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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2019

Ein richtig toller Liebesroman

Bis sich unsere Wege wieder kreuzen
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Susanna tut alles für ihre Ehe mit Stefan und kümmert sich sogar um ihre pflegebedürftige Schwiegermutter. Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse stellt sie komplett hinten an. Kein Wunder, dass sie immer ...

Susanna tut alles für ihre Ehe mit Stefan und kümmert sich sogar um ihre pflegebedürftige Schwiegermutter. Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse stellt sie komplett hinten an. Kein Wunder, dass sie immer wieder in Erinnerungen an eine zufällige Begegnung vor zehn Jahren schwelgt. Dort lernte sie bei einer Zugfahrt die alte Dame Anna und den jungen Mann Emilio kennen. Emilios Charme und seine Leidenschaft für Literatur hat sie nie vergessen. Und dann kreuzen sich die Wege von Susanna und Emilio tatsächlich wieder.

Dieser Roman war unglaublich schön und hat mir richtig gut gefallen.
Der leicht zu lesende Schreibstil konnte mich sofort packen und in die Geschichte ziehen. Ich mochte nicht mehr aufhören zu lesen, so schön und fesselnd war das Buch.
Die Protagonisten wurden ausgezeichnet charakterisiert und bildhaft beschrieben, so dass ich sie entweder sofort liebte oder zum Teufel schicken wollte.
Susanna tat mir in ihrer Ehe mit Stefan wahnsinnig leid. Sie hat sich so sehr bemüht und sich selbst dabei total zurückgestellt und wurde trotzdem sehr schlecht von ihrem Mann und der Schwiegermutter behandelt. Ihr fehlte einfach der richtige Anstoß, sich aus dieser Beziehung zu lösen.
Ich konnte mit Susanna und Emilio mitfühlen und mithoffen und habe beiden von Herzen gewünscht, dass sie endlich zueinander finden. Ich fand es wunderschön beschrieben, wie die beiden sich nach Jahren wiedersehen und welche Gefühle sie füreinander haben. Das war total romantisch und brachte mich zum Träumen.
Der Autorin ist es gelungen, die unterschiedlichen Gefühle hervorragend und authentisch darzustellen, so dass sie direkt bei mir ankamen und ich alles perfekt miterleben konnte, auch die traurigen Momente. Und das Buch zeigt auf, dass man viel mehr auf sein Herz hören sollte.

Ein emotionaler Liebesroman, der mich sehr berührt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Tiefgründig und bewegend

Die Antwort auf Vielleicht
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Adam arbeitet bei einem Taxiunternehmen als Fahrer eines sogenannten „Krebstaxis“. Er fährt täglich die unterschiedlichsten Menschen zu ihrer Chemotherapie und wieder nach Hause. Dass er sich in eine der ...

Adam arbeitet bei einem Taxiunternehmen als Fahrer eines sogenannten „Krebstaxis“. Er fährt täglich die unterschiedlichsten Menschen zu ihrer Chemotherapie und wieder nach Hause. Dass er sich in eine der Patientinnen verliebt, hat er nicht geplant, und doch geschieht es bei Jessi – jung, schön und sterbenskrank. Jessi hat vielleicht nur noch wenige Wochen zu leben, doch diese Zeit will Adam ihr so schön wie möglich machen. Während er ihr ihren größten Wunsch erfüllen will, erkennt er, dass er seinen eigenen Traum vielleicht nicht ewig aufschieben sollte, denn plötzlich kann es zu spät sein.

Wow, dieser Roman hat mich unglaublich tief berührt. Und er bleibt im Gedächtnis und wirkt noch lange nach. Und das alles ohne kitschig zu sein.
Der Schreibstil war einnehmend und packend, aber ohne Effekthascherei, einfach ehrlich, authentisch und lebendig. Ich war von Beginn an völlig fasziniert von der Geschichte und mochte das Buch am liebsten gar nicht mehr beiseite legen. Das lag sicherlich auch daran, dass der Autor, der sonst unter anderem Namen Thriller schreibt, hier seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse hat einfließen lassen.
Dass es solche Krebstaxis gibt, war mir bisher nicht bewusst, denn glücklicherweise hatte ich bisher im engen Umfeld noch keine Krebserkrankung. Aber die Idee finde ich positiv, denn dadurch ist auch der Krebspatient vielleicht etwas entspannter, wenn der Fahrer nicht ständig wechselt und zudem zuverlässig da ist.
Die Thematik an sich ist sehr traurig und ich musste an vielen Stellen auch sehr weinen. Dennoch hat es der Autor geschafft, dass mich die Geschichte nicht bedrückte und runterzog, sondern dass ich sie trotzdem unterhaltsam und mit einer angenehmen Lockerheit erzählt empfand. Dazu trugen insbesondere die vielen humorvollen Szenen bei, die mich grinsen und lachen ließen.
Die Charaktere waren großartig beschrieben, sehr authentisch und lebensecht. Ich war in der Lage, mich in sie hineinzuversetzen, ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen und vor allem mit ihnen mitzufühlen. Das hat mich wirklich begeistert.
Aber nicht nur die Hauptprotagonisten, sondern auch die vielen Nebencharaktere gingen mir zu Herzen. Dazu gehörten auch andere Krebspatienten, die Adam fuhr und an deren Umgang mit der Erkrankung er teilhatte. Das zeigte, wie wichtig doch der Humor ist, insbesondere als Krebspatient. Das waren teils herrlich skurrile Szenen mit trockenem und bissigem Humor.
Die Verbindung zwischen Adam und Jessi war wahnsinnig gefühl- und verständnisvoll. Jessi war unglaublich tapfer und hat gekämpft, das musste sie schon für ihre kleine Tochter. Ihre Art im Umgang mit ihrem Krebs ließ mich teilweise fast vergessen, dass sie todkrank ist und am Ende vielleicht sterben wird. Bis zum Ende habe ich für sie auf ein Wunder gehofft.
Das Buch regt aber auch zum Nachdenken an. Wie viel Zeit bleibt einem selbst noch? Gibt es Träume, die man selbst aufschiebt und die man vielleicht endlich mal angehen sollte?

Dieses Buch kann ich zu einhundert Prozent empfehlen! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Emotionen
  • Humor
  • Figuren
Veröffentlicht am 13.02.2019

Spannend und mitreißend

Ich weiß, wo sie ist
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Zehn Jahre ist es her, dass Francines Tochter Autumn entführt wurde. Bis heute gibt es keine Spur von ihr. Doch dann erhält Francine einen Zettel, auf dem „Ich weiß, wo sie ist“ steht. Kurz darauf steht ...

Zehn Jahre ist es her, dass Francines Tochter Autumn entführt wurde. Bis heute gibt es keine Spur von ihr. Doch dann erhält Francine einen Zettel, auf dem „Ich weiß, wo sie ist“ steht. Kurz darauf steht das Mädchen Lena vor ihrer Tür und sagt, dass der Zettel von ihr kam. Sie weiß viel über Autumn und erzählt Francine, dass Autumn in einem Haus im Wald gefangen gehalten wird. Ist sie wirklich noch am Leben? Kann Francine es schaffen, sie zu finden?

Ein starkes Thriller-Debüt, das mir sehr gut gefallen hat.
Der Schreibstil war fesselnd und mitreißend und dabei sehr flüssig und zügig lesbar. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und war total gespannt, wie es ausgeht.
Die Charaktere wurden gut und anschaulich beschrieben. Francine als Mutter, deren Tochter spurlos verschwand, hatte mein tiefes Mitgefühl. Es war nachvollziehbar, wie sehr sie litt. Doch die Hoffnung, dass Autumn noch lebt, hat sie nie aufgegeben. Als sie sich im Alleingang auf sie Suche nach ihrer Tochter begab und immer weiter zu den wahren Hintergründen der Entführung vordrang, konnte ich hervorragend mit ihr mitfiebern. Ich fand ihre Entwicklung in der Geschichte toll dargestellt und habe sie für ihren Mut bewundert. Allerdings gab es auch Szenen, die ich etwas unrealistisch fand, denn sie begab sich durchaus in sehr gefährliche Situationen, und das ganz alleine.
Der Plot war sehr gut durchdacht und bot interessante Wendungen. Die Grundthemen wie Kindesentführung, Missbrauch, Misshandlungen und Brutalität waren sehr schwere Aspekte, die mich richtig betroffen machten. Ich musste viele Male schwer schlucken.
Die Spannung wurde super aufgebaut und hielt bei mir durchgängig an. Das actionreiche Ende bot einen Showdown, bei dem die Spannungskurve nochmal richtig anstieg.
Das Ende war recht offen und ließ einige Fragen unbeantwortet, was mir nicht so gut gefiel.

Ein spannender und mitreißender Thriller, der mir insgesamt sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Hat mich nicht komplett überzeugt

H.O.M.E. - Das Erwachen
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Die 17-jährige Zoe ist an der H.O.M.E. Akademie und wird dort für eine besondere Mission ausgebildet, ebenso wie ihre große Liebe Jonah. Doch dann wacht sie in einem heruntergekommenen Krankenhaus auf. ...

Die 17-jährige Zoe ist an der H.O.M.E. Akademie und wird dort für eine besondere Mission ausgebildet, ebenso wie ihre große Liebe Jonah. Doch dann wacht sie in einem heruntergekommenen Krankenhaus auf. Die fremden Menschen, unter ihnen auch Zoes Eltern, erzählen ihr, dass sie zwölf Jahre im Koma gelegen habe. Und auch die Welt, die sie dann kennen lernt, ist ganz anders, als die ihr bisher bekannte. Hat Zoe nur geträumt?

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich das Cover und der Klappentext sehr angesprochen haben.
Das Buch war leicht verständlich geschrieben und ließ sich sehr zügig lesen, so dass ich gut ins Geschehen fand. Allerdings gab es zwischendurch auch ein paar Längen, bei denen für meinen Geschmack zu viel Drumherum erzählt wurde.
Die Idee dieser Dystopie gefiel mir sehr gut und hielt mich am Buch fest. Ich war neugierig, wie sich die Geschichte entwickelt und wie sie ausgeht. Die so richtig fesselnde Spannung blieb allerdings aus.
Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Zoes Sicht erzählt und beginnt nach einem kurzen Blick in die Akademie damit, dass Zoe im Krankenhaus erwacht und sich fragt, ob sie ihr bisheriges Leben in der Akademie, wo sie zu den Erfolgreichsten gehörte und es ihr gut ging, nur geträumt hat. In ihrem jetzt neuen Leben in Berlin herrscht Wasserknappheit und auch sonst ist das Leben ganz anders und schwieriger. Sie macht sich auf die Suche nach Antworten. Zwischendurch gibt es dann immer wieder interessante Einblicke in ihr Leben in der Akademie.
Die Art, diese Geschichte zu erzählen, war grundsätzlich gut gewählt und gefiel mir. Leider gab es einige Dinge im Laufe der Geschichte, die ziemlich unlogisch waren und mich stutzen ließen. Auch wurde für meinen Geschmack zu wenig auf die Zustände der Wasserknappheit sowie deren Entstehung und Folgen eingegangen. Davon hätte ich gerne viel mehr gelesen, um gedanklich so richtig in diese Zustände eintauchen zu können.
Das Ende bietet dann einen gut gesetzten Cliffhanger, der neugierig auf den Folgeband macht. Auch wenn mich dieser Teil nicht vollends überzeugt hat, bin ich dennoch gespannt auf die Fortsetzung.

Eine interessante Dystopie mit prima Ansätzen, aber auch einigen Längen und Schwächen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Ein wunderschöner Roman

Die Sommer meines Lebens
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1937 verbringt die junge Ella einen Sommer an der französischen Atlantikküste und lernt dort den Franzosen Christophe kennen und lieben. Im darauffolgenden Jahr bricht der Krieg aus und Christophe wird ...

1937 verbringt die junge Ella einen Sommer an der französischen Atlantikküste und lernt dort den Franzosen Christophe kennen und lieben. Im darauffolgenden Jahr bricht der Krieg aus und Christophe wird zur Armee eingezogen. Dann erreicht Ella eine schreckliche Nachricht, die ihre gemeinsamen Zukunftspläne zunichtemachen.
2014 bittet Ella ihre Tochter Kendra darum, ihre allmählich verloren gehenden Erinnerungen aufzuschreiben. Ella hat eigentlich mit ihrem eigenen Leben genug zu tun, denn ihr Sohn ist Autist und um ihre Ehe steht es nicht zum Besten. Doch das Leben ihrer Mutter fasziniert sie mit jedem Stückchen Wissen immer mehr.

Ein wundervoller, tiefgründiger und warmherziger Roman, der mir richtig gut gefallen hat.
Der Schreibstil war bildhaft und lebendig, so dass ich die ganze Geschichte sehr real miterleben konnte.
Die Charaktere wurden authentisch beschrieben und detailliert ausgearbeitet, so dass ich sie schnell liebgewonnen und sie gerne begleitet hatte. Ich war in der Lage, sie zu verstehen und mit ihnen mitzufühlen. Besonders Ellas Leben bzw. ihre Erinnerungen fand ich sehr schön und berührend erzählt. Auch Kendra, wie sie sich aufgrund der Geschichte ihrer Mutter mit ihrem eigenen Leben auseinandersetzte, fand ich sehr lesenswert, das trat für mich jedoch ein ganz klein wenig in den Hintergrund gegen Ella.
Die Geschichte wurde in zwei Zeitebenen erzählt. Ich fand es unglaublich fesselnd, sowohl in die Vergangenheit von Ella einzutauchen als auch die Auswirkungen von Ellas Vergangenheit auf Kendra mitzuerleben. Darüber habe ich völlig die Zeit vergessen.

Eine sehr gefühlvolle und bewegende Geschichte, die von mir eine klare Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen bekommt.