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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2018

Ein großartiger und mitreißender Thriller

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Der neueste Fall für die beiden Detektive Robert Hunter und Carlos Garcia führt sie in die Wohnung einer jungen Frau. Das Model wurde auf bestialische Weise ermordet und der Tatort zeigt ein erschreckendes ...

Der neueste Fall für die beiden Detektive Robert Hunter und Carlos Garcia führt sie in die Wohnung einer jungen Frau. Das Model wurde auf bestialische Weise ermordet und der Tatort zeigt ein erschreckendes Blutbad. Der Mörder hat auf dem Körper seines Opfers eine Nachricht hinterlassen, was für Hunter darauf hindeutet, dass dies nicht das erstes Opfer ist. Und schon bald schaltet sich das FBI ein, die dem Täter bereits auf den Fersen sind. 

Wow, die Thriller von Chris Carter um die Profiler Hunter und Garcia haben es einfach total in sich. Und genauso ist es auch wieder in diesem neuesten, dem mittlerweile neunten Fall der beiden Erfolgsermittler.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und fesselnd und konnte mich vom ersten bis zum letzten Satz fesseln und faszinieren. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und war wieder einmal baff, welch einen Sog der Autor erschaffen kann. 
Der Plot war gewohnt brutal, blutig und grausam, und damit genau so, wie ich es bei dieser Reihe erwartet habe. Die Beschreibungen waren sehr detailliert und eingehend, so dass ich die Bilder direkt vor Augen hatte. Das ist wahrlich nichts für empfindsame Leser. Aber wer es blutig und grausam mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. 
Die Spannung wurde konstant auf einem richtig hohen Level gehalten. Der Täter samt Motiv lag lange im Dunkeln, so dass ich als Leser viele Vermutungen anstellen konnte. Und da so ziemlich jedes Kapitel spannend endete, wurde ich so richtig zum Weiterlesen angeheizt. 
Die Charaktere wurden authentisch und anschaulich beschrieben und es gab auch Einblicke ins Private, was ich prima fand. Hunter war gewohnt distanziert, Garcia dafür wieder mit einem lockeren Mundwerk unterwegs, was auch für eine gute Prise Humor sorgte. Ich finde die beiden einfach unglaublich sympathisch und habe die Gedankengänge und die Ermittlungen sehr genossen und sehr gerne verfolgt bzw. miterlebt. 

Ein großartiger und mitreißender Thriller. Ich bin begeistert! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich
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In Ottila McGregors Leben läuft es nicht so wirklich rund. Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef, die ihr nicht gut tut. Sie trinkt viel zu viel, um den Tod ihres Vaters zu vergessen und um zu vergessen, ...

In Ottila McGregors Leben läuft es nicht so wirklich rund. Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef, die ihr nicht gut tut. Sie trinkt viel zu viel, um den Tod ihres Vaters zu vergessen und um zu vergessen, dass sie ihre Schwester im Stich gelassen hat. Dabei möchte sie doch nur verdammt perfekt und furchtbar glücklich sein. Und dann begegnet sie Thales und verliebt sich in ihn.

Dieses Buch hat mich aufgrund des toll gestalteten Covers und des neugierig machenden Klappentextes sofort angesprochen, so dass ich es unbedingt lesen wollte. Allerdings hat mir die sehr ungewöhnliche Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, das Lesen zu Beginn etwas erschwert. Man erfährt die Geschichte anhand von Therapieberichten, E-Mails, SMS, Tagebucheinträgen etc. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, was etwas gedauert hat. Dann fand ich diese Art des Erzählens aber total interessant und faszinierend.
Ottila ist eine problembehaftete Persönlichkeit, die sehr hart zu sich selbst ist. Sie möchte endlich ihr Leben in den Griff bekommen, ihre Alkoholsucht bekämpfen und einfach glücklich werden. Das fand ich sehr positiv von ihr, denn sich seine Probleme einzugestehen und diese auch anzugehen, ist mutig. Da sie das alleine nicht schaffte, begann sie eine Therapie. Ein großes Stück Arbeit lag vor ihr.
Ottilas Probleme und Schwächen machten sie für mich menschlich und ich mochte sie. Sie machte auch mal Fehler, was völlig normal ist. Genau das brachte mich dazu, sie als sehr real und authentisch zu sehen, ein Mensch wie du und ich mit all seinen Macken. Das ist der Autorin prima gelungen.
Neben den überwiegend ernsten Themen wie Alkoholsucht, Depressionen, Selbstvorwürfen, Trauer etc. gab es auch viele humorvolle Szenen, bei denen ich lachen musste. Das heiterte die Geschichte immer wieder gekonnt auf.

Ein Buch, das nachdenklich macht, auch über das eigene Glück, dabei aber auch humorvoll ist. Dieses Buch ist einfach anders und besonders! Ich vergebe 4 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 10.09.2018

Elbspiel

Elbspiel
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Aus Anlass von 125 Jahren Kophusen soll der einstige Fernsehstar Arno Menzinger den Kophusener Jedermann inszenieren. Noch bevor das Vorsprechen beginnt, tauchen zwei mit einem Pfeil durchbohrte Marionetten ...

Aus Anlass von 125 Jahren Kophusen soll der einstige Fernsehstar Arno Menzinger den Kophusener Jedermann inszenieren. Noch bevor das Vorsprechen beginnt, tauchen zwei mit einem Pfeil durchbohrte Marionetten auf. Die daran angebrachten Zitate geben Rätsel auf. Kommissar Philip Goldberg und seine beiden Kollegen Hauke Thomsen und Peter Brandt nehmen sich der Sache an. Doch Hauke ist mit seinen Gedanken mehr bei seiner neuesten Liebe Sophie und Peter, der den Jedermann spielen soll, ist ganz nervös wegen seines Auftritts. Dann taucht eine Leiche auf und plötzlich ist Hauke verschwunden.

Dies ist der dritte Fall für Kommissar Philip Goldberg und seine beiden Kollegen Hauke und Peter. Ich mag dieses Ermittler-Trio einfach unheimlich gerne, so dass mir auch dieser Fall wieder sehr gut gefiel.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und ich konnte gut in die Geschichte starten. Ich musste lediglich am Anfang die Personen gedanklich ordnen, was aber schnell getan war. Dann war ich wieder ganz bei dem Trio angelangt.
Die Charaktere, egal ob Haupt- oder Nebenperson, wurden prima gezeichnet. Sie wurden mit ihren ganz speziellen Eigenarten dargestellt, so dass sie sehr authentisch wirkten. Gerade die Schauspieler wurden so beschrieben, wie ich sie mir vorstellen würde, manchmal eben auch ein wenig überzogen, aber stets passend.
Die drei Ermittler waren mir wieder ganz schnell ans Herz gewachsen. Ich fand es toll, dass es auch wieder private Einblicke gab, die in passendem Umfang eingestreut wurden. Besonders gefiel mir hier der liebeskranke Hauke, mit dem ich so richtig mitfühlen konnte. Er tat mir richtig leid, weil er sich so sehr bemühte, das von Sophie jedoch nicht entsprechend gewürdigt wurde.
Der Kriminalfall war sehr gut durchdacht. Ich hatte sehr viele Fragen im Kopf und war gespannt auf die Auflösung. Meine Vermutungen bezüglich des Täters waren dabei nicht gerade erfolgreich, aber das gefiel mir, denn so wurde ich am Ende ganz schön überrascht.
Die Spannung war das gesamte Buch über präsent, so dass ich immer weiterlesen wollte.

Ein sehr gelungener dritter Fall. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für dieses sehr sympathische Ermittler-Trio! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Die Glücksreisenden

Die Glücksreisenden
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Im Haus Tide steht ein großes Fest an: Inge Boysen wird 80 und ihre Enkeln Inka 18. Zeitgleich hat sich der Komet “Fortune” angekündigt. Diesem außergewöhnlichen Zusammentreffen sieht die ungewöhnliche ...

Im Haus Tide steht ein großes Fest an: Inge Boysen wird 80 und ihre Enkeln Inka 18. Zeitgleich hat sich der Komet “Fortune” angekündigt. Diesem außergewöhnlichen Zusammentreffen sieht die ungewöhnliche Festgesellschaft freudig entgegen und alle machen sich auf, ihr Glück zu suchen, zu finden oder notfalls auch zu erfinden. Oder steht doch der Weltuntergang bevor?

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil das Cover und der Klappentext eine Geschichte voller Glück versprechen.
Der Einstieg gelang mir leider nicht so gut, da es sehr viele Personen gab, die ich erstmal gedanklich ordnen musste, was seine Zeit dauerte. Auch kenne ich das Vorgängerbuch “Wintergäste” leider nicht, zu dem dieses Buch die Fortsetzung darstellt. Den Lesern, die “Wintergäste” bereits gelesen haben, dürfte der Einstieg wesentlich leichter fallen. Von diesen Startschwierigkeiten mal abgesehen fand ich den Schreibstil aber sonst angenehm und gut zu lesen, so dass ich auch recht zügig voran kam.
Die Charaktere wurden sehr schön beschrieben und wirkten sehr authentisch und sympathisch auf mich. Ich konnte sie mir alle prima auf einer Nordseeinsel vorstellen. Allerdings hatte ich einfach manchmal das Gefühl, als wenn mir ein wenig Hintergrundwissen aus dem Vorgängerbuch fehlen würde, um die Charaktere noch besser zu kennen und zu verstehen. Und das obwohl es durchaus auch Rückblicke zum ersten Band gab.
Sehr schön fand ich, dass es zwischendurch auch einige Szenen gab, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Denn insgesamt war die Geschichte doch recht schwermütig und problembehaftet. Damit hätte ich bei dem Titel und dem Verweis zum Glück so gar nicht gerechnet.
Was ich toll fand, war die Atmosphäre der Nordsee. Ich spürte den Wind um die Nase und hörte den Kandis knacken, als der Tee eingegossen wurde. Ich war einfach mittendrin im Nordseefeeling, das die Autorin wunderbar eingefangen und wiedergegeben hat. Das empfand ich als unglaublich schön.

Eine emotionale Familiengeschichte, die mich leider nicht vollständig packen konnte, wohl da ich den ersten Band nicht kannte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Das Geheimnis der Papiermacherin

Das Geheimnis der Papiermacherin
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Nürnberg im Jahr 1621: Die Papiermühle von Annas Familie steht durch ihren Vater kurz vor dem Bankrott, denn er ist immer mehr dem Alkohol verfallen. Doch Anna will die Papiermühle unbedingt retten und ...

Nürnberg im Jahr 1621: Die Papiermühle von Annas Familie steht durch ihren Vater kurz vor dem Bankrott, denn er ist immer mehr dem Alkohol verfallen. Doch Anna will die Papiermühle unbedingt retten und ist auch bereit, die notwendigen Rohstoffe auf nicht ganz legalem Wege zu beschaffen. Ihr Konkurrent Bartholomäus macht ihr allerdings das Leben schwer, denn er will sie um jeden Preis in den Ruin treiben. Und was ist mit seinem Bruder Johann, der plötzlich auftaucht und Anna den Hof macht? Kann sie ihm trauen? Und kann sie die Papiermühle retten?

Dieser historische Roman hat mir prima gefallen. Durch den flüssigen Schreibstil und die bildhaften und detaillierten Beschreibungen kam ich sehr schnell in die Geschichte rein. Ich konnte mich gut ins Jahr 1621 fallen lassen und die Geschichte miterleben.
Die Charaktere empfand ich prima herausgearbeitet und authentisch, da sie mit ihren jeweiligen Eigenschaften versehen waren. Ich konnte sie mir somit gut vorstellen und mir ein Bild von ihnen machen.
Liebgewonnen habe ich Anna, weil sie voller Herzblut für die Papiermühle ihres Vaters kämpfte und diese unbedingt vor dem Bankrott retten wollte. Ich habe mit ihr mitfiebern können, dass sie es schaffen wird.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hat sich das ganze Buch über gehalten, so dass ich die Geschichte auch unbedingt zügig fertig lesen musste. Ich musste einfach wissen, wie es ausgeht.
Wirklich hervorragend fand ich die Beschreibungen zur damaligen Papierherstellung. Das waren ganz tolle Einblicke, die ich fasziniert verschlungen habe. Aber auch die Beschreibungen der damaligen Sitten und Bräuche sowie der allgemein schwierigen Zeiten fand ich sehr gelungen und äußerst lesenswert. Sowas mag ich unheimlich gerne an historischen Romanen, denn es zeigt auch die meist sehr schwierigen Umstände auf und dass die Menschen täglich ums Überleben kämpfen mussten.

Ein toller und faszinierender historischer Roman, den ich empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.