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Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein Lesehighlight

Die Fliedertochter
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Berlin 1936: Die junge Luzie Kühn träumt von einer erfolgreichen Karriere als Sängerin. Doch als Jüdin kann sie nicht mehr sicher sein und deshalb verlässt sie Berlin in Richtung Wien. Doch auch dort wird ...

Berlin 1936: Die junge Luzie Kühn träumt von einer erfolgreichen Karriere als Sängerin. Doch als Jüdin kann sie nicht mehr sicher sein und deshalb verlässt sie Berlin in Richtung Wien. Doch auch dort wird das Leben als Jüdin immer schwieriger und bald wird ihr klar, dass sie auch dort nicht mehr sicher ist.
Berlin 2018: Paulina Willke soll für ihre mütterliche Freundin Antonia in Wien ein Erbstück abholen. Es handelt sich um das Tagebuch von Luzie Kühn, die vor den Nazis von Berlin nach Wien floh. Paulina ahnt nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.

Dieser Roman hat mich zutiefst bewegt und zu Tränen gerührt.
Dieses Buch war das erste, das ich von dieser fantastischen Autorin lesen durfte. Für mich steht fest, dass ich jedes andere Buch von ihr auch noch lesen muss bzw. werde.
Der Schreibstil ließ sich hervorragend lesen, war bildhaft und fesselnd und konnte mich sofort in die Geschichte entführen.
Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet, besaßen Authentizität und Tiefe, sie wirkten einfach menschlich. Ihre Gedanken und Gefühle wurden perfekt beschrieben, so dass ich alles miterleben und mitfühlen konnte. Und das war teilweise extrem schwere Kost, die nicht leicht zu verdauen war.
Die Geschichte wurde in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Gegenwart um Paulina, die in dem Tagebuch von Luzie liest, und zum anderen in der Vergangenheit um Luzie. Beide Teile gefielen mir sehr gut, wobei der Blick in die Vergangenheit für mich viel berührender und schmerzhafter war, denn die damaligen Schrecken für die Juden wurden äußerst authentisch beschrieben. Mir kamen mehr als einmal die Tränen. Man merkt ganz deutlich, dass die Autorin eine hervorragende Recherche betrieben hat und sich intensiv mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat.
Die Spannung war bestens vorhanden, denn ich war durchgängig gespannt, wie und durch welche Personen diese beiden Stränge miteinander verwoben sind. Das Ende klärte dann alle offenen Fragen und bildete einen prima Abschluss. Allerdings ist die Geschichte für mich mit dem Zuklappen des Buches nicht beendet, denn sie wirkt noch sehr nach und bleibt im Gedächtnis. 

Ein wundervolles Buch, das mich restlos begeistert hat. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 08.03.2019

Spannung, Humor und tolle Ermittler

Kalter Kristall
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Eigentlich wollte Chefinspektor Robert Worschädl mit seiner Frau Karoline nur ein wenig wandern, doch dabei er stößt auf eine verkohlte Frauenleiche. Es stellt sich heraus, dass die Frau eine Prostituierte ...

Eigentlich wollte Chefinspektor Robert Worschädl mit seiner Frau Karoline nur ein wenig wandern, doch dabei er stößt auf eine verkohlte Frauenleiche. Es stellt sich heraus, dass die Frau eine Prostituierte war, die für einen dubiosen Zuhälter gearbeitet hat. Und sie hinterlässt einen minderjährigen Sohn namens Jakub, der jedoch spurlos verschwunden ist. Worschädl und seine Kollegin Sabine Schinagl machen sich sofort auf die Suche nach dem Jungen. Können sie ihn rechtzeitig finden?

Dieser zweite Fall für Worschädl hat mir wieder ausgezeichnet gefallen.
Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm zu lesen und konnte mich direkt ins Geschehen ziehen. Die Beschreibungen waren bildhaft, authentisch und lebendig, so dass ich alles sehr gut verfolgen und miterleben konnte. 
Die Charaktere wirkten durchweg realistisch und ich konnte sie mir gut vorstellen. Die Einblicke in die Privatleben der beiden Ermittler fand ich sehr gelungen und im passenden Umfang. Das rundete die Charaktere perfekt ab und verlieh ihnen Tiefe.
Worschädl hatte ich bereits in seinem ersten Fall sehr liebgewonnen, was sich bei diesem Fall nur bestätigte. Ein richtig toller und sympathischer Protagonist, den man einfach mögen muss. Gerade seine Ecken und Kanten finde ich toll. Und er zauberte mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht.
Auch Sabine Schinagl mochte ich wieder sehr gerne. Sie wurde ebenfalls sehr authentisch beschrieben und bildete mit Worschädl ein perfektes Ermittlerteam, von dem ich nicht genug bekommen kann.
Der Kriminalfall gefiel mir sehr gut, er war bestens durchdacht und dicht gewebt. Er wurde in vielen kurzen Kapiteln präsentiert, die Abwechslung brachten und mich zum stetigen Weiterlesen animierten. Von Beginn an war der Fall spannend, undurchsichtig und in Teilen auch erschreckend und erschütternd. Aber dann auch wieder gespickt mit einem hervorragenden und ansprechenden Humor, bei dem ich viele Male Grinsen oder laut loslachen musste. Eine super Mischung. Ich war sehr gespannt auf die Auflösung, denn ich hatte lange Zeit keine Idee zum Mörder an der Frau und dessen Motiv. Das Ende war stimmig und bildete einen perfekten Abschluss.

Ein absolut lesenswerter Krimi mit Spannung, Humor und tollen Ermittlern. Ich hoffe auf eine Fortsetzung und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Ein sehr schöner Roman

Das kleine Hotel an der Küste
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Die Unternehmensberaterin Andrea Sullivan muss beruflich nach Schottland reisen. Dort soll sie James MacDonald, der ein altes Haus geerbt hat, beratend beim Umbau zu einem Hotel zur Seite stehen. Bald ...

Die Unternehmensberaterin Andrea Sullivan muss beruflich nach Schottland reisen. Dort soll sie James MacDonald, der ein altes Haus geerbt hat, beratend beim Umbau zu einem Hotel zur Seite stehen. Bald fühlen sie sich zueinander hingezogen, doch die Erfahrungen in der Vergangenheit macht es ihnen schwer, sich aufeinander einzulassen.

Dieser wunderschöne Roman hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil las sich flüssig und die Beschreibungen, insbesondere der tollen Umgebung, waren bildhaft und anschaulich. Ich konnte die Landschaft richtig wahrnehmen und fühlte mich dorthin versetzt. Aber auch die Protagonisten wurden gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen.
Bei Andrea war spürbar, dass sie ihre Vergangenheit noch nicht vergessen oder verarbeitet hat und noch darunter leidet. Was genau jedoch geschah, erfährt man erst nach und nach im Laufe der Geschichte. Dementsprechend gespannt war ich.
Äußerst sympathisch von Beginn an war James. Ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen und sehr liebgewonnen. Ich mochte seine fürsorgliche und bedachte Art sehr gerne, die besonders im Umgang mit Andrea hervor kam. 
Sehr schön und dezent wurden die christlichen Werte, die bei diesem Roman eine Rolle spielten, in die Geschichte eingewoben. Auch gab es eine Vielzahl wunderbarer Zitate und Sätze, die zum Nachdenken anregten und mir deshalb im Gedächtnis blieben.
Die Geschichte selbst wurde gut aufgebaut und entwickelte sich schlüssig und nachvollziehbar. Ich hätte mir einen größeren Anteil über das Hotel und den Umbau etc. gewünscht, denn davon bin ich anhand des Klappentextes, des Titels und des Covers ausgegangen. Und es hätte wunderbar in die Geschichte gepasst.

Ein zauberhafter Roman! Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und konnte mich entspannen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Eine spannende Suche nach der Wahrheit

Das Echo der Wahrheit
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Der Multimillionär Joshua Fleischer ist unheilbar erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Vor seinem Tod will er unbedingt eine Sache klären, die ihn beschäftigt: Ist er in den Mord an einer jungen ...

Der Multimillionär Joshua Fleischer ist unheilbar erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Vor seinem Tod will er unbedingt eine Sache klären, die ihn beschäftigt: Ist er in den Mord an einer jungen Frau verwickelt, mit der er vor vielen Jahren einen Abend in Paris verbracht hat? Seine Erinnerungen sind nur bruchstückhaft, deshalb bittet er den Psychiater Dr. James Cobb, ihm bei seinen Erinnerungen per Hypnose zu helfen, denn die Wahrheit soll endlich ans Licht kommen.

Dies war mein erstes Buch dieses Autors, aber es wird nicht das letzte sein, denn die Geschichte hat mich fasziniert und gefesselt.
Der Schreibstil ließ sich sehr flüssig lesen, so dass ich keine Probleme hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Die Geschehnisse wurden gut beschrieben, so dass ich mir alles vorstellen und miterleben konnte. Teilweise musste ich mich aber sehr konzentrieren, um den Überblick behalten zu können.
Die Geschichte war hervorragend konstruiert, denn es gab immer wieder eine neue Sicht auf die Dinge, die damals geschahen. Da kam ich sehr ins Grübeln, was denn nun Wirklichkeit ist und was Fiktion.
Die Spannung wurde bereits mit dem fesselnden Prolog erzeugt, der einen Rückblick auf Joshua und die damalige Nacht zeigt. Das fand ich wahnsinnig atmosphärisch. Aber auch im weiteren Verlauf des Buches hielt sich die Spannung sehr gut und ich war neugierig, wie die Geschichte ausgehen wird.
Leider wurde die fortschreitende Geschichte dann immer verworrener und auch die Anzahl von Personen stieg immer weiter an, was ich etwas störend empfand, da es meinen Lesefluss behinderte.

Ein spannendes Buch, das mich trotz Kritik überzeugen konnte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Tolle Mischung aus Spannung und Humor

Venuswalzer
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Seit Wochen muss Stella fürchterlichen Baulärm ertragen. Aber noch schlimmer ergeht es ihrer Kundin Ruby, die ständig den Übergriffen eines Handwerkers ausgesetzt ist. Dann stürzt ausgerechnet  dieser ...

Seit Wochen muss Stella fürchterlichen Baulärm ertragen. Aber noch schlimmer ergeht es ihrer Kundin Ruby, die ständig den Übergriffen eines Handwerkers ausgesetzt ist. Dann stürzt ausgerechnet  dieser Handwerker vom Baugerüst. Nach einem Unfall sieht es nicht aus und Ruby gerät unter Verdacht. Doch Stella ist überzeugt, dass Ruby unschuldig ist und geht der Sache auf den Grund.

Dies ist nach “Planetenpolka” bereits der zweite Band um Stella Albrecht. Obwohl ich den ersten Band (noch) nicht kenne, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte samt Personen hineinzufinden.
Den Schreibstil empfand ich flüssig und spritzig. Aufgrund der bildhaften Beschreibungen sowohl der Personen als auch der Umgebungen und Szenen hatte ich alles sehr gut vor Augen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn ich fühlte mich mittendrin in dem munteren und spannenden Geschehen.
Die Charaktere wirkten authentisch und hatte ihre Eigenschaften, aufgrund dessen ich sie gut auseinander halten konnte. Sehr gut gefielen mir die Kabbeleien zwischen Stella und dem Kommissar Arno, wirklich herrliche Situationskomik.
Aber neben dem herrlichen Humor gab es auch Spannung, denn es musste ja der Anschlag auf den Maler Kevin aufgeklärt werden. Und das ist gar nicht so einfach, denn es gab falsche Fährten und mehrere Verdächtige. Ich konnte Miträtseln und mich auf falsche Spuren führen lassen. Der wahre Täter zeichnete sich gegen Ende hin ab, was mich aber gar nicht gestört hat. Ich hatte trotzdem prima Ermittlungsmöglichkeiten.

Eine unterhaltsame Krimödie, die mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.