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Veröffentlicht am 26.07.2018

Tote Bosse singen nicht

Tote Bosse singen nicht
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Bei dem Grefrather Unternehmerfrühstück will Biene Hagen Kontakte knüpfen, um ihre Detektei nach vorne zu bringen. Dort erhält sie von einem Mann den mysteriösen Hinweis, dass der damalige Tod ihrer Eltern ...

Bei dem Grefrather Unternehmerfrühstück will Biene Hagen Kontakte knüpfen, um ihre Detektei nach vorne zu bringen. Dort erhält sie von einem Mann den mysteriösen Hinweis, dass der damalige Tod ihrer Eltern gar kein Unfall gewesen sein soll. Natürlich geht sie diesem Hinweis nach, doch bevor sie mit den möglichen Zeugen sprechen kann, werden diese ermordet. Biene muss nun also selbst in die Vergangenheit ihrer Eltern eintauchen. Als wenn sie damit nicht genug um die Ohren hätte, gibt es auch noch Streit mit ihrem Freund Jochen, ihr Partner Jago soll zurück nach Argentinien und auch ihre Oma plant eine Reise. Kann Biene das alles bewältigen und parallel einen Mörder jagen?

Dieser neue Fall von Biene hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich liebe diese Reihe von Vera Nentwich einfach!
Dank des flüssig zu lesenden Schreibstils war ich sofort in der unterhaltsamen Geschichte gefangen und bin regelrecht durch die Seiten geflogen.
Schon der Beginn war lustig, als Biene mit ihrer sturen Strumpfhose einen kleinen Kampf ausgefochten hat. Das war ein super gelungener Einstieg. Aber auch der weitere Verlauf war Biene-typisch, denn sie stolpert von einer Katastrophe in die nächste. Was ich an ihr mag, ist ihre Beharrlichkeit. Sie lässt sich nicht von Missgeschicken aufhalten, sondern bohrt und sucht immer weiter. Biene ist unstoppable. Ihre Ideen, wie sie zur Lösung kommen kann, sind sehr witzig und nach dem Motto “wird schon schiefgehen”. Das ist Humor nach meinem Geschmack!
Neben dem Fall darf man Biene auch wieder im Alltag begleiten. Ihre Oma, die sich wunderbar um Biene und das leibliche Wohl aller Anwesenden kümmert, darf natürlich nicht fehlen. Ich habe sie total liebgewonnen und sie ist für mich jedes Mal ein Highlight. Und in Bienes Liebesleben mit Jochen läuft es nicht ganz so, wie es sollte. Was sich da wohl noch entwickelt? Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt.

Ein humorvoller Krimi, den ich absolut empfehlen kann. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall für Biene! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Spannendes Debüt

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Die beiden LKA-Profiler Jan Grall und Rabea Wyler werden zu einem grausamen Mord hinzugezogen. Ein Mann wurde mit einem zersplitterten Schädel in einem Wildpark gefunden. Kurze Zeit später gibt es die ...

Die beiden LKA-Profiler Jan Grall und Rabea Wyler werden zu einem grausamen Mord hinzugezogen. Ein Mann wurde mit einem zersplitterten Schädel in einem Wildpark gefunden. Kurze Zeit später gibt es die nächsten Toten. Allen Opfern wurden Buchstaben auf die Haut tätowiert, immer in der Reihe des Alphabets. Als sie von einem entführten Opfer einen Hautfetzen mit einem weiteren Buchstaben erhalten, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Können sie das Opfer noch retten? 

Ein wirklich spannendes und gelungenes Thriller-Debüt. 
Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig zu lesen, so dass ich das Buch ganz schnell fertig gelesen hatte. Dazu haben die vielen recht kurzen Kapitel ihr übriges getan, denn sie trieben mich regelrecht zum Weiterlesen an. 
Jan fand ich gut beschrieben, genauso wie auch Rabea. Jan ist anfangs noch etwas undurchsichtig bezüglich seiner Vergangenheit, was sich dann im Laufe des Buches erklärt. Auch Rabea hat ein Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen, wovon ich gerne mehr erfahren möchte. Beide fand ich sympathisch. 
Den Fall fand ich gut durchdacht sowie spannend und fesselnd. Mir sind die ganze Zeit sehr viele Fragen durch den Kopf gegangen. Wer ist der Mörder, was hat es mit dem Alphabet und den Buchzitaten auf sich und welche Rolle spielt Jan in dem Ganzen? 
Die Spannung wurde gut aufgebaut und gehalten. Gut gefiel mir auch die Ermittlungsarbeit, die ich spannend fand und die ich gerne verfolgt habe. Das Ende war ein richtig spannender Showdown, an dem alles schlüssig aufgelöst wurde. 

Dieses Thriller-Debüt hat mir gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Fall für Jan und Rabea. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Fiona - eine besondere Heldin

Fiona: Den Toten verpflichtet
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In einer heruntergekommenen Wohnung werden zwei Leichen entdeckt: eine Drogenhure und ihre kleine Tochter, beide grausam ermordet. Die Polizei entdeckt eine Kreditkarte, die einem vermögenden Mann gehört, ...

In einer heruntergekommenen Wohnung werden zwei Leichen entdeckt: eine Drogenhure und ihre kleine Tochter, beide grausam ermordet. Die Polizei entdeckt eine Kreditkarte, die einem vermögenden Mann gehört, der jedoch vor einige Monaten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Obwohl die junge Polizistin Fiona Griffith nichts mit dem Fall zu tun hat, lässt er ihr keine Ruhe. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - auf ihre ganz eigene Art, denn sie ist anders als die meisten Menschen.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, insbesondere Fiona Griffith, die einfach ganz anders ist, als andere Polizisten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, so dass die Seiten regelrecht dahin flogen. Erzählt wird in der Ich-Form aus Fionas Sicht und in der Gegenwartsform. Mir gefiel das sehr gut, denn ich habe ganz hervorragende Einblicke in Fiona und ihre teils schrägen Gedanken erhalten und fühlte mich einfach mittendrin.
Fiona war anfangs nicht durchschaubar. Sie wirkte sonderbar und manchmal auch ein wenig durchgeknallt auf mich. Im Laufe des Buches gab es dann immer mehr Einblicke, weshalb sie so ist, wie sie ist. Am Ende wird dann alles klar, so dass ich ihr teils merkwürdiges Verhalten nachvollziehen konnte. Fiona ist für mich ein ganz besonderer Charakter, sie bleibt mir im Gedächtnis und ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen.
Der Kriminalfall war sehr undurchsichtig. Ich konnte somit viel überlegen und rätseln, wie alles zusammenhängt und welche Hintergründe es geben mag. Bis zum Ende konnte ich mir allerdings keinen klaren Reim darauf machen und es gab somit eine Überraschung. Das Ende war spannungsgeladen und ein wahrer Showdown, der wie ein Film in meinem Kopf ablief.
Die Spannung empfand ich insgesamt als angenehm und passend für einen Krimi. Ich war konstant neugierig, wie der Fall ausgeht und was es mit Fiona auf sich hat.
Was mir sehr gut gefiel, waren die vielen Einblicke in Fiona, ihre verletzliche Seele und ihr Privatleben. Das finde ich insbesondere im Hinblick, dass es mehrere Bände um Fiona gibt, sehr wichtig. Und es brachte sie mir als Person unwahrscheinlich nahe, gerade weil sie so anders ist.

Ein toller erster Band um die ganz besondere Ermittlerin Fiona Griffith. Die Folgebände muss ich unbedingt lesen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Klein Krams in Aufruhr

Das Dorf oder Autonomie für Anfänger
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Das Dorf Klein Krams wird von Braunkohlebaggern, die sich durch die Landschaft fressen, bedroht. Dagegen muss man doch was machen können, denken sich die letzten verbliebenen Bewohner, und hecken einen ...

Das Dorf Klein Krams wird von Braunkohlebaggern, die sich durch die Landschaft fressen, bedroht. Dagegen muss man doch was machen können, denken sich die letzten verbliebenen Bewohner, und hecken einen verrückten Plan aus. Sie schicken ein Schreiben an die EU in Brüssel. Schon sehr bald bekommen sie eine Antwort, dass Klein Krams zur autonomen Republik erklärt wurde. Ein fataler Behördenfehler, der nicht einfach rückgängig gemacht werden kann. Als Klein Krams dann in den Fokus der Medien rückt, beginnt das ungleiche Duell zwischen den Dorfbewohnern und der EU.

Das witzige Cover und der Klappentext sprachen mich sofort an, so dass ich das Buch gerne lesen wollte. Die ca. 200 Seiten hatte ich dann auch fix verschlungen.
Der Schreibstil des Autors ist herrlich locker und humorvoll, dabei sehr flüssig und prima verständlich zu lesen. Ich bin sofort gedanklich nach Klein Krams gezogen, um diese verrückte Geschichte mit den Bewohnern zu erleben.
Die Charaktere sind anschaulich ausgearbeitet und dabei völlig normal, also so wie du und ich. Dabei haben sie auch ihre Eigenarten, die sie menschlich erscheinen lassen. Die Bewohner könnte es so wirklich geben.
Die Idee fand ich klasse. Eine Handvoll Bewohner eines kleinen Dorfes - alle schon älteres Semester - wehren sich gegen einen mächtigen Gegner. Dass täglich Fehler passieren, ist normal. Und durch einen solchen Fehler wird ein kleines Dorf zu einer eigenen Republik. Das ist doch mal was!
Ich fand es unterhaltsam und lustig, wie die Bewohner damit umgingen, welche Gedanken sie sich zu den Auswirkungen machten und wie sie sich vorbereiteten, um in ihrer kleinen Republik autark zu sein. Strom, Wasser, Landwirtschaft, Viehzucht und Vorräte, alles sehr gut durchdacht. Doch dann schlägt die EU zurück. Ich war bis zum Ende gespannt, wie die Geschichte ausgeht.
Natürlich gibt es auch Aspekte, die überzogen und unrealistisch sind, doch das störte mich hier nicht sonderlich. Immerhin wollte ich unterhalten werden und kein Sachbuch lesen und habe deshalb auch mal Fünfe gerade sein lassen.

Eine humorvolle Geschichte, die man mit einem Augenzwinkern lesen sollte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Eine warmherzige Liebesgeschichte

Robin – High in the Sky
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Die Staranwältin Robin Stewart droht aufgrund einer privaten Fehlentscheidung ihren angesehenen Status zu verlieren. Zwecks Schadensbegrenzung schickt ihr Großvater sie kurzerhand für ein Jahr nach San ...

Die Staranwältin Robin Stewart droht aufgrund einer privaten Fehlentscheidung ihren angesehenen Status zu verlieren. Zwecks Schadensbegrenzung schickt ihr Großvater sie kurzerhand für ein Jahr nach San Francisco. Dort trifft sie auf Sky, der zeitgleich Zuflucht bei seiner Großmutter sucht. Robin und Sky gründen ungewollt eine WG, wodurch ihre Freundschaft immer intensiver und inniger wird.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es ist eine warmherzige Geschichte, bei der auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Der Schreibstil liest sich sehr leicht und flüssig und ich konnte bestens in die Geschichte eintauchen. Sehr gelungen fand ich, dass man sowohl aus Robins als auch aus Skys Sicht liest. Das brachte mir beide sehr nahe.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch ausgearbeitet und ich hatte sie alle sehr gut vor Augen, egal ob Haupt- oder Nebenprotagonist. Super gelungen fand ich Skys Großmutter Rosalynd, die mir regelmäßig ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Ein wundervoller Charakter. 
Robin mochte ich von Beginn an. Sie war enorm erfolgreich und professionell, doch ich konnte trotzdem ihr liebenswertes Wesen spüren. Ich fand es toll zu erleben, wie ihre harte Fassadelangsam bröckelte.
Sky war ebenfalls sehr sympathisch, allerdings war er teilweise sehr blauäugig und gutgläubig, was mich manchmal dazu brachte, dass ich mir gedanklich die Haare raufte. 
Die Entwicklungen, die Robin und Sky im Laufe des Buches durchmachten, gefielen mir gut. Sie haben sich auf das Wichtigste im Leben besonnen und gelernt, für sich einzustehen. 
Die Liebesgeschichte selbst wird sehr warmherzig erzählt und es gibt auch viele Szenen, die voller Humor sind. Aber es gibt auch tiefsinnige Themen, die die Autorin anbringt und die durchaus nachdenklich machen.

Ein schöner Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.