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Veröffentlicht am 09.11.2022

Das Schicksal einer Familie 1930 in der Ukraine - fesselnd und unfassbar

Der Hunger nach Leben
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Der Roman „Der Hunger nach Leben“ von Ella Zeiss erzählt die Geschichte des elfjährigen Noah in der Ukraine 1930. Seine Familie verliert, nachdem ihre Auswanderung überraschend am Bahnhof scheitert, alles, ...

Der Roman „Der Hunger nach Leben“ von Ella Zeiss erzählt die Geschichte des elfjährigen Noah in der Ukraine 1930. Seine Familie verliert, nachdem ihre Auswanderung überraschend am Bahnhof scheitert, alles, was sie je besaß. Nach einem weiteren Schicksalsschlag lastet auf Noah eine große Verantwortung. Er versucht alles, was in seiner Macht steht, um seine Mutter und seine Geschwister vor dem Verhungern zu bewahren und um eine neue, bessere Zukunft aufzubauen. Dabei muss die Familie immer wieder neue Herausforderungen und Schicksalsschläge meistern.

Der Autorin ist ein sehr emotionaler und authentischer Roman gelungen. Von der ersten Seite an hat mich das Schicksal der Familie und vor allem Noah gefesselt. Noah ist ein wunderbares Kind und wächst zu einem jungen Erwachsenen heran. Früh muss er Verantwortung übernehmen, was er voller Liebe und Empathie macht. Ich habe das ganze Buch über mit ihm gelitten und mitgefiebert. Er war mir genauso wie die ganze Familie sehr sympathisch. Über seinen Freund aus der Schulzeit war ich sehr enttäuscht. Aber da sieht man mal wieder, wie schnell sich Freundschaften ändern können. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Die Seiten flogen nur so dahin. Immer wieder konnte ich die Ereignisse nicht fassen. Da der Roman auf Aufzeichnungen eines Zeitzeugen beruht, hat mich alles noch viel mehr berührt und bewegt! Meine Hochachtung vor Noah und den Menschen, die zu dieser Zeit in der Ukraine gelebt haben! Ich weiß nicht, ob ich so viel Mut und Kraft gehabt hätte.

Fazit:
Ein überaus emotionales und ergreifendes Schicksal wurde von Ella Zeiss in diesem Roman verarbeitet. Mich hat dieses Schicksal zutiefst berührt. Die Geschichte ging mir regelrecht unter die Haut und wird mich noch lange nicht loslassen. Ich sehne den zweiten Band herbei und hoffe, dass das Glück Noah und seiner Familie erreicht. Verdient hätten sie es jedenfalls allemal. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bekommt von mir fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Es ist eines meiner Lesehighlights dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Weiße Weihnachten mit den Wunderfrauen 1991. Ein schönes Wiedersehen

Die Wunderfrauen
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Der 4. Band der Wunderfrauen spielt zur Weihnachtszeit 1991. Stephanie Schuster hat ihre Wunderfrauen altern lassen. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und gehen ihren eigenen Weg. Dadurch hat für die ...

Der 4. Band der Wunderfrauen spielt zur Weihnachtszeit 1991. Stephanie Schuster hat ihre Wunderfrauen altern lassen. Inzwischen sind die Kinder erwachsen und gehen ihren eigenen Weg. Dadurch hat für die Wunderfrauen ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Luise ist inzwischen zurück in ihren Heimatort gezogen und macht das, was ihr am meisten Freude bereitet. Sie hat einen eigenen Gasthof. Marie ist nach wie vor im Besitz des Brandstetterhofs mit Reithalle. In dem 4. Band dreht sich vieles um das bevorstehende Weihnachtsfest, das die 4 Freundinnen in diesem Jahr gemeinsam im Gasthof von Luise verbringen wollen. Es gibt so einige Turbulenzen, doch trotz aller widriger Umstände wird es ein schönes Weihnachtsfest.

Schnell war ich in die Zeit der neunziger Jahre zurückversetzt. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Protagonisten fand ich nach wie vor sympathisch. Besonders Luise, die mit der modernen Technik so ihre Probleme hat, gefiel mir sehr gut und war authentisch. Heutzutage ist die Technik (Computer usw.) gar nicht mehr wegzudenken und die Erinnerungen an die Anfänge verblassen. Ich habe mich sehr gerne in diese Zeit zurückversetzen lassen. Die Turbulenzen rund um das Weihnachtsfest waren authentisch beschrieben. Der Stress mit einem Weihnachtsbaum und den Wunsch nach einem perfekten Weihnachtsfest, das dann manchmal nicht ganz so gelingt, wie man es sich vorstellt. Berührend fand ich das Ende des Buches. Die Autorin reduziert das Weihnachtsfest auf das wesentliche. Das sollte man sich immer wieder bewusstwerden und auch bewusst sein.

Fazit:
Der Autorin ist ein schöner 4. Band um das Weihnachtsfest bei den Wunderfrauen gelungen. Auch wenn der Band etwas schwächer ist als die vorausgegangenen Bände, so hat mir das Buch gut gefallen. Es hat mich unterhalten und mir einige schöne Lesestunden bereitet. Viel zu schnell war das Vergnügen des Weihnachtsfestes bei den Wunderfrauen vorbei.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Eine tolle Geschichte rund um die Welt der Düfte zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Entstehung der Parfümerie Douglas

Die Douglas-Schwestern
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Charlotte Jacobi entführt den Leser mit ihrem Roman „Die Douglas Schwestern“ in die Welt der Düfte. Maria Carstens ist als kleines Mädchen schon seit einem beeindruckenden Erlebnis von der Welt der Düfte ...

Charlotte Jacobi entführt den Leser mit ihrem Roman „Die Douglas Schwestern“ in die Welt der Düfte. Maria Carstens ist als kleines Mädchen schon seit einem beeindruckenden Erlebnis von der Welt der Düfte fasziniert. Sie und ihre Schwester Anna versprechen sich eines Tages eine eigene Parfümerie zu eröffnen. Ihre ängstliche Stiefmutter ist von der Idee nicht begeistert, doch Maria und Anna lassen sich nicht so leicht von ihrem Traum abbringen. Durch einen Schicksalsschlag bekommen die beiden die Möglichkeit ihren Traum in die Realität umzusetzen.

Charlotte Jacobi ist ein wunderschöner historischer Roman um die Entstehung der Parfümerie Douglas gelungen. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Beide Schwestern waren mir sofort sympathisch. Maria konnte ihre Schwester (und auch mich) mit ihrer Leidenschaft und ihrer Faszination für die Welt der Düfte anstecken. Bewundernswert, wie sie zielstrebig die Umsetzung ihres Traumes einer eigenen Parfümerie umsetzte. Das war zur damaligen Zeit als Frau ganz bestimmt nicht einfach. Anna besitzt genauso viel Mut. Sie muss zunächst eine schwere Entscheidung treffen, doch dann steht dem Traum nichts mehr im Wege.
Der Schreibstil des Autoren – Duos ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Wieder einmal wurde sehr gut recherchiert. Die Welt der Düfte wird wundervoll beschrieben, so dass man sich in manchen Abschnitten fühlt als wäre man selbst gerade in einer Parfümerie. Den Duft von Veilchen und Vanille kann man regelrecht riechen. Sehr interessant fand ich die Reisen von Maria nach Frankreich, wo sie sich auf die Suche nach neuen Düften machte und so einige interessante Persönlichkeiten kennenlernte.

Fazit:
Ein wundervolles Buch zur Entstehung der Parfümerie Douglas. Es hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Tolle Fortsetzung der Reihe "Die sieben Schwestern"

Die Schattenschwester
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3. Teil der Reihe „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley
In diesem Buch dreht sich alles um Star d`Apliése. Ihr Leben ist eng an das mit ihrer Schwester Cece verbunden. Die beiden gehen gemeinsam durch ...

3. Teil der Reihe „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley
In diesem Buch dreht sich alles um Star d`Apliése. Ihr Leben ist eng an das mit ihrer Schwester Cece verbunden. Die beiden gehen gemeinsam durch dick und dünn. Man könnte meinen sie wären Zwillinge. Pa Salt hinterlässt Star (genauso wie allen anderen Schwestern) einen Brief, der auf ihre Herkunft deutet. Sie macht sich auf die Suche ihrer wahren Identität und erlebt schon bald darauf ein auf und ab der Gefühle. Sie versucht das Rätsel zu lösen und ihr Leben neu zu sortieren.

Lucinda Riley ist mit ihrem dritten Band der Reihe wieder eine wunderschöne Geschichte gelungen. Ihr Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lässt sich leicht lesen. Schnell ist man in der Geschichte gefangen. Der Roman wird in zwei Handlungssträngen (Star -Gegenwart 2007 und Flora – Vergangenheit 1909 ) erzählt. Auf der einen Seite Star, die sich auf die Suche ihrer Herkunft macht und auf der anderen Seite Flora, die mit dem Leben von Star verbunden ist. Beide Handlungsstränge haben mir sehr gut gefallen. Star ist eine Protagonistin, die eher zurückhaltend ist und introvertiert. Die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, fand ich toll. Flora hat mir als Protagonistin auch sehr gut gefallen. Sie hat ein großes Herz und opfert sich für ihre Mitmenschen und andere Lebewesen. Sie war mir sehr sympathisch und ich konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen.

Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat mir viele schöne Lesestunden bereitet. Ich bin nun gespannt, was für Lebensgeschichten die anderen Schwestern haben.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Großartige Fortsetzung der Norderney – Saga zur Zeit des 1. Weltkriegs

Sturm über dem Inselsalon
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Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen. Frieda und Grete sowie Jakomina müssen sich auf der Insel nun alleine behaupten. Die Insel hat sich verändert. Durch den Krieg und das Beherbergungsverbot fehlen die ...

Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen. Frieda und Grete sowie Jakomina müssen sich auf der Insel nun alleine behaupten. Die Insel hat sich verändert. Durch den Krieg und das Beherbergungsverbot fehlen die Gäste und somit auch die Einnahmen. Es sind schwierige Zeiten für die gesamte Bevölkerung. Dazu kommen das Hoffen und Bangen um die Ehemänner, die Lebensmittelknappheit und das Elend und Leid der verletzten Soldaten. Frieda versucht den Salon am Laufen zu halten während Grete sich als Krankenschwester nützlich macht.

Durch die Vorstellung der Hauptpersonen der Geschichte zu Beginn des Buches war ich sehr schnell gedanklich auf der Insel Norderney und im Inselsalon, obwohl ich den 1. Band schon vor einiger Zeit gelesen habe. Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Geschichte von Frieda und Grete gefreut. Die Autorin schreibt wie gewohnt flüssig. Das Buch ist leicht zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Durch die anschauliche Schreibweise fühlt man sich sofort auf die Insel Norderney ins Jahr 1914 versetzt. Immer wieder fließen historische Tatsachen in die Geschichte ein, so dass es dem Leser*in nicht schwerfällt, sich gedanklich in die Vergangenheit zu versetzten. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Frieda und Grete. Beide Protagonistinnen haben mir gut gefallen. Frieda ist eine starke Frau, die sich für den Salon und ihre gesamte Familie einsetzt. Ihre Kreativität ist ihr in den schwierigen Zeiten eine große Hilfe. Sie scheut sich nicht in dieser turbulenten Zeit selbst einige Opfer zum Wohle des Inselsalons und auch der Familie zu bringen. Ein bewundernswerter Charakter und eine bewundernswerte Frau. Auch Grete hat mir sehr gut gefallen. Sie trägt ihren Teil zur Gemeinschaft Norderneys bei, indem sie als Krankenschwester den Verletzten und den Soldaten hilft. Das ist ganz bestimmt in Kriegszeiten keine leichte Aufgabe.
Ganz besonders toll fand ich, wie die Autorin die historischen Fakten in die Geschichte eingebaut hat. So habe ich ganz nebenbei interessante Dinge über Norderney zur Zeit des 1. Weltkrieges erfahren. Dadurch, dass die Tatsachen in der Geschichte kursiv gedruckt sind, erkennt man sie leicht und ich musste vor lauter Interesse sofort im Internet recherchieren. Das hat mir zusätzliche Informationen ermöglicht (neuerdings habe ich deshalb einen Ohrwurm), die mich gedanklich noch besser in die damalige Zeit versetzt haben. Ein leckeres Rezept von der Ostfriesentorte, das im hinteren Teil des Buches abgedruckt ist, finde ich prima. Das Rezept werde ich bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Die liebevoll gestalteten Innenseiten des Covers runden das Ganze ab. Durch den Stadtplan von Norderney kann man sich sehr gut vorstellen, wo was in der Geschichte stattgefunden hat. Dass sogar im hinteren Teil auf den Innenseiten des Covers ein Inselgutschein abgedruckt wurde, fand ich großartig.

Fazit:
Der Autorin ist ein weiteres wunderbares Buch rund um den Inselsalon, Frieda und Grete gelungen. Es hat mir unheimlich viel Lesevergnügen bereitet. Band 2 ist für mich ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr und ich freue mich schon sehr auf Band 3 und 4 im nächsten Jahr. Für Liebhaber des historischen Romans bekommt das Buch von mir eine klare Leseempfehlung.

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