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Veröffentlicht am 05.08.2018

Maktub - es steht geschrieben

Wie die Erde um die Sonne
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Graham und Lucy könnten nicht unterschiedlicher sein. Graham ist ein erfolgreicher Schriftsteller und handelt ausschließlich nach dem Kopf, er lässt keinerlei Gefühle zu. Lucy dagegen trägt ihr Herz auf ...

Graham und Lucy könnten nicht unterschiedlicher sein. Graham ist ein erfolgreicher Schriftsteller und handelt ausschließlich nach dem Kopf, er lässt keinerlei Gefühle zu. Lucy dagegen trägt ihr Herz auf der Zunge. Sie ist ein unglaublich warmherziger und positiver Mensch und lässt jeden an ihren Gefühlen teilhaben. Als die beiden vom Schicksal zusammengeführt werden, spüren sie eine Verbindung zueinander. Doch sie dürfen ihren Gefühlen nicht nachgeben, denn Graham ist verheiratet und wird Vater. Doch die Gefühle zwischen ihnen lassen sich nicht ausstellen, und es wird nicht leichter dadurch, dass sie sich regelmäßig sehen.

Wow, wow, wow. Dieses Buch hat mich unglaublich berührt. Die Geschichte von Graham und Lucy ging ganz tief in mein Herz hinein und ich habe mit ihnen gelitten, gelacht, geliebt, gehofft und geweint. Ein wahres Feuerwerk der Gefühle hat das Buch bei mir ausgelöst. Taschentücher mussten in Reichweite sein.
Lucy ist ein wahnsinnig positiver Charakter, einfach total sympathisch. Sie wird herzerfrischend lebhaft und bunt beschrieben, so dass die Sonne regelrecht um sie herum schien. Doch nicht nur das Positive hat mich beeindruckt, sondern auch ihre Art, wie sie auf Enttäuschungen reagiert hat. Sie hat ihr Herz geöffnet und die Gefühle kamen einfach hinaus. Dazu zählten eben auch Tränen und Schmerz. Ich habe sämtliche Gefühle von ihr hautnah miterleben können.
Graham ist das genaue Gegenteil von Lucy. Sein Herz ist von einer Mauer umgeben und er lässt keinerlei Gefühle zu. In seiner Kindheit muss er ganz furchtbar verletzt worden sein. Zu Beginn weiß man das als Leser noch nicht, doch anhand von Erinnerungseinschüben erfährt man nach und nach, was dazu führte, dass Graham nichts fühlen will. Ich mochte ihn auch von Anfang an, weil ich gleich gespürt habe, dass mehr dahinter steckt. Und auch wenn er seinen wahren Gefühlen keinen Ausdruck geben konnte, so waren diese dennoch in seinen Augen zu sehen. Seine Entwicklung, die er durch Lucy und ihre positive Art, durchmachte, fand ich wundervoll.
Für mich war ab der ersten Begegnung der beiden klar, dass sie zusammengehören. Doch die vertrackten Umstände ließen es nicht zu, dass sie sich aufeinander einlassen können. Ich war wahnsinnig gespannt, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt und ob sie ein Paar werden können. Ich habe somit bis zum Ende mitgefiebert.

Ein wundervoller und hoch emotionaler Roman, der mich tief berührt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 04.08.2018

Witzig und spannend - tolle Mischung

Tot im Winkel
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Das Team der Düsseldorfer Kriminalpolizei, dem auch Paula Pongs angehört, führt am Wochenende in einem einsam gelegenen Hotel im Moor einen Workshop durch. Davon hat Paulas Mutter Cosma Pongs, leidenschaftliche ...

Das Team der Düsseldorfer Kriminalpolizei, dem auch Paula Pongs angehört, führt am Wochenende in einem einsam gelegenen Hotel im Moor einen Workshop durch. Davon hat Paulas Mutter Cosma Pongs, leidenschaftliche Hobby-Krimiautorin, Wind bekommen und mietet sich zeitgleich mit ihren Kollegen und Mitbewohnern dort ein. Als wenn Cosma es geahnt hat, gibt es tatsächlich einen Toten. Der arrogante Profiler Kleinert stürzt an einem lauschigen Abend von seinem Balkon und stirbt, direkt vor Cosmas Füßen. Für Cosma steht sofort fest, dass es sich um Mord handelt. Nun gilt es, den Mörder zu entlarven und dingfest zu machen.

Dies war mein erster Krimi um Cosma Pongs und er hat mir so gut gefallen, dass ich unbedingt mehr von dieser witzig-intelligenten Hobby-Ermittlerin lesen möchte. 
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, bildhaft und humorvoll. Ich konnte mir die Umgebungen, die Personen und die Handlungen sehr gut vorstellen.
Die Truppe um Cosma, allesamt herrlich skurrile Hobby-Autoren samt Kater Alfred, war einfach großartig. Schon mit deren Anreise zum Hotel hatte ich einen Heidenspaß. Alle sind sehr detailliert und mit ihren speziellen Eigenarten beschrieben, so dass ich sie sofort liebgewonnen hatte. Cosma führt die Ermittlungen dieser Truppe quasi an und sie ist äußerst plietsch im Miss-Marple-Stil. Ihre Gedanken zu verfolgen machte großen Spaß und ich musste immerzu laut loslachen oder vor mich hin grinsen.
Aber auch die Polizeigruppe war prima beschrieben. Auch hier hatte jeder seine Eigenart, die hervorragend herausgearbeitet wurde, so dass ich tolle und stimmige Bilder von ihnen im Kopf hatte. Klasse war Walter, Paulas Kollege, der kurz vor einer Backmeisterschaft steht und dessen Gedanken immerzu um neue Tortenkreationen kreisten. Super!
Der Kriminalfall war sehr interessant und spannend. Wer hat den Profiler auf dem Gewissen? Die Autorin hat hier einen sehr verwobenen Plot kreiert, den ich bis zum Ende nicht durchschauen konnte. Hinsichtlich des Täters und seines Motivs habe ich komplett falsch gelegen und wurde am Ende somit mächtig überrascht. Die vielen Fährten und Verdächtigen waren allesamt plausibel und sehr gut durchdacht. Hier wirkte nichts konstruiert oder unrealistisch.

Ein richtig toller und witziger Krimi mit sympathischen Charakteren und einem perfekt inszenierten Plot. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Eine sehr schöne Geschichte

Tanz der Sonne entgegen
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Mona ist klein, hat lockige Haare und ist ein bisschen verrückt. Neben ihrem Jurastudium hat sie begonnen zu bloggen und schreibt dort über alles was sie sieht oder was ihr in den Sinn kommt. Als sie von ...

Mona ist klein, hat lockige Haare und ist ein bisschen verrückt. Neben ihrem Jurastudium hat sie begonnen zu bloggen und schreibt dort über alles was sie sieht oder was ihr in den Sinn kommt. Als sie von einer Sundance-Party hört, will sie unbedingt darüber berichten und geht hin. Dort trifft sie Neal. Er ist groß und selbstbewusst und Mona ist sofort von ihm fasziniert. Obwohl sie eigentlich nie tanzt, wagt sie es mit ihm. Gemeinsam tanzen sie der Sonne entgegen. Mona lässt sich darauf ein, doch sie ist nicht die Einzige, mit der Neal tanzt.

Das wunderschön und warm gestaltete Cover sowie der Klappentext haben mich sofort überzeugt, dass ich dieses neueste Buch von Mela Wagner unbedingt lesen muss. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn die Geschichte ist wunderschön und geht zu Herzen.
Das Buch lässt sich sehr leicht und flüssig lesen und ich konnte sofort ab der ersten Seite in die Geschichte eintauchen und mich fallen lassen.
Die Charaktere sind anschaulich und detailliert beschrieben, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte und sie lebendig empfand.
Mona hat mir richtig gut gefallen, ich fand sie super sympathisch. Sie ist klein und mollig, hat einen wilden Lockenkopf und immer einen frechen Spruch auf den Lippen. Obwohl sie damit das totale Gegenteil ihrer Schwester Rebecca ist, einer erfolgreichen Ballerina, und sie von ihrer Mutter und ihrer Schwester ständig wegen ihres Übergewichts genervt wird, ist sie lebensfroh und lustig. Ihre Veränderung, die sie durch die Begegnung mit Neal durchmacht, gefiel mir sehr gut, denn sie hat gelernt, zu sich zu stehen und ihren eigenen Weg zu gehen. 
Neal ist wahnsinnig attraktiv, gerade weil er ein wenig düster und undurchschaubar ist. Es ist spürbar gewesen, dass irgendetwas in ihm arbeitet, was ihn daran hindert, sich seine Gefühle einzugestehen und sich darauf einzulassen. Ich war mir ganz lange nicht sicher, welche Gefühle er wirklich für Mona hat. Das machte die Geschichte aber gerade spannend, denn ich wusste nicht, wie es ausgehen wird.
Die Geschichte wird sehr schön und lebhaft beschrieben. Ich konnte mit Mona mitfühlen und mit ihr weinen, lachen und lieben. Die Gefühle wurden hautnah und echt transportiert, ohne zu viel oder kitschig zu sein. Einfach toll.

Eine wundervolle Liebesgeschichte, die mir schöne Lesestunden geschenkt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Flussrauschen

Flussrauschen
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Der Journalist Udo Moosbach soll für einen verreisten Freund dessen Hund und Haus hüten. Eines morgens entdeckt er bei einem Spaziergang eine tote Frau. Wer war sie und warum musste sie sterben? Moosbachs ...

Der Journalist Udo Moosbach soll für einen verreisten Freund dessen Hund und Haus hüten. Eines morgens entdeckt er bei einem Spaziergang eine tote Frau. Wer war sie und warum musste sie sterben? Moosbachs Instinkte sind geweckt und er begibt sich auf die Suche nach Antworten. Dabei begegnet er der jungen Obdachlosen Sanna Bergmann, die die Tote kannte. Gemeinsam tauchen sie in die Familiengeschichte der Toten ein und stoßen dabei auf grausame Verbrechen, die lange zurückliegen.

Dieses Buch hat mir gut gefallen, denn es beinhaltet einen undurchsichtigen und erschreckenden Plot.
Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog, der sofort eine Menge Fragen aufwirft und neugierig auf die Geschichte macht.

Der weitere Einstieg gelang mir nicht ganz so gut. Die Beschreibungen der Umgebungen und der Geschehnisse waren äußerst detailliert und bildhaft. Dadurch hatte ich zwar alles sehr gut vor Augen und konnte dem Ganzen bildhaft folgen, jedoch wurde es dadurch auch etwas langatmig. Auch hat die Autorin im ersten Teil recht viel Dialekt verwendet, den ich stellenweise einfach nicht verstanden habe. Da fiel es mir schwer, bei der Geschichte zu bleiben.

Nach dem ersten Drittel änderte sich das dann jedoch und die Geschichte wurde sehr spannend und entwickelte eine regelrechte Sogwirkung auf mich. Ich musste das Buch unbedingt zu Ende lesen um zu erfahren, was dahintersteckt. 
Die Charaktere wurden sehr gut und detailliert beschrieben, das gelang der Autorin wirklich hervorragend. Ich hatte von allen ein klares Bild vor Augen. 
Der Aufbau des Buches ist prima gelungen. Jedes Kapitel beschreibt einen von 6 Tagen und ist mit einer entsprechenden Überschrift versehen. Dadurch war der Ablauf klar strukturiert und ich konnte gedanklich bestens folgen. Zwischendurch gab es verschiedene Rückblicke und Tagebucheinträge, die sich durch eine andere Schriftart klar abzeichneten. Das steigerte die Spannung ordentlich. 
Mir gefielen auch die parallelen Ermittlungen, zum einen von Moosbach und Sanna, zum anderen von der Polizei. Beide sind die Ermittlungen natürlich anders angegangen und haben somit unterschiedlich Aspekte herausgefunden. Für mich als Leser ergaben sich dadurch interessante Verbindungen mit Aha-Effekt. Ich fühlte mich durch beide Einblicke stets ein bisschen im Voraus zu den Ermittlerin. 
Die Hintergründe dieser Geschichte sind unfassbar schrecklich und schockierend, denn es geht um Misshandlungen, Missbrauch und Ausbeute von Schutzbefohlenen. Also alles andere als ein leichtes Thema. 

Ein spannendes Buch, bei dem sich das Durchhalten wirklich gelohnt hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Sehr spannend und atmosphärisch

Ins Dunkel
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Fünf Frauen werden von ihrer Firma im Rahmen einer Teambuildingmaßnahme zu einer Wanderung in den australischen Busch geschickt, nur mit einem Kompass und einer Landkarte ausgerüstet. Am Ende kehren nur ...

Fünf Frauen werden von ihrer Firma im Rahmen einer Teambuildingmaßnahme zu einer Wanderung in den australischen Busch geschickt, nur mit einem Kompass und einer Landkarte ausgerüstet. Am Ende kehren nur vier Frauen zurück. Alice wird vermisst und keine der anderen Frauen kann sagen, wohin Alice gegangen ist oder was mit ihr geschah. Der Ermittler Aaron Fall beginnt, nach Alice zu suchen. Er muss sie unbedingt finden, denn sie ist eine wichtige Informantin in einem Fall der Geldwäsche für ihn. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die Wildnis. 

Dieser Thriller hat mir richtig gut gefallen, denn er ist außerordentlich atmosphärisch und spannend. Die Autorin konnte mich mit ihrem bildhaften und fesselnden Schreibstil von der ersten Seite an gefangen nehmen. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr beiseite legen, bis ich es fertig gelesen hatte. 
Die Beschreibungen der Umgebung und der Wildnis sowie des Klimas kamen einfach super bei mir an. Ich konnte mir alles perfekt vorstellen und fühlte mich mittendrin im Geschehen. 
Die Spannung wurde bereits mit dem Prolog perfekt aufgebaut und hielt sich das gesamte Buch über. Zum Ende stieg die Spannung dann noch mehr an. 
Die Protagonisten wurden sehr anschaulich beschrieben. Die jeweiligen Charaktereigenschaften wurden prima und vielschichtig herausgearbeitet. Sie wirkten dadurch sehr authentisch und real. 
Der Plot gefiel mir ausgesprochen gut. Die Spannungen, die innerhalb der Frauengruppe herrschten, ließen mein Misstrauen wachsen. Konnte es wirklich sein, dass keine mitbekommen hat, was mit Alice geschah? War eine von ihnen Schuld am Verschwinden von Alice? Oder sogar mehrere? Fragen über Fragen, die mich immerzu antrieben, weiterzulesen. 
Den Aufbau bzw. die Erzählweise der Geschichte fand ich super, denn es gibt zwei Erzählstränge. Zum einen liest man von dem inzwischen vergangenen Weg, den die Frauen gegangen sind und wie sich die Frauen entwickelten und miteinander umgingen. Das war sehr interessant und ich konnte als Leser alles hautnah miterleben. Zum anderen verfolgt man die aktuellen Ermittlungen der Polizei um Alices Verschwinden und der Suche nach ihr und kann bestens mitfiebern, ob Alice lebend gefunden werden kann. 

Ein großartiger Thriller, der eine fantastische Atmosphäre und hohe Spannung schafft. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.