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Veröffentlicht am 26.08.2024

Scheidungen im Amerika der 50er Jahre

Der Club der geschiedenen Frauen
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Auf der Goldon Yarrow Ranch kommen die Frauen Vera, June, Dorothy, Mary Elizabeth und Lois zusammen. Die Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Einzig ihr Vorhaben, sich scheiden zu lassen, verbindet ...

Auf der Goldon Yarrow Ranch kommen die Frauen Vera, June, Dorothy, Mary Elizabeth und Lois zusammen. Die Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Einzig ihr Vorhaben, sich scheiden zu lassen, verbindet sie miteinander. Sechs Wochen vertreiben sie sich die Zeit am Pool und im Salon, gehen abends in Casinos und Bars, flirten mit Männern und geben ihr Geld für Drinks und Glücksspiel aus. Sie genießen die (Warte-) Zeit und verdrängen das, was nach ihrer Scheidung auf sie wartet. Denn diejenigen, die sich nicht auf die Suche nach einem Job und einer Wohnung begeben, stehen nach der Scheidung mittellos da und sind auf die Hilfe von Freunden und Familie angewiesen. Einige von ihnen stürzen sich aus Angst gleich in die nächste Ehe.

Die Tage vergehen größtenteils ereignislos, bis Greer auftaucht - eine schillernde und selbstbewusste, aber unnahbare Frau. Die anderen Frauen wollen Greers Aufmerksamkeit auf sich lenken, wollen ihr gefallen und mit ihr befreundet sein. Doch Greer ignoriert sie und fügt sich nicht in das vorgesehene Leben auf der Ranch ein, wodurch Unruhe und Zwistigkeiten entstehen.

Der Schreibstil ist angenehm. Die Protagonistinnen sind authentisch dargestellt, an der einen oder anderen Stelle wäre etwas mehr Tiefgang wünschenswert gewesen.
Mir hat gefallen, dass viele Informationen über das Amerika der fünfziger Jahre vermittelt werden; die Stellung der Frau, die aus Zwängen und Abhängigkeit bestand; die wenigen Möglichkeiten einer Scheidung.
Mit Greer hat die Autorin eine Frau erschaffen, die weit vor ihrer Zeit ist. Eine unabhängige und selbstbewusste Frau, die versucht, selbst für sich zu sorgen, auch wenn dies auf eine eigenwillige Art erfolgt.
Der Roman hat mich gut unterhalten, bleibt aber nicht lange in Erinnerung.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Authentische Geschichte über Verlust, Trauer und Hoffnung

Mein drittes Leben
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Worin besteht der Sinn des Lebens? Das haben wir uns sicher alle schon einmal gefragt.

Für Linda, die Protagonistin in Daniela Kriens "Mein drittes Leben", ist ihre Tochter Sonja der Sinn ihres Lebens. ...

Worin besteht der Sinn des Lebens? Das haben wir uns sicher alle schon einmal gefragt.

Für Linda, die Protagonistin in Daniela Kriens "Mein drittes Leben", ist ihre Tochter Sonja der Sinn ihres Lebens. Als die 17-jährige bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, bricht Lindas Welt und die ihres Ehemannes Richard zusammen. Linda zieht sich vollkommen zurück und wendet sich von allen Freunden ab, weil sie ihr Mitleid nicht ertragen kann.

"Vor Sonja bin ich ein eigenständig fühlender, doch unvollendeter Mensch gewesen, ein Individuum ohne Zusammenhang. Ab ihrer Geburt war mein Lebensglück ihrem unterworfen. Von Beginn an und bis über ihr Ende hinaus bin ich das, was sie ist - glücklich, unglücklich, ängstlich, traurig, euphorisch, lebendig oder tot. Denn wenn ein Kind geht, nimmt es dich mit. Es lässt nicht mehr von dir zurück als eine welke Hülle." (Seite 117)

Als ob Lindas Leben nicht schon genug aus den Fugen geraten ist, erkrankt sie ein Jahr nach dem Unfalltod ihrer Tochter an Krebs. Nach ihrer Genesung beschließt Linda auf einen alten Hof in der Nähe von Leipzig zu ziehen. Dort lebt sie allein mit der Hündin Kaja, die der Vorbesitzerin des Hofes gehörte, und den Hühnern. Die täglichen Arbeiten auf dem Hof und diverse Tabletten halten sie davon ab, in ein schwarzes Loch zu versinken, aus dem sie nie wieder herauskommt. Linda lebt teilnahmslos, gleichgültig und unberührt vor sich hin.

"Arbeit rettet vor Einsamkeit, Trauer, abwärts führenden Gedankenspiralen, dem Gefühl der Sinnlosigkeit, vor Schlaflosigkeit und Angst. Je einfacher die Arbeit, umso besser. Je erdnaher, umso besser. Je körperlicher, umso besser." (Seite 67)

Richard, der scheinbar schneller wieder ins Leben zurückfindet, hält lange Zeit zu Linda, besucht sie regelmäßig auf dem Hof und versucht, sie wieder ins Leben zurückzuholen. Doch Linda braucht Zeit und irgendwann sorgt auch die Zeit bei Linda dafür, dass sie sich dem Leben wieder hoffnungsvoll zuwenden kann.

Daniela Kriens Schreibstil ist klar und ehrlich, aber dennoch einfühlsam. Lindas Gefühls- und Gedankenwelt wurden authentisch dargestellt, ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Kurzweiliger witziger Roman

Pi mal Daumen
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Moni Konsinsky ist 53 Jahre alt, hält sich und ihren äußerst befremdlichen Freund mit mehreren Jobs über Wasser und kümmert sich liebevoll um ihre drei Enkelkinder, wenn ihre Tochter wieder einmal ihre ...

Moni Konsinsky ist 53 Jahre alt, hält sich und ihren äußerst befremdlichen Freund mit mehreren Jobs über Wasser und kümmert sich liebevoll um ihre drei Enkelkinder, wenn ihre Tochter wieder einmal ihre mütterlichen Pflichten nicht erfüllen kann oder will (?). Moni stellt dabei ihre eigenen Bedürfnisse immer hinten an. Bis sie eines Tages beschließt, sich ihren Traum von einem Mathematikstudium zu erfüllen und sich heimlich an der Universität einschreibt. Mathematik hat in Monis Familie schon immer eine große Rolle gespielt; ist aber seit einem familiären "Vorfall" vor vielen Jahre ein absolutes Tabuthema.

Gleich zu Beginn trifft sie auf den hochbegabten 16-jährigen Oscar, der ein Außenseiter ist und null Freunde hat. Oscar hält nicht viel von seinen Kommilitonen, vor allem nicht in Bezug auf ihr mathematisches Verständnis. Es zeigt sich jedoch, das Moni nicht ganz so dumm ist, wie sie sich gern nach außen gibt und wie alle denken, einschließlich Oscar.

"Normalerweise schrieb ich meine Lösung auf und setzte unsere beiden Namen darüber, ohne Moni zu konsultieren. Ich rechnete nicht mit konstruktiven Beiträgen und hatte kein Interesse, mir ihre Irrwege anzuhören [...] Moni hatte auch eine Idee, die sie gerade beschrieb. Die war kurz, elegant und ließ die Aufgabe einfach erscheinen." (Seite 59)

Nach einer Weile entsteht eine Freundschaft zwischen Moni und Oscar. Moni umsorgt ihn, als wäre er ihr Enkel. Und Oscar unterstützt und bestärkt Moni darin, ihr Studium durchzuziehen.

Es war schön mitzuerleben, wie aus dem Ich-bezogenen Eigenbrötler Oscar eine Person wurde, die sich in andere Menschen hineinversetzen kann und sich auch um ihre Bedürfnisse kümmert. Moni hat gezeigt, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verwirklichen.

"Pi mal Daumen" ist ein Buch über besondere Persönlichkeiten, über eine ungewöhnliche Freundschaft sowie über die Liebe zur Mathematik.

Ich empfehle dieses kurzweilige und witzige Buch auch denjenigen, deren Lieblingsfach nicht Mathematik ist bzw. war.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Mein neues Lieblingssalatbuch

Da hast du den Salat.
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„Da hast du den Salat“ enthält für jede Jahreszeit unter Verwendung von saisonalem Gemüse und Obst kreative aber einfache, gesunde und abwechslungsreiche Salate parat. Dabei kommt nicht nur Blattgemüse ...

„Da hast du den Salat“ enthält für jede Jahreszeit unter Verwendung von saisonalem Gemüse und Obst kreative aber einfache, gesunde und abwechslungsreiche Salate parat. Dabei kommt nicht nur Blattgemüse zum Einsatz, sondern auch Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot. Verfeinert werden die Salate mit raffinierten Dressings, Ölen, Toppings und Eingemachtem. Es werden keine außergewöhnlichen und nur eine überschaubare Anzahl an Zutaten benötigt. Die Rezepte sind für 2 Personen ausgelegt, bei unseren mäkligen Kindern sehr von Vorteil.


Wir haben folgende Salate ausprobiert:

- Grillobst-Salat mit Rucola, Mandeln und eingelegten Chilis

- Mais-Orechiette-Salat

- Brathähnchen-Ciabatta-Salat mit Parmesan-Dressing

-Eine Art Salat Nicoise mit Dijon-Dressing


Alle Salate haben uns vorzüglich geschmeckt. Wir werden auf jeden Fall noch weitere Rezepte ausprobieren

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Ein Muss für alle Buchliebhaber

Die Vermesserin der Worte
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Die Autorin Ida leidet seit 4 Monaten an einer Schreibblockade und nimmt gezwungenermaßen aus finanziellen Gründen eine Stelle als Haushälterin an. Die Stelle führt sie hinaus aus ihrer Komfortzone - ihrer ...

Die Autorin Ida leidet seit 4 Monaten an einer Schreibblockade und nimmt gezwungenermaßen aus finanziellen Gründen eine Stelle als Haushälterin an. Die Stelle führt sie hinaus aus ihrer Komfortzone - ihrer 1-Zimmerwohnung, die sie liebevoll "Baracke" nennt, und ihrer gewohnten Umgebung - hin zu einem Anwesen außerhalb der Stadt, in dem die wortkarge Ottilie Selig allein und zurückgezogen lebt.
Idas Aufgabe ist es, das große Haus - von den Bewohnern des Ortes das papierne Anwesen genannt - in Schuss zu bringen. Keine so leichte Aufgabe, denn die vielen Räume und Habseligkeiten liegen unter einer dicken Schicht von Staub und Vergessen begraben. Aber was Ida nach und nach zum Vorschein bringt, ist einzigartig. Neben Unmengen an Büchern entdeckt sie Hinweise auf die Vergangenheit der unnahbar wirkenden Hausherrin. Ida gelingt es, eine Verbindung zu Ottilie aufzubauen und einen Blick hinter die Fassade von Ottilie zu erhaschen. Sie versucht, Ottilies Lücken zwischen den Gedanken zu füllen, indem sie ihr die Geschichte der Wortvermesserin erzählt. Eine Geschichte gegen das Vergessen und das vergessen werden. Und ganz vielleicht hilft diese Geschichte Ida dabei, ihre abhandengekommenen Worte wiederzufinden.

"Die Vermesserin der Worte" ist ein ruhiges und poetisches Buch über die Liebe und Leidenschaft zu Wörtern, Geschichten und Büchern. Ein Buch über zwei ungleiche Frauen, die durch ihre Begeisterung für Bücher zueinanderfinden und sich gegenseitig bei ihren Problemen und Ängsten zur Seite stehen. Die Geschichte der Wortvermesserin hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich empfehle sie gern allen Buchliebhabern weiter.

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