem sich Jugendliche gut identifizieren können. Es gibt hier sehr unterschiedliche Charaktere, so dass jeder jemanden finden sollte, den man besonders mag. Ich habe mit allen gerne mitgefiebert und mit Spannung deren Geschichten verfolgt. So manche Person war anfangs doch eher schwer ins Gesamtbild einzuordnen und bei manchen bin ich mir immer noch unsicher, welche Rolle diese nun genau spielen, aber das heißt ja nur, dass da noch einiges an Spannungspotenzial für Teil 3 vorhanden ist.
Ich bin sehr gespannt, welche Überraschungen mich da noch erwarten werden und mit welchen Vermutungen ich richtig liegen werde.

Fazit: Eine sehr empfehlenswerter Jugendbuch-Thriller, der diesmal noch deutlicher auch ein Science-Fiction-Roman sein will. Spannend von Anfang bis zum Ende und mit einer Ausgangslage, die sehr neugierig auf den letzten Band macht. Meine Leseempfehlung geht an Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, die sich nicht vor ein bisschen Technik und Wissenschaft scheuen.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Rezension: „Blut gegen Blut“ von Benjamin Spang

Blut gegen Blut
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„Blut gegen Blut“ von Benjamin Spang ist ein Dark Fantasy Roman, der in der Welt Nuun spielt und die Geschichte von Katrina Reichenlicht erzählt. Erschienen ist der Roman Anfang 2016 im Selfpublishing. ...

„Blut gegen Blut“ von Benjamin Spang ist ein Dark Fantasy Roman, der in der Welt Nuun spielt und die Geschichte von Katrina Reichenlicht erzählt. Erschienen ist der Roman Anfang 2016 im Selfpublishing.

Nuun ist eine düstere Welt, unter deren beiden Monden die Menschheit gegen Vampire und Werwölfe kämpft. Katrina, eine Mechanikerin, lebt im Grenzgebiet. Ihr Vater ist vor einiger Zeit verschwunden und die Mutter ertränkt ihren Kummer im Alkohol. Katrina entscheidet sich zu ihrem Onkel zu flüchten, doch dies führt dazu, dass ihre Mutter in ein noch größeres Loch stürzt. Um ihre Mutter vor einem großen Fehler zu bewahren, muss sie hinausziehen in die Welt der Werwölfe und Vampire und stellt fest, dass diese auf der Jagd nach ihr sind. Was ist so besonders an ihr, dass Werwölfe und Vampire es auf sie abgesehen haben?

Ich folge dem Autor Benjamin Spang schon eine ganze Weile auf seinen Social Media Kanälen. Weniger wegen der Bücher, da Dark Fantasy bisher eher nicht in mein Beuteschema fiel, sondern mehr wegen der sehr unterhaltsamen Instagram-Stories, in denen auch Katrina und die Doppelmond-Agentin Helena des Öfteren erwähnt wurden. Unterbewusst hat das Ganze anscheinend sehr anziehend auf mich gewirkt, so dass ich mir das Buch bestellt habe und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Die Rezension fällt mir dennoch schwer, weil ich überhaupt keinen Vergleich habe. Ich hatte erwartet, dass es eine sehr düstere und brutale Welt ist, da das Genre ja Dark Fantasy heißt. Düster war es auf jeden Fall, aber ich hätte es noch brutaler erwartet. Die Brutalität war in den Kampfszenen hoch, aber für meinen Geschmack noch erträglich und nicht zu brutal.
Die Welt Nuun hat mir gut gefallen. Eventuell habe ich die Sonne ein wenig vermisst, aber insgesamt war die Welt gut ausgestaltet. Ich mag es sehr gerne, wenn eine Welt anders ist, aber es dennoch Ähnlichkeiten zu unserer Welt gibt. Man hat Anknüpfungspunkte und kann insgesamt besser in die Geschichte reinfinden. So gibt es in Nuun beispielsweise eine Religion mit Kirchen, in denen man beten kann.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und die Geschichte hat mich nach einer kleinen anfänglichen Verwirrung schnell in seinen Bann gezogen. Die Welt wird ausreichend beschrieben, so dass man sich alles gut vorstellen kann, aber gerade in den Kampfszenen kommen die Qualitäten des Autors noch mehr zur Geltung. Man hat diesen Szenen angemerkt, dass der Autor viel Spaß beim schreiben und ausgestalten der Kampfszenen hatte. Hier wirkt die Erzählung am lebendigsten und die Kampfhandlungen werden genau geschrieben.
Die Geschichte der Protagonisten habe ich gerne mitverfolgt. Da wäre zum einen Katrina, die sich gerade in einer sehr schweren Phase ihres Lebens befindet und dann ungewollt in den Kampf der Menschheit gegen Werwölfe und Vampire hineingezogen wird und dann haben wir noch Helena, die Doppelmondagentin mit dem Kettensägenschwert, die schon viele Jahre in diesem Krieg kämpft und dementsprechend abgeklärt, aber auch souverän und taff wirkt.
Außergewöhnlich empfand ich auch die Themenzusammensetzung. Neben dem bereits Erwähnten, spielen Depressionen, selbstverletztendes Verhalten und Alkoholismus eine Rolle. Die Auseinandersetzung in dieser Form habe ich in einem Fantasy-Roman eher nicht erwartet. Es läuft zwar durchaus im Hintergrund mit, ich empfand es aber als wichtig für die gesamte Geschichte und auch Gedankengänge der betroffenen Person wurden mit eingewoben. Das ambivalente Verhältnis zwischen Mutter und Tochter auf Grund des Alkoholismus wurde meiner Meinung nach sehr gut eingefangen.

Fazit: Mein erster Ausflug ins Dark Fantasy-Genre hat mir sehr gefallen und daher empfehle ich den Roman gerne weiter. Wenn ihr düstere Welten und blutige Kampfszenen mögt, dann seid ihr bei Benjamin Spang genau an der richtigen Adresse. Darüber hinaus überzeugt der Autor mit einer außergewöhnlichen Themenzusammensetzung.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Rezension: „Die Prophezeiung des magischen Steins“ von Stephan M. Rother

Die Prophezeiung des magischen Steins
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„Die Prophezeiung des magischen Steins“ ist der neue High Fantasy-Roman von Stephan M. Rother, der die Geschichte von Dafydd und dem singenden Stein erzählt. Erschienen ist das Buch im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger. ...

„Die Prophezeiung des magischen Steins“ ist der neue High Fantasy-Roman von Stephan M. Rother, der die Geschichte von Dafydd und dem singenden Stein erzählt. Erschienen ist das Buch im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Veränderungen deuten sich in Güldenthal an, es gibt Unruhen an den Grenzen des Reiches und Dafydd wird gemeinsam mit dem Barden Palatin ausgeschickt, um den Nachrichten und Gerüchten auf den Grund zu gehen. Auf seiner Reise durchs Land stößt er auf einen Stein, der eine sonderbare Verbindung mit ihm hat. Er wurde als Träger des singenden Steins auserwählt; einem Stein, dem der Zauber der vergangenen Elben innewohnt. Noch nie zuvor wurde einem Menschen diese Ehre zuteil und so beginnt ein Abenteuer, dass sich Dafydd in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können und in dem er der Held sein soll.

Und dies war ein wirklich turbulentes Abenteuer. Dies ist mittlerweile der dritte Roman, den ich von Stephan M. Rother gelesen habe. Diesmal ist es High Fantasy, die sich an Leser ab 12 Jahren richtet. Dass dieses Buch jüngere Leser ansprechen soll, merkt man ganz eindeutig am Schreibstil. Die Wortwahl ist einfacher und es ist nicht so ausschweifend wie beispielsweise in den Königschroniken. Der Ton der Geschichte an sich ist lockerer und es gibt auch mal die ein oder andere Szene, in der man schmunzeln kann. Es lässt sich insgesamt alles leichter und flüssiger lesen und so kam ich zügig im Buch voran, dennoch erschafft der Autor auch hier ein lebendiges Bild vorm inneren Auge. Das gefällt mir richtig gut und ist ein eindeutiger Pluspunkt dieses Buches.
Die Welt und ihre Konzeption hat mir gut gefallen. Es sind zwar die typischen Gestalten, die man auch aus anderen Fantasy-Romanen kennt, dennoch wurde hier auch etwas ganz Eigenes erschaffen. Man trifft auf Elben, Trolle, Gnome, Magier und noch einiges mehr. Es gibt unterschiedliche Arten von Magie, die unabhängig voneinander sind und für sich alleine stehen, aber dennoch auch Einfluss aufeinander haben. Der singende Stein und sein Träger nehmen dabei eine ganz besondere Rolle ein.
Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich aufgebaut und die Geschichte wird stetig vorangetrieben. Das war mir manches Mal fast schon ein wenig zu schnell. Die Entwicklung der Liebesgeschichte blieb dadurch ein wenig auf der Strecke und war nicht so recht greifbar. Sie war eigentlich einfach da. Auch das Ende der Geschichte kam dann sehr abrupt. Ich weiß nicht, ob es hier noch weitere Bücher geben soll. Möglich wäre es auf jeden Fall.
Ich fand die Geschichte größtenteils dem Alter ab 12 angepasst, aber so manche Szene hat mich doch ein wenig mit ihrer Brutalität erschreckt. Besonders detailreich und ausführlich sind diese Szenen nicht und ich glaube als Erwachsener sieht und interpretiert man da mehr rein. Hier würde mich echt interessieren, wie ein Jugendlicher diese Szene aufnimmt und ob das überhaupt richtig wahrgenommen wird.
Die Charaktere konnten mich überzeugen und waren mir größtenteils sympathisch. Mit Dafydd, dem Träger des Steines, und Livia, der Thronfolgerin von Güldenthal, habe ich besonders mitgefiebert. Floriana, eine Markgräfin, hat so einige Klischees bedient und konnte einem durchaus auf die Nerven gehen, hatte aber auch ihre positiven Seiten, genauso wie Rodric, der durch und durch Kämpfer ist. Die Zauberin Morgat hat ein bisschen Humor in die ganze Geschichte gebracht, während Palatin die nötige Besonnen- und Ernsthaftigkeit mit einbringen konnte. Den Bösewicht konnte ich nicht so ganz greifen. Er erfüllt seine Rolle gut, aber war mir so manches Mal ein bisschen zu abstrakt. Eine besondere Abneigung gegen diesen Charakter habe ich auf jeden Fall nicht entwickelt.

Fazit: Eine guter High Fantasy-Roman, der zu überzeugen weiß und die nötige Leichtigkeit hat, um Jugendliche Leser anzusprechen, der aber auch Erwachsene mit seiner interessanten Konzeption in seinen Bann zieht. Das Ende kam ein bisschen zu abrupt und auch andere Aspekte, wie z.B. die Liebesgeschichte, kamen zu kurz und konnten sich nicht richtig entfalten.