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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2019

Ein hervorragender Krimi

Aarauer Finsternis
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Enrico Bianchi, dem neuen Lebensgefährten von Andrina, gehört das Pharmaunternehmen JuraMed. Eines Tages verschwindet ein Mitarbeiter unter mysteriösen Umständen. Dann gerät auch noch Enrico in Gefahr. ...

Enrico Bianchi, dem neuen Lebensgefährten von Andrina, gehört das Pharmaunternehmen JuraMed. Eines Tages verschwindet ein Mitarbeiter unter mysteriösen Umständen. Dann gerät auch noch Enrico in Gefahr. Andrina beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen und muss sich fragen, ob vielleicht ihr ehemaliger Verlobten Marco Feller von der Kripo Aargau etwas damit zu tun hat.

Dieser siebte Fall für Andrina hat mir hervorragend gefallen.
Der leicht und flüssig lesbare Schreibstil konnte mich sofort gefangen nehmen und in die Geschichte ziehen. Ich war von Beginn an gefesselt, denn es ging bereits mit einem spannenden Prolog los, der mich wahnsinnig neugierig auf den weiteren Fortgang der Geschichte machte.
Die Charaktere wurden sehr anschaulich beschrieben und wirkten real. Andrina war mir bereits aus ein paar Vorgängerbüchern bekannt und ich mag sie einfach unheimlich gerne. Ich war sehr gespannt, was sie bei ihren Nachforschungen herausfindet und konnte mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Richtig toll fand ich die Einblicke ins Privatleben, das sich mit jedem Fall weiterentwickelt und mich immer wieder gespannt zurück lässt.
Der Spannungsbogen wurde großartig und gekonnt aufgebaut und hielt sich durchgängig oben. Ich konnte das Buch einfach nicht beiseite legen. Zum Ende hin stieg die Spannung nochmal an, so dass ich gefühlt gar nicht schnell genug lesen konnte. 
Der Plot war hervorragend gestrickt, sehr undurchsichtig und hatte so manch überraschende Wendung parat. Ich hatte viele Möglichkeiten zum Rätseln und Ermitteln, bin aber dennoch nicht auf die wahren Hintergründe gekommen. Ich wurde am Ende, als alles schlüssig aufgeklärt wurde, sehr überrascht, aber auch ganz schön schockiert.

Diese Reihe um Andrina ist absolut lesenswert und wird jeden Krimiliebhaber komplett überzeugen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil um Andrina und bin neugierig, wie es privat bei ihr weitergeht. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Der Spielfreund treibt sein Psychospiel

Psychospiel
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Die Kommissarin Emma Mendel wird zu einem neuen Einsatz gerufen. Ein Mann, der sich selbst „Spielfreund“ nennt, hat mehrere Personen als Geiseln genommen und erschießt zwei von ihnen vor Emmas Augen und ...

Die Kommissarin Emma Mendel wird zu einem neuen Einsatz gerufen. Ein Mann, der sich selbst „Spielfreund“ nennt, hat mehrere Personen als Geiseln genommen und erschießt zwei von ihnen vor Emmas Augen und flieht anschließend. Emma will den Täter unbedingt, benötigt dafür aber die Hilfe ihres Noch-Ehemannes Ben, mit dem sie nicht nur privat sondern auch beruflich ein perfektes Paar gebildet hatte. Gemeinsam versuchen sie, den Killer zu stoppen und geraten dabei selbst in sein Visier.

Der leicht und flüssig zu lesende Schreibstil konnte mich von Beginn an fesseln und mich in die Geschichte ziehen. Dank der bildhaften Beschreibungen fühlte ich mich sofort mittendrin im Geschehen.
Den Plot fand ich prima durchdacht und undurchsichtig, samt interessanter Wendungen, die ich nicht vorausgesehen habe.
Die Spannung wurde bereits zu Beginn sehr gut aufgebaut und hielt sich bei mir durchgängig. Man lernt den Spielfreund und seine perfiden Ideen früh kennen, ohne seine Identität zu kennen. Wer steckt dahinter? Was treibt ihn an? Ich hatte viele Fragen im Kopf, die Antworten darauf erhielt ich aber erst am Schluss, denn selbst konnte ich den Täter und seine Motive nicht entlarven. Seine Ideen und Taten waren durchweg grausig und teilweise auch sehr brutal, was mich aber nicht gestört hat. Ich fand das absolut passend für einen Thriller.
Sehr gelungen fand ich den Aufbau, denn die Kapitel wechselten zwischen den Perspektiven von Emma und Ben, so dass ich in beide einen sehr guten Einblick bekam. Ich mochte auch das Private und Zwischenmenschliche zwischen den Charakteren, weil sie dadurch an Tiefe gewannen und ich sie real empfand.
Mein Kritikpunkt ist das Ende, das zwar total spannend war, aber an der einen und anderen Stelle für mich auch zu konstruiert und unrealistisch. Dennoch wurde am Ende alles aufgeklärt und ich war zufrieden.

Ein spannender Thriller, der mir prima gefallen hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Die Mauer
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Großbritannien schottet sich vor der Außenwelt mit einer Mauer ab. Um diese Mauer zu schützen, muss jeder erwachsene Brite für zwei Jahre Dient auf der Mauer verrichten und diese unter Einsatz seines Lebens ...

Großbritannien schottet sich vor der Außenwelt mit einer Mauer ab. Um diese Mauer zu schützen, muss jeder erwachsene Brite für zwei Jahre Dient auf der Mauer verrichten und diese unter Einsatz seines Lebens gegen Eindringlinge verteidigen. Schaffen es dennoch Eindringlinge hinein, werden die verantwortlichen Verteidiger ins Meer geworfen, was den sicheren Tod bedeutet. Joseph Kavanagh tritt nun seinen Dienst auf der Mauer an. Neben den Kampfübungen und dem Einsatz für sein Land lernt er auch Kameradschaft kennen und seine Einheit wird so etwas wie Familie für ihn. Zu der jungen Hifa fühlt er sich besonders hingezogen.

Das Cover, das ich sehr interessant gestaltet finde, sowie der Klappentext haben mich dazu gebracht, dieses Buch lesen zu wollen.
Die Geschichte bzw. Dystopie spielt in der Zukunft und der Klimawandel hat die Welt verändert. Der Meeresspiegel steigt, die Erderwärmung nimmt zu und es gibt Flüchtlingsströme. Mittendrin ein Land, dass sich schützen will. Das alles sind Veränderungen, die nicht abwegig sind beim Blick in die Gegenwart. Insofern ist die düstere und trostlose Atmosphäre, die dieser Roman beinhaltet und vermittelt, sehr realistisch. Im Buch wird jedoch nicht weiter darauf eingegangen, wie es zu diesen Umständen kam. Natürlich sollte es jedem bewusst sein, was die heutigen Handlungen in der Zukunft auslösen, dennoch hätte ich mir da mehr Details gewünscht, insbesondere auch zu der Welt, wie sie nun aussieht mit Wasser und Ödnis. Diese Zeichnung fehlte mir für das bessere Verständnis sowie die Bildhaftigkeit und Tiefe der Welt.
Joseph war ein Protagonist, der mir leider das ganze Buch über ziemlich fremd blieb. Ich konnte mich nicht richtig in ihn hineinversetzen, ihn nicht verstehen und deshalb auch nicht wirklich mit ihm mitfühlen. Das lag sicherlich daran, dass mir Details und Beschreibungen der Vergangenheit und der aktuellen Welt fehlten.
Die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an. Was kann man selbst tun, um solch eine Zukunft zu verhindern? Eine Zukunft, die ich hier sehr trost- und hoffnungslos empfunden habe. Dies wäre mit mehr Details und Hintergrundinfos sehr viel intensiver gelungen. So empfand ich alles leider zu oberflächlich.

Eine gute Dystopie, die hinsichtlich des aktuellen Brexit und der Flüchtlingsströme realistisch erscheint. Mir fehlten jedoch Details und Tiefgang, so dass mich der Roman nicht vollständig packen und überzeugen konnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Lesenswert

Allee unserer Träume
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Die 1950er Jahre in Berlin: Ilse Schellhaas hat den Wunsch, Architektin zu werden und die Stadt wieder aufzubauen. Das ist zu der Zeit nicht einfach und Ilse werden viele Steine in den Weg gelegt. Doch ...

Die 1950er Jahre in Berlin: Ilse Schellhaas hat den Wunsch, Architektin zu werden und die Stadt wieder aufzubauen. Das ist zu der Zeit nicht einfach und Ilse werden viele Steine in den Weg gelegt. Doch sie hat ihr Ziel vor Augen und lässt sich auch von ihrem Ehemann, der ihre Entwürfe als seine ausgibt, nicht unterkriegen. Sie will um eine freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Durch den gut zu lesenden und sehr bildhaften Schreibstil hatte ich gute Bilder vor Augen, sowohl von der Umgebung als auch von den Personen.
Die Charaktere empfand ich sehr authentisch und der damaligen Zeit entsprechend. Auch das Berlin der Nachkriegszeit wurde echt und eindrucksvoll gezeichnet. Ich fühlte mich in die damalige Zeit versetzt und konnte dem Geschehen sehr gut folgen.
Ilse war eine sehr sympathische junge Frau, die mutig und stark für sich selbst und ihre Träume einstand und sie durchzusetzen versuchte. Die Niederlagen, so hatte ich das Gefühl, spornt an sie nur noch mehr an. Das fand ich sehr bewundernswert. 
Der Plot war interessant überlegt und beschrieben und ich war gespannt, was alles geschieht und wie sich Ilses Weg gestaltet. Insofern war eine gute Spannung vorhanden. Gut gefiel mir der Aufbau des Buches mit den Überschriften und den Jahreszahlen, denn dadurch konnte ich die Erzählungen gedanklich bestens ordnen. Ein paar Stellen gab es jedoch, die ich etwas zu langatmig fand.

Ein interessanter und spannender Roman um eine junge und mutige Architektin, der mir gut gefallen hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Ein gelungener und spannender Auftakt

Tiefe Stille
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Die glücklich verwitwete Maria reist zu einem Krimiwettbewerb an den Schliersee. Dort lernt sie Leon und Christof kennen, mit denen sie den von der Jury gestellten Mordfall lösen soll. Schnell finden sie ...

Die glücklich verwitwete Maria reist zu einem Krimiwettbewerb an den Schliersee. Dort lernt sie Leon und Christof kennen, mit denen sie den von der Jury gestellten Mordfall lösen soll. Schnell finden sie die Leiche und machen sich an die Beweissicherung. Doch dann geraten sie plötzlich in einen echten Kriminalfall, bei dem Sie aber nicht die Ermittler sind sondern in Gefahr geraten. Die Ermittlungen führt der junge Kriminalhauptkommissar Lukas Zieringer, der nach einer Pause einen Neustart auf dem Land wagt. Die Ermittlungen führen ihn und sein Team in die Tiefen eines stillgelegten Bergwerks.

Dieser Krimi hat mir außerordentlich gut gefallen. Er ließ sich wunderbar flüssig lesen und war dabei sehr spannend und fesselnd. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen.
Die Charaktere wurden sehr lebensecht und sympathisch beschrieben. Insbesondere Maria mochte ich von Anfang an sehr gerne, denn sie hat ziemlich unter ihrem Mann gelitten und kann nun ihr neues Leben in vollen Zügen genießen. 
Alle Personen waren entsprechend ihrer Rollen prima charakterisiert, so dass ich sie mochte oder nicht. Toll fand ich auch die alten Bergwerksleute, allen voran Herrn Schmiedl. Wirklich großartig gelungen. Und Lukas habe ich bei den Ermittlungen sehr gerne begleitet und ihm die Daumen gedrückt, dass er den Fall lösen kann.
Der Plot war prima durchdacht und mit einem sehr interessanten Setting versehen. Die Spannung war durchgängig vorhanden und stieg am Ende nochmal ordentlich an. Es gab auch einige unvorhersehbare Wendungen, mit denen ich gar nicht gerechnet habe und die mich dementsprechend überrascht haben. Die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar und ließ bei mir keine Fragen offen.

Ein richtig toller und packender Krimi, den ich absolut empfehlen kann. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und vergebe 5 von 5 Sternen.