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Veröffentlicht am 04.07.2021

Wie wir leben könnten oder wie wir leben sollten?

Wie wir leben könnten
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In „Wie wir leben könnten“ geht die Autorin Theresa Mai in über 264 Seiten auf autarkes Leben ein. Wie können wir selbstbestimmter und nachhaltiger Strom erzeugen, heizen, essen, wohnen und bauen? Die ...

In „Wie wir leben könnten“ geht die Autorin Theresa Mai in über 264 Seiten auf autarkes Leben ein. Wie können wir selbstbestimmter und nachhaltiger Strom erzeugen, heizen, essen, wohnen und bauen? Die Vorteile des Lebens in der Gemeinschaft auf dem Dorf werden erläutert & es werden einem unabhängige Möglichkeiten zur Finanzierung von Projekten gezeigt… oder auch wie man sein „Geschäft“ autark mit Bio-Toiletten verrichtet (sehr spannendes Thema!).

Das Buch ist schön gestaltet und bebildert. Es liest sich sehr angenehm und auch die Geschichten, die Theresa Mai zu ihrem Wohnwagon-Unternehmen zu erzählen hat, sind bemerkenswert. Auch die Kapitel zu Strom & Wärme waren durch den Physikunterricht 2.0 von der Autorin verständlich erklärt und es gab einige Tipps für den Alltag, die man direkt umsetzen kann.

Ich finde, dass die Autorin in ihrem Buch sehr viele wichtige Punkte beleuchtet, über die man sich normalerweise keine Gedanken macht. Der Strom kommt schließlich aus der Steckdose, das Wasser aus dem Hahn und Lebensmittel findet man in Hülle und Fülle im Supermarkt. Ich finde den Ansatz in Kreisläufen zu denken deshalb sehr wichtig. Das fängt auch schon bei dem Verlag an, denn die Bücher des Löwenzahn-Verlags werden klimapositiv hergestellt, Crade-to-Cradle gedruckt und plastikfrei verschickt.

Das Buch ist ein guter Einstieg für alle, die sich mehr mit dem Thema Autarkes Leben beschäftigen wollen. Es hat mich zum Nachdenken angeregt und ich werde definitiv hin und wieder einen Blick in das Buch werfen! Ich finde es zwar schade, dass die Themen teilweise nur angerissen sind, aber alles darüber hinaus hätte wahrscheinlich den Rahmen gesprengt. Es liefert erste Ideen und einen groben Überblick und regt daher zum Vertiefen an.

Wer Interesse daran hat, selbstbestimmt(er) und unabhängig(er) zu leben, sollte sich dieses Buch definitiv zulegen!

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Leichte Lektüre mit ernstem Thema

Bleib noch ein bisschen
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In Juliane Lauterbachs Liebesroman „Bleib noch ein bisschen“ geht es um die Geschichte von Anne, die weiterhin Nachrichten von ihrem verstorbenen Mann Tom bekommt. Das Unternehmen chat4ever bietet Hinterbliebenen ...

In Juliane Lauterbachs Liebesroman „Bleib noch ein bisschen“ geht es um die Geschichte von Anne, die weiterhin Nachrichten von ihrem verstorbenen Mann Tom bekommt. Das Unternehmen chat4ever bietet Hinterbliebenen einen Service an, der es ihnen ermöglicht, mit ihren Geliebten auch nach deren Tod zu schreiben. Anne hält dies anfangs für einen schlechten Scherz, lässt sich letztendlich aber doch darauf ein. Je mehr sie mit dem Fremden, der in Toms Namen schreibt, kommuniziert, desto offener wird sie – eine Geschichte über den Verlust & Neuanfänge.

Ich fand es spannend, dass aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Auch der Schreibstil hat mir zugesagt. Das Buch ist schnell durchgelesen, da viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden und man so unbedingt weiterlesen will. Nur mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich nicht richtig warm geworden und deren Handlungen konnte ich auch nicht immer nachvollziehen. Die Liebesgeschichte, die sich hinter diesem ernsten Thema verbirgt, fand ich insgesamt jedoch schön.

Das Thema des Buches, über einen Service mit den Verstorbenen via App zu kommunizieren, hatte mein Interesse an dem Buch geweckt. Mich hätte eine größere Beschäftigung mit der Trauerbewältigung mit Hilfe der App und ein tieferer Einblick in die emotionale Ebene auch sehr gefallen. Diese Thematik wurde mir persönlich zu oberflächlich angeschnitten. Vielleicht habe ich mich hier ein bisschen fehlleiten lassen und andere Erwartungen an das Buch gehabt, denn schließlich steht im Klappentext geschrieben, dass es sich um einen Liebesroman handelt.

Insgesamt ist „Bleib noch ein bisschen“ eine leichte Lektüre mit ernstem Thema, die mich gut unterhalten hat. Bis zum Schluss gibt es viele Wendungen, die das Lesen nicht langweilig werden lassen. Die Geschichte an sich ist leider nicht immer schlüssig und auch eine tiefgründigere Behandlung der Trauerbewältigung hätte mir mehr zugesagt, deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Ein Buch mit wichtiger Message

Dancing with Bees
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In unserem Alltag vergessen wir schnell auf die kleinen Dinge im Leben zu achten, was um uns herum passiert und wie erfüllend es sein kann, Zeit in der Natur zu verbringen. Brigit Strawbridge Howard schafft ...

In unserem Alltag vergessen wir schnell auf die kleinen Dinge im Leben zu achten, was um uns herum passiert und wie erfüllend es sein kann, Zeit in der Natur zu verbringen. Brigit Strawbridge Howard schafft es durch ihr Buch, einen für die Natur und Insektenwelt zu begeistern und das Bewusstsein für die Umwelt und den Umgang mit dieser zu stärken.

Die Autorin verknüpft wissenschaftliche Aspekte mit persönlichen Erfahrungen und Geschichten, was es dem Leser auf einfache Art und Weise ermöglicht, sich Wissen anzueignen. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass es sich um ein Sachbuch handelt, perfekt für Laien wie mich. „Dancing with Bees“ lässt uns die Insektenwelt, aber auch Pflanzen- und Tierwelt entdecken. Wenn man wie ich ein absoluter Neuling in Sachen Bienen ist, ist dieses Buch der perfekte Einsteiger, um mehr über unsere Natur und vor allem die Bienen und Hummeln zu lernen.

Das Buch ist hochwertig gestaltet und man merkt, dass sich besonders bei der Aufmachung Mühe gegeben wurde. Die Zeichnungen von John Walters sind wunderschön und runden das Ganze gestalterisch ab. Des Weiteren finde ich es super, dass der Löwenzahn Verlag auf eine klimafreundliche Produktion nach dem Cradle to Cradle-Prinzip und einen plastikfreien Versand der Bücher achtet.

Einen Punkt muss ich leider abziehen: Ich fand es anfangs schwierig, das Neugelernte einzuordnen, da die Autorin doch öfter einmal abschweift. Ich hätte mir auch gerne mehr Bilder zu den einzelnen Insekten- und Pflanzenarten gewünscht, aber zum Glück gibt es heutzutage Suchmaschinen, die einem das Leben einfacher machen. Die 350 Seiten fand ich gegen Ende auch etwas langatmig.

Nichtsdestotrotz nimmt uns die Autorin Brigit Strawbridge Howard auf eine schöne Reise zurück zur Natur mit. Man merkt wie viel Lebensfreude sie daran hat und wie viel Wissen sie über die letzten Jahre angesammelt hat. Im Großen und Ganzen vermittelt das Buch auch eine wichtige Botschaft, dass wir besser auf unsere Umwelt und unseren Planeten Acht geben sollten. Mir wurde wieder einmal bewusst, wie alles auf diesem Planeten zusammenhängt und wie wichtig intakte Ökosysteme doch sind.

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