Prima Thema, aber schwierig zu lesen
KielobenDie Geschwister Inga, Matthias und Markus erfahren durch einen Zufall, dass sie eine Halbschwester namens Mette in Norwegen haben. Der Aufbruch zueinander wird zu einer Reise in die Vergangenheit und die ...
Die Geschwister Inga, Matthias und Markus erfahren durch einen Zufall, dass sie eine Halbschwester namens Mette in Norwegen haben. Der Aufbruch zueinander wird zu einer Reise in die Vergangenheit und die Familie.
Auf diesen Roman war ich ganz gespannt, denn die Beschreibung hat mich angesprochen und das recht düster, aber trotzdem sehr interessant gehaltene Cover hat meine Neugier geweckt.
Der Einstieg ins Buch ist mir ganz gut gelungen. Die bildhaften Beschreibungen erzeugten prima Bilder vor meinen Augen. Gut gefallen hat mir, dass man als Leser ohne Umschweife direkt im Geschehen drin war.
Den Schreibstil fand ich recht ungewöhnlich und absolut nicht einfach zu lesen. Ich musste mich sehr konzentrieren, hatte aber trotzdem immer wieder Schwierigkeiten, damit klar zu kommen und alles gedanklich ordnen zu können. Auch der E-Mail Kontakt zwischen den Geschwistern wurde recht eigentümlich dargestellt, denn die jeweiligen Namen dazu standen in Klammern.
Inga machte sich während einer Reise nach Norwegen Gedanken über ihre Vergangenheit und über ihre Eltern bzw. ihren Vater. Diese Gedanken und dadurch aufkommende Fragen teilte sie mit ihren Brüdern Matthias und Markus per E-Mail. Diese Rückblicke in die Vergangenheit haben mir gut gefallen und ich habe sie voller Interesse gelesen, denn die Gedanken und Gefühle wurden prima herausgearbeitet. Sehr spannend waren dabei die teils völlig unterschiedlichen Erinnerungen und Wahrnehmungen der Geschwister. Jeder von ihnen hatte eine andere Beziehung und Sicht auf den Vater. Das fand ich absolut gelungen und realistisch, denn Ähnliches kann ich selbst auch bei meinen Geschwistern und mir feststellen.
Auch die Einblicke in den zweiten Weltkrieg, als Ingas Vater mit der Marine vor Norwegen stationiert war, gefielen mir gut, da sie sehr informativ waren. Die Auswirkungen des Krieges auf beide Elternteile wurden authentisch dargestellt.
Neben den interessanten Abschnitten gab es aber leider auch Teile, die ich recht langgezogen fand. Auch erschloss sich mir nicht immer gleich der Sinn des Gelesenen bzw. es wirkte ein wenig zusammenhanglos, so dass ich manchmal rätseln musste.
Das Thema dieses Romans hat mir prima gefallen, jedoch bin ich aufgrund des ungewöhnlichen Erzählstils nicht richtig in der Geschichte angekommen und habe sie eher unbeteiligt gelesen. Ich denke, ich werde das Buch nach einer gewissen Zeit einfach nochmal lesen. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.