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Veröffentlicht am 02.10.2021

britisch, spannend, einfach ein Genuss

The Stranger Times
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"The Stranger Times" macht schon durch seine Optik auf sich aufmerksam - das rote Cover, der schwarze Schnitt, die große Flasche auf der sich bei genauerer Betrachtung allerlei Figuren und Getier ...

"The Stranger Times" macht schon durch seine Optik auf sich aufmerksam - das rote Cover, der schwarze Schnitt, die große Flasche auf der sich bei genauerer Betrachtung allerlei Figuren und Getier tummelt.
Als nächstes begeistert (mich zumindest) die Haptik, Flasche und Titel sind vom Buchdeckel etwas abgesetzt.

Und dann folgt der Inhalt: Ein geheimnisvoller Prolog wird zunächst abgelöst von Hannahs Jobsuche. Diese hat ihr behütetes Leben und ihren Ehemann auf aufsehenerregende Weise verlassen und ist auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Zeitung namens "Stranger Times".
So seltsam die Anzeige war so denkwürdig sind auch die ersten Begegnungen mit ihren zukünftigen Kollegen und dem Chef.
Der Leser wird von Beginn an mit einem Team höchst eigenwilliger ja skurriler Menschen verwöhnt.
Die Redaktionsmitglieder müssen bald feststellen, dass die fantastischen bis verrückten Monster- und Aliengeschichten, die sie aus aller Welt zusammentragen und in ihrer Zeitung veröffentlichen vielleicht nicht nur Hirngespinste sind.

McDonnells Schreibstil ist einfach nur wunderbar zu nennen. Von feiner Ironie bis zu beißendem Zynismus ist alles vertreten. Er versteht es als seinen Figuren, auch denen am Rande, Leben und Persönlichkeit einzuhauchen.
Und auch die Personen, die man eigentlich schrecklich unsympathisch und garstig finden sollte und erst auch will, schaffen es sich schnell in das Leserherz (zumindest meins) zu schleichen, da jeder mehr Charakterzüge hat, als vermutet und zur Schau gestellt.
Auch scheint jeder ein Geheimnis um seine Person zu haben, was er nicht zu unbedingt nach Außen dringen lassen möchte.

Stranger Times ist wirklich britsh as its best. Es ist ein großer Lesespaß und-genuss bei dem auch Aufregung und Spannung nicht zu kurz kommen.

Es bleibt das ungeduldige Warten auf die anderen Bände.




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Veröffentlicht am 18.04.2021

Historischer Leckerbissen oder Entzauberung der Fantasie

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein Sachbuch in dem vieles über die Hintergründe der Entstehung der Alice Romane dargelegt wird.
Ist die meist vertretene Absicht des Erfindens der Geschichten, ...

"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein Sachbuch in dem vieles über die Hintergründe der Entstehung der Alice Romane dargelegt wird.
Ist die meist vertretene Absicht des Erfindens der Geschichten, Carrolls Wunsch, eine unterhaltsame Geschichte für Alice Lidell und ihre Schwestern zu ersinnen, steckt doch weit mehr dahinter.
Zum einen einer gewisse "Revolutionierung" der bis dato geschriebenen Kinderbücher, die meist eine moralische und erzieherische Absicht verfolgten und weniger die Fantasie der Kinder beflügeln sollte, sondern auch die Möglichkeit für Caroll politische Satire und Karikaturen verschiedener Persönlichkeiten der Zeit unterzubringen.
Viele dieser Hintergründe sind interessant und werfen ein völlig neues Licht auf Alice und ihre Erlebnisse.
Manchmal geht der Autor sehr ins Detail und ergeht sich etwas zu intensiv in den Schilderungen der politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten.
Das macht es, zumindest für mich, schwierig, das Buch an einem Stück zu lesen.
Man könnte dann auch schnell dazu neigen, einige Dinge schlicht zu überlesen, weil es einfach ein Zuviel an Informationen ist.
Auf jeden Fall bereichert wird "Die Erfindung von Alice im Wunderland" durch das tolle Cover, Zeichnungen aus den Büchern und Fotos von Alice und weiteren Zeitgenossen sowie von Oxford und Umgebung.
Für Literaturhistorie Begeisterte ist das Buch sicher ein Leckerbissen für die Freunde der reinen Fantasie eine gewisse Entzauberung von Alice und ihrer Welt.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Humor und Spannung wie ich es mir wünsche

Tinte & Siegel
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Wie schon in seiner Reihe über den „Eisernen Druiden“, kreiert Kevin Hearne auch in ersten Band seiner neuen Reihe „die Chronik des Siegelmagiers“ wunderbare etwas skurrile Charaktere mit einem speziellen ...

Wie schon in seiner Reihe über den „Eisernen Druiden“, kreiert Kevin Hearne auch in ersten Band seiner neuen Reihe „die Chronik des Siegelmagiers“ wunderbare etwas skurrile Charaktere mit einem speziellen Humor.
Angefangen bei Al MacBharrais den mit einem Fluch beladenen Siegelmagier, dessen Aufgabe es ist, mit entsprechenden Siegeln und Verträgen, die Bewohner der Feenwelt von der Menschenwelt fern zu halten oder ihr Leben dort zu reglementieren.
In diesem Band versucht er, dem Handel mit Feenwesen auf den Grund zu gehen und ihn zu beenden.
Ihm zur Seite stehen der Hobgoblin Buck Foi, den er aus der Gefangenschaft befreit hat und seine Büromanagerin Nadia.
Buck zeichnet sich durch eine recht derbe Ausdrucksweise und den Hang zu manchmal etwas boshaften Streichen aus. Nichtsdestotrotz schließt man ihn schnell ins Herz.
Nadia ist eine etwas andere Bilanzbuchhalterin. Sie scheut keinen Kampf. Als Schlachtenseherin ist ihr ein Sieg auch meist gewiss. Ihr Name als Grubenkämpferin was „Glasgow-Grufti“, was auch einiges über ihren Lebensstil aussagt.
Wie immer versteht Kevin Hearne es, seine Protagonisten mit einem besonderen, manchmal spitzfindigen aber immer ironisch gefärbten Humor auszustatten.
Auch verschiedenen Wesen aus der Feen- und altirischen Götterwelt verleiht er Leben und lässt das Kopfkino auf Touren kommen.
Freunde des „eisernen Druiden“ werden sich über eine kurze Begegnung Als mit Atticus und Oberon freuen.

Das Cover lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Es enthält viele im Buch auftauchende Elemente.

Kurz gesagt, „Tinte&Siegel“ hat alle meine, zugegeben, hohen Erwartungen erfüllt.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Rasant und spannend

Elistera
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Meine Meinung:
Bein Lesen des Klappentextes dachte ich, ja, das klingt interessant.
Beim Lesen des Buches wurde ich von einem rasanten Feuerwerk des Geschehnisse angenehm überrascht und überwältigt.
Sonja ...

Meine Meinung:
Bein Lesen des Klappentextes dachte ich, ja, das klingt interessant.
Beim Lesen des Buches wurde ich von einem rasanten Feuerwerk des Geschehnisse angenehm überrascht und überwältigt.
Sonja Ruiters hat mit Elistera eine Welt voller Magie, Drachen und Geheimnissen erschaffen und versteht es gleichzeitig, das Kopfkino anzufeuern

Die Protagonistin Melina verfügt über ungewöhnlich stark ausgeprägte magische Fähigkeiten, was sie wie sich zeigen wird aus gutem Grund, verbergen muss.
Ihre Mitschüler kommen aus verschiedenen Schichten der Bevölkerung und haben völlig unterschiedliche Charaktere was den Roman noch mal spannender macht.
Zumal in dem Roman keine der Figuren nur gut oder böse, nur sympathisch oder abscheulich ist. Immer wenn man sich als Leser eine Meinung gebildet hat über eine Person, taucht eine andere Facette ihres Wesens auf.
die Geschichte selbst ist ebenfalls abwechslungsreich. sie erzählt von der Ausbildung an der Magierschule, samt spannender magischer Duelle, von erster Liebe, von revolutionären Strömungen im Volk.

Die ungewohnten Begriffe sind im Anschluss in einem Glossar erklärt, es bietet auch noch mal eine Übersicht über die vorkommenden Personen.
Am Anfang gibt es eine Karte von Elistera.
Sowohl Glossar als auch Karte finde ich in Romanen immer sehr schön und wichtig.

Mein Fazit:
Elistera ist mit Abstand der beste und unterhaltsamste Fantasyroman, den ich in letzter Zeit gelesen habe.
Er ist spannend und vielschichtig und lässt mich ungeduldig und gespannt auf eine Fortsetzung warten.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Rundes Ende der Trilogie

Ruinen der Macht
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Im letzten Teil der Trilogie ist die von Semire und Quliûn angezettelte Revolution in vollem Gange. Die magisch erbauten Paläste sind zerstört, die magisch unterstützten Spielereien funktionieren nicht ...

Im letzten Teil der Trilogie ist die von Semire und Quliûn angezettelte Revolution in vollem Gange. Die magisch erbauten Paläste sind zerstört, die magisch unterstützten Spielereien funktionieren nicht mehr, es herrscht ein Chaos aus Plündereien und drohendem Hunger. Das Volk füllt sich die Taschen mit den zurückgbliebenen Schätzen der Wohlhabenden, die Tiefen Häuser werden nicht müde gegeneinander zu intrigieren um ein Stückchen Macht zu erlangen.

Wünsche werden auf unerwartete und nicht unbedingt erhoffte Weise erfüllt.

Quilûn und Semire müssen in die Tiefe des Berges gehen um die Geister der Ahnen zu besänftigen und ihre Welt zu retten unterstützt von der Magierin Kyrin.

Von Band I bis zum Finale hat Quilûn eine erstaunliche Entwicklung vom begnadeten Maler über die ungeliebte und nicht voll ausgefüllte Rolle des Grafen von Haus Schneegrund bis zum Revolutionsführer und, wie sich im Laufe der Geschichte zeigen wird, noch mehr entwickelt. Auch Semire muss ihre Rolle völlig neu überdenken.


Der Fortgang und die Entwicklung in der Trilogie um "Die Gezeiten der Macht" ist stimmig und nachvollziehbar. Die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten sind spannend zu beobachten und überzeugen.

Das Ende ist nur fast etwas überraschend und wird durch den Epilog mehr als zufriedenstellend abgerundet.

Ob das Ende gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Wie im richtigen Leben und eben auch in den Romanen von Robert Corvus gibt es nicht nur Gut und Schlecht, es liegt viel dazwischen was das Leben ausmacht.

Wie immer schont der Autor seine Figuren nicht, von machem muss der Leser sich unerwartet und unerwünscht verabschieden, aber auch ein Hauch Romantik fehlt in dem ganzen Kampfgetümmel nicht.

Wieder versteht Herr Corvus es, Kopfkino zu produzieren. Seien es blutige Kampfszenen oder die faszinierende Welt in der Tiefe des Berges, die Fantasie des Lesers bekommt genügend geboten.

Ich habe machmal etwas den Faden verloren, welches Haus gerade gegen welches andere intrigiert oder wer mit wem paktiert. Das hat meinen Lesefluss zeitweise unterbrochen, soll aber mein einziger Kritikpunkt sein.

Die Trilogie ist rund und spannend.

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