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Veröffentlicht am 06.02.2019

Ein guter Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht

Morgan`s Hall
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1938: John Morgan ist der Erbe einer großen Plantage in Amerika. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss reist er gemeinsam mit seinem Freund Dickie nach Europa, wo sie in Wien die Halbjüdin Isabelle kennenlernen, ...

1938: John Morgan ist der Erbe einer großen Plantage in Amerika. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss reist er gemeinsam mit seinem Freund Dickie nach Europa, wo sie in Wien die Halbjüdin Isabelle kennenlernen, die prompt beiden den Kopf verdreht. Sie verhelfen Isabelle zur Flucht und John zwingt sie, ihn nach Morgan`s Hall zu begleiten. John kettet Isabelle regelrecht an sich und zwingt sie zur Heirat, obwohl Isabelles Herz für Dickie schlägt.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil die Beschreibung eine interessante und komplexe historische (Familien-)Geschichte versprach. Auch das Cover ist unglaublich toll gestaltet und fördert die Neugier auf das Buch.
Der Schreibstil ließ sich hervorragend lesen und ich hatte keine Probleme, den Abläufen zu folgen. Die verschiedenen Perspektiven gaben gute Einblicke in die unterschiedlichen Personen und deren Gefühlswelten und ich konnte sie gut auseinanderhalten. Allerdings war mir leider kein einziger Charakter wirklich sympathisch, so dass ich keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Viele ihrer Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen.
Von Isabelle war ich sehr häufig genervt und ihre gemeine und egoistische Art mochte ich überhaupt nicht. Genauso ging es mir mit John und seinen Besitzansprüchen gegenüber Isabelle. Das hat mich manchmal fast wütend gemacht. Und für Dickie schien alles andere wichtiger als John und Isabelle, die ja immerhin auf ihn gewartet hat. Ich fand es wirklich schade, dass es keinen Charakter gab, den ich richtig gerne mochte. Insbesondere von Isabelle hätte ich mir diese „Rolle“ gewünscht.
Trotz meiner Kritikpunkte an den Charakteren bzw. der fehlenden Sympathie zu ihnen muss ich sagen, dass es der Autorin wirklich hervorragend gelungen ist, eine große Bandbreite an Gefühlen bei mir hervorzurufen, was keineswegs selbstverständlich ist. Dafür gibt es von mir ein großes Lob. Und vielleicht ist es hier einfach so, dass es keinen liebenswerten Charakter gibt oder geben muss.
Die Geschichte an sich fand ich interessant und spannend, gerade weil sie über einen langen Zeitraum von fast zwanzig Jahren spielte. Das gab einen umfassenden Eindruck. Auch den Blick auf die Plantage mochte ich.
Das Ende hat einen spannenden Cliffhanger, so dass ich schon gespannt auf den zweiten Teil bin.

Ein guter Auftakt der Familiensaga, der von mir 4 von 5 Sternen erhält.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Charme, Spannung und Witz

Die Melodie des Mörders
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In der Vorweihnachtszeit ist Pfarrer Jasper Johnson mit den Proben zu dem Krippenspiel beschäftigt, als es plötzlich einen Toten gibt. Der Organist Clifford St. Claire ist gewaltsam zu Tode gekommen. Jasper ...

In der Vorweihnachtszeit ist Pfarrer Jasper Johnson mit den Proben zu dem Krippenspiel beschäftigt, als es plötzlich einen Toten gibt. Der Organist Clifford St. Claire ist gewaltsam zu Tode gekommen. Jasper bittet seinen Freund, den Tanzlehrer Colin Duffot, um Hilfe bei der Aufklärung des Mordes. Die Spuren führen zu einer Künstlerkommune aus den Neunzigerjahren, der das Mordopfer sowie viele Verdächtige angehört haben.

Ein wunderbarer und unterhaltsamer Krimi!
Der sehr angenehm und flüssig zu lesende Schreibstil ermöglichte mir einen problemlosen Einstieg in dieses Buch. Obwohl es bereits der vierte Band der Colin-Duffot-Reihe war und ich die Vorgängerbücher nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme, mich in die Personen und Zusammenhänge einzufinden. Ich fühlte mich so hervorragend unterhalten, dass ich mir die drei vorherigen Bücher bereits gekauft habe.
Die Beschreibungen und Dialoge boten eine tolle Mischung aus Spannung und Humor, gepaart mit ganz viel Charme. Dadurch bekam das Buch eine wohltuende und erheiternde Leichtigkeit, die mir sehr gut gefiel.
Colin Duffot fand ich unglaublich sympathisch. Er besaß eine richtig gute Auffassungs- und Beobachtungsgabe, so dass er kleine Details bemerkte, die unter anderem für die Lösung des Falles wichtig waren. Aber auch seine Menschlichkeit und Empathie, wie z. B. der kleinen Mady gegenüber, waren einfach nur liebenswert. Toll fand ich auch Einblicke in sein Privatleben, denn das machte ihn menschlich und greifbar.
Aber nicht nur Colin war toll beschrieben, sondern auch alle anderen Charaktere. Jeder hatte seine speziellen Eigenarten, durch die ich sie klar auseinanderhalten konnte und sie auch deutlich vor Augen hatte. Sehr ans Herz gewachsen ist mir die kleine Mady, die Colin tatkräftig zur Seite stand. Ein ganz zauberhaftes Mädchen.
Der Kriminalfall war prima durchdacht. Ich konnte miträtseln und mitermitteln, wer der Täter sein könnte und was die frühere Künstlerkommune damit zu tun hat. Auf den Täter und seine Beweggründe für die Tat bin ich allerdings bis zum Ende nicht selbst gekommen. Das Ende war dann schlüssig und bildete einen perfekten Abschluss.

Ein hervorragendes Lesevergnügen! Ich freue mich auf den nächsten Band, den ich auf jeden Fall lesen werde. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Gelungener Plot, hätte aber spannender sein können

Deine letzte Lüge
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Anna leidet schwer unter dem Verlust ihrer Eltern. Vor einem Jahr hat sich ihre Mutter Caroline das Leben genommen, auf die gleiche Weise wie ihr Mann kurz Zeit vorher. Die Beweggründe ihrer Eltern kennt ...

Anna leidet schwer unter dem Verlust ihrer Eltern. Vor einem Jahr hat sich ihre Mutter Caroline das Leben genommen, auf die gleiche Weise wie ihr Mann kurz Zeit vorher. Die Beweggründe ihrer Eltern kennt Anna nicht, es gab noch nicht einmal Andeutungen für die Selbstmorde. Sie fragt sich also immer wieder, was ihre Eltern in den Tod getrieben hat. Eines Tages erhält sie einen mysteriösen Hinweis, der sie dazu bringt, die Selbstmorde zu hinterfragen. Sie stößt auf Lügen und Ungereimtheiten und fühlt sich beobachtet. Kann sie die Wahrheit herausfinden?

Ich war auf diesen Psychothriller sehr gespannt, da ich von der Autorin auch die ersten beiden Bücher gelesen hatte.
Der Schreibstil war gut verständlich und ich konnte der Geschichte bestens folgen.
Die Charaktere wurden gut beschrieben und ich habe einigen nicht so ganz getraut und mich gefragt, ob sie mehr wissen, als sie Anna erzählen.
Mein liebster Charakter war der ältere Polizist Murray, der sich auf eigene Faust in die Nachforschungen kniete. Er wirkte sehr ruhig, überlegt, erfahren und intelligent. Toll fand ich die Einblicke in sein Privatleben mit seiner Ehefrau Sarah, die schwer krank war, ihn aber auch bei seinen Überlegungen unterstützte. Da gab es auch Situationen, die mich sehr bewegten und mir unwahrscheinlich nahe gingen.
Die Story fand ich grundsätzlich prima durchdacht und sie hielt auch einige spannende und überraschende Wendungen parat. Was ist mit Annas Eltern geschehen? Haben Sie Selbstmord begangen oder wurden sie umgebracht? Und weshalb? Ich hatte viele Fragen im Kopf, die ich beantwortet wissen wollte.
Auch den Aufbau des Buches fand ich gelungen, denn es gab verschiedene Perspektiven, aus denen ich dem Ganzen folgen konnte, nämlich sowohl Anna als und Murray. Und dann auch noch jemand Unbekanntes, dessen Identität sich erst zum Ende hin zeigt.
Was für mich jedoch das Manko dieses Psychothrillers war, war die Spannung, die sich leider nur langsam aufbaute. Erst zum Ende hin stieg sie enorm an und fesselte mich so richtig. Ich hätte mir allerdings schon viel früher einen höheren Spannungsbogen gewünscht.

Eine interessante Story mit unvorhersehbaren Wendungen und einem überraschenden Ende, jedoch mit einem zögerlichen Spannungsaufbau. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein spannender Auftakt

Blinde Rache
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Mara Billinsky kehrt als Kommissarin zurück nach Frankfurt. Durch ihre raue Art eckt sie bei ihren Kollegen an und wird nur „die Krähe“ genannt. Da ihr niemand etwas zutraut, soll sie sich lieber um kleine ...

Mara Billinsky kehrt als Kommissarin zurück nach Frankfurt. Durch ihre raue Art eckt sie bei ihren Kollegen an und wird nur „die Krähe“ genannt. Da ihr niemand etwas zutraut, soll sie sich lieber um kleine Fälle kümmern. Als eine brutale Mordserie die Stadt erschüttert, sieht Mara ihre Chance gekommen zu beweisen, was in ihr steckt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Doch sie kommt dem Täter gefährlich nah.

Dieser erste Teil der Mara Billinsky Reihe hat mir super gut gefallen.
Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen und dabei spannend und fesselnd, so dass ich sofort in die Geschichte rein fand und nicht mehr vom Buch los kam. Die Beschreibungen der Umgebung, der Personen und der Abläufe waren bildhaft und ich hatte alles richtig gut vor Augen.
Mara Billinsky, genannt „die Krähe“, fand ich unglaublich faszinierend. Sie war ganz anders mit ihren Tattoos und ihrer schwarzen Kleidung, hatte eine ruppige Art, war unangepasst und eckte immer wieder an. Damit hatte sie keinen leichten Stand bei ihren Kollegen. Für mich war sie aber ein erfrischendes und absolut tolles Gesamtpaket und ich fand sie sofort sehr sympathisch.
Der Plot gefiel mir richtig gut. Es gab interessante Wendungen und die Verbindung der einzelnen Morde war lange unklar, so dass ich genug Möglichkeiten zum Überlegen hatte. Die Morde waren brutal und blutig, was mich überhaupt nicht störte, ganz im Gegenteil.
Die Spannung war durchgängig vorhanden und stieg zum Ende dann nochmals an, so wie ich es von einem Thriller erwarte.

Ein starker und spannender Auftakt um Mara Billinsky, der mich dem nächsten Teil entgegenfiebern lässt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein toller Roman

Das Licht in meiner Dämmerung
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Eleonore ist auf der Flucht. Bei einem Überfall wurde ihr Bruder erschossen und sie anschließend entführt. Doch sie kann ihren Entführern knapp entkommen und flüchtet in den Wald. Dort sieht Ethan sie, ...

Eleonore ist auf der Flucht. Bei einem Überfall wurde ihr Bruder erschossen und sie anschließend entführt. Doch sie kann ihren Entführern knapp entkommen und flüchtet in den Wald. Dort sieht Ethan sie, wie sie traumatisiert und verängstigt am Straßenrand kauert. Er nimmt sie mit und bietet ihr Schutz in seinem Zuhause in den Wäldern der Rocky Mountains. Ethan wirkt mit seinem Bart und den langen Haaren sehr mürrisch, doch Eleonore fasst Vertrauen und fühlt sich bald sicher und geborgen bei ihm. Damit, dass zwischen ihnen eine tiefe Zuneigung entsteht, haben beide nicht gerechnet. Besonders Ethan nicht, der seit seiner Kindheit niemandem mehr nahe war. Nun will er Eleonore beschützen – notfalls auch mit seinem Leben.

Der wunderbar leicht zu lesende Schreibstil ermöglichte mir einen perfekten Einstieg in diese fabelhafte Geschichte von Eleonore und Ethan. Die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft, so dass sich in meinem Kopf klare Bilder abzeichneten und ich den Geschehnissen super folgen konnte.
Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, besitzen Tiefe sowie persönliche Eigenarten und wirken absolut menschlich und authentisch.
Eleonore fand ich von Beginn an super sympathisch. Ihre Gefühle wurden spürbar beschrieben und vermittelt, so dass ich perfekt mit ihr mitfühlen konnte.
Ethan mochte ich ebenfalls gleich, wobei er anfangs noch etwas knurrig erschien. Doch es war spürbar, dass sich hinter der Fassade ein toller Mensch versteckt. Ein klein wenig verliebt man sich während des Lesens in ihn.
Die Geschichte wird sowohl aus Eleonores als auch aus Ethans Sicht erzählt. Da die Kapitelüberschrift den jeweiligen Namen trägt, konnte ich gedanklich sehr gut zwischen den beiden hin und her wechseln. Ich mag diese Art der Erzählung, die ein Merkmal dieser tollen Autorin ist, einfach sehr gerne. Als Leser fühlt man sich direkt in der Geschichte drin, bekommt in beide Charaktere einen sehr tiefen Einblick und kann sie bestens verstehen.
Die Spannung war von Beginn an vorhanden und hielt sich bei mir bis zum Ende. Ich war neugierig, wie sich die Geschichte entwickelt und was noch alles geschehen wird.

Ein spannender und emotionaler Roman, den ich unbedingt empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.