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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein eindrucksvoller historischer Roman über Friedrich Barbarossa UND Heinrich dem Löwen

Der Löwe des Kaisers
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„Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ von Cornelia Kempf ist der erste Teil einer Dilogie über Friedrich Barbarossa und seinem Vetter Heinrich den Löwen. Der Roman ist 2015 im KaMeRu-Verlag erschienen.

Wallberg, ...

„Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ von Cornelia Kempf ist der erste Teil einer Dilogie über Friedrich Barbarossa und seinem Vetter Heinrich den Löwen. Der Roman ist 2015 im KaMeRu-Verlag erschienen.

Wallberg, 1152: Die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg könnten unterschiedlicher nicht sein. Einhard ist vernünftig, nachdenklich und pflichtbewusst. Sein Bruder Gunnar hingegen ein Frauenheld mit losem Mundwerk. Beide werden gemeinsam auf Burg Wallberg zu Rittern ausgebildet, doch schon schnell sollen sich ihre Wege trennen: Einhard schließt sich dem mächtigsten Herzogs des Reiches Heinrich dem Löwen an, während es Gunnar in den Krieg zu Kaiser Friedrich Barbarossa zieht.

Mit diesem Roman ist der Autorin ein toller Roman über Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen gelungen. Bisher habe ich nur Romane gelesen, die die Geschichte von einem dieser Charaktere behandeln. Geschickt werden die beiden Zwillinge in den historischen Hintergrund eingebaut und lassen uns so hautnah an den geschichtlichen Ereignissen dieser beiden wichtigen historischen Persönlichkeiten teilhaben.
In diesem ersten Teil wird der Zeitraum von 1152 bis 1168 behandelt. Die geschichtlichen Fakten sind gut in den Text eingebaut, so dass man viel Neues und Interessantes erfährt, man sich aber gleichzeitig nicht überfordert fühlt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, auch wenn ich am Anfang kleinere Schwierigkeiten hatten. Diese haben sich aber schnell aufgelöst, sobald sich die Geschichte der Zwillinge getrennt hatte. Auf den ersten 100 Seiten gab es manchmal etwas zu abrupte Perspektivwechsel, denen ich nicht immer ganz folgen konnte.
Sobald diese Hürde überwunden war, konnte ich allerdings wunderbar in die Geschichte eintauchen und mir alles sehr gut vorstellen. Ich habe die spannende und wechselvolle Geschichte gerne an der Seite von Einhard und Gunnar verbracht. Von den Themen her hat der Roman so ziemlich alles zu bieten, was einen guten historischen Roman ausmacht. Wir erleben die Knappenausbildung zum Ritter, nehmen später an Belagerungen und Krieg teil, decken Intrigen und Ränkespiele auf und erleben auch die ein oder andere unglückliche Liebschaft, um nur einiges zu nennen. Hierbei ist positiv zu erwähnen, dass die Autorin das Leben im Mittelalter ungeschönt darstellt, gerade auch im Bezug auf das Thema Liebe. Ehen wurden nicht aus Liebe geschlossen, sondern waren meist politischer Natur.
Gut finde ich auch, das weder für Friedrich Barbarossa noch Heinrich dem Löwen Partei ergriffen wird. Man kann sich neutral ein Bild von beiden Herrschern dieser Zeit machen und lernt ihre Stärken und Schwächen kennen.
Das Cover wirkte für mich auf Bildern nicht so schön. Hier muss ich wirklich sagen, dass das Cover deutlich besser in echt wirkt. Das Buch ist qualitativ sehr hochwertig gestaltet für ein Taschenbuch, was wiederum den hohen Preis erklärt. Es wurde dickes und festes Papier verwendet, so dass das Buch trotz seiner gerade mal 591 Seiten, doch einen beachtlichen Umfang hat. Zum Lesen in der Bahn ist das Buch also weniger geeignet, sondern eher für einen gemütlichen Abend auf der Couch oder im Bett.
Abgerundet wird dieser Roman durch ein übersichtliches Personenregister am Anfang des Buches sowie eines kurzen Nachwortes am Ende des Buches.

Fazit: Ein gut recherchierter und spannender historischer Roman, den ich trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten uneingeschränkt weiterempfehle. Auch vom Preis und dem Umfang des Buches sollte man sich nicht schrecken lassen. Ich bin gespannt, wie es im 2. Teil weiter geht!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Beginn einer fulminanten Familien-Saga

Spiel der Zeit
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„Spiel der Zeit“ von Jeffrey Archer ist der erste Teil einer auf insgesamt 7 Bänden angelegten Familien-Saga rund um die Familie Clifton und Barrington, die durch das Schicksal eng mit einander verknüpft ...

„Spiel der Zeit“ von Jeffrey Archer ist der erste Teil einer auf insgesamt 7 Bänden angelegten Familien-Saga rund um die Familie Clifton und Barrington, die durch das Schicksal eng mit einander verknüpft sind. Erschienen ist der Roman 2015 im Heyne-Verlag. Das Original „Only time will tell“ wurde 2011 im St. Martins Press Verlag herausgegeben.

Bristol, 1920: Harry Clifton wächst in ärmlichen Verhältnissen in den Docks von Bristol auf, doch sein Leben nimmt eine schicksalshafte Wendung als ihm ein Stipendium an der St. Bede Schule angeboten wird. Dort lernt er die Welt der Reichen kennen sowie seinen besten Freund Giles Barrington und seine Schwester Emma, beides Erben einer angesehenen Schifffahrtsdynastie. Harry ahnt nicht auf welche tragische Weise beide Familien miteinander verbunden sind. Um den Tod seines Vater, der angeblich im Krieg gefallen ist, rankt ein düsteres Geheimnis, das nach vielen Jahren endlich gelüftet werden will.

Schon lange habe ich keinen Roman mehr so verschlungen, wie diesen hier. 3 Tage habe ich insgesamt gebraucht und war von Anfang an von Harry Clifton und seinem Schicksal fasziniert. Ich habe diesen Roman im Original auf Englisch gelesen.
Gerade die Charaktere in diesem Buch haben mir sehr gut gefallen. Harry Clifton, ein wissbegieriger und kluger Junge, der leider am falschen Ende der Gesellschaft geboren wurde. Nur dank der Opferbereitschaft seiner Mutter und dem Einsatz seiner Weggefährten schafft er es ein Stipendium an der St. Bede School zu ergattern.
Seine Mutter Maisie habe ich wegen ihrer Stärke und Aufopferungsbereitschaft sehr bewundert. Sie tut wirklich alles dafür, damit ihr Sohn die Chance bekommt aus seinem Leben etwas Besseres zu machen und in der Gesellschaft aufzusteigen.
Ganz besonders ans Herz gewachsen ist mir auch Old Jack Tar, der seine Chance selber nicht genutzt hat und nun mit seinem Wissensschatz und der Hilfe seiner Weggefährten aus anderen Zeiten dafür sorgen möchte, dass Harry nicht das gleiche Schicksal ereilt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der verschiedenen Hauptpersonen. Das Besondere hierbei ist allerdings, dass es nacheinander erzählt wird und nicht parallel. Es werden aber auch nicht immer genau die gleichen Zeiträume gewählt. An einigen Stellen kamen hier für mich tatsächlich auch Längen auf, die Geschichte entfaltet sich so aber auch auf eine besondere Weise und das Puzzle um das Geheimnis von Harry Cliftons Vater und die Verbindung der Familie Clifton/Barrington wird so nach und nach gelüftet. Auch das Verständnis für die jeweiligen Hauptprotagonisten wird so gesteigert, weil man diese wesentlich besser kennen lernt.
Ich bin froh, dass ich es gewagt habe, diesen Roman zu lesen, denn lange war ich mir unschlüssig, ob das Buch überhaupt etwas für mich ist. Umso begeisterter bin ich jetzt am Ende des ersten Bandes und freue mich schon, demnächst die anderen 6 Teile zu verschlingen.

Fazit: Tolle Hauptpersonen und ein klasse Erzählstil, der einen mitreißt. Volle 5 Sterne, auch wenn es einige kleinere Längen gab und natürlich ein klare Leseempfehlung.