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Veröffentlicht am 12.06.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

Die Frauen von Salaga
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Westafrika, Ende 19. Jahrhundert: Das junge Mädchen Aminah wird aus ihrer Familie gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche, die privilegierte Tochter des Herrschers über Salaga, soll gegen ihren Willen ...

Westafrika, Ende 19. Jahrhundert: Das junge Mädchen Aminah wird aus ihrer Familie gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche, die privilegierte Tochter des Herrschers über Salaga, soll gegen ihren Willen eine Ehe eingehen. Als die beiden Frauen sich auf dem Sklavenmarkt begegnen, verbinden sich ihre Schicksale miteinander. Beide hadern mit ihrem Schicksal und verlieben sich sogar in denselben Mann.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich sowohl das schöne Cover als auch der Klappentext ansprachen. Ich freute mich auf einen Roman, durch den ich das historische Afrika erleben kann. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen.
Der Schreibstil wirkte sehr nüchtern auf mich, wenig lebendig, sogar fade. Ich konnte dadurch nicht richtig in die Geschichte reinfinden, sondern habe sie mehr so von außen, aus der Ferne betrachtet, gelesen. Bei mir kamen keine Emotionen auf, so dass es mir schwer fiel, dabei zu bleiben. Ich fühlte mich teilweise sehr gelangweilt.
Zu den beiden Hauptprotagonistinnen konnte ich leider keine Beziehung aufbauen, sie blieben mir zu blass und ihnen fehlte die Tiefe. Das hätte ich mir anders gewünscht, insbesondere weil die beiden Frauen nicht dem klassischen Verhalten der damaligen Zeit entsprachen. Sie dachten weiter und wollten mehr als die Rolle, die den Frauen seinerzeit bestimmt war bzw. aufoktroyiert wurde. 
Die Geschichte selbst, die abwechselnd aus Aminahs und Wurches Sicht erzählt wurde, konnte mich leider nicht packen. Gestört haben mich viele afrikanische Begriffe, die ich nicht kannte und die nicht erklärt wurden. Auch die im Klappentext angedeutete Liebesbeziehung war gerade mal in einem Nebenstrang platziert. Die damalige afrikanische Lebenssituation und die Lebensumstände etc., die ganz anders waren als die europäischen, waren für mich nicht anschaulich und greifbar genug beschrieben. Mir fehlte die Atmosphäre.

Dieser Roman konnte mich leider nicht überzeugen, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein richtig starker Thriller

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
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Im eisigen Chicago wird in einem zugefrorenen See die Leiche der seit drei Wochen vermissten jungen Ella Reynolds gefunden. Die Medien beschuldigen den Four Monkey Killer Anson Bishop. Doch das glaubt ...

Im eisigen Chicago wird in einem zugefrorenen See die Leiche der seit drei Wochen vermissten jungen Ella Reynolds gefunden. Die Medien beschuldigen den Four Monkey Killer Anson Bishop. Doch das glaubt Detective Sam Porter nicht, denn er kennt den Serienkiller nur zu gut. Dann verschwinden weitere Mädchen.

Wow, was für ein starker Thriller!
Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzukommen und die Zusammenhänge zu durchblicken. Alles Wichtige wurde geschickt in diesem Band erzählt. Dennoch will ich nun unbedingt noch den ersten Band lesen, der bereits in meinem Regal wartet.
Der Schreibstil war enorm fesselnd und konnte mich in seinen Bann ziehen. Ich mochte das Buch nicht beiseite legen, sondern musste unbedingt immer weiterlesen.
Die Charaktere wurden gut gezeichnet, so dass ich ein klares Bild von ihnen vor Augen hatte und auch alle auseinanderhalten konnte.
Der Plot war wirklich erstklassig durchdacht. Es gab immer wieder neue Hinweise, die mich auf eine bestimmte Spur führten, die dann aber doch wieder falsch war. Ich fand diese vielen falschen Fährten wirklich super. Ich konnte miträtseln und mitfiebern und kam letztlich doch nicht auf den Täter und alle Zusammenhänge. Insofern hat mich das Ende, das wirklich großartig war, richtig überrascht.
Hervorheben möchte ich auch die Beschreibungen der Opfer und wie sie zu Tode kamen. Das war irgendwie ohne Effekthascherei oder gezwungene Brutalität, sondern das ging mir tatsächlich an die Nieren, weil es so emotional und grausam beschrieben wurde. 
Die Spannung zog sich durch das gesamte Buch. Es gab zwar auch ein paar Abschnitte, die ich etwas zu langatmig fand, doch die taten der Spannung trotzdem keinen Abbruch.

Ein richtig starker Thriller, der mir spannende Lesestunden geschenkt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Ein richtig toller Krimi

Aachen Krimi Reihe / Phantomjagd - Ein Aachen Krimi (Hansens 3. Fall)
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Kurz hintereinander werden der Journalist Jürgen Wolf und die Wissenschaftlerin Heike Berger erschossen. Gibt es einen Zusammenhang, der nicht offensichtlich ist? Hauptkommissar Hansen und sein Team nehmen ...

Kurz hintereinander werden der Journalist Jürgen Wolf und die Wissenschaftlerin Heike Berger erschossen. Gibt es einen Zusammenhang, der nicht offensichtlich ist? Hauptkommissar Hansen und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und finden heraus, dass die Toten sich gekannt haben. Und beide wurden von einem Auftragskiller ermordet, der unter dem Namen „Das Phantom“ bekannt ist. Liegen die Gründe für die Ermordungen in einer Enthüllungsstory?

Dies war der dritte Fall für Hauptkommissar Hansen und sein Team. Da ich bereits alle vorherigen Bücher dieses tollen Autors kenne, war sofort klar, dass ich auch diesen Krimi lesen muss. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn auch dieses Buch hat mich wieder völlig überzeugt. 
Dank eines flüssigen Schreibstils war ich sofort in der Geschichte drin und konnte problemlos folgen. Die Beschreibungen waren bildhaft, so dass sich schnell ein richtiges Bild bei mir ergab.
Hansen und seine Kollegen gefielen mir wieder sehr gut. Ich mag ihren Umgang miteinander und auch die Einblicke ins Privatleben, die in diesem Teil allerdings sehr kurz kommen. Gerne darf beim nächsten Band wieder etwas mehr Privates erzählt werden.
Der Fall war von Anfang an sehr spannend, denn bereits der erste Mord war sehr bildhaft beschrieben und machte mich direkt neugierig. Die Spannung hielt sich konstant bei mir. Durch immer wieder neue Wendungen und überraschende Entwicklungen wurde es immer spannender. Für mich waren die Zusammenhänge nicht klar und ich konnte daher richtig gut miträtseln und überlegen, welche Verbindungen und Hintergründe es gab. Die Auflösung war sehr überraschend und nicht vorhersehbar, dabei auch sehr informativ. Man lernt ja nie aus.

Wieder ein hervorragender Krimi eines tollen Autors. Ich freue mich auf den nächsten Fall für Hansen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ein spannender und fesselnder Krimi

In der Hitze Wiens
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In Wien herrscht Hochsommer, als Chefinspektor Wolfgang Hoffmann zu einem Mordfall gerufen wird. Ein betagter Hotelier wurde in seiner eigenen Villa ermordet und wertvolle Gemälde wurden gestohlen. Die ...

In Wien herrscht Hochsommer, als Chefinspektor Wolfgang Hoffmann zu einem Mordfall gerufen wird. Ein betagter Hotelier wurde in seiner eigenen Villa ermordet und wertvolle Gemälde wurden gestohlen. Die Ermittlungen verlaufen schwierig, denn auch die Hinterbliebenen sind äußerst wortkarg. Was haben sie zu verbergen? Handelt es sich wirklich um einen Raub, bei dem der Hausbesitzer ein zufälliges Opfer war? Oder verhält es sich ganz anders?

Dies war der erste Krimi, den ich von dem Autor Günter Neuwirth aus der Reihe um Chefinspektor Wolfgang Hoffmann gelesen habe. Trotz fehlender Vorkenntnisse hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, mich einzufinden. Dass es Vorgängerbücher gibt, war für mich als Quereinsteiger nicht bemerkbar, was sehr positiv ist. Allerdings bin ich nun natürlich neugierig auf die vorherigen Bände und möchte sie gerne auch noch lesen.
Ich bin sehr gut ins Buch gestartet. Der Schreibstil war flüssig lesbar und erzeugte eine prima Grundspannung, die mich am Buch festhielt. Auch die vielen kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass ich das Buch nicht beiseite legen wollte.
Die Charaktere wurden anschaulich beschrieben und besaßen ihre Eigenarten, so dass sie echt auf mich wirkten. Hoffmann fand ich sehr sympathisch. Es gab auch Einblicke in sein Privatleben, was ich bei einer Reihe sehr wichtig finde. Dennoch nahm das nicht Überhand, sondern war in passendem Maße eingestreut.
Die Ermittlungen haben mir richtig gut gefallen. Sie waren nicht überzogen oder künstlich aufgebauscht, sondern wirkten sehr realistisch. Ich konnte prima miträtseln und den Ermittlungen bestens folgen. Ferner war das gesamte Ermittlerteam wunderbar harmonisch im Umgang miteinander, was ich als sehr angenehm und positiv empfand.
Der Plot war sehr komplex und undurchsichtig gestaltet. Es gab wechselnde Handlungsorte und mehrere Erzählstränge, die sich super ergänzten mir gut gefielen. Ich hatte viel Spielraum, um mir meine Gedanken zu machen, wie alles zusammenhängt und was genau dahintersteckt. 

Ein spannender und fesselnder Krimi, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Wunderschön und einfühlsam

Wo das Glück auf Wellen tanzt
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Die Journalistin Anna, die eine Kolumne über das Glück schreibt, soll nun ihr erstes Buch zum Thema Glück verfassen. Da liegt es nahe, dass sie in eine der glücklichsten Städte Deutschlands zieht, nämlich ...

Die Journalistin Anna, die eine Kolumne über das Glück schreibt, soll nun ihr erstes Buch zum Thema Glück verfassen. Da liegt es nahe, dass sie in eine der glücklichsten Städte Deutschlands zieht, nämlich nach Walderstadt. Sie bezieht eine Wohnung im Haus eines Künstlers, der jedoch keinen Kontakt wünscht. Anna wird von den Bewohnern des Städtchens sehr freundlich und offen aufgenommen und unterhält sich mit ihnen über das Glück. Vielleicht kann Anna auch ihrem Vermieter helfen, sein Glück wiederzufinden?

Dieser Glücksroman hat mir sehr gut gefallen, er war einfach wunderschön.
Der Schreibstil war leicht verständlich und ließ sich flüssig lesen. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und alles um mich herum vergessen. Ich wollte einfach immer nur weiterlesen und habe mich dabei absolut wohl gefühlt.
Die Charaktere wurden wunderbar, detailliert und liebevoll gezeichnet. Die jeweiligen Besonderheiten machten sie anschaulich, so dass ich sie prima vor Augen hatte und sie gut auseinanderhalten konnte.
Anna fand ich von Beginn an sehr sympathisch, denn sie strahlte eine tolle positive Energie aus. Es ging gar nicht anders, als sie sofort zu mögen und ins Herz zu schließen. Die Gespräche, die sie mit den Bewohnern führte, gefielen mir richtig gut und sie wirkten authentisch und es war, als wenn ich dabei gewesen wäre.
Das Thema Glück wurde in diesem Roman von vielen Seiten beleuchtet und zeigte so manche interessante Facette. Es zeigte sich auch, dass zum Glück eben auch Unglück gehört. So wie es ohne Regen keinen Regenbogen gibt. Aber auch diese traurigen Momente, die mir beim Lesen die Augen feucht werden ließen, wurden durch glückliche Momente ergänzt und abgelöst. Das hat die Autorin wirklich wundervoll gemacht.
Was mir an diesem Roman auch sehr gut gefiel, waren die detaillierten Beschreibungen des Städtchens und der Örtlichkeiten. Alles wirkte wahnsinnig idyllisch und liebevoll. Besonders gut gefiel mir das Café Komet, da habe ich mich gedanklich unglaublich wohl gefühlt.
Auch die Spannung kam nicht zu kurz, denn ich hatte so manche Frage im Kopf, auf deren Beantwortung ich sehr neugierig war.

Ein wunderschöner und einfühlsamer Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.