Deutschland 1919 – 3 Geschwister und ihr Leben in der Nachkriegszeit
Die Bürde der FreiheitDer Roman von Elke Bergsema „Die Bürde der Freiheit“ erzählt Ereignisse der Zeit von Januar 1919 bis Juni 1920. Der erste Weltkrieg hat im Leben der Geschwister Ulferts deutliche Spuren hinterlassen. Enna ...
Der Roman von Elke Bergsema „Die Bürde der Freiheit“ erzählt Ereignisse der Zeit von Januar 1919 bis Juni 1920. Der erste Weltkrieg hat im Leben der Geschwister Ulferts deutliche Spuren hinterlassen. Enna kehrt von Duisburg nach Ostfriesland zurück. Sehr gerne würde sie auf dem Bauernhof ihrer Eltern bleiben, doch ihre Zeit in Duisburg blieb nicht folgenlos. Ihr Bruder Janno möchte nach Berlin, um Politik zu machen. Hiska, die jüngere Schwester der beiden, verschlägt es zu Ennas Bekannten nach Duisburg.
Ich habe gut in die Geschichte hineingefunden. Die Autorin beschreibt authentisch das Leben in der Nachkriegszeit. Die traumatischen Ereignisse des Krieges belasten die Menschen oftmals sehr. Viele Familien haben Angehörige im Krieg verloren. Die Bürde der Freiheit berichtet überwiegend von den 3 Geschwistern Enna, Janno und Hiska, wobei mir Hiska dabei deutlich zu kurz kam. Sie spielte nur eine untergeordnete Rolle, wohingegen Ennas Bekanntschaft Karl aus der Kriegszeit mehr in den Vordergrund gerückt wurde. Enna und Janno waren mir von Anfang an sympathisch. Sie haben beide das Herz am richtigen Fleck und opfern sich teilweise für ihre Mitmenschen. Es hat mich beeindruckt, was Enna selbst an Unannehmlichkeiten auf sich nimmt.
Der Schreibstil der Autorin war flüssig. Für meinen Geschmack waren nur etwas zu viele Personen an der Geschichte beteiligt, so dass ich aufpassen musste, zwischendurch nicht den Überblick zu verlieren. Hilfreich dabei war für mich das Personenregister der Autorin am Ende des Buches, das ich lieber zu Beginn des Romans platziert hätte. So musste ich immer mal wieder an das Ende des Buches blättern, um nachzusehen. Im Personenregister waren leider nicht alle Personen aufgelistet (z. B Edith fehlt), so dass ich bei manchen Abschnitten zurückblättern und in vorhergehenden Abschnitten nachlesen musste.
Der Autorin gelang es sehr gut mich in die Nachkriegszeit zu versetzen. Die geschichtlichen Ereignisse wurden gut in den Roman eingebaut, wobei es an mancher Stelle für mich zu konstruiert wirkte. Zu viele Ereignisse und Thematiken wurden nur angerissen. An manchen Stellen wäre vielleicht weniger mehr gewesen oder es hätte ausführlicher sein müssen.
Insgesamt war es für mich ein sehr gut recherchierter, historischer Roman mit vielen geschichtlichen Ereignissen (hier hätte ich mir eine Zusammenfassung der wichtigsten Eckdaten am Ende des Buches gewünscht). Das Buch hat mich sehr angesprochen und gut unterhalten. Ich bin auf alle Fälle auf die Fortsetzung gespannt. Wie wird es mit Enna, Janno, Hiska und dem Ulferts – Hof weiter gehen?