Tausend Gesichter eines Lebens
Ich, SperlingAls begeisterte Leserin von (Neu-)Erzählungen zu römischer und griechischer Mythologie ("Das Lied des Achill", "Stone Blind") sowie von historischer Fiktion im Alten Rom ("Die Wölfe von Pompeji"), war ...
Als begeisterte Leserin von (Neu-)Erzählungen zu römischer und griechischer Mythologie ("Das Lied des Achill", "Stone Blind") sowie von historischer Fiktion im Alten Rom ("Die Wölfe von Pompeji"), war mir beim Anblick des Covers schnell klar, dass es sich bei "Ich, Sperling" um einen historischen Roman ganz nach meinem Geschmack handeln könnte. Das Cover finde ich äußerst gelungen gestaltet, da das als Mosaiksteinchen geformte Coverbild mich gedanklich direkt in das Römische Reich katapultierte.
Die Allegorie des Sperlings, ganz zu Beginn des Buches, fand ich äußerst interessant und sinngebend für die Erzählung des Buches. Gleich vorweg, James Hynes Erzählung ist keine leichte Kost. Das damalige Leben wird in aller Härte und mit all seiner Gewalt schonungslos aus der Ich-Perspektive im Rückblick eines zunächst namenlosen Jungen erzählt. Aus einem versklavtem Küchengehilfen in einem Bordell wird ein Prostituierter. Sein Schicksal lässt sich für ihn selbst oft nur aus der Vogelperspektive, losgelöst vom eigenen Körper, ertragen. So sind manche Textstellen nur schwer beim Lesen zu ertragen. Dennoch ließ mich die Geschichte nicht locker, weil stets die Hoffnung da war, dass auch der Sperling eines Tages frei sein würde.
Einziger Minuspunkt war für mich die Einteilung der Geschichte in 3 Teile ohne jegliche Kapitel, und stattdessen mit Absätzen. Hier hätte ich mir für den besseren Überblick über die Geschichte Kapitel gewünscht, da die Einteilung in 3 Teile in meinen Augen nicht zum Erzählfluss der Geschichte passten.